Die DDR im Spiegel ihrer Literatur.

Die DDR im Spiegel ihrer Literatur. von Huberth,  Franz
Literatur ist Kunst und damit ein ästhetisches Erlebnis. Aber sie leistet auch anderes, sie interpretiert die Gegenwart, antizipiert die Zukunft und archiviert die Vergangenheit. Die Literatur der DDR war eingebunden in die staatliche Kulturpolitik und -planung. Ihre Funktionen unterlagen den Vorgaben und Kontrollen, die Autoren dem Sanktionsapparat der SED und dessen "Schild und Schwert", dem Ministerium für Staatssicherheit. Die Ästhetik sollte von einer normativen Poetik geregelt werden. Gleichzeitig war die Literatur dieser in vielerlei Hinsicht geschlossenen Gesellschaft Medium einer Gegenöffentlichkeit zum staatlichen Meinungsmonopol. Die Zensur, die es offiziell nicht gab - sie trug den viel enthüllenderen Namen Druckgenehmigungsverfahren - war ebenso stur und willkürlich wie porös. Im Ergebnis waren daher häufig mehr Lektüren möglich als von staatlicher Seite erwünscht. Der erste Teil dieser Geschichte ist seit 1990 abgeschlossen. Viereinhalb Jahrzehnte Literatur und Literaturbetrieb liegen wie eine "Epoche" vor uns, ein Archiv zur DDR-Geschichte jenseits von Daten, ein Depot unseres kollektiven Gedächtnisses. Die Aufsätze dieses Bandes kreisen um die Literatur aus der DDR und um das literarische Feld dieser "kommoden Diktatur" (Theo Wuttke in "Ein weites Feld" von Günter Grass). Sie beleuchten politische Bereiche (17. Juni 1953, Zensur, Exil, MfS), den Literaturbetrieb (Zeitschriften der SBZ, Taktik des Büchermachens, Literaturzirkel), einige Überblicksthemen (historischer Roman, Krimi, Autorinnen in der DDR) und die Frage nach dem Generationsparadigma. Heinz Czechowski gibt einen sehr persönlichen Rückblick auf Lyrik hinter der Mauer, und Uwe Kolbe stellte eine sehr persönliche Sammlung von Gedichten aus dreißig Jahren zusammen. Die Autoren setzen sich aus Dichtern, Akteuren bzw. Zeitgenossen und Wissenschaftlern zusammen. Diese Mischung erwies sich für die gemeinsame Arbeit ebenso produktiv, wie sie dem Leser eine abwechslungsreiche Lektüre garantiert. Die Beiträge bieten naturgemäß keinen chronologisch oder inhaltlich geschlossenen Abriss; sie werfen sehr eigen-, manchmal randständige und interessante Fragen auf und geben mehr oder weniger offene Antworten. Wir sind im zweiten Teil dieser Geschichte angelangt, denn - so William Faulkner - Das Vergangene ist nicht tot, es ist noch nicht einmal vergangen.
Aktualisiert: 2023-06-15
> findR *

Die DDR im Spiegel ihrer Literatur.

