Buchpaket: Stefan Wolpe

Buchpaket: Stefan Wolpe von Tadday,  Ulrich
Die "Musik-Konzepte" widmen Stefan Wolpe zwei Bände: Im ersten Band "Wolpe I" erschienen 2010 vier in deutscher Sprache bislang unveröffentlichte Vorträge des Komponisten, die, in chronologischer Reihenfolge ihres biografischen Bezuges angeordnet, von Hyesu Shin, Heidy Zimmermann, Austin Clarkson und Thomas Phleps kommentiert wurden. Im einzelnen handelt es sich um folgende vier Vorträge: "Was ist Kino-Musik" (1926), "Die Lieder dieser Völker sind keine Museumsstücke" (1938/39), "Das Ganze überdenken" (1958–60) und "Vortrag über Dada" (1962). Den vier Vorträgen geht eine ausführliche Einleitung von Austin Clarkson, Thomas Phleps und Larson Powell voran. Im zweiten Band "Wolpe II", der im Frühjahr 2011 als Doppelband erscheinen wird, werden nun Aufsätze über das Werk Wolpes versammelt. An dem Doppelband erneut beteiligt sind die international führenden Wolpe-Forscher u. a. mit folgenden Themen: Larson Powell: "Über Wolpes Hölderlin Lieder" – Thomas Phleps: "Wolpes avancierte Musik in den 1920er Jahren" – Nora Born: "Über Irma Wolpe Rademacher" – Martin Zenck: "Über eine Leerstelle in René Leibowitz Musikgeschichtsschreibung der dreißiger und vierziger Jahre. Die nicht nur historische Bedeutung von Stefan Wolpes Musik und das Problem ihrer zurückdatierbaren Aktualität" – Brigid Cohen: "Wolpes migrantischer Kosmopolitanismus" – Andrew Kohn: "Verkörperung und Kritik des Abstrakten Expressionismus in Inception aus Stefan Wolpes Enactments for Three Pianos" – Heidy Zimmermann: "Über Hilda Morley Wolpe" – Robert Falck: "Notizen von der Baustelle – Zur Edition von Stefan Wolpes Symphony No. 1".
Aktualisiert: 2020-07-01
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Stefan Wolpe I

Stefan Wolpe I von Tadday,  Ulrich
Stefan Wolpe, geboren am 25. August 1902 in Berlin, als drittes von vier Kindern. Die Mutter Hermine Strasser stammte aus Wien, der Vater David Wolpe aus Moskau. Im großbürgerlichen Haushalt der Eltern hatte nur die Mutter ein wenig kulturelles Interesse. Sie ermöglichte Stefan früh schon Klavierunterricht, seit 1916 auch Theorieunterricht am Klindworth-Scharwenka-Konservatorium (Harmonie bei Alfred Richter, Kontrapunkt und Komposition bei Otto Taubmann). 1920 verließ Wolpe die Schule ein Jahr vor dem Abitur und ging für nur ein Semester an die Berliner Musikhochschule (Komposition bei Paul Juon). Ihn interessierte weniger eine abgeschlossene akademische Ausbildung als vielmehr die aktive Teilnahme an den künstlerischen und politischen Prozessen der jungen Weimarer Republik. Mit Gelegenheitsarbeiten als Stummfilmbegleiter und Barpianist schlug er sich fortan durch. 1921 besuchte er den Eingangskurs des Bauhauses bei Johannes Itten. Er unterhielt Kontakt zu dem Melos-Kreis um Hermann Scherchen wie zu den Berliner Dadaisten. Als Pianist und Komponist arbeitete er zunächst in der »Novembergruppe« mit, gegen Ende der 20er-Jahre mehr und mehr bei Veranstaltungen der Internationalen Arbeiterhilfe (IAH) und in dem von Gustav von Wangenheim geleiteten Agitproptheater »Truppe 31«. In diese Zeit fällt auch seine erste Ehe (1927–33) mit der Malerin Ola Okuniewska, aus der eine Tochter hervorging (Katharina Wolpe, Pianistin). Seine jüdische Herkunft, seine »entartete« Musik und nicht zuletzt seine jahrelangen Aktivitäten für die Kulturorganisationen der KPD zwangen Wolpe schon im März 1933 zur Flucht ins Exil. Während der einjährigen Odyssee durch Europa gelang es ihm, drei Monate Unterricht bei Anton Webern in Mödling zu erhalten. – Im April 1934 emigrierte Wolpe nach Palästina; zweite Ehe mit der rumänischen Pianistin Irma Schönberg 1934–49. Er unterrichtete Komposition am Jerusalemer Konservatorium; gleichzeitig war er »musikalischer Instrukteur« in verschiedenen Kibbuzim. Seine Versuche, ein musikalisch wie politisch avanciertes Musikleben zu initiieren, scheiterten am einengend konservativen Klima. Ende 1938 emigrierte er in die USA. Die US-Staatsbürgerschaft erhielt Wolpe 1945. Er lehrte Komposition an verschiedenen Instituten in Philadelphia, später in New York. 1952–55 war er Music Director des Black Mountain College in North Carolina; dritte Ehe 1952 mit der Lyrikerin Hilda Morley. Er gehörte zu dem Kreis New Yorker Avantgarde-Künstler um den abstrakten Maler Willem de Kooning und nahm an deren regelmäßigen Treffen teil. Mit Edgard Varèse und John Cage hatte er freundschaftlichen Kontakt. Bedeutung in den USA erlangte er vor allem als Lehrer junger amerikanischer Komponisten wie Ralph Shapey, Morton Feldman, David Tudor. – 1956 kam er für ein knappes Jahr mit einem Fulbright-Stipendium nach Deutschland (Berlin). 1956, 1960, 1961 und 1962 nahm er als Dozent an den Ferienkursen für Neue Musik in Darmstadt teil. Sein letzter Europa-Besuch 1963 mit einem Guggenheim-Stipendium endete mit der Diagnose des Parkinson-Syndroms. Wolpe starb nach neunjähriger Krankheit am 4. April 1972 in New York.
Aktualisiert: 2020-07-01
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