„Invasion aus dem Osten“

„Invasion aus dem Osten“ von Ruhe,  Cornelia
Ende des 19. Jahrhunderts sehen sich sowohl Frankreich als auch Spanien durch die immer zahlreicheren Übersetzungen aus dem Russischen einer "Invasion aus dem Osten" gegenüber. In Frankreich entbrennt eine Diskussion, für die die russische Literatur zwar den Anstoß gibt, in der jedoch zugleich im Medium der Literaturkritik Fragen nach dem Verlust der Vormachtstellung in Europa, nach der Dekadenz der französischen Literatur und Kultur und nach der nationalen Identität gestellt werden bzw. von der die Liberalen sich mittels der Integration vor allem russischer Einflüsse eine Regeneration erhoffen. In Spanien hält die russische Literatur über Frankreich Einzug. Ihre Aneignung erfolgt unter völlig anderen Vorzeichen: Galt es in Frankreich, mit ihrer Hilfe den Naturalismus zurückzudrängen, soll sie in Spanien dazu dienen, ihn in seiner durch die Vermittlerin Emilia Pardo Bazán (re)katholisierten Gestalt zu propagieren. Die sich an ihrer Person entzündende Misogynie, die verbreitete Frankophobie und die konservativen Bemühungen um eine Abschottung vor ausländischen Einflüssen treten gegen die Forderung der Liberalen an, die eine Öffnung des Landes auf allen Ebenen für die einzige Rettung angesichts drohender Dekadenz halten. Basierend auf der Kultursemiotik Jurij Lotmans werden die Übersetzungen russischer Romane als das Gebiet gezeigt, auf dem sich die Debatten kreuzen. Wenn die Originaltexte gekürzt, umgeschrieben und verändert werden, so ist dies eine Form des Dialogs, in dem weniger eine Annäherung an das tatsächliche Russland zu sehen ist als vielmehr der Versuch, sich seiner selbst in Phasen tiefer Verunsicherung zu vergewissern.
Aktualisiert: 2023-04-21
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Das Sein erzählt.

Das Sein erzählt. von Iorio,  Alessandro
Alessandro Iorio untersucht Heideggers „Geschichte des Seins“ unter den Voraussetzungen von verschiedenen Narrativitätstheorien. Einschlägige Arbeiten von Genette, Ricœur, Bachtin und Propp werden zum Ausgangspunkt einer narrativitätslogischen Analyse verschiedener Manuskripte gemacht (darunter auch die bisher veröffentlichten „Schwarzen Hefte“). Mit dieser Methode kann Iorio Momente von Heideggers Geschichts-Verständnis verdeutlichen, die in seinen bisherigen Interpretationen ausgespart wurden. Er zeigt ein Denken, das sich seiner erzählerischen Dynamik überlässt, ohne sich für reale historische Geschehnisse zu interessieren. Gerade in der „mytho-logischen“ Überbietung real-historischer Ereignisse, betont Heidegger, liege der eigentliche Anspruch der Philosophie. Alessandro Iorio examines Heidegger's "History of Being" under the presuppositions of various narrative theories. Bringing into play relevant works by Genette, Ricœur, Bachtin and Propp as a point of departure, the author discusses several of Heidegger´s texts (including the previously published "Schwarze Hefte"), focussing on the logic of narrativity embodied in them. This approach enables Iorio to illustrate elements of Heidegger's conception of history not or insufficiently taken heed of in previous interpretations. He shows a mode of thinking placidly surrendering itself to its narrative dynamics, without being interested in real historical events. It is precisely this "mythological" surpassing of real-historical events, or so Heidegger claims, that constitutes the true claim of philosophy.
Aktualisiert: 2021-10-12
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Das Sein erzählt.

Das Sein erzählt. von Iorio,  Alessandro
Alessandro Iorio untersucht Heideggers „Geschichte des Seins“ unter den Voraussetzungen von verschiedenen Narrativitätstheorien. Einschlägige Arbeiten von Genette, Ricœur, Bachtin und Propp werden zum Ausgangspunkt einer narrativitätslogischen Analyse verschiedener Manuskripte gemacht (darunter auch die bisher veröffentlichten „Schwarzen Hefte“). Mit dieser Methode kann Iorio Momente von Heideggers Geschichts-Verständnis verdeutlichen, die in seinen bisherigen Interpretationen ausgespart wurden. Er zeigt ein Denken, das sich seiner erzählerischen Dynamik überlässt, ohne sich für reale historische Geschehnisse zu interessieren. Gerade in der „mytho-logischen“ Überbietung real-historischer Ereignisse, betont Heidegger, liege der eigentliche Anspruch der Philosophie. Alessandro Iorio examines Heidegger's "History of Being" under the presuppositions of various narrative theories. Bringing into play relevant works by Genette, Ricœur, Bachtin and Propp as a point of departure, the author discusses several of Heidegger´s texts (including the previously published "Schwarze Hefte"), focussing on the logic of narrativity embodied in them. This approach enables Iorio to illustrate elements of Heidegger's conception of history not or insufficiently taken heed of in previous interpretations. He shows a mode of thinking placidly surrendering itself to its narrative dynamics, without being interested in real historical events. It is precisely this "mythological" surpassing of real-historical events, or so Heidegger claims, that constitutes the true claim of philosophy.
Aktualisiert: 2021-11-03
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„Invasion aus dem Osten“

„Invasion aus dem Osten“ von Ruhe,  Cornelia
Ende des 19. Jahrhunderts sehen sich sowohl Frankreich als auch Spanien durch die immer zahlreicheren Übersetzungen aus dem Russischen einer "Invasion aus dem Osten" gegenüber. In Frankreich entbrennt eine Diskussion, für die die russische Literatur zwar den Anstoß gibt, in der jedoch zugleich im Medium der Literaturkritik Fragen nach dem Verlust der Vormachtstellung in Europa, nach der Dekadenz der französischen Literatur und Kultur und nach der nationalen Identität gestellt werden. In Spanien hält die russische Literatur über Frankreich Einzug. Ihre Aneignung erfolgt unter völlig anderen Vorzeichen: Galt es in Frankreich, mit ihrer Hilfe den Naturalismus zurückzudrängen, soll sie in Spanien dazu dienen, ihn in seiner durch die Vermittlerin Emilia Pardo Bazán (re)katholisierten Gestalt zu propagieren. Die sich an ihrer Person entzündende Misogynie, die verbreitete Frankophobie und die konservativen Bemühungen um eine Abschottung vor ausländischen Einflüssen treten gegen die Forderung der Liberalen an, die eine Öffnung des Landes auf allen Ebenen für die einzige Rettung angesichts drohender Dekadenz halten. Basierend auf der Kultursemiotik Jurij Lotmans werden die Übersetzungen russischer Romane als das Gebiet gezeigt, auf dem sich die Debatten kreuzen.
Aktualisiert: 2023-04-21
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