Lecture Performance
Versuch einer Begriffsfindung
Julia Brandau
Das vergleichsweise immer noch neue Phänomen der sogenannten Lecture Performance wird häufig als ein Hybrid an der Schnittstelle von Kunst und Wissen-schaft charakterisiert. Es erfreut sich dementsprechend nicht nur in der Kunstszene, sondern auch in anderen kulturellen Bereichen wie den Kultur-, Sozial- und Naturwissenschaften sowie bei Vorträgen mit politischen Inhalten und in jüngster Zeit auch im Businessbereich größten Interesses. Diese Entwicklung zeigt, dass die Lecture Performance überall dort thematisiert und als Alternative erwogen wird, wo in irgendeiner Form Vorträge gehalten werden. Der Definition gemäß, welche im Katalog des Kölnischen Kunstvereins anlässlich der 2009 stattgefundenen Ausstellung „Lecture Performance“ angeführt wurde, vereint die Lecture Performance traditionelle Methoden des Vortragens wie rhetorische Mittel und andere gängige Elemente eines Vortrags mit kreativen Elementen wie der Inszenierung der eigenen Person sowie selbstreflexiven, diskursiven und performativen Aspekten2. Die vorliegende kunst-wissenschaftliche Arbeit will den Begriff Lecture Performance gegenüber seiner beiden Begriffskomponenten Lecture und Performance unterscheiden.