Das kulturelle Muster „formation de la raison“

Das kulturelle Muster „formation de la raison“ von Mäder,  Marie-Therese
Die kulturgeschichtliche Bedeutung der „Idéologues“ – einer Gruppe von Wissenschaftlern und Philosophen des ausgehenden 18. Jahrhunderts in Frankreich – ist bis heute strittig. Unbestreitbar ist jedoch, dass sie zu Unrecht im Schatten der großen Aufklärer stehen. So sprechen doch viele Hinweise für die Annahme, dass die Gruppierung um Dominique Joseph Garat, Destutt de Tracy, Joseph Lakanal und Pierre-Jean-Georges Cabanis an der Herausbildung und Verstetigung einer szientifisch geprägten Wissenskultur beteiligt ist, die sich musterhaft in der Maxime „former la raison“ bündelt. Das Szientifische schließt in diesem Zusammenhang Denkoperationen ein, die an die exakten Wissenschaften, insbesondere an die Mathematik und an die Physik gebunden sind und nachweislich über die Philosophie des sensualistischen Rationalismus in eine für die französischen Eliten konzipierte Bildungspraxis einfließen, wo sie sich nach der Revolution mit nationalem und modellhaftem Anspruch etablieren können. Die vorliegende Studie zeichnet die Netzwerke und bildungspolitischen Aktivitäten der Ideologen nach und zeigt anhand von Vorlesungen, philosophisch-theoretischen Abhandlungen und Bildungsberichten, wie sich die Institutionalisierung der bis heute wirkenden Wissenskultur vollzieht.
Aktualisiert: 2023-03-09
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Frankreich