Die DDR im Spiegel ihrer Literatur. von Huberth,  Franz
Literatur ist Kunst und damit ein ästhetisches Erlebnis. Aber sie leistet auch anderes, sie interpretiert die Gegenwart, antizipiert die Zukunft und archiviert die Vergangenheit. Die Literatur der DDR war eingebunden in die staatliche Kulturpolitik und -planung. Ihre Funktionen unterlagen den Vorgaben und Kontrollen, die Autoren dem Sanktionsapparat der SED und dessen "Schild und Schwert", dem Ministerium für Staatssicherheit. Die Ästhetik sollte von einer normativen Poetik geregelt werden. Gleichzeitig war die Literatur dieser in vielerlei Hinsicht geschlossenen Gesellschaft Medium einer Gegenöffentlichkeit zum staatlichen Meinungsmonopol. Die Zensur, die es offiziell nicht gab - sie trug den viel enthüllenderen Namen Druckgenehmigungsverfahren - war ebenso stur und willkürlich wie porös. Im Ergebnis waren daher häufig mehr Lektüren möglich als von staatlicher Seite erwünscht. Der erste Teil dieser Geschichte ist seit 1990 abgeschlossen. Viereinhalb Jahrzehnte Literatur und Literaturbetrieb liegen wie eine "Epoche" vor uns, ein Archiv zur DDR-Geschichte jenseits von Daten, ein Depot unseres kollektiven Gedächtnisses. Die Aufsätze dieses Bandes kreisen um die Literatur aus der DDR und um das literarische Feld dieser "kommoden Diktatur" (Theo Wuttke in "Ein weites Feld" von Günter Grass). Sie beleuchten politische Bereiche (17. Juni 1953, Zensur, Exil, MfS), den Literaturbetrieb (Zeitschriften der SBZ, Taktik des Büchermachens, Literaturzirkel), einige Überblicksthemen (historischer Roman, Krimi, Autorinnen in der DDR) und die Frage nach dem Generationsparadigma. Heinz Czechowski gibt einen sehr persönlichen Rückblick auf Lyrik hinter der Mauer, und Uwe Kolbe stellte eine sehr persönliche Sammlung von Gedichten aus dreißig Jahren zusammen. Die Autoren setzen sich aus Dichtern, Akteuren bzw. Zeitgenossen und Wissenschaftlern zusammen. Diese Mischung erwies sich für die gemeinsame Arbeit ebenso produktiv, wie sie dem Leser eine abwechslungsreiche Lektüre garantiert. Die Beiträge bieten naturgemäß keinen chronologisch oder inhaltlich geschlossenen Abriss; sie werfen sehr eigen-, manchmal randständige und interessante Fragen auf und geben mehr oder weniger offene Antworten. Wir sind im zweiten Teil dieser Geschichte angelangt, denn - so William Faulkner - Das Vergangene ist nicht tot, es ist noch nicht einmal vergangen.
Aktualisiert: 2023-05-15
> findR *

Die DDR im Spiegel ihrer Literatur.

Die DDR im Spiegel ihrer Literatur. von Huberth,  Franz
Literatur ist Kunst und damit ein ästhetisches Erlebnis. Aber sie leistet auch anderes, sie interpretiert die Gegenwart, antizipiert die Zukunft und archiviert die Vergangenheit. Die Literatur der DDR war eingebunden in die staatliche Kulturpolitik und -planung. Ihre Funktionen unterlagen den Vorgaben und Kontrollen, die Autoren dem Sanktionsapparat der SED und dessen "Schild und Schwert", dem Ministerium für Staatssicherheit. Die Ästhetik sollte von einer normativen Poetik geregelt werden. Gleichzeitig war die Literatur dieser in vielerlei Hinsicht geschlossenen Gesellschaft Medium einer Gegenöffentlichkeit zum staatlichen Meinungsmonopol. Die Zensur, die es offiziell nicht gab - sie trug den viel enthüllenderen Namen Druckgenehmigungsverfahren - war ebenso stur und willkürlich wie porös. Im Ergebnis waren daher häufig mehr Lektüren möglich als von staatlicher Seite erwünscht. Der erste Teil dieser Geschichte ist seit 1990 abgeschlossen. Viereinhalb Jahrzehnte Literatur und Literaturbetrieb liegen wie eine "Epoche" vor uns, ein Archiv zur DDR-Geschichte jenseits von Daten, ein Depot unseres kollektiven Gedächtnisses. Die Aufsätze dieses Bandes kreisen um die Literatur aus der DDR und um das literarische Feld dieser "kommoden Diktatur" (Theo Wuttke in "Ein weites Feld" von Günter Grass). Sie beleuchten politische Bereiche (17. Juni 1953, Zensur, Exil, MfS), den Literaturbetrieb (Zeitschriften der SBZ, Taktik des Büchermachens, Literaturzirkel), einige Überblicksthemen (historischer Roman, Krimi, Autorinnen in der DDR) und die Frage nach dem Generationsparadigma. Heinz Czechowski gibt einen sehr persönlichen Rückblick auf Lyrik hinter der Mauer, und Uwe Kolbe stellte eine sehr persönliche Sammlung von Gedichten aus dreißig Jahren zusammen. Die Autoren setzen sich aus Dichtern, Akteuren bzw. Zeitgenossen und Wissenschaftlern zusammen. Diese Mischung erwies sich für die gemeinsame Arbeit ebenso produktiv, wie sie dem Leser eine abwechslungsreiche Lektüre garantiert. Die Beiträge bieten naturgemäß keinen chronologisch oder inhaltlich geschlossenen Abriss; sie werfen sehr eigen-, manchmal randständige und interessante Fragen auf und geben mehr oder weniger offene Antworten. Wir sind im zweiten Teil dieser Geschichte angelangt, denn - so William Faulkner - Das Vergangene ist nicht tot, es ist noch nicht einmal vergangen.
Aktualisiert: 2023-04-15
> findR *
MEHR ANZEIGEN

