Töchterstimmen

Töchterstimmen von Ekelund,  Lena
Transgenerationales Erzählen jüdischer Autorinnen ist seit der Jahrtausendwende in der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur sehr präsent. Die Erzählperspektive ist die der Tochter/Enkelin, und sie wendet sich erst einmal nach innen: Sie geht der Frage nach, wie Erinnerung und traumatische Erfahrungen in der Familie weitergegeben werden. In Texten von Barbara Honigmann, Viola Roggenkamp, Julya Rabinowich, Olga Grjasnowa und Katja Petrowskaja versuchen die erzählenden Töchter über traumatische Bruchstellen hinweg Traditionen und Genealogien neu zu entwerfen und an diese anzuschließen. Vielfach konfrontiert mit Erinnerungsfragmenten oder fehlender Weitergabe, sind die Erzählerinnen aufgefordert, zu variieren, zu übersetzen und zu erfinden. Schreibweisen der Häuslichkeit, textile Metaphern und eine Poetik des ›aus nichts‹, des vermeintlich Unbedeutenden, rücken die Texte in die Nähe bereits bestehender Traditionen weiblich-jüdischen Schreibens und dienen der Revision etablierter Kanons. Die Erzählerinnen lassen oftmals die Dichotomie des Deutsch-Jüdischen hinter sich und knüpfen transkulturelle, mehrsprachige Netzwerke. Dabei werden die Texte zunehmend offener für traumatische Erfahrungen Dritter und stellen die Frage nach der Zukünftigkeit der Literatur.
Aktualisiert: 2021-05-06
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Anderssprechen

Anderssprechen von Boog,  Julia
Emine Sevgi Özdamar, Felicitas Hoppe und Yõko Tawada verfassen äußerst anspruchsvolle Texte, die mit einer Vielzahl an Intertexten, Sprachen, kulturellen Verweisen und Versatzstücken der eigenen Biographie arbeiten. Dabei verwischen nicht nur die Grenzen von Fakt und Fiktion, sondern auch die zwischen der Welt des Buches und der des Rezipienten. Die Studie fragt vor diesem Hintergrund nach dem verbindenden poetologischen Element – dem ANDERSSPRECHEN – dieser drei Autorinnen, welches ein komplexes metanarratives Spiel mit dem Leser eröffnet. Die Technik dieses Erzählverfahrens wird als Witz der Differenz beschrieben: Über gewitzte Wortmodifikationen, Sprachspiele und das Verschieben auf andere Erzählebenen werden vereinfachende Zuschreibungen gegenüber einem ‚fremden‘ sowie ‚weiblichen‘ Schreiben unterlaufen, die ein spezifisches Problem innerhalb der Interkulturellen Germanistik darstellen. Als methodische Grundlage dient der psychoanalytische Ansatz von Sigmund Freud, dessen Erkenntnisse um narratologische Aspekte und interkulturelle Theoreme erweitert werden. Die Arbeit versucht damit, nicht nur eine neue Lesart der Werke der drei Autorinnen zu etablieren, sondern auch dem Witz als immer noch trivialisierter Erzählform ein neues (wirkungsästhetisches) Gewicht zu verleihen.
Aktualisiert: 2023-01-16
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Intrakulturelle Fremdheit

Intrakulturelle Fremdheit von Gutjahr,  Ortrud
Die Wende markiert den Beginn einer intensiven Auseinandersetzung mit intrakultureller Fremdheit, die den Verstehensbemühungen zwischen Menschen gleicher Sprache und Nationalität geschuldet ist, welche in verschiedenen politischen Systemen gelebt hatten und durch unterschiedliche Lebensvorstellungen und Ideen geprägt worden waren. Fremd waren plötzlich nicht mehr vor allem jene ‚Fremde‘, die in fernen Ländern aufgewachsen, in einer fremden Sprache und anderen kulturellen Kontexten sozialisiert worden waren, sondern auch die Deutschen sich selbst. Denn die politischen Eruptionen und sozialen Verschiebungen, die sich der Aufhebung der deutsch-deutschen Grenze verdankten, riefen nicht nur Hoffnungen und Ängste hervor, sondern weckten auch das Bedürfnis, die in der doppelten Bedeutung des Wortes geteilte Geschichte zu rekonstruieren wie auch zugleich den Beginn eines neuen Zusammenlebens zu gestalten. Vor diesem Hintergrund gehen die Beiträge des Bandes den unterschiedlichen Spielformen, ästhetischen Mustern und Inszenierungsstrategien deutsch-deutscher Fremdheit in Literatur, Film und auf dem Theater seit 1989 nach.
Aktualisiert: 2023-03-08
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