Robinson Crusoe

Robinson Crusoe von Altmüller,  Karl, Defoe,  Daniel, Grandville,  Jean Ignace Isidore
Der Ich-Erzähler und Protagonist Robinson Crusoe wird 1632 in York als Sohn eines nach England ausgewanderten Bremer Kaufmanns mit dem ursprünglichen Namen Kreutzner (Kreutznaer) geboren. Sein Vater schärft dem jungen Robinson ein, er gehöre in den Mittelstand, und warnt ihn eindringlich davor, zur See zu gehen, dort würde er untergehen. Robinson Crusoe mißachtet diese Ermahnungen und wird auf einer seiner ersten Fahrten vor der Küste Nordafrikas von Piraten überfallen und versklavt. Nach zweijähriger Gefangenschaft in der marokkanischen Hafenstadt Salé gelingt es ihm, zusammen mit dem ebenfalls versklavten Jungen Xury zu fliehen; beide segeln entlang der afrikanischen Atlantikküste nach Süden. Schließlich werden sie auf hoher See von einem portugiesischen Kapitän aufgenommen. Er bringt sie über den Atlantischen Ozean nach Brasilien. In Brasilien kommt Robinson durch Geschick im Handel schnell zu Geld. Er erwirbt eine eigene Zuckerplantage und bewirtschaftet sie, so gut er es vermag. Um für seine und andere Plantagen schwarze Sklaven aus Guinea zu holen, geht er wieder zur See. Auf dieser Fahrt überlebt er bei einem Sturm in der Karibik als einziges Mitglied der Besatzung einen Schiffbruch. Er strandet an einer abgelegenen Insel im Mündungsgebiet des Orinoco. Crusoe kann an den folgenden Tagen mit einem selbstgebauten Floß noch verschiedene Ausrüstungsgegenstände aus dem Schiffswrack retten, bevor er eines Morgens feststellt, daß es nach einem weiteren Sturm verschwunden ist. Für Crusoe wird die Rettung auf der Insel zur neuen »Ortsbestimmung und Wiedergeburt des kreativen Vermögens.«
Aktualisiert: 2022-12-31
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Gullivers Reisen

Gullivers Reisen von Grandville,  Jean Ignace Isidore, Kottenkamp,  Franz, Rackham,  Arthur, Swift,  Jonathan
In anschaulicher Erzählweise bringt Swift seine Verbitterung über zeitgenössische Mißstände und seine Auffassung von der Relativität der menschlichen Werte zum Ausdruck. Durch die anschauliche Erzählweise, in welcher Gulliver erst das Land der Zwerge entdeckt und dann im Land der Riesen landet, und in der die sozialkritischen und satirischen Positionen fehlen, wurde das Werk zu einem weltbekannten Jugendbuch. Der Roman ist, nach Campanellas Civitas solis und Bacons Nova Atlantis, der Höhepunkt einer im Gegensatz zu religiösen Entwürfen stehenden Gattung, die ohne unmittelbare Wirklichkeitsansprüche Bilder einer idealen Gesellschaft zum Thema hat. Swift beschreibt den Menschen nicht als vernünftiges Geschöpf, sondern als höchstens zur Vernunft fähiges Wesen. Gerade die Houyhnhnms der vierten Reise, die eigentlich nur Pferde sind, erscheinen unendlich viel weiser und friedliebender als der Mensch. Daher ist dieses Werk eine unverblümte Satire auf den im damaligen Zeitalter der Aufklärung aufkommenden Glauben an die Vernunft, vor allem aufgrund der impliziten Kritik an den im frühen 18. Jahrhundert bestehenden Regierungsformen in Europa. Das Werk ist pure Satire, eine Streitschrift voller Seitenhiebe und Gehässigkeiten.
Aktualisiert: 2022-12-31
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Glück und Unglück der berühmten Moll Flanders

