Die fürstlichen Wittenprägungen in Mecklenburg 1377/78–1430

Die fürstlichen Wittenprägungen in Mecklenburg 1377/78–1430 von Uecker,  Reinhard
Die Wittenprägung der mecklenburgischen Fürsten dauerte nur etwa ein halbes Jahrhundert. Trotzdem haben diese Münzen besondere Bedeutung. Sie sind die ältesten mecklenburgischen Münzen, die reguläre Umschriften tragen und dadurch erstmals in Mecklenburg sowohl einem Prägeort als auch einer prägenden Herrschaft sicher zugewiesen werden können. Vor ihnen dominierte der leichte lübische Pfennig, ein einseitiger schriftloser Hohlpfennig, den Münzumlauf in den Ostseeanrainern Holstein, Mecklenburg und Pommern. Dieser kleine Hohlpfennig erwies sich jedoch zunehmend als hinderlich für den expandierenden Zahlungsverkehr des 14. Jahrhunderts. Dem daraus erwachsenden Bedarf an größeren Münzen ist mit der Aufnahme der Wittenprägung entsprochen worden. Der Witten war das erste Silbernominal, das im südlichen Ostseeraum im Wert von mehreren Pfennigen ausgebracht wurde. Er ist seit etwa 1365 – beginnend in den Münzstätten des Wendischen Städtebundes – geprägt worden. Auf Grund seiner Beliebtheit schlossen sich in den Folgejahren viele Städte des lübischen Hansedrittels der Wittenprägung an. Die fürstliche Wittenprägung Mecklenburgs nahm innerhalb der Einflusssphäre der hansischen Wittenprägung eine hochinteressante Entwicklung, über die in diesem Buch berichtet wird. Herzstück des Buches ist ein Katalog der landesherrlichen werlesch-mecklenburgischen Witten und Viertelwitten. Er wurde auf der Grundlage umfangreicher Recherchen zu den Kabinetts- und Museumsbeständen sowie zum Vorkommen im Handel und in den Funden erstellt. Daraus resultierte eine beachtliche Zunahme an Witten- und Viertelwittentypen und -varianten gegenüber dem bisherigen Stand. Da außerdem etliche Funde umdatiert werden mussten, ergab sich die Notwendigkeit, mehrere Witten und Viertelwitten ebenfalls umzudatieren. Als Konsequenz daraus waren der Beginn der werlesch-mecklenburgischen Wittenprägung und ihre Periodisierung neu zu definieren. Im Ergebnis kann man davon ausgehen, dass die heute bekannten Typen und Varianten fürstlicher Witten und Viertelwitten aus Werle und Mecklenburg weitgehend vollständig im vorliegenden Katalog erfasst sind. Wenn verfügbar, sind auch Auktions- und Listenpreise angegeben. Aus den metrologischen Untersuchungen ist die Silbergehaltsanalyse der Witten besonders hervorzuheben. Mit ihrer Hilfe gelang es erstmals, die Systematik der Münzmetallentwicklung bei den Witten nachzuweisen und die Wertverhältnisse zwischen den werlesch-mecklenburgischen, lübischen und sundischen Witten aufzuklären. Des Weiteren wurden wichtige neue Erkenntnisse darüber gewonnen, zu welchem Währungssystem die werleschen Witten im 14. Jahrhundert gehörten, sowie über die Ausbreitung der werlesch-mecklenburgischen Wittengepräge innerhalb des gesamten Wittenumlaufes und über die Gegenstempelung der Witten.
Aktualisiert: 2023-04-27
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Das Goldene Mittelalter

