Nutzen und Risiken der neuroleptischen Langzeitbehandlung schizophrener Patienten

Nutzen und Risiken der neuroleptischen Langzeitbehandlung schizophrener Patienten von Tegeler,  Joachim
Für die Indikationsstellung ist es wichtig, die Ziele einer Langzeitmedikation zu beschreiben und möglichst sichere Kenntnisse über den langfristigen Verlauf und über den Einfluss der Medikation auf die Prognose schizophrener Erkrankungen zu haben. Es stellt sich die Frage, inwieweit psychopathologische und sozio- demographische Variablen bei Krankheitsbeginn den weiteren Verlauf prädizieren können und inwieweit der therapeutische Erfolg einer Akutbehandlung vorhergesagt werden kann. Sowohl prospektive als auch langfristig angelegte retrospektive Untersuchungen liefern Daten zur rezidivprophylaktischen Wirksamkeit und Verträglichkeit einer Langzeitmedikation. Aus kontrollierten Absetzstudien bei langfristig remittierten Patienten können Schlüsse gezogen werden, wie lange Neuroleptika verabreicht werden sollen. Von wesentlicher Bedeutung ist die Frage, inwieweit sich Depot- und Kurzzeit- Neuroleptika hinsichtlich ihrer rezidivprophylaktischen Wirksamkeit und ihres Einflusses auf die soziale und berufliche Integration der Patienten voneinander unterscheiden. Im weiteren werden der psychopathologische Befund und die soziale Integration von poliklinisch betreuten Patienten und stationär behandelten Langzeitpatienten verglichen und die berufliche Situation von Kranken der Poliklinik in den Jahren 1975 und 1985 analysiert. Danach werden Daten zur Pharmakologie und Pharmakokinetik der (Depot-)Neuroleptika referiert. Fragen der neuroleptischen Dosierung stoßen in den letzten Jahren auf zunehmend größeres Interesse. Deshalb werden Ergebnisse aus kontrollierten Studien zur Niedrigdosierung und zur ambulanten Intervalltherapie vorgestellt. Nutzen und Risiken der Neuroleptika werden besonders im Rahmen einer Hochdosierung diskutiert. Es werden Befunde aus drei experimentellen Prüfungen einer Hoch- und Standarddosierung von Haloperidol bzw. Haloperidol-Decanoat bei akut schizophrene Patienten bzw. Fluphenazin-Decanoat bei chronisch Kranken präsentiert. Es ist umstritten, inwieweit einzelne Neuroleptika differentielle Wirkungsprofile besitzen. Dazu werden eigene Befunde aus drei vergleichenden Studien mit jeweils zwei verschiedenen Depot-Neuroleptika vorgestellt. In den letzten Jahren wurden zahlreiche neue Neuroleptika entwickelt, die sich möglicherweise in ihrem Wirkungsprofil und ihrer Verträglichkeit von den herkömmlichen Substanzen unterscheiden. Bei therapieresistenten Patienten können alternative medikamentöse Behandlungen indiziert sein. Ein besondere Risiko der Neurolepsie sind extrapyramidale Begleitwirkungen, da sie häufig sind, die Befindlichkeit der Patienten erheblich beeinträchtigen können und oft zu einem vorzeitigen Abbruch der Medikation führen. Klinisches Bild, Pathophysiologie und Therapie dieser Begleitwirkungen werden systematisch beschrieben. Breiten Raum nehmen dabei späte extrapyramidale Hyperkinesen ein, da sie als eine besonders schwerwiegende Komplikation einer Langzeitmedikation gelten. Es werden die Ergebnisse einer eigenen CT-Untersuchung und die Befunde einer kontrollierten Therapiestudie mit Progabide vorgestellt. Das maligne neuroleptische Syndrom stellt eine schwerwiegende Komplikation der Neuroleptika dar. In der Literatur findet sich kein Konsens darüber, inwieweit Neuroloptika depressive Verstimmungszustände mitverursachen können oder ob diese als integraler Bestandteil der Krankheitssymptomatik zu werten sind. Die Relevanz von belastenden Lebensereignissen für die Suizidalität wird anhand eigener Untersuchungsdaten diskutiert. Es folgt eine Darstellung einzelner Begleitwirkungen, die den Nutzen einer Neurolepsie einschränken können. Abschließend werden die wesentlichen Befunde zusammengefasst, ihre Bedeutung für die Nutzen-Risiko-Abwägung diskutiert und Handlungsanweisungen gegeben.
Aktualisiert: 2020-12-04
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