Wir müssen reden, bevor es zu spät ist

Wir müssen reden, bevor es zu spät ist von Eric,  Yassir
Yassir Eric war Islamist. Heute ist er Christ und engagiert sich in Integrationsprojekten. Seit über 20 Jahren lebt er in Deutschland. Als Migrant weiß er aus eigener Erfahrung: Sprachkurse allein reichen für eine gelungene Integration nicht aus. Als evangelischer Theologe möchte Yassir Eric ein Brückenbauer zwischen den Religionen und Kulturen sein. Dazu anregen, über Glauben und Werte zu sprechen, die uns wichtig sind. Auch als Messlatte für ein gelingendes Miteinander. Seit den jüngsten Entwicklungen in Afghanistan ist das Thema »Radikaler Islam« wieder verstärkt in den öffentlichen Fokus gerückt. Wächst am Hindukusch eine neue Bedrohung heran? Und ist sie nicht längst da? Auch hierzulande reißen die Nachrichten über religiös motivierte Gewalttaten nicht ab. »Wir müssen reden, bevor es zu spät ist«, sagt Yassir Eric mit Blick auf eine aus seiner Sicht dringend notwendige aber auch sachliche Islam-Debatte. Denn nur so können Islamismus und Extremismus bekämpft werden. Es darf nicht sein, dass aus religiöser Überzeugung Menschen verletzt werden oder ihr Leben lassen müssen! Und genauso wenig darf es sein, dass durch Taten einzelner Extremisten ein Fremdenhass entsteht oder verschärft wird, der unschuldigen Musliminnen und Muslimen oder Migrantinnen und Migranten allgemein schadet. Yassir Eric weiß genau, worum es geht. Als Kind wuchs er in einer strenggläubigen Familie eines führenden arabischen Clans im Sudan auf. Zwei Jahre verbrachte er in einer Koranschule, wo ihm ein tiefer Hass gegenüber Christen und Juden vermittelt wurde – dieser gipfelte in dem Versuch, mit Freunden einen christlichen Mitschüler umzubringen. Eric ist Christ geworden. Deswegen wurde er von seinem Vater verstoßen. »Das ist lange her. Ich habe seitdem viel gelernt über das Miteinander von Christen und Muslimen, aber auch über falsch verstandene Toleranz gegenüber denen, die viele Werte, die uns in der westlichen Welt wichtig sind, mit Füßen treten«, sagt Yassir Eric und ergänzt: »Glaube per se ist kein Integrationshindernis. Doch manchmal stehen religiöse Überzeugungen im Gegensatz zu unseren Werten – und darüber müssen wir reden. Alles Bemühen, damit Menschen in unserer Gesellschaft ankommen, ist nur Stückwerk, wenn wir nicht über Werte und Einstellungen ins Gespräch kommen, die eine Integration verhindern können.« Doch auch die Aufnahmegesellschaft ist gefragt: Sie muss sich auf ihre Werte und Ideale besinnen, für sie einstehen und Integration aktiv gestalten. Denn nur wer selbst Orientierung hat, kann Orientierung geben, ist Eric überzeugt. Es ist noch nicht zu spät, aufeinander zuzugehen und gemeinsam die Gesellschaft zu gestalten. Und es lohnt sich: Denn es geht um nicht weniger als um unsere gemeinsame Zukunft. »Andersgläubigen trete ich mit Wertschätzung gegenüber«, betont Eric. »Und gerade deshalb scheue ich nicht davor zurück, in diesem Buch meinen Finger in manche Wunden zu legen: Wir müssen Denkblockaden beiseiteschieben und über alles reden, was Menschen daran hindert, mental in unserem Land anzukommen. Auch wenn das bedeutet, dass manche gängige Interpretation des Islams hinterfragt wird. Wenn wir das nicht machen, scheitern alle Integrationsbemühungen – es entstehen Parallelgesellschaften, die kaum etwas miteinander zu tun haben.«
Aktualisiert: 2023-04-05
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Ich glaube den interreligiösen Dialog