Das Goldene Mittelalter von Wallis,  Roland
In diesem Beitrag hat der Herausgeber Roland Wallis die Forschungsarbeiten dreier Autoren so miteinander verbunden, daß sie das »finstere Mittelalter« in einem völlig neuen Licht erstrahlen lassen. Da keiner der drei Autoren offenbar die Arbeit des anderen kannte, sind sie hiermit zum ersten Mal vereint worden. Sie finden ihre Bestätigung in zwei aktuellen Forschungsarbeiten einer Münzkundlerin und eines Stadtplaners. Es geht dabei vor allem um den Zusammenhang verschiedener Schlüsselentwicklungen des 12. Jahrhunderts im mittelalterlichen Europa, deren Anfänge bis ins 10. Jahrhundert zurückreichen und in dieser Form wohl zum ersten Mal miteinander in Verbindung gebracht werden: • die rasante Ausbreitung des urchristlich interpretierten iranischen Lichtglaubens durch die bulgarischen Bogomilen vom Balkan über Süditalien (um 900) und Norditalien (um 1000) bis nach Frankreich • die daraufhin in Italien und Frankreich entstandene, von den Bogomilen geprägte religiöse Bewegung der Wanderprediger (Katharer, Humiliaten, Waldenser), die das verweltlichte Leben, den Ämterkauf und die Sittenverderbnis vieler Kleriker kritisierten • die Anfang des 12. Jhd. in den Niederlanden aus den Wanderpredigern entstandenen Laienorden (Beginen und Begarden), deren Laienpredigten zu volkssprachlichen Evangelienübersetzungen und zur Entstehung von Buchhandlungen führten, in denen diese übersetzten Evangelienbücher für jedermann zum Abschreiben auslagen • der planmäßige Städtebau nach hochentwickelten, geometrischen Grundstrukturen ab ca. 1090 • das Aufblühen lombardischer Städte kurz vor dem Tode Heinrichs IV. (1106) durch Erfindung der Brakteaten von den germanischen Langobarden • das zwischen 1150 und 1350 für Historiker unerklärliche Stadtgründungsfieber in Deutschland und Mitteleuropa • die mit den neuen Stadtgründungen einhergehende Einführung des Soester Stadtrechts nach lombardischem Vorbild spätestens um 1150 und damit die Schaffung zweier voneinander getrennter Rechtssysteme und Gerichtsbarkeiten (kirchlich und städtisch) • der Beginn der Inquisition zwischen 1160 und 1170 in Frankreich, Deutschland und den Niederlanden
Aktualisiert: 2023-03-30
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Das Goldene Mittelalter

Das Goldene Mittelalter von Wallis,  Roland
In diesem Beitrag hat der Herausgeber Roland Wallis die Forschungsarbeiten dreier Autoren so miteinander verbunden, daß sie das »finstere Mittelalter« in einem völlig neuen Licht erstrahlen lassen. Da keiner der drei Autoren offenbar die Arbeit des anderen kannte, sind sie hiermit zum ersten Mal vereint worden. Sie finden ihre Bestätigung in zwei aktuellen Forschungsarbeiten einer Münzkundlerin und eines Stadtplaners. Es geht dabei vor allem um den Zusammenhang verschiedener Schlüsselentwicklungen des 12. Jahrhunderts im mittelalterlichen Europa, deren Anfänge bis ins 10. Jahrhundert zurückreichen und in dieser Form wohl zum ersten Mal miteinander in Verbindung gebracht werden: • die rasante Ausbreitung des urchristlich interpretierten iranischen Lichtglaubens durch die bulgarischen Bogomilen vom Balkan über Süditalien (um 900) und Norditalien (um 1000) bis nach Frankreich • die daraufhin in Italien und Frankreich entstandene, von den Bogomilen geprägte religiöse Bewegung der Wanderprediger (Katharer, Humiliaten, Waldenser), die das verweltlichte Leben, den Ämterkauf und die Sittenverderbnis vieler Kleriker kritisierten • die Anfang des 12. Jhd. in den Niederlanden aus den Wanderpredigern entstandenen Laienorden (Beginen und Begarden), deren Laienpredigten zu volkssprachlichen Evangelienübersetzungen und zur Entstehung von Buchhandlungen führten, in denen diese übersetzten Evangelienbücher für jedermann zum Abschreiben auslagen • der planmäßige Städtebau nach hochentwickelten, geometrischen Grundstrukturen ab ca. 1090 • das Aufblühen lombardischer Städte kurz vor dem Tode Heinrichs IV. (1106) durch Erfindung der Brakteaten von den germanischen Langobarden • das zwischen 1150 und 1350 für Historiker unerklärliche Stadtgründungsfieber in Deutschland und Mitteleuropa • die mit den neuen Stadtgründungen einhergehende Einführung des Soester Stadtrechts nach lombardischem Vorbild spätestens um 1150 und damit die Schaffung zweier voneinander getrennter Rechtssysteme und Gerichtsbarkeiten (kirchlich und städtisch) • der Beginn der Inquisition zwischen 1160 und 1170 in Frankreich, Deutschland und den Niederlanden
Aktualisiert: 2023-03-30
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