Geisterspiel

Geisterspiel

Johannes-Maria Schlorke und Volker Schütz

„Dimensionauten“
Der Fotograf Johannes-Maria Schlorke und der Experimentalfilmer und Medienkünstler Volker Schütz sind dem hiesigen Publikum bekannt. Sie leben in Saarbrücken, sie lieben beide Pilze und alte Kameratechnik und es bestand bereits seit längerem der Wunsch, ein gemeinsames Ausstellungsprojekt zu realisieren.
Um die Fotografien von Johannes-Maria Schlorke zu erfassen, liegt eine Farbfilterbrille bereit, die viele vielleicht noch aus früheren Kinotagen kennen. Erst so entfalten sie ihre vollständige Wirkung. Johannes-Maria Schlorke bedient sich der fotografischen Technik, der Farbanaglyphenbilder, ein Verfahren, um einen dreidimensionalen Raumeindruck in einem Eild zu enkodieren, also eine räumliche Tiefe in einem zweidimensionalen Bild zu erzeugen. Die Methode wurde 1853 von dem Erfinder Wilhelm Rollmann erstmals beschrieben und die so erzeugten 3D-Bilder haben bis heute nichts von ihrer Faszination verloren.
„Geisterspiel“. Die Aufnahmen zeigen Orte, die wie verlassene Filmkulissen wirken und für den Sillstand, das Bleierne und das Morbide dieser Zeit mit den durch COVID-19 verursachten Einschränkungen und dem Lockdown stehen.
Der Saarbrücker Fotograf und Bildjournalist beschäftigt sich seit Kindertagen intensiv mit der Fotografie, seit 2009 betreibt er diese professionell. Seine fotografischen Themen umfassen Architektur, Technik, Natur, Unterwasserwelt, Tauchen und durch sein Interesse an Forschungsmethoden entstehen fotografische Arbeiten, die sich in Museen, wie z.B. dem deutschen Meeresmuseum in Stralsund wiederfinden.
Volker Schütz studierte Informationswissenschaft, Kunstgeschichte und Linguistik an der Universität des Saarlandes. Seit den 1990er Jahren beschäftigt er sich mit der Lomografie und experimentiert mit selbstgebauten Kameras, Spielzeug- oder Lochkameras sowie selbst entwickelten Objektiven.
Mit Hilfe einer seltenen Büromaschine aus den frühen 1980er Jahren, die ursprünglich dazu diente, Kopien von Tafelinformationen herzustellen, fertigt er in seiner „Körperteilverlängerung“ verzerrte Ganzkörperportraits von Menschen an. Wie in einem Jahrmarkt aus vergangenen Tagen können mutige Besucherinnen und Besucher vor einer mit grauem Stoff abgehängten Wand Posen einnehmen und sich langsam bewegen. In nur 20 Sekunden lösen sich Körper auf, wachsen neue Gliedmaßen und verlängern, verkürzen und verknoten sich die wundervollsten Körperteile zu grotesk und surreal anmutenden schwarz-weißen Bildern auf Thermopapier.
Johannes-Maria Schlorke und Volker Schütz bezeichnen sich beide als Dimensionauten, von 2D zu 3D und umgekehrt, das verbindet ihre Arbeiten. Bei Volker Schütz ist es die Zeit als zusätzliche Dimension, bei Johannes-Maria Schlorke der Raum. Bei aller Melancholie entsteht der augenzwinkernde Moment bei Schlorke da, wo sich einzelne Bildelemente bewegen und bei Schütz, wo sich bewegte Körper in geisterhaften Verformungen verfestigen.

Aus der Eröffnungsrede von Gabriele Langendorf, Saarländisches Künstlerhaus, 09.09.2020

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