Studien zu den Salzehnten im Mittelalter

Studien zu den Salzehnten im Mittelalter von Patt,  Gregor
Dem Kirchenzehnten kommt als einer der ältesten Steuern der Welt eine besondere Bedeutung für die Entwicklung von Kirche, Gesellschaft und Wirtschaft im Mittelalter zu. Bereits unmittelbar nach seiner Einführung im 8. Jahrhundert entwickelten sich zahlreiche Sonderformen, die sich oft nur schwer von anderen Abgaben und Leistungen abgrenzen lassen. Eine der bedeutsamsten Sonderformen war die Unterscheidung zwischen den Zehnten aus dem von Grundherren selbst bewirtschafteten Land (lat. terra salica, dt. Salland) und der Zehntung des an abhängige Bauern ausgegebenen sonstigen Grundbesitzes. In Anlehnung an das Land, von dem sie erhoben wurden, werden Zehnten von der herrschaftlichen Eigenwirtschaft auch als Salzehnten bezeichnet. Sie stehen im Mittelpunkt der vorliegenden Dissertation. Ausgehend von der Frage, welche Quellentermini einen Bezug zur zehntrechtlichen Sonderstellung des von Grundherren in Eigenwirtschaft betriebenen Landes erkennen lassen, wird ihre Entwicklung vom 9. bis zum 13. Jahrhundert nachgezeichnet. Gregor Patt untersucht, was die Salzehnten von anderen Zehnten unterschied, welcher Verwendung Salzehnten zugeführt wurden, inwiefern der Umgang mit Salzehnten im Laufe des Mittelalters Veränderungen unterworfen war oder die Zehntung der Salgüter gar von Grundherrschaft zu Grundherrschaft divergieren konnte. Die bewusst überregional angelegte vergleichende Studie bietet nicht nur nähere Erkenntnisse zu Funktionsweise und Entwicklung des Zehntwesens, sondern lässt auch Rückschlüsse auf andere Gebiete der Wirtschafts-, Sozial- und Kirchengeschichte des Mittelalters zu.
Aktualisiert: 2020-01-03
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Visualisierte Gegenseitigkeit. Prekarien und Teilurkunden in Lotharingien im 10. und 11. Jahrhundert

Visualisierte Gegenseitigkeit. Prekarien und Teilurkunden in Lotharingien im 10. und 11. Jahrhundert von Groß,  Katharina
Im 10. und im 11. Jahrhundert entstand in Lotharingien eine neue Form von auf Gegenseitigkeit beruhenden Verträgen. Diese Entwicklung wurde einerseits durch lokale Traditionen, andererseits aber auch durch neue politische, soziale und ökonomische Herausforderungen begünstigt. So kam es im Laufe des 10. Jahrhunderts zur Begegnung zwischen der Vertrags- und Urkundenform der Prekarie einerseits und der diplomatischen Form der Teilurkunde (auch oft als „Chirograf“ bezeichnet) andererseits. Katharina A. Groß' Studie geht den Fragen nach, inwiefern und warum Lotharingien die (oder eine) Wiege der kontinentalen Teilurkunde war und was die Übernahme und der besondere Erfolg dieser neuen Ausstellungsform für Prekarien im regionalen Kontext bedeuten. Nach einer Bestandsaufnahme aller noch fassbaren lotharingischen Prekarien und Teilurkunden aus dem betrachteten Zeitraum zeigt die systematische Analyse des ermittelten Urkundencorpus nach formalen und inhaltlichen Kriterien Tendenzen und Entwicklungslinien in der Beurkundung von Prekarien und Leiheverträgen wie auch der Praxis der Chirografierung andererseits. Diese beiden Schritte ermöglichen eine Interpretation der vorgefundenen Phänomene, wobei die Urkunde als Mittel der „Visualisierung“ von sozialen Beziehungen in einer Epoche zwischen Mündlichkeit und Schriftlichkeit betrachtet wird. Die Synthese des Buches enthält schließlich eine Reihe von Fallstudien, in denen einzelne Stücke in Form von „Momentaufnahmen“ genauer untersucht und in ihrem jeweiligen historischen Kontext besprochen werden.
Aktualisiert: 2020-01-03
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Die Siegel der lateinischen Könige von Jerusalem

