Wie Walter Dübi die Kabelwerke Brugg durch zwei Weltkriege führte
Eine Unternehmergeschichte
Harry Stitzel
Dies ist die Unternehmergeschichte von Walter Dübi, Direktor der Kabelwerke Brugg von 1911 bis 1945, einer Zeit geprägt von zwei Weltkriegen und einer
Wirtschaftskrise. Dübi legte die Basis für ein Unternehmen, das heute weltweit tätig ist und in vielen Bereichen zu den Weltmarktführern zählt.
Das Buch umfasst bisher unveröffentlichte Bild- und Textquellen: Über einen heute zu Unrecht fast vergessenen Unternehmer im Kanton Aargau.
Es ist die Geschichte eines Mannes, der die Arbeit in den Mittelpunkt seines Lebens stellt, die Innovation vorantreibt und sein Unternehmen zu Wachstum führt. Walter Dübi verbringt fast ein halbes Jahrhundert, und damit beinahe seine gesamte berufliche Karriere, bei den Kabelwerken: als Direktor, Aktionär und Verwaltungsratspräsident. Sein Werdegang zeigt die Verbundenheit zu einem Unternehmen, wie sie heute nicht mehr häufig
anzutreffen ist. Seine Arbeiterinnen und Arbeiter nennen ihren Patron «Vater Dübi», was seine Menschlichkeit wohl am Besten beschreibt.
Walter Dübi hat keinen guten Start. Wenige Jahre nachdem der 31-Jährige bei den Kabelwerken Brugg als Direktor einsteigt, bricht der Erste Weltkrieg aus. Dübi muss in den Aktivdienst, und die Geschäfte werden vorübergehend praktisch lahmgelegt. Der Erste Weltkrieg bedeutet für die Schweiz, obwohl nicht unmittelbar ins Kriegsgeschehen verwickelt, einen grossen sozialen, politischen, wirtschaftlichen und mentalen Einschnitt. Die liberale Wirtschaftsordnung bricht mit Ausbruch des Kriegs 1914 praktisch über Nacht zusammen.
Es ist eine Zeit geprägt von Inflation, Rohstoffknappheit, staatlichen Regulierungen und sozialen Spannungen. Und mittendrin bewegen sich die Kabelwerke Brugg. Noch während des Kriegs beginnt das Unternehmen wieder zu gedeihen. Der Elektroingenieur Walter Dübi steht vor einer bewegten beruflichen Karriere bei den Kabelwerken Brugg, die noch einen weiteren Weltkrieg andauert.
