Einkommensdisparitäten als Reformhemmnis in Transformationsländern? von Opoku,  Daniel A

Einkommensdisparitäten als Reformhemmnis in Transformationsländern?

Zahlreiche Staaten haben am Ende des 20. Jahrhunderts den Wechsel von Sozialismus und Zentralverwaltungswirtschaft zu Demokratie und Marktwirtschaften vollzogen. Das unterlegene Wirtschaftssystem wurde durch ein leistungsfähigeres ersetzt und damit die Grundlage für eine bessere Bedürfnisbefriedigung der Menschen in diesen Gesellschaften geschaffen. Im Zuge dieser Transformationsprozesse veränderten sich die Einkommensverhältnisse und das politische Machtgefüge in den betroffenen Ländern in aller Regel tiefgreifend. Einkommensunterschiede erreichten in Einzelfällen unerwünscht hohe Ausmaße, was die Wiederwahl pro-marktwirtschaftlich eingestellter Regierungen und damit den Fortbestand der marktwirtschaftlichen Wettbewerbsordnung gefährdet.

Derartige Situationen begründen für die Regierung ein Dilemma: Einerseits hängt ihre Wiederwahl von der Zufriedenheit der Wähler mit den Einkommensverhältnissen ab, was durch Umverteilungsmaßnahmen sichergestellt werden kann. Andererseits darf die marktwirtschaftliche Wettbewerbsordnung nicht durch sozialpolitische Maßnahmen untergraben werden. Diese Arbeit untersucht daher, durch welche institutionellen Regelungen dieses Dilemma gelöst werden kann.

Eingangs werden die Besonderheiten von Transformationsprozessen theoretisch und die Entwicklung der Einkommensverteilung empirisch dargestellt. Die Befunde belegen, dass derartige Dilemmata tatsächlich existieren. Um geeignete institutionenökonomische Lösungen für das Dilemma entwickeln zu können, werden die Einflussmöglichkeiten der verschiedenen polit-ökonomischen Gruppen auf die Transformationspolitik aufgezeigt. Anschließend wird die Dilemmasituation mit Hilfe der Spieltheorie abgebildet, wodurch eine gezielte Analyse und Anpassung der Anreizstrukturen der Transformationsgewinner und -verlierer möglich wird.

Die theoretischen Lösungsansätze werden anschließend auf die Ukraine und Bulgarien angewandt. Basierend auf 53 Experteninterviews, die vor Ort geführt wurden, werden für beide Länder Situationsanalysen durchgeführt und daraus Schlussfolgerungen für ein geeignetes Dilemmamanagement gezogen. In beiden Fällen erscheint es möglich, die marktwirtschaftliche Wettbewerbsordnung durch die theoretisch aufgezeigten Veränderungen der institutionellen Rahmenbedingungen demokratisch legitimieren zu können. Die Arbeit schließt mit einer Übertragung der Ergebnisse auf die Bundesrepublik Deutschland und liefert so Argumentationshilfen für die Durchführung sozialpolitisch kritischer Reformen.

Der Autor:

Daniel A. Opoku, geboren am 21. Februar 1977 in Siegen, studierte von 1999 bis 2004 Volkswirtschaft an der Universität Bayreuth. Seine Promotion schloss er im Juli 2007 bei Prof. Dr. Dr. h. c. Peter Oberender an der Universität Bayreuth als externer Doktorand und Stipendiat der Deutschen Graduiertenförderung der Konrad-Adenauer-Stiftung ab. Seit Juli 2007 ist er Mitarbