Erinnerungen eines Dekabristen
Alexander Petrowitsch Beljajew
Im reifen Alter von 73 Jahren begann A. Beljajew, seine Erinnerungen aufzuschreiben, um Verwandten und Bekannten ein Bild seines Jahrhunderts zu hinterlassen. Dabei führt er uns in die Zeit seiner Jugend als junger Marine-Offizier, auf den Petersplatz in St. Petersburg im Dezember 1825 wie in die Katakomben der Peter-Pauls-Festung. Der Leser begleitet ihn in die Verbannung nach Sibirien und zur Ansiedlung nach Minussinsk. Damit reiht er sich in die Zahl jener ein, die bereits vor ihm ein ähnliches Schicksal ereilte. Vielleicht mit einem Unterschied: er bereute sein revolutionäres Verhalten am 14. Dezember 1825! Interessant sind seine Aufzeichnungen vor allem dadurch, daß er zu allen Zeiten seines Lebens immer wieder auf Persönlichkeiten traf,
die in der Geschichte Russlands keine unwesentliche Rolle spielten – bei der Marine, während der Verbannung wie im Kaukasus. Dies fiel auch Leo Tolstoi auf, der seinen Text redaktionell betreute und ihm riet, jede Begegnung zu notieren, an die er sich erinnern könne. Im Ergebnis bekommen die Erinnerungen der Dekabristen durch A.P. Beljajew eine substantielle Erweiterung, die alles, was bis dahin von ihnen erschien, abrundet.