Ein Greifswalder Internist von Weltruf

Ein Greifswalder Internist von Weltruf von Ewert,  Günter, Ewert,  Ralf
Die Idee, eine Biografie zu Katsch zu schreiben, reifte in einem langjährigen Prozess der Beschäftigung mit verschiedenen Teilaspekten seiner Tätigkeit. Mit jedem bearbeiteten Titel zur Geschichte der Greifswalder Universitätsmedizin, auf die wir mit Buchverweisen im Manuskript aufmerksam gemacht haben, häufte sich bei uns im letzten Jahrzehnt ein gewisser Fundus an Literatur, Archivalien und Bildern an, der letztlich die Frage implizierte, ob damit nicht zumindest eine Annäherung an eine Biografie versucht werden sollte. Katsch nahm als Militärarzt an zwei Weltkriegen teil, erlebte einige grundlegende gesellschaftliche Umbrüche und viele problembehaftete Entscheidungssituationen wie die Abwehr gegen ihn gerichteter Attacken in der Nazizeit wegen seiner jüdischen Herkunft, die Beteiligung an der kampflosen Übergabe Greifswalds an die heranrückende Rote Armee als Parlamentär oder die Bewältigung universitärer Krisensituationen im Vorfeld der 500-Jahrfeier. Katsch konnte in der sowjetischen Besatzungszone und späteren DDR sein begonnenes Lebenswerk neben der Gastroenterologie und Pankreatologie auf die Diabetologie erweitern und in Garz und Karlsburg unter allgemeiner wissenschaftlicher Anerkennung mit dem Grundgedanken einer produktiven Diabetesfürsorge weitgehend vollenden. In Greifswald zählt er zu den Hochschullehrern, die über Jahrzehnte der Stadt und der Universität die Treue hielten. Seine familiäre Belastung verhinderten während der Nazizeit eine Berufung an eine größere Universität. Nach dem II. Weltkrieg waren es die noch unübersichtliche Situationen in Berlin und Mainz, die ihn zögern ließen, das unzerstört gebliebene Greifswald zu verlassen. So blieb er bodenständig und zog gerade dadurch viele junge Ärzte an, um von ihm in Klinik und Forschung zu lernen. Mit Recht kann man davon sprechen, dass es Katsch gelang, eine weit über Greifswald hinausstrahlende wissenschaftliche Schule aufzubauen. Viele Doktoranden und Habilitanden haben sich an der kleinen Universität ihre ersten wissenschaftlichen Sporen verdient und später befähigt gezeigt, Ordinariate und Chefarztpositionen im In- und Ausland einzunehmen. Katsch nahm 1956 die ehrenvolle Rolle als Jubiläumsrektor, für alle sichtbar, mit Würde, Stolz und innerer Freude wahr. Die Festwoche selbst fand unter einer solchen breiten Anteilnahme der Bevölkerung statt wie sie bei späteren Anlässen nicht wieder erreicht wurde. Es blieb nicht aus, dass die wissenschaftliche Kompetenz und die öffentliche Rolle von Katsch dazu führten, dass er vielfältige Ehrungen, Ehrenmitgliedschaften in angesehenen wissenschaftlichen Gesellschaften und Akademien und andere Würdigungen erfuhr. Die Stadt ließ es sich nicht nehmen, ihn zum Ehrenbürger zu ernennen. Die Universität wählte ihn zum Ehrensenator, verlieh ihm die Ehrendoktorwürde und die Goldene Halskette. 1960/61 sollte der letzte Winter werden, den Katsch in seinem Ferienhaus in Hochweiler verbrachte
Aktualisiert: 2019-12-26
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Gerhardt Katsch – Tagebuch 1949

Gerhardt Katsch – Tagebuch 1949 von Ewert,  Günter, Ewert,  Ralf
Der bedeutende Mediziner und Hochschullehrer Gerhardt Katsch wurde am 14. 3. 1887 in Berlin geboren und starb am 7. 3. 1961 in Greifswald. Die hier vorliegende 2. Auflage des im Januar 2008 aufgefundenen Tagebuches enthält Aufzeichnungen vom 6. 1. bis 18. 4. 1949. Was bis heute über Katsch geschrieben und publiziert wurde, beleuchtet viele seiner Arbeiten, lässt aber kaum Einblicke in die Motive seines Handels zu. Persönliche Notizen können helfen, den Menschen Katsch besser zu verstehen. Die Herausgabe orientierte sich auf eine unverfälschte Wiedergabe der handschriftlichen Aufzeichnungen. Soweit erforderlich und möglich, wurden erklärende Fußnoten eingefügt. Mühe hat es bereitet, Personen, die Katsch erwähnt, durch ein Foto ein Gesicht zu geben. Diese Erinnerung in Bildern sollte den Text dieser Zeit erlebbarer und authentischer machen.
Aktualisiert: 2019-12-26
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Gerhardt Katsch als Militärarzt in zwei Weltkriegen

