Die Entdeckung des freien Willens als eigenständiges Vermögen durch Augustin

Die Entdeckung des freien Willens als eigenständiges Vermögen durch Augustin von Gaßmann,  Bodo
Zwischen unseren Bedürfnissen, Zwecken, Interessen und dem tatsächlichen Handeln vermittelt der menschliche Wille, das Vermögen zwischen Alternativen zu wählen und Gedanken in die Tat umzusetzen. Dass die Entdeckung des freien Willens im christlichen Neuplatonismus geschah, ist nicht zufällig, sondern war ein Erfordernis im Kampf mit dem Heidentum, ein Kampf der Religionen und Meinungen, der jede plurale Gesellschaft kennzeichnet. Wer sich an dem christlichen und neuplatonischen Zusammenhang, in dem der freie Wille entdeckt wurde, stört, der möge bedenken, dass „Gott“ ein Bewusstseinsphänomen ist, von Menschen gemacht. In der mythologisch verhüllten Vernunft als Gott findet bei Augustin schon Aufklärung über unser Selbstbewusstsein statt, während in der Gegenwart der bloße Glauben und die szientifisch verkürzte Aufklärung wieder in Mythologie umschlagen. Der freie Wille ist Voraussetzung der Arbeit, des Marktes, aber auch einer Veränderung der Gesellschaft. Die Leugnung des freien Willens in der empiristischen Hirnforschung hat die Absicht, die Menschen ans Bestehende zu fesseln. Aber auch in der nach-marxschen Arbeiterbewegung, u. a. bei Lenin, ist das schöpferische Moment dieser Bewegung mittels des freien Willens zugunsten einer alles organisierenden Bürokratie unzulänglich vernachlässigt worden. Es ist deshalb angebracht, die Genesis dieses Vermögens zu untersuchen. Die Entdeckung des freien Willens als eigenständiges Vermögen ist deshalb bei Augustin zu reflektieren. Dieser Band des Dialektikvereins enthält ebenfalls zwei Theoriestücke, die im Zusammenhang mit dem freien Willen stehen: Die Reflexion der Entstehung der Moral anhand des Dekalogs und Abaelards Präformierung der moralischen Subjektivität der Moderne. Ohne die philosophische Tradition zu durchdenken, ist ein reflektierter Atheismus unmöglich.
Aktualisiert: 2021-05-20
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Anders als Sein und Zeit

Anders als Sein und Zeit von Rößner,  Christian
Der vorliegende Band versucht, über ein close reading der Primärtexte zu einer integralen Interpretation der Philosophie von Emmanuel Levinas zu gelangen und dessen Denken zu deuten als eine phänomenologische Genealogie moralischer Subjektivität. Die Darstellung folgt Levinas auch chronologisch, indem sie in ihrem ersten Hauptteil seine frühen Schriften zum Ausgangspunkt nimmt, um das in ihnen zur Sprache kommende Verständnis der ontologischen Differenz von Heideggers Existenzialanalytik abzusetzen. Auf dieser Grundlage kann in einem achsensymmetrisch dazu angelegten zweiten Hauptteil die Levinas eigene Überwindung der Fundamentalontologie durch eine ethische Non-in-differenz entfaltet werden, wie sie im Kern der beiden Hauptwerke Totalität und Unendlichkeit und Anders als Sein oder Jenseits des Wesens steht. Dabei zeigt sich, daß Levinas' Rede vom Ethischen einer spezifischen Form der phänomenologischen Reduktion unterliegt, deren Auflösung einer sozialanthropologischen Entdifferenzierung gleichkommt. Als ein genealogischer Rückbau von Reduktionsstufen ist dieser Dreischritt aus der ontologischen Differenz - vom Sein zum Seienden - über die Non-in-differenz des Ethischen - vom Einen zum Anderen - hin zu einer politischen Indifferenz - vom Einzigen zum Dritten - nur in einem negativ-offenen und dezidiert nicht-hegelschen Sinne als dialektisch zu verstehen. Der Autor: Christian Rößner studierte als Stipendiat der Studienstiftung des deutschen Volkes Philosophie, Latinistik und Romanistik an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg und der Université Paris-Sorbonne (Paris IV). Er ist Doktorand an der Universität Augsburg und Stipendiat am Forschungsinstitut für Philosophie Hannover.
Aktualisiert: 2020-02-11
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