Vorzeitige Vertragslösungen in der betrieblichen Ausbildung von Geflüchteten in Deutschland
Erkenntnisse aus einer Studie betroffener Mitgliedsbetriebe der bayerischen Handwerkskammern
Benedikt Tratt
Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass ungenügende Sprachkenntnisse und fehlende schulische Vorbildung die mit Abstand größten Hindernisse auf dem Weg zu einer erfolgreichen Berufausbildung von Geflüchteten sind. Leider handelt es sich dabei auch um diejenigen Problemfelder, welche am schwierigsten zu beheben sind. Hier muss eingestanden werden, dass eine erfolgreiche Berufsausbildung unterhalb eines bestimmten Mindestniveaus an schulischer und sprachlicher Kompetenz schlicht nicht zu erreichen ist und daher ein gewisser Prozentsatz der nach Deutschland gekommenen Schutzsuchenden für eine duale Berufsausbildungohne langwierige Präqualifizierungfaktisch nicht geeignet ist. In Bezug auf Probleme aus vielen anderen Bereichen, wie fehlender Disziplin, Eigeninitiative und Pünktlichkeit oder dem Auseinanderfallen von Wunsch und Wirklichkeit des Ausbildungsalltags, unterschieden sich die Geflüchteten aber kaum von einheimischen Auszubildenden. Lediglich Probleme mit der –im Vergleich zu anderen Beschäftigungsalternativen –relativ geringen Ausbildungsvergütung treten bei Geflüchteten aufgrund familiärer Verpflichtungen und der finanziellen Belastung durch die Flucht selbst deutlich häufiger auf.