Der Speicher 19

Der Speicher 19 von Brandenburgisches Landeshauptarchiv Potsdam
Liebe Leserinnen und Leser, die 19. Ausgabe des „Speicher“ liegt vor Ihnen. Sein Erscheinen ist mit einem Novum verknüpft. Als Herausgeber fungiert nicht allein der Verein der Freunde und Förderer des Kreismuseums Finster­walde, sondern auch das Brandenburgische Landeshauptarchiv in Potsdam. Damit ist dieser „Speicher“ ein weiteres Zeugnis der jahrelangen produktiven und freundschaftlichen Partnerschaft des Museums mit dem Landeshauptarchiv, wobei wohl das Museum in erster Linie von dieser Zusammenarbeit profitierte. Aber auch das Landeshauptarchiv fand sich gern dazu bereit, weil es damit die Möglichkeit erhielt, in Finsterwalde und im Landkreis Elbe-Elster seine archivalischen Schätze zu zeigen und seine landesgeschichtlichen Arbeiten vorzustellen. So stellte das Brandenburgische Landeshauptarchiv fünf seiner eigenproduzierten Ausstellungen dem Museum kostenlos zur Verfügung: 1993 „Brandenburg – Rheinland – ­­­Westfalen. Historische Dokumente einer wechselseitigen Beziehung“, 2003 „Facetten adliger Lebenswelten in Brandenburg“, 2009 „Aktenkundig: ‚Jude!‘“, 2012 „Was Papst und Kaiser durch ihr Wort beschützen. Das Zisterzienserkloster Dobrilugk in mittelalterlichen Urkunden und Siegeln“ und 2014 „Tiefe Sandmeere ... niedliche Städgen ... tätige Bewohner – Doberlug-Kirchhain und die Niederlausitz im Bild historischer Karten“. Zu Sternstunden des Museums gestalteten sich die Ausstellungen „Im Licht der Geschichte“(2007) und „Paul Gerhardt. Leben – Lieder – Legenden“ (2014) durch hochkarätige Leihgaben des Landeshauptarchivs: Ersterwähnungsurkunden der meisten Städte unseres Landkreises bzw. Briefe des bedeutendsten evangelischen Kirchenlieddichters aus dem 17. Jahrhundert. Die zeitweise Überlassung dieser Schätze empfanden die Finsterwalder Museologen als „Ritterschlag“ für ihre bisherige Tätigkeit. Mit dem Übergang des Kreismuseums Finsterwalde in den neu gebildeten Museumsverbund des Landkreises Elbe-Elster 2015 brach die Partnerschaft zum Brandenburgischen Landeshauptarchiv keineswegs ab, sondern wurde sogar intensiviert und erstreckt sich jetzt auf alle Museen des Verbundes. Dabei konnten nicht nur an das bisherige Zusammenwirken angeknüpft, sondern auch die Synergieeffekte genutzt werden, die sich aus der Beteiligung des Landeshauptarchivs an der Vorbereitung der Ersten Brandenburgischen Landesausstellung und seinem schon seit mehreren Jahren bestehenden Partnerschaftsvertrag mit der Stadt Doberlug-Kirchhain ergaben. Ein erneutes Zeugnis des fruchtbaren Miteinanders präsentierte das Landeshauptarchiv mit seiner von Dr. Sascha Bütow kuratierten Ausstellung „Die letzten Mönche von Dobrilugk“ im Schlossmuseum Doberlug-Kirchhain. Wertvolle Originalurkunden dokumentierten hier eine wichtige Etappe der Klostergeschichte und ergänzten so die ständige Ausstellung des Schlossmuseums Doberlug und das sächsische Brandenburg“. Die Eröffnung beider Expositionen erfolgte parallel zueinander am 6. Juli 2017. Über den Ausstellungsbereich hinaus leistet das Landeshauptarchiv durch Weiterbildungsveranstaltungen, Foren, Fachexpertisen und Vorträge Unterstützung für die Tätigkeit der Archivare und Orts­chronisten im Landkreis Elbe-Elster. So hat etwa dessen Direktor, bedingt durch sein Interesse an der Erforschung und Darstellung der niederlausitzischen Geschichte, seit mehreren Jahren in Vortragsabenden im Schloss Sallgast an Hand von Archivalien über verschiedene Facetten der Historie dieses Ortes berichtet, und ebenso gehört das Kloster Dobrilugk zu seinen bevorzugten Themen, wovon auch der für diesen „Speicher“ verfasste Text „Die Kapitulation des Klosters Dobrilugk vor reformatorischer Bewegung, katholischem Landesherrn und evangelischem Nachbarfürsten“ zeugt. Die Mitherausgabe des vorliegenden „Speicher“-Heftes durch das Landeshauptarchiv wird ganz sicher nicht die letzte gemeinsame Aktivität dieser Landeseinrichtung und der „Geschichtsszene“ im Landkreis Elbe-Elster sein. Heft 19 bleibt dem Anspruch eines „Speichers“ treu und widmet sich verschiedenen historischen Epochen und verschiedenen historischen Teildisziplinen. Freilich ist diesmal der Hauptfokus, wie es die Illustrationen auf dem Vorder- und Rücktitel versinnbildlichen, auf das Kloster Dobrilugk gerichtet. Klaus Neitmann ordnet dessen Auflösung in die großen politischen und gesellschaftlichen Prozesse in der Mitte des 16. Jahrhunderts ein. Lorenz Weinrich dokumentiert die immense kulturelle Bedeutung des Klosters