Die Siegel der lateinischen Könige von Jerusalem von Mayer,  Hans Eberhard, Sode,  Claudia
Band 66 der Schriften der MGH ergänzt die Bearbeitung der Urkunden der lateinischen Könige von Jerusalem von 2010. Parallel zur Edition entstanden, beschreibt der Band die Siegel der lateinischen Könige und Königinnen von Jerusalem aus der Kreuzzugszeit, sowohl die original erhaltenen, die heute über drei Kontinente verstreut sind, wie auch die frühneuzeitlichen Nachzeichnungen und die mittelalterlichen Beschreibungen. In der Einleitung werden neben dem Stand der Forschung, der Statistik, der Herstellung der Siegel und der Prozedur der Besiegelung auch ausgewählte Einzelfragen behandelt. So kommen bis 1225 mit einer Ausnahme (Nr. 1) nur zweiseitige Bleibullen vor, danach in der Zeit der landfremden Könige, die vor allem über Sizilien oder Zypern herrschten, auch ein- und zweiseitige Wachssiegel sowie zweiseitige Goldbullen. Der Zuordnung der vor 1225 einander sehr ähnlichen Bleibullen an einzelne Siegelführer wird ebenso nachgegangen wie der Unterscheidung der Siegel der fünf Könige namens Balduin, von denen nur Balduin II. seine Ordnungszahl II auf seinem Siegel angab. Zudem gibt es auf den Namen Balduins I. neun Metallkopien des 19. Jahrhunderts, eine von ihnen auch auf den Namen Balduins III., die zum Teil als moderne Fälschungen identifiziert wurden. Im Katalogteil werden 111 Siegel behandelt, worunter sich auch neun Inedita befinden. Es wird angegeben, wo die Siegel bisher publiziert wurden, und durch genaue Beschreibungen können sogar einzelne Siegelstempel identifiziert werden. Alle original erhaltenen oder nachgezeichneten Siegel werden in einem separaten Tafelteil abgebildet.
Aktualisiert: 2020-01-30
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Iurisprudentia romano-saxonica. Die Glosse zum Sachsenspiegel-Lehnrecht und die Anfänge deutscher Rechtswissenschaft

Iurisprudentia romano-saxonica. Die Glosse zum Sachsenspiegel-Lehnrecht und die Anfänge deutscher Rechtswissenschaft von Huneke,  Maike
Im 14. Jahrhundert verfassten sächsische Juristen erste wissenschaftliche Kommentare zum Sächsischen Recht und legten mit ihren Bearbeitungen im Stile des gelehrten Rechts den Grundstein für eine eigene Wissenschaft vom deutschen Recht. Neben bisher nahezu unerforschten Glossen zum Sächsischen Lehnrecht entstand u.a. die bekannte Buch’schen Glosse zum Sachsenspiegel-Landrecht, der sich Maike Hunekes Untersuchung widmet. Eine Einordnung in das Spektrum zeitgenössischer Quellen verdeutlicht ihre Bedeutung als frühes Zeugnis gelehrt-sächsischer Rechtswissenschaft, als Vertreterin einer iurisprudentia romano-saxonica. In der textkritischen Aufarbeitung der handschriftlichen Überlieferung zeigt sich die 2013 edierte längere Glosse zum Sachsenspiegel-Lehnrecht als maßgebliche ursprüngliche Fassung. Eine Analyse der Arbeitstechnik offenbart die wissenschaftliche Durchdringung des autochthonen Sächsischen Lehnrechts durch Anwendung gelehrter Methode. Anhand rechtstheoretischer Aussagen kann schließlich gezeigt werden, dass der anonym bleibende Glossator das Sächsische Lehnrecht als eigenständiges Rechtsbuch neben Land- und Weichbildrecht behandelt. Die Lehnrechtsglosse erweist sich somit in der Gesamtschau als charakteristische Vertreterin junger deutscher Rechtswissenschaft, als Beleg früher profaner Rezeption und als bedeutendes Zeugnis für die Verwissenschaftlichung und Professionalisierung des spätmittelalterlichen Rechtslebens.
Aktualisiert: 2020-01-03
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Die Urkunde in der Karolingerzeit

Die Urkunde in der Karolingerzeit von Mersiowsky,  Mark
Wurden Urkunden in der traditionellen Forschung bisher in erster Linie als Rechtssicherungsinstrumente betrachtet, versucht der metadiplomatische Ansatz dieses Bandes, den durch die Reduzierung der Urkunde auf ihren Text bedingten Dimensionsverlust auszugleichen. Die Urkunde tritt somit in einer neuen Sicht als visuelles Medium zutage, dessen äußere Form nicht bedeutungslos ist. Aus dieser erweiterten Perspektive sind selbst für die Karolingerzeit nochmals neue Quellenhorizonte zu erschließen, denn die Quellen sind zwar dem Text nach seit Langem bekannt, aber neben der Deutung der Urkunden als Herrschaftszeichen ist nun auch auf deren Memorialcharakter zu verweisen. Zunächst werden in diesem Band die Originale karolingischer Kaiser- und Königsurkunden aus den Jahren 751 bis 911 vorgestellt. Diese Stücke sind direkte Zeugnisse des Kommunikationsprozesses und expliziter Ausdruck herrscherlichen Willens – gerade in Bezug auf die äußeren Formen. Danach werden auch die Privaturkunden in einzelnen Regionen analysiert, und diese Ergebnisse werden dann mit denen der Herrscherurkunden konfrontiert. Der erstmalige Ansatz, die karolingische Urkundenpraxis – also in erster Linie ihre Entstehungs- und Gebrauchssituation – als Ganzes darzustellen, verfolgt das Ziel, einen Beitrag zur semiotischen Grammatik des Hoheitszeichens Urkunde in der Karolingerzeit zu leisten. Ausführliche Register und Grafiken erschließen dieses monumentale Werk.
Aktualisiert: 2020-01-03
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