Enteignung und Zwangskollektivierung in sächsischen Dörfern

Enteignung und Zwangskollektivierung in sächsischen Dörfern von Jentsch,  Werner
Die im Osten Deutschlands sofort nach Ende des Zweiten Weltkriegs eingeleitete Bodenreform sowie die in der frühen DDR verfolgte Politik der Einführung von kollektiven Produktionsgenossenschaften als Rückgrat der Landwirtschaft führten im Agrarsektor zu den tiefsten Einschnitten im 20. Jahrhundert. Aus ganz persönlicher Perspektive schildern Angehörige hiervon direkt betroffener sächsischer Familien die mit dieser verhängnisvollen Politik einhergehenden Zerstörungen der bis dahin prosperierenden und wirtschaftlich überaus effizient arbeitenden Großbauernhöfe, die zumeist das Zentrum eines Dorfes geprägt hatten. Entstanden aufgrund der fleißigen und sachkundigen Arbeit von Generationen erfahrener Landwirte und stets organisiert nach neuen technischen Standards hatten sie der Landbevölkerung über zwei Jahrhunderte ein auskömmliches und erfülltes Leben gesichert. Mit der nach sowjetischem Vorbild eingeleiteten Zerstörung dieser Strukturen ging ein beispielloser Niedergang der Landwirtschaft einher, der sich nicht allein im Rückgang der Erträge und mit Verlusten manifestierte, sondern sich bald in einer Vernachlässigung selbst der Bausubstanz mit Händen greifen ließ. Häufig wurden diese Prozesse zudem von politischer Willkür gegenüber Einzelnen begleitet, nicht wenige persönliche Tragödien sind damit verknüpft. Umsomehr wollen die hier abgedruckten Fallbeispiele an jene Blütezeit der Großbauernhöfe erinnern, die für die Autoren gleichbedeutend mit ihren Erinnerungen an eine unbeschwerte Kindheit sind. Sie wollen das Wissen um diese Entwicklungen und die damit verbundenen Erfahrungen wachhalten und bewahren sowie eine Brücke in die Gegenwart schlagen, die den nachwachsenden Generationen ermöglicht, sich dieser Vergangenheit zu vergewissern.
Aktualisiert: 2020-08-13
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„… das müsste man eigentlich mal aufschreiben!“

„… das müsste man eigentlich mal aufschreiben!“ von Nieske,  Christian
Es handelt sich um die Erinnerungen von Erna Hennemann, Jahrgang 1892, und ihrer Tochter Christa Nieske, Jahrgang 1923, beide gebürtige Mecklenburgerinnen aus dem Dorf Zernin bei Bützow. Zu Anfang der 1950er Jahre führte ihr Lebensweg sie in das Rheinland: Erna Hennemann in die Nähe von Koblenz, Christa Nieske in die Nähe von Düsseldorf. Im Verlauf von drei Jahrzehnten vertrauten sie ihrem Enkel beziehungsweise Sohn mit großer Offenheit ihre Erinnerungen an. Die Chronik umfasst die Zeit von 1880 bis 1970, der Erzählungsbogen spannt sich somit vom Kaiserreich ausgehend bis in die Zeit des geteilten Deutschlands. Während sich die 1950er und 1960er Jahre noch vielen als vertraut darstellen, sind vor allem die Jahrzehnte bis zum Ende des Ersten Weltkrieges heute fast vollständig aus dem allgemeinen Bewusstsein verschwunden. Geschichte wird aber immer dann erfahrbar, wenn sie sich anhand persönlicher Beispiele darstellt. Durch die Beschreibung desselben Personenkreises im Verlauf von neun Jahrzehnten wird auf anschauliche Weise eine Brücke zurück bis in das 19. Jahrhundert geschlagen und ein Teilbereich auch dieser Ära mit Leben erfüllt. Der erste Band bezieht sich auf Kaiserreich und Weimarer Republik bezieht. Er umfasst unter anderem Erna Hennemanns Jugend, ihre Hochzeit 1911 und ihren Witwenstand sowie ihre zweite Eheschließung 1921. Den Abschluss bilden die Kindheitserinnerungen von Christel Nieske. Der zweite Band behandelt deren Schullaufbahn und Ausbildung zur Landwirtschaftsgehilfin während des »Dritten Reiches«, die Nachkriegszeit, Christel Nieskes Eheschließung unmittelbar vor der Gründung der DDR und ihre Erlebnisse als Pächterin eines Bauernhofes bis zur Flucht der gesamten Familie nach West-Berlin. Der dritte Band ist den Erlebnissen in der noch jungen Bundesrepublik sowie den Kindheitserinnerungen von Christian Nieske bis 1968 gewidmet.
Aktualisiert: 2023-03-23
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„… das müsste man eigentlich mal aufschreiben!“