Bücher zum Thema DDR /Literatur, Literaturgeschichte

Sie suchen ein Buch über DDR /Literatur, Literaturgeschichte? Bei Buch findr finden Sie eine große Auswahl Bücher zum Thema DDR /Literatur, Literaturgeschichte. Entdecken Sie neue Bücher oder Klassiker für Sie selbst oder zum Verschenken. Buch findr hat zahlreiche Bücher zum Thema DDR /Literatur, Literaturgeschichte im Sortiment. Nehmen Sie sich Zeit zum Stöbern und finden Sie das passende Buch für Ihr Lesevergnügen. Stöbern Sie durch unser Angebot und finden Sie aus unserer großen Auswahl das Buch, das Ihnen zusagt. Bei Buch findr finden Sie Romane, Ratgeber, wissenschaftliche und populärwissenschaftliche Bücher uvm. Bestellen Sie Ihr Buch zum Thema DDR /Literatur, Literaturgeschichte einfach online und lassen Sie es sich bequem nach Hause schicken. Wir wünschen Ihnen schöne und entspannte Lesemomente mit Ihrem Buch.

DDR /Literatur, Literaturgeschichte - Große Auswahl Bücher bei Buch findr

Bei uns finden Sie Bücher beliebter Autoren, Neuerscheinungen, Bestseller genauso wie alte Schätze. Bücher zum Thema DDR /Literatur, Literaturgeschichte, die Ihre Fantasie anregen und Bücher, die Sie weiterbilden und Ihnen wissenschaftliche Fakten vermitteln. Ganz nach Ihrem Geschmack ist das passende Buch für Sie dabei. Finden Sie eine große Auswahl Bücher verschiedenster Genres, Verlage, Autoren bei Buchfindr:

Sie haben viele Möglichkeiten bei Buch findr die passenden Bücher für Ihr Lesevergnügen zu entdecken. Nutzen Sie unsere Suchfunktionen, um zu stöbern und für Sie interessante Bücher in den unterschiedlichen Genres und Kategorien zu finden. Unter DDR /Literatur, Literaturgeschichte und weitere Themen und Kategorien finden Sie schnell und einfach eine Auflistung thematisch passender Bücher. Probieren Sie es aus, legen Sie jetzt los! Ihrem Lesevergnügen steht nichts im Wege. Nutzen Sie die Vorteile Ihre Bücher online zu kaufen und bekommen Sie die bestellten Bücher schnell und bequem zugestellt. Nehmen Sie sich die Zeit, online die Bücher Ihrer Wahl anzulesen, Buchempfehlungen und Rezensionen zu studieren, Informationen zu Autoren zu lesen. Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen das Team von Buchfindr.