Frankreich von Holzhey,  Helmut, Rohbeck,  Johannes
Eine umfassende Darstellung der französischen Philosophie des 18. Jahrhunderts Von der Krise des absolutistischen Regimes Ludwigs XIV. bis zur Französischen Revolution mit ihren kontrovers geführten politischen Debatten reicht die Zeitspanne, der sich in diesem Handbuch über 25 Fachleute aus Deutschland, Frankreich, England und der Schweiz widmen. Die Darstellung konzentriert sich auf Autoren und Werke, wobei auch weniger bekannte philosophes, aufklärerische und gegenaufklärerische Strömungen sowie die Natur- und die aufkommenden Gesellschaftswissenschaften behandelt werden. Ebenso finden Werke Berücksichtigung, die an der Grenze zur Schönen Literatur angesiedelt sind oder philosophische Gedanken in literarischer Gestalt präsentieren. Die Kapiteleinteilung orientiert sich an den wichtigsten Themen der Philosophie; wo möglich sind diese chronologisch eingereiht. Inhalt Erster Halbband Erstes Kapitel: Institutionen der philosophischen Bildung (Laurence W. B. Brockliss) §1. Die Philosophie an den Kollegien und Seminaren. - §2. Philosophie und Gelehrsamkeit ausserhalb der Kollegien. - §3. Das Bildungswesen während und nach der Revolution. Zweites Kapitel: Die frühe Aufklärung §4. Die philosophischen Clandestina (Antony McKenna). - §5. Bernard Le Bovier de Fontenelle (Hans-Günter Funke). - §6. Claude Buffier (James W. Manns). - §7. Luc de Clapiers Vauvenargues (Laurent Bove) Drittes Kapitel: Vergleichende Kulturgeschichte und politische Philosophie §8. Lahontan und Lafitau (Karl-Heinz Kohl). - §9. Montesquieu (Catherine Larrère). - §10. Die Kritik des Absolutismus und die Begründung einer europäischen Friedensordnung (Simone Zurbuchen). - §11. Das Naturrecht in der französischen Schweiz (Simone Zurbuchen) Viertes Kapitel: Kultur- und Religionskritik: Voltaire (Gerhardt Stenger) §12. Voltaire Fünftes Kapitel: Die Enzyklopädie (Rolf Geißler ) §13. Der Historische Hintergrund und die wichtigsten Inhalte der Encyclopédie. - §14. Die Enzyklopädisten Sechstes Kapitel: Philosophie und Naturwissenschaften §15. Die rationale Mechanik und ihre philosophischen Grundlagen (Vilem Mudroch, Günther Mensching). - §16. Naturphilosophie unter dem Einfluss von Leibniz (Vilem Mudroch). - §17. Chemie (Vilem Mudroch). - §18. Naturgeschichte (Hans-Jörg Rechenauer, Peter McLaughlin) Siebtes Kapitel: Erkenntnis und Sprache (Vilem Mudroch) §19. Condillac. - §20. Die Debatte über den Ursprung der Sprache Zweiter Halbband Achtes Kapitel: Der Materialismus und die Natur des Menschen §21. Die Debatte über die Natur der Frau (Lieselotte Steinbrügge). - §22. André-François Boureau-Deslandes (Günther Mensching). - §23. Jean-Baptiste Boyer, marquis dArgens (Günther Mensching). -§24. Julien Offray de La Mettrie (Günther Mensching). - §25. Denis Diderot (Gerhardt Stenger). - §26. Claude-Adrien Helvétius (Günther Mensching). - §27. Paul Henri Dietrich Thiry, baron dHolbach (Günther Mensching). - §28. Kritik der gesellschaftlichen und politischen Verhältnisse (Günther Mensching). - §29. Donatien Alphonse François, marquis de Sade (Michael Pfister, Stefan Zweifel) Neuntes Kapitel: Jean-Jacques Rousseau und die Gesellschaftskritik (Francis Cheneval) §30. Jean-Jacques Rousseau. - §31. Étienne-Gabriel Morelly und Gabriel Bonnot de Mably Zehntes Kapitel: Gegenaufklärerische Strömungen §32. Jean Pierre de Crousaz (John Christian Laursen). - §33. Die Gegenaufklärung im Gefolge von Malebranche (Bernard Baertschi). - §34. Die Apologetik (Sylviane Albertan-Coppola) Elftes Kapitel: Kunst und Kritik (Heinz Thoma) §35. Die ästhetischen Theorien im Überblick. Die «querelle des anciens et des modernes». - §36. Die Hauptvertreter der schönen Künste Zwölftes Kapitel: Politische Ökonomie (Francine Markovits, Johannes Rohbeck). §37. Pierre le Pesant de Boisguilbert. - §38. François Quesnay. - §39. Weitere Vertreter der Physiokratie. - §40. Ein Gegner der Physiokraten: Jacques Necker Dreizehntes Kapitel: Geschichtsphilosophie (Johannes Rohbeck) §41. Jacques Bénigne Bossuet. - §42. Anne Robert Jacques Turgot. - §43. Marie-Jean-Antoine-Nicolas Caritat, marquis de Condorcet. - §44. Weitere Vertreter der Geschichtsphilosophie Vierzehntes Kapitel: Philosophie der Revolution (Skadi Krause, Karsten Malowitz, Herfried Münkler) §45. Die Philosophie der Revolution im Überblick. - §46. Die radikalen Revolutionäre. - §47. Emmanuel Joseph Sieyès. - §48. Die gemässigten Monarchisten. - §49. Die Anfänge des französischen Liberalismus. - §50. Die reaktionäre Antwort auf die Revolution Fünfzehntes Kapitel: Die Idéologues (Brigitte Schlieben-Lange , Isabel Zollna) §51. Die Hauptvertreter der Idéologie 
Aktualisiert: 2023-03-15
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Die Erziehung des Wilden von Aveyron

Die Erziehung des Wilden von Aveyron von Werner,  Birgitt
Im Sommer 1800 beginnt in Paris ein Experiment, das in der Pädagogik virulent geblieben ist: Die Erziehung des Wilden von Aveyron. Der junge Medizinphilosoph Jean Itard hat sich vier Jahre lang mit dem Jungen befasst, ihn behandelt und Rechenschaftsberichte verfasst. Diese werden hier untersucht und in ihrem ursprünglichen Kontext analysiert. Die wilden Kinder der vorangegangenen Epochen hatte man getauft und bestaunt. Nun wird erstmalig im Zuge der sich konstituierenden modernen Humanwissenschaften die Behandlung eines wilden Kindes unter wissenschaftlichen Gesichtspunkten vorgenommen. Die philosophischen Grundlagen des Sensualismus Condillacs werden auf ihre Ergiebigkeit für Itard überprüft, der wissenschaftsgeschichtliche Kontext – die Schule der Ideologen – wird beleuchtet und die historische Plausibilität des Experiments wird im Kontext des sich entwickelnden napoleonischen Staates erfragt.
Aktualisiert: 2023-04-12
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