„… das müsste man eigentlich mal aufschreiben!“ von Nieske,  Christian
Das Buch ist der zweite Band einer Trilogie, gleichzeitig aber auch ein eigenständiges Werk. Es thematisiert Lebenserinnerungen in Form einer reich bebilderten Chronik, und zwar der gebürtigen Mecklenburgerin Christa Nieske, Jahrgang 1923, aus dem Dorf Zernin bei Bützow. Ein umfassendes Orts- und Personenregister, zahlreiche erläuternde Fußnoten und ein beigelegter Stammbaum erleichtern die Erschließung des Textes. Der Band behandelt die Jahre von 1933 bis 1953 und schildert Christel Nieskes Schullaufbahn, Arbeitsdienstzeit und Ausbildung zur Landwirtschaftsgehilfin während des »Dritten Reiches«, die Nachkriegszeit und ihre Erlebnisse in der noch jungen DDR als Pächterin eines Bauernhofes bis zu ihrer Flucht nach West-Berlin infolge der Zwangskollektivierung der Landwirtschaft. Der zeitgleich erschienene Band 1 (ISBN 978-3-9821073-1-8) beinhaltet Erinnerungen auch von Christa Nieskes Mutter Erna Hennemann aus der Zeit von 1880 bis 1932, also des Kaiserreiches, des Ersten Weltkrieges und der Weimarer Republik, Band 3 (ISBN 978-3-9821073-3-2) die Erlebnisse in der jungen Bundesrepublik 1953 bis 1968.
Aktualisiert: 2023-03-23
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Erinnerungsorte an den Holodomor 1932 /33 in der Ukraine

Erinnerungsorte an den Holodomor 1932 /33 in der Ukraine von Gleinig,  Ruth, Heidenreich,  Ronny, Kaminsky,  Anna
Die als Holodomor bezeichnete große Hungerkatastrophe in der Ukraine 1932/33 zählt zu den großen Verbrechen des 20. Jahrhunderts. Innerhalb von zwei Jahren wurden Millionen Menschen wissentlich und vorsätzlich dem Hungertod preisgegeben. Die stalinistische Sowjetunion setzte alles daran, den Widerstand der Landbevölkerung gegen die Kollektivierung zu brechen. Die unerbittlich durchgeführte Beschlagnahmung aller Lebensmittel und des Saatguts, Deportationen und Strafexpeditionen forderten unzählige Opfer, darunter viele Kinder. Durch die Sowjetunion wurden die Hungerepidemie und ihre Opfer tabuisiert. Erst mit dem Zusammenbruch der Sowjetunion konnte über dieses Verbrechen geforscht und öffentlich geredet werden. Heute gilt der Holodomor in der Ukraine als die größte nationale Tragödie im 20. Jahrhundert. Die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur stellt in diesem Band 342 Orte in der Ukraine vor, die an den Holodomor erinnern. Die einzelnen Beiträge beschreiben Gedenkzeichen in allen Teilen des Landes und vermitteln auf diese Weise einen Eindruck vom Ausmaß der Katastrophe. Sie zeigen zudem, wie heute mit dem schweren Erbe der Aufarbeitung des Holodomor umgegangen wird.
Aktualisiert: 2019-12-17
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