Ich glaube den interreligiösen Dialog von Goßmann,  Hans Christoph, Möbius,  Michael
Zehn Jahre nach seinem Tod stellen Freunde und Weggefährten in 17 gut aus-gewählten Beiträgen die beeindruckende Persönlichkeit Reinhard von Kirchbach (1913-1998) vor. Es sind Erinnerungen an einen Seelsorger, einen Freund; Wür-digungen eines tiefgläubigen Grenzgängers, voller Achtung, aber nicht unkri-tisch. Im Zentrum steht sein ungewöhnlicher Weg, eine kleine Gruppe von Christen, Muslimen, Hindus, Buddhisten (und einen Humanisten) zu sammeln, um jeweils für zwei Monate gemeinsam zu leben, zu beten, zu meditieren. Dazu traf man sich über 14 Jahre in verschiedenen Ländern in fast klösterlicher Abge-schiedenheit. Die Würdigungen der langjährigen Weggefährten, die vielen Zitate aus Gebeten von Kirchbachs, eine Beschreibung seiner Dialogprojekte und eine ausführliche Darstellung seiner Theologie zeigen den früheren Schleswiger Propst als einen aus dem Gebet schöpfenden und gelehrten Menschen. Um Gott in den anderen zu begegnen, begann er seinen langjährigen Dialog. Begegnung, in deren Mitte eben das Gebet steht, ist ein Überschreiten aller Grenzen zwi-schen Menschen von Gott her, ohne dass Religionen sich vermischen. Von den Weggefährten aus anderen Religionen ist Aufschlussreiches über ihre Motivati-on zum Dialog und ihre Reaktion auf diesen Ansatz zu erfahren, für den von Kirchbach z. B. keinen jüdischen Beteiligten finden konnte. In Nordelbien und darüber hinaus warb er in vielen Vorträgen und Schriften für den Dialog als Be-gegnung mit Gott in den anderen; die Projektskizze ist Teil des Buches. Leben-dig und gut lesbar beschreibt es einen Menschen und sein Vorhaben, das bei al-len Grenzen auf erfrischend unzeitgemäße Weise einer Verzweckung des inter-religiösen Dialoges zu zivilgesellschaftlicher Zähmung ein spirituelles "Macht"-wort entgegensetzt und Gott in den Mittelpunkt stellt. Dr. Michael Biehl in: "weltbewegt" Okt.-Nov. 2008 - Zeitschrift des Nordelbischen Missionszentrums, Seite 25
Aktualisiert: 2020-01-01
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Ich glaube den interreligiösen Dialog

Ich glaube den interreligiösen Dialog von Gossmann,  Hans Ch, Möbius,  Michael
Zehn Jahre nach seinem Tod stellen Freunde und Weggefährten in 17 gut aus-gewählten Beiträgen die beeindruckende Persönlichkeit Reinhard von Kirchbach (1913-1998) vor. Es sind Erinnerungen an einen Seelsorger, einen Freund; Wür-digungen eines tiefgläubigen Grenzgängers, voller Achtung, aber nicht unkri-tisch. Im Zentrum steht sein ungewöhnlicher Weg, eine kleine Gruppe von Christen, Muslimen, Hindus, Buddhisten (und einen Humanisten) zu sammeln, um jeweils für zwei Monate gemeinsam zu leben, zu beten, zu meditieren. Dazu traf man sich über 14 Jahre in verschiedenen Ländern in fast klösterlicher Abge-schiedenheit. Die Würdigungen der langjährigen Weggefährten, die vielen Zitate aus Gebeten von Kirchbachs, eine Beschreibung seiner Dialogprojekte und eine ausführliche Darstellung seiner Theologie zeigen den früheren Schleswiger Propst als einen aus dem Gebet schöpfenden und gelehrten Menschen. Um Gott in den anderen zu begegnen, begann er seinen langjährigen Dialog. Begegnung, in deren Mitte eben das Gebet steht, ist ein Überschreiten aller Grenzen zwi-schen Menschen von Gott her, ohne dass Religionen sich vermischen. Von den Weggefährten aus anderen Religionen ist Aufschlussreiches über ihre Motivati-on zum Dialog und ihre Reaktion auf diesen Ansatz zu erfahren, für den von Kirchbach z. B. keinen jüdischen Beteiligten finden konnte. In Nordelbien und darüber hinaus warb er in vielen Vorträgen und Schriften für den Dialog als Be-gegnung mit Gott in den anderen; die Projektskizze ist Teil des Buches. Leben-dig und gut lesbar beschreibt es einen Menschen und sein Vorhaben, das bei al-len Grenzen auf erfrischend unzeitgemäße Weise einer Verzweckung des inter-religiösen Dialoges zu zivilgesellschaftlicher Zähmung ein spirituelles "Macht"-wort entgegensetzt und Gott in den Mittelpunkt stellt. Dr. Michael Biehl in: "weltbewegt" Okt.-Nov. 2008 - Zeitschrift des Nordelbischen Missionszentrums, Seite 25
Aktualisiert: 2019-01-08
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