Glück und Unglück der berühmten Moll Flanders von Defoe,  Daniel, Dunsmore, Grandville,  George Augustus, Moeller-Bruck,  Arthur
Moll Flanders wächst als Waisenkind auf und wird mit ihrer klugen, aber auch naiven Art zu einem beliebten Kind bei einigen wohlhabenden Familien. Als sie für das Waisenhaus zu alt wird, nimmt sie eine dieser Familien auf. Nach einigen Jahren verliebt sie sich in den ältesten Sohn der Familie, der jedoch seine Liebe zu ihr nicht öffentlich machen kann, weil es nicht angemessen für ihn wäre, ein Hausmädchen zu heiraten. Die Erkenntnis, daß sie wie eine Hure behandelt und benutzt wurde, ist für Moll ein harter Schlag. Nach vielen Liebschaften, Ehen und Schwangerschaften wird sie straffällig und zum Tode verurteilt, doch ihre Strafe wird gemildert: in Deportation in die Neue Welt. Im Gefängnis trifft sie ihren früheren Ehemann wieder, der sich ihr gegenüber als reich ausgegeben hatte. Nachdem Moll ihn überredet hat, sie zu begleiten, werden beide gemeinsam nach Amerika deportiert und kaufen sich von dem Geld, das Moll in ihrer Zeit als Kriminelle erworben hat, eine Plantage mit Sklaven. In Amerika tritt Moll außerdem noch das Erbe ihrer Mutter an. Im hohen Alter kehren Moll und ihr Mann wohlhabend nach London zurück.
Aktualisiert: 2022-12-31
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Bug-Jargal

Bug-Jargal von Hugo,  Victor, Laube,  Heinrich, Méaulle,  Fortuné Louis
Victor Hugos Roman erschien 1826 und schildert Episoden aus dem Leben von Jean d’Auverney, dem Sohn eines Plantagenbesitzers in der Dominikanischen Republik während des Sklavenaufstandes von 1791. Der Text folgt der Ausgabe von 1835 erschienen im Verlag J. D. Sauerländer. Die Illustrationen stammen aus Vorlagen von Stichen im Besitz des Musée Maison de Victor Hugo. Die Rechtschreibung der Übersetzung wurde gemäß den Regeln der Alten deutschen Rechtschreibung behutsam modernisiert und leicht überarbeitet.
Aktualisiert: 2021-02-02
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Han der Isländer

Han der Isländer von Hugo,  Victor, Rochegrosse,  Georges-Antoine, Seybold,  Friedrich
Victor Hugos erster Roman erschien 1823 und wurde von der literarischen Kritik begeistert aufgenommen. Er begründete seinen wachsenden Ruhm als Schriftsteller. Man vermutet, dass der Roman durch die Liebe zu seiner Frau Adèle inspiriert wurde. Er erzählt die Geschichte des norwegischen Paares Ethel und Ordener. Erkennbar wird in diesem Werk der Einfluss englischer Romanschriftsteller. Der Text folgt der Ausgabe von 1859, erschienen im Verlag L. F. Rieger. Die Illustrationen stammen aus der Ausgabe »Han d’Islande«, 3. Aufl., Paris 1833. Die Rechtschreibung der Übersetzung wurde gemäß den Regeln der Alten deutschen Rechtschreibung behutsam modernisiert.
Aktualisiert: 2021-02-02
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Der Rabbi von Bacherach – Aus den Memoiren des Herren von Schnabelewopski – Florentinische Nächte