anhand von schriftlichen Hinterlassenschaften, auf die er als anerkannter akademischer Forscher durch Hinweise und die Mitarbeit von Regionalhistorikern aufmerksam wurde. Rudolf Bönisch knüpft an seine schon im vorigen „Speicher“ begonnene akribische Bestandsaufnahme von Kunstwerken in den Kirchen der Region an und offenbart an einem Bildmotiv christlicher Kunst, dass unsere Region durchaus nicht abgeschieden dahindämmerte, sondern als lebendiger Teil an den kulturgeschichtlichen Entwicklungen teilnahm. Die Beiträge von Manfred Woitzik und Rainer Ernst widmen sich gänzlich anderen Themen. Woitzik dokumentiert durch die erstmalige Darstellung persönlicher Schicksale aus einem Finsterwalder Zwangsarbeitslager die Schrecknisse und Verbrechen der NS-Zeit. Ernst fügt anhand von jüngst im Brandenburgischen Landeshauptarchiv aufgefundenen Briefen der im vorigen Heft von Manfred Woitzik dargestellten Biografie des Finsterwalder Stadtverordnetenvorstehers Johannes Knoche eine weitere Facette hinzu, die gleichzeig ein Schlaglicht auf menschliche Verhaltensweisen zwischen Widerspruch und Anpassung in den ersten Monaten der NS-Diktatur wirft. Zum „Speicher“ gehören auch diesmal die Laudationes für die Kulturpreisträger des Landkreises Elbe-Elster und die von Rainer Aurig verfassten Rezensionen zu regional- bzw. landesgeschichtlichen Neuerscheinungen. Finsterwalde und Potsdam, im Oktober 2019 Dr. Rainer Ernst Prof. Dr. Klaus Neitmann Verein der Freunde und Förderer Brandenburgisches Landeshauptarchiv des Kreismuseums Finsterwalde e.V.
Aktualisiert: 2022-12-07
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Der Speicher 18

Der Speicher 18
Das Heft 18 der „Speicher“ -  Reihe kommt als ausgesprochene „Spätlese“ zu Ihnen. Objektive, aber auch subjektive Gründe führten zur deutlichen Verzögerung der Drucklegung. Allerdings heißt es ja, was lange währt, wird endlich gut. Das gilt nicht allein für die Spätlese-Weine, sondern hoffentlich auch für diesen „Speicher“. Als ursprünglicher Erscheinungstermin für die vorliegende Jahresschrift war 2016 vorgesehen. Deshalb erinnert ein umfassender Artikel an die 600-Jahr-Feier der Stadt Finsterwalde 1936, die sich zum achtzigsten Male jährte. Neben der Darstellung des Verlaufs dieses aufwändigen Festes geht es dem Autor darum, das Geschichtsbild sowie die Motive und Ambitionen der Initiatoren zu beleuchten und damit das als Propagandaschau instrumentalisierte Volksfest in den historischen Kontext einzuordnen. Die 600-Jahr-Feier bezog sich auf eine Urkunde von 1336. Rainer Aurig transkribierte dieses Dokument, verglich es mit anderen zeitgenössischen Archivalien und befragte es vor allem nach seiner Bedeutung für die Regional- und Ortsgeschichte und damit auch nach seiner Relevanz als Ersterwähnungsbeleg der Stadt Finsterwalde. Die detaillierte und tiefgründige Darstellung von Rudolf Bönisch, die nach ihrem Umfang eigentlich eine eigene Monographie rechtfertigen würde, untersucht die Abendmahlsbilder in den Kirchen des Elbe-Elster-Gebietes. Neben der verdienstvollen Bestandsaufnahme, den akribisch aufgespürten Informationen zu Künstlern und Kunsthandwerkern und den ikonographischen Erläuterungen dokumentiert der Autor sowohl die rezeptive als auch die schöpferische Verknüpfung dieses Landstriches mit der deutschen und europäischen Kultur. Horst Firme und Andreas Hanslok führen uns in das bewegte 16. Jahrhundert. Beide Aufsätze, die zum Teil auf bisher unbekanntem Quellenmaterial fußen, ergänzen sich ideal und beleuchten in unterschiedlichen Schwerpunktsetzungen die Auswirkungen und späteren Folgen der Reformation für das einstige Kloster Dobrilugk. Als Ortschronist und exzellenter Kenner der Geschichte des Dorfes und der Herrschaft Sallgast fügt Wolfgang Bauer mit seiner gründlich recherchierten familiengeschichtlichen Studie zu den Loebensteins dem Mosaik der Historie des Schlosses den Schlussstein der adligen Besitzer ein. Mit der Untersuchung zu Johannes Knoche führt Manfred Woitzik seine innovativen Forschungen zu bedeutenden lokalen Persönlichkeiten fort und liefert damit anschauliche und individuell berührende Facetten der jüngeren Geschichte der Stadt Finsterwalde. Gerhard Kieß widmet sich mit der Darstellung zur Finsterwalder Industriebahn einem eigentlich abgeschlossenen Kapitel der örtlichen Wirtschaftsgeschichte, das allerdings nicht allein wegen seiner materiellen Hinterlassenschaft noch lebendige Anknüpfungen zur Gegenwart besitzt.
Aktualisiert: 2021-01-12
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