„Mir leben die Toten…“: Gustav Landauers Programm des libertären Sozialismus

„Mir leben die Toten…“: Gustav Landauers Programm des libertären Sozialismus von Pfeiffer,  Frank
Gustav Landauers Programm des libertären Sozialismus zählt zu den faszinierendsten, facettenreichsten Lehren, die der Anarchismus in Deutschland jemals hervorgebracht hat. Unter den repressiven gesellschaftlichen Rahmenbedingungen des kaiserlichen Obrigkeitsstaates gestaltete der selbsternannte "Antipolitiker" den utopischen Entwurf eines freiheitlich-sozialistischen Menschheitsbundes. Hierbei betrieb er eine schöpferische Aneignung höchst unterschiedlicher Denktraditionen und -richtungen. So verknüpfte Landauer beispielsweise Botschaften alttestamentarischer Propheten mit Überlieferungen mittelalterlicher Mystiker, literarischen Werken entlehnten Weltbildern und Theorieelementen anarchistischer Klassiker. Im Gegensatz zu der von ihm mit bemerkenswerter Weitsicht kritisierten marxistischen Ideologie ist seine strikt antidogmatische Lehre nicht vom Lauf der Geschichte eingeholt worden. Die Zeitlosigkeit seines Gemeinschaftsideals liegt darin begründet, dass es nicht auf der Annahme historischer Gesetzmässigkeiten fusst, sondern die geistig-moralischen Ressourcen des Individuums als entscheidende Faktoren revolutionärer Prozesse darstellt. Frank Pfeiffers Untersuchung versucht die Genese dieser utopischen Theorie vor dem Hintergrund der bewegten, von Kunst, Kampf und Kontemplation gleichermassen geprägten Vita ihres Urhebers nachzuzeichnen. Die Berücksichtigung möglichst vieler biographischer Stationen und Betätigungsfelder soll dem besonderen Charakter der von Gustav Landauer entwickelten Lehre Rechnung tragen, eines wahrhaften Lebenswerkes, das sich Massstäben herkömmlicher politischer Programmatik weitgehend entzieht.
Aktualisiert: 2020-12-04
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Wolfgang Abendroth und der „reale Sozialismus“

Wolfgang Abendroth und der „reale Sozialismus“ von Schöler,  Uli
Drei Jahre nach der russischen Oktoberrevolution, im Herbst 1920, schloss sich der 14-jährige Schüler Wolfgang Abendroth der kommunistischen Jugendorganisation an. Sein politisches Denken war stark von den Ereignissen in Russsland und der fehlgeschlagenen deutschen Novemberrevolution 1918 geprägt und kehrte immer wieder an diesen Ausgangspunkt zurück. Bislang liegt keine systematische Untersuchung zu Wolfgang Abendroths Haltung mit Blick auf das gesamte System des „realen Sozialismus“, den Staat gewordenen Kommunismus, vor. Der Autor, einer der besten Abendroth-Kenner, nimmt erstmals eine breitere Sichtung der Publikationen Abendroths aus fast sechs Jahrzehnten vor und fördert dabei Erkenntnisse zu Tage, die eine längere Phase des Abendrothschen veröffentlichten Denkens als ausgesprochen problematisch erscheinen lassen. Dessen frühe Aufsätze der Zwanzigerjahre zur Lage in der Sowjetunion waren zunächst stark „linkskommunistisch“ geprägt. Die Moskauer Prozesse und der Hitler-Stalin-Pakt führten zu seiner Abwendung vom organisierten Kommunismus; nach seiner Flucht aus der SBZ wurde er zum scharfen antitotalitären Kritiker des Stalinismus in der UdSSR wie der DDR. Diese Haltung veränderte sich jedoch nach 1968 hin zu phasenweise apologetischen Einschätzungen. Erst in seinen späten Jahren kehrte Abendroth zu einer kritischeren und auch realistischeren Sicht des „realen Sozialismus“ zurück.Der Autor:Prof. Dr. Uli Schöler ist Jurist und Politikwissenschaftler und lehrt (nebenberuflich) Politikwissenschaften am Otto-Suhr-Institut der Freien Universität Berlin. Er arbeitet als stellvertretender Direktor und Abteilungsleiter für Wissenschaft und Außenbeziehungen im Deutschen Bundestag. Zahlreiche Veröffentlichungen, unter anderem als Mitherausgeber der Gesammelten Schriften Wolfgang Abendroths; letzte eigenständige Veröffentlichung: Die DDR und Wolfgang Abendroth – Wolfgang Abendroth und die DDR. Kritik einer Kampagne, Hannover 2008.
Aktualisiert: 2020-01-28
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