Der Rabbi von Bacherach – Aus den Memoiren des Herren von Schnabelewopski – Florentinische Nächte von Heine,  Heinrich
Der Rabbi von Bacherach »Die große Judenverfolgung begann mit den Kreuzzügen und wütete am grimmigsten um die Mitte des vierzehnten Jahrhunderts, am Ende der großen Pest, die, wie jedes andre öffentliche Unglück, durch die Juden entstanden sein sollte, indem man behauptete, sie hätten den Zorn Gottes herabgeflucht und mit Hülfe der Aussätzigen die Brunnen vergiftet. Der gereizte Pöbel, besonders die Horden der Flagellanten, halbnackte Männer und Weiber, die zur Buße sich selbst geißelnd und ein tolles Marienlied singend, die Rheingegend und das übrige Süddeutschland durchzogen, ermordeten damals viele tausend Juden, oder marterten sie, oder tauften sie gewaltsam. ...Je mehr aber der Haß sie von außen bedrängte, desto inniger und traulicher wurde das häusliche Zusammenleben, desto tiefer wurzelte die Frömmigkeit und Gottesfurcht der Juden von Bacherach.« Aus den Memoiren des Herren von Schnabelewopski »Mein Vater hieß Schnabelewopski; meine Mutter hieß Schnabelewopska; als beider ehelicher Sohn wurde ich geboren den ersten April 1795 zu Schnabelewops. Meine Großtante, die alte Frau von Pipitzka, pflegte meine erste Kindheit, und erzählte mir viele schöne Märchen, und sang mich oft in den Schlaf mit einem Liede, dessen Worte und Melodie meinem Gedächtnisse entfallen. ...Mein Vater war die gütigste Seele von der Welt und war lange Zeit ein wunderschöner Mann; der Kopf gepudert, hinten ein niedlich geflochtenes Zöpfchen, das nicht herabhing, sondern mit einem Kämmchen von Schildkröte auf dem Scheitel befestigt war. Seine Hände waren blendend weiß und ich küßte sie oft. Es ist mir als röche ich noch ihren süßen Duft und er dränge mir stechend ins Auge. Ich habe meinen Vater sehr geliebt; denn ich habe nie daran gedacht, daß er sterben könne.« Florentinische Nächte »Aber wie schön sind sie erst diese Italienerinnen, wenn die Musik ihre Gesichter beleuchtet. Ich sage beleuchtet, denn die Wirkung der Musik, die ich, in der Oper, auf den Gesichtern der schönen Frauen bemerke, gleicht ganz jenen Licht- und Schatteneffekten, die uns in Erstaunen setzen, wenn wir Statuen in der Nacht bei Fackelschein betrachten. Diese Marmorbilder offenbaren uns dann, mit erschreckender Wahrheit, ihren innewohnenden Geist und ihre schauerlichen stummen Geheimnisse. In derselben Weise gibt sich uns auch das ganze Leben der schönen Italienerinnen kund, wenn wir sie in der Oper sehen; die wechselnden Melodien wecken alsdann in ihrer Seele eine Reihe von Gefühlen, Erinnerungen, Wünschen und Ärgernissen, die sich alle augenblicklich in den Bewegungen ihrer Züge, in ihrem Erröten, in ihrem Erbleichen, und gar in ihren Augen aussprechen. Wer zu lesen versteht, kann alsdann auf ihren schönen Gesichtern sehr viel süße und intressante Dinge lesen, Geschichten die so merkwürdig wie die Novellen des Boccaccio, Gefühle die so zart wie die Sonette des Petrarca, Launen die so abenteuerlich wie die Ottaverime des Ariosto, manchmal auch furchtbare Verräterei und erhabene Bosheit, die so poetisch wie die Hölle des großen Dante.«
Aktualisiert: 2021-02-02
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Dekameron Band 2