Gerhardt Katsch als Militärarzt in zwei Weltkriegen von Ewert,  Günter, Ewert,  Ralf, Stemmer,  Wolfgang
Nach der bisherigen Darstellung der Entwicklung der Universitätsmedizin in den Heften 1 bis 3 dieser Reihe zur Inneren Medizin an der Greifswalder Universität erreichen wir jetzt das Jahr 1928. Hier trat Gerhardt Katsch die Nachfolge von Hermann Straub an und prägte durch den Aufbau einer wissenschaftliche Schule für die nächsten drei Jahrzehnte das Profil der Inneren Medizin mit Wirkungen, die, wie bei der Diabetologie, weit über die eigene Universität hinaus gingen. Eine Biografie zu Katsch liegt heute, mehr als 50 Jahre nach seinem Tode, nicht vor. Die bisherigen Materialsammlungen weisen für einige Fragestellungen noch deutliche Lücken aus. Wir haben uns deshalb entschlossen, weil es auch nur noch wenige lebende Zeitzeugen gibt, nicht länger zuzuwarten, sondern mit der Bearbeitung umschriebener Etappen seines Lebensweges und relevanter Schwerpunkte seines Schaffens zu beginnen oder sie auszubauen. In diesem Heft haben wir auf bisher schon publizierte Materialien (Stemmer, Ewert, G. und Ewert, R.) zurückgegriffen. Sie wurden aktualisiert und auf das Titelthema eingegrenzt. Von Rückschlüssen der militärärztlichen Tätigkeit auf eine übergreifende Persönlichkeitsbeschreibung von Katsch haben wir vorerst bewusst abgesehen, weil sie fragmentarisch bleiben müssten und in einer Synopsis bisher vorliegender Charakteristiken für ein späteres Heft geplant ist. Die hier verwendeten Ausgangsmaterialien sind für den 1. Weltkrieg ein 2008 aufgefundenes Tagebuch von Katsch und für den 2. Weltkrieg Tätigkeitsberichte, die er bei seinem Einsatz als Beratender Internist in der Ukraine 1943 an die Militärärztliche Akademie, Lehrgruppe C, abzugeben hatte. Diese Unterlagen fanden sich im Bundesarchiv-Militärarchiv Freiburg. Soweit es in unseren Kräften lag, haben wir, vor allem über Verweise, einen gewissen Kontext zu den behandelten Abschnitten herzustellen versucht. Den Tagebuchnotizen von Katsch wurden jeweils eine Charakteristik des zutreffenden Weltkrieges vorangestellt. Sie soll vor allem jüngeren Lesern helfen, sich in die beschriebene Zeit hinein zu versetzen. Katschs letzter Einsatz als Militärarzt führte ihn zusammen mit Engel, dem Rektor der Universität, und Oberst Wurmbach als Vertreter des Stadtkommandanten Petershagen, in der Nacht vom 29. zum 30. April 1945 zu den sowjetischen Truppen, die sich von Anklam aus zum Angriff auf Greifswald formierten. Er leitete so die entscheidenden Übergabeverhandlungen mit ein, die Greifswald vor der Zerstörung bewahrten. Die Beschreibung seiner militärärztlichen Karriere führt auch seine Beförderungen und Auszeichnungen mit auf.
Aktualisiert: 2019-12-26
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Gerhardt Katsch – Persönliche Eindrücke vom Leben im Nachkriegsdeutschland

Gerhardt Katsch – Persönliche Eindrücke vom Leben im Nachkriegsdeutschland von Ewert,  Günter, Ewert,  Ralf
In den letzten Jahren hat sich in Bezug auf die Veröffentlichung von Katschtagebüchern eine gewisse Dynamik entwickelt. Durch glückliche Umstände und Zufälle erschienen immer neue Publikationen. Sie schlossen schrittweise die erkannten, noch vorhandenen zeitlichen Lücken und weckten gleichzeitig das Bestreben, sie zu schließen. Bisher liegen für folgende Zeiträume überlieferte persönliche Aufzeichnungen von Katsch vor: 03.08.1914-23.08.1914; 07.05.1943-28.09.1943; 04.09.1945-01.09.1946; 05.10.1946-02.07.1947 und 16.01.1949-18.04.1949. Geht man davon aus, dass Katsch seine Aufzeichnungen kontinuierlich vorgenommen und sie 1949 abgeschlossen hat, fehlten bisher noch die Notizen aus den Zeiträumen 02.09.1946-04.10.1946 und 03.07.1947-15.01.1949. Die hier vorliegende Edition schließt nun diese Lücken.
Aktualisiert: 2019-12-26
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Gerhardt Katsch – Begründer des ersten deutschen Diabetikerheims und der Diabetikerfürsorge