Dekameron Band 2 von Boccaccio,  Giovanni, Boucher,  François, Eisen,  Charles Dominique Joseph, Gravelot,  Hubert-François, Klabund [Henschke],  Alfred
Die Rahmenhandlung verlegt Boccaccio in ein Landhaus in den Hügeln von Florenz (im Vorort Fiesole), zwei Meilen vom damaligen Stadtkern von Florenz entfernt. In dieses Landhaus sind sieben Frauen und drei junge Männer vor der Pest geflüchtet, die im Frühjahr und Sommer des Jahres 1348 Florenz heimsuchte. Im Landhaus versuchen sich die Flüchtlinge nach Möglichkeit zu unterhalten. Daher wird jeden Tag eine Königin oder ein König bestimmt, welcher einen Themenkreis vorgibt. Zu diesem Themenkreis hat sich nun jeder der Anwesenden eine Geschichte auszudenken und zum Besten zu geben. Nach zehn Tagen und zehn mal zehn Novellen kehrt die Gruppe wieder nach Florenz zurück. Bereits die Grammatiker und Rhetoriker der Renaissance waren der Ansicht, daß Boccaccios Dekameron ein Meisterwerk sei. Der Autor wurde zusammen mit Dante und Francesco Petrarca zum Wegbereiter und Vorbild für die eigenen Bestrebungen. Heute gilt das Dekameron unbestritten als Ursprung der italienischen Prosa überhaupt und als ein Werk, das die Weltliteratur nachhaltig beeinflußt hat.
Aktualisiert: 2021-02-02
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Dekameron Band 1

Dekameron Band 1 von Boccaccio,  Giovanni, Boucher,  François, Eisen,  Charles Dominique Joseph, Gravelot,  Hubert-François, Klabund [Henschke],  Alfred
Die Rahmenhandlung verlegt Boccaccio in ein Landhaus in den Hügeln von Florenz (im Vorort Fiesole), zwei Meilen vom damaligen Stadtkern von Florenz entfernt. In dieses Landhaus sind sieben Frauen und drei junge Männer vor der Pest geflüchtet, die im Frühjahr und Sommer des Jahres 1348 Florenz heimsuchte. Im Landhaus versuchen sich die Flüchtlinge nach Möglichkeit zu unterhalten. Daher wird jeden Tag eine Königin oder ein König bestimmt, welcher einen Themenkreis vorgibt. Zu diesem Themenkreis hat sich nun jeder der Anwesenden eine Geschichte auszudenken und zum Besten zu geben. Nach zehn Tagen und zehn mal zehn Novellen kehrt die Gruppe wieder nach Florenz zurück. Bereits die Grammatiker und Rhetoriker der Renaissance waren der Ansicht, daß Boccaccios Dekameron ein Meisterwerk sei. Der Autor wurde zusammen mit Dante und Francesco Petrarca zum Wegbereiter und Vorbild für die eigenen Bestrebungen. Heute gilt das Dekameron unbestritten als Ursprung der italienischen Prosa überhaupt und als ein Werk, das die Weltliteratur nachhaltig beeinflußt hat.
Aktualisiert: 2021-02-02
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Romanzero

Romanzero von Heine,  Heinrich
Heines dritte große lyrische Sammlung, die Krone seines dichterisdien Schaffens, erschien im Oktober 1851. Es ist das geschlossenste unter seinen Gedichtbüchern, das am einheitlichsten komponierte. Es ist nicht wie die beiden andern durch Zusammenschweißen von heterogenen, durch lange Zeiträume getrennten Sammlungen entstanden, es umschließt vielmehr die Produktion eines Jahrfünfts, das ganz im Banne einer Seelenstimmung stand. Seit dem Jahre 1846 gelähmt, seit dem Frühjahr 1848 verurteilt in der »Matratzengruft« der eigenen Auflösung entgegenzusehen, fand der Dichter in der Poesie Trost und Rettung.
Aktualisiert: 2021-02-02
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Deutschland. Ein Wintermärchen

Deutschland. Ein Wintermärchen von Heine,  Heinrich
»Deutschland. Ein Wintermärchen« ist ein satirisches Versepos, das 1844 beim Verlag Hoffmann und Campe in Hamburg erschien. Den äußeren Rahmen dafür bildet eine Reise, die der Autor im Winter 1843 unternahm und die ihn von Paris nach Hamburg führte. Schon im Herbst 1844 wurde das Buch in Preußen verboten und beschlagnahmt. Am 12. Dezember 1844 erließ König Friedrich Wilhelm IV. von Preußen einen Haftbefehl gegen Heine. In der Folgezeit wurde das Werk wiederholt von den Zensurbehörden verboten. In anderen Teilen Deutschlands war es in Form einer gekürzten und veränderten Separatausgabe erhältlich. Heines Versepos war bis in unsere Zeit hinein in Deutschland sehr umstritten. Vor allem im Jahrhundert seiner Entstehung betrachtete man das Werk als »Schmähschrift« eines heimatlosen »Vaterlandsverräters«, Miesmachers und Schandmauls. Diese »Sichtweise von Deutschland. Ein Wintermärchen« fand sich später besonders in der Zeit des Nationalsozialismus, die Heine als »jüdischen Nestbeschmutzer« sah. Die moderne Zeit sieht in Heines Werk ein bedeutendes politisches Gedicht in deutscher Sprache, souverän in Witz, Bildwahl und Sprache.
Aktualisiert: 2021-02-02
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Reisebilder

Reisebilder von Heine,  Heinrich
Der Text des Neusatzes folgt der Ausgabe von 1910, die in den »Sämtlichen Werken« im Insel-Verlag, Leipzig, erschien. Die Illustrationen sind entnommen der Ausgabe »Heinrich Heine's Werke, illustriert von Wiener Künstlern«, hrsg. von Heinrich Laube, Wien etc. o.J. [1884/85]. »Die Harzreise« verfaßte Heine nach einer Fußwanderung im Herbst 1824, die ihn von Göttingen durch den Harz über den Brocken bis nach Ilsenburg führte. Der Text wurde 1826 im ersten von vier Bänden der Reisebilder ohne Zensureingriffe im Verlag Hoffmann & Campe in Hamburg veröffentlicht. Die Publikation begründete Heines ersten großen Publikumserfolg und ist bis heute einer seiner beliebtesten Texte.
Aktualisiert: 2021-02-02
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Die Götter im Exil – Der Doktor Faust – Über den Denunzianten – Einleitung zum »Don Quixote«