Gerhardt Katsch – Begründer des ersten deutschen Diabetikerheims und der Diabetikerfürsorge von Ewert,  Günter, Ewert,  Ralf
Wir fanden bei der Durchsicht der entsorgten Restbestände der früheren Bibliothek der Medizinischen Klinik der Universität Greifswald ein Manuskript mit dem Titel Diabetesbehandlung und Diabetesforschung. Verfasst wurde der Bericht im April 1948 von Dr. Wulf Lübken, damals Assistent der Medizinischen Klinik der Universität Greifswald. Im Vorwort fiel der Hinweis auf, dass die vorliegende Arbeit auf Wunsch der Sowjetischen Militäradministration angefertigt wurde. Vorgenommene Recherchen führten zum Ergebnis, dass die Arbeit mit hoher Wahrscheinlichkeit bisher nicht publiziert wurde, der Autor Wulf Lübken bereits 1991 verstorben ist und im Bereich der Universität Greifswald anderen Direktoren von Kliniken und Instituten eine ähnlich gelagerte wissenschaftliche Reparationsleistung nach Kriegsende nach Kenntnislage nicht abverlangt worden war. Das engere Anliegen besteht deshalb darin, den Originalbericht von Wulf Lübken als zeitgeschichtliches Dokument öffentlich zu machen. Ihm wird ein zu seinem Verständnis erforderlicher Kontext bezüglich der Geschichte der Diabetologie und der Reparationsleistungen nach dem 2. Weltkrieg vorangestellt. Die von uns vorgenommenen Ergänzungen aus noch verfügbaren Quellen erlauben es, das persönliche Wirken von Gerhardt Katsch als Begründer des ersten deutschen Diabetikerheimes und der Diabetikerfürsorge im Zeitgeschehen besser als bisher nachzuvollziehen. Aufgewertet wird das Manuskript dadurch, dass ihm neben zahlreichen Fotos auch Bilder von alten Fotoplatten beigegeben werden konnten, die es ermöglichen, an einigen wissenschaftlichen Arbeiten beispielhaft die Bemühungen der Katschschen Schule um Fortschritte in der Diabetologie zu demonstrieren.
Aktualisiert: 2019-12-26
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Medizinische Universitätsklinik Greifswald – von Katsch bis zur Wiedervereinigung Deutschlands

Medizinische Universitätsklinik Greifswald – von Katsch bis zur Wiedervereinigung Deutschlands von Ewert,  Günter, Ewert,  Ralf
Als Gerhardt Katsch die Klinik 1958 an seinen Schüler Friedrich Müller übergab, begann eine schwierige Zeit. Sie war durch zwei Entwicklungen geprägt: Zum einen setzte in der Inneren Medizin ein sich ständig beschleunigender Differenzierungsprozess ein. Das führte dazu, dass neue Gebiete wie die Endokrinologie, Gastroenterologie, Nephrologie, Hämatologie, Onkologie und später auch die Kardiologie und Pulmologie sich als weitgehend eigenständige Gebiete herausschälten und Platz und Ressourcen beanspruchten. Zum anderen begann ab 1969 der Bau an vier Reaktorblöcken des Kernkraftwerkes in Lubmin. Dadurch wuchs die Bevölkerung in Greifswald beträchtlich an und neue Stadtteile entstanden. In diesem Zusammenhang stiegen auch die Anforderungen an die medizinische Versorgung. Da Greifswald über kein kommunales Krankenhaus verfügte, mussten die Universitätskliniken die erhöhten Anforderungen mit sicherstellen. Der daraufhin beschlossene Neubau eines Klinikums kam aber nicht so schnell voran, um noch vor der Wende versorgungswirksam zu werden. Die Konsequenz war, dass es auf dem Campus des Universitätskrankenhauses in der Altstadt zu immer erbitterteren Verteilungskämpfen um die vorhandenen Räume und Betten kam. Anbauten und Provisorien bestimmten das Bild auch in der Medizinischen Klinik. In der Not entstanden immer neue Szenarien, wie die Auslagerung der Medizinischen Fakultät in das neu erbaute Bezirkskrankenhaus Neubrandenburg oder die Umsiedlung einiger Kliniken in kommunale Krankenhäuser des Umlands. Das letzte Jahrzehnt des Bestehens der DDR war auch in Greifswald geprägt von dem Widerspruch zwischen den hochgesteckten Zielen, wie sie z. B. in der Forschung auf der Grundlage des Politbürobeschlusses von 1980 festgeschrieben waren, und den schwindenden Möglichkeiten der materiell-technischen, finanziellen und personellen Sicherstellung solcher Vorhaben. Erschwerend kam hinzu, dass wegen der oft desolaten Situation viele Ärzte resignierten und die DDR verließen. Anerkennung verdient, wie die Daheimgebliebenen sich aufopferungsvoll für ihre Patienten verwendeten und so für einen geordneten, wenn auch langwierigen Weg in die neuen Klinikstrukturen im wiedervereinten Deutschland sorgten.
Aktualisiert: 2019-12-26
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