Die Götter im Exil – Der Doktor Faust – Über den Denunzianten – Einleitung zum »Don Quixote« von Heine,  Heinrich
»Die Götter im Exil« ist ein 1853 erschienenes eher satirisches Erzählwerk Heinrich Heines. Das Thema kreist darum, was wohl aus den alten abgesetzten heidnischen Gottheiten wurde. Der Text wechselt zwischen persönlicher Betrachtung und reiner Erfindung. Es gibt Anteile von Essay, Anekdote und Sage. Die alten Gottheiten, wie etwa Jupiter, Mars, Hermes, Bacchus oder Apollo fristen ein abgeschiedenes Dasein oder gehen christlich maskiert ihren alten Tätigkeiten nach. Apollo soll wieder ein Hirt geworden sein, weil er einst (auch) die Kühe des Admetos weidete, habe sich aber durch sein schönes Singen und Musizieren verraten. Er sei hingerichtet worden, aber danach aus dem Grab verschwunden. An der ostfriesischen Küste überführe Hermes, als Kaufmann verkleidet, Seelen ins Jenseits. Heine berichtet von verschiedenen Personen, welche mit Gottheiten gesprochen hätten. Der lange Schimmelpfennig, Neffe des Scharfrichters von Münster habe den Kriegsgott Mars, der nun Söldner war, in Bologna getroffen und einem Tiroler Fährmann erschien der als Mönch getarnte Bacchus. »Der Doktor Faust. Ein Tanzpoem« ist eines der letzten Werke Heinrich Heines, veröffentlicht von seinem Verleger Julius Campe. Heine schrieb es um 1846 auf Bitten des Direktors des königlichen Theaters in London. Dieser plante für die aktuelle Saison noch ein Ballett, welches aber durch erfolgreiche Auftritte der Sängerin Jenny Lind, die „schwedische Nachtigall“ genannt, überflüssig wurde. Aufgrund innerer Streitereien der Choreografen und des anhaltenden Erfolges Jenny Linds wurde das Stück jedoch gestrichen; Heine erhielt dennoch eine hohe Abfindung von 240 Pfund. Das Werk sollte nun 1851 als viertes Buch der Gedichtsammlung Romanzero veröffentlicht werden. Da der Verleger Julius Campe aber die Massenwirksamkeit dieses Buches bezweifelte und das Gesamtwerk damit nicht zerstören wollte, erschienen die ersten 5000 Exemplare unter dem Titel „Der Doktor Faust. Ein Tanzpoem, nebst kuriousen Berichten über Teufel, Hexen und Dichtkunst“. Über den Denunzianten: »Sonderbar! Und immer ist es die Religion, und immer die Moral, und immer der Patriotismus, womit alle schlechten Subjekte ihre Angriffe beschönigen! Sie greifen uns an, nicht aus schäbigen Privatinteressen, nicht aus Schriftstellerneid, nicht aus angebornem Knechtsinn, sondern um den lieben Gott, um die guten Sitten und das Vaterland zu retten. Herr Menzel, welcher jahrelang, während er mit Herrn Gutzkow befreundet war, mit kummervollem Stillschweigen zugesehen, wie die Religion in Lebensgefahr schwebte, gelangt plötzlich zur Erkenntnis, daß das Christentum rettungslos verloren sei, wenn er nicht schleunigst das Schwert ergreift und dem Gutzkow von hinten ins Herz stößt. Um das Christentum selber zu retten, muß er freilich ein bißchen unchristlich handeln; doch die Engel im Himmel und die Frommen auf der Erde werden ihm die kleinen Verleumdungen und sonstigen Hausmittelchen, die der Zweck heiligt, gern zugute halten.« Einleitung zum »Don Quixote« »Welcher Grundgedanke leitete den großen Cervantes, als er sein großes Buch schrieb? Beabsichtigte er nur den Ruin der Ritterromane, deren Lektüre zu seiner Zeit in Spanien so stark grassierte, daß geistliche und weltliche Verordnungen dagegen unmächtig waren? Oder wollte er alle Erscheinungen der menschlichen Begeisterung überhaupt und zunächst das Heldentum der Schwertführer ins Lächerliche ziehen? Offenbar bezweckte er nur eine Satire gegen die erwähnten Romane, die er, durch Beleuchtung ihrer Absurditäten, dem allgemeinen Gespötte und also dem Untergange überliefern wollte. Dieses gelang ihm auch aufs glänzendste.«
Aktualisiert: 2021-02-02
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Buch der Lieder

Buch der Lieder von Heine,  Heinrich, Walzel,  Oskar
Das »Buch der Lieder« war Heinrich Heines erster großer Gedichtband, in dem er alle seine zu der Zeit bekannten Gedichte zusammenfaßte. Die erste Auflage erschien 1827 in Hamburg bei Hoffmann und Campe. Der Text des Neusatzes folgt der Ausgabe von 1910, die in den »Sämtlichen Werken« im Insel-Verlag, Leipzig, erschien. Die Illustrationen sind entnommen der Ausgabe »Heinrich Heine’s Werke, illustriert von Wiener Künstlern«, hrsg. von Heinrich Laube, Wien etc. o.J. [1884/85]. Das »Buch der Lieder« umfaßt mit Gedichten zwischen 1817 und 1826 Heines Frühwerk. Es sollte fast zwanzig Jahre dauern, bis mit »Neue Gedichte« 1844 der zweite große Gedichtband erschien (1851 folgte mit dem »Romanzero« der dritte und letzte). Von der auch für Heine typischen politischen Satire, wie etwa in »Deutschland. Ein Wintermärchen«, ist im »Buch der Lieder« noch nicht viel zu finden. Stattdessen befassen sich 142 der 237 Gedichte mit unglücklicher Liebe. Als Erklärung dafür werden Heines Gefühle zu seiner Cousine Amalie und später zu deren sieben Jahre jüngeren Schwester, beides Töchter Salomon Heines, genannt. [Wikipedia]
Aktualisiert: 2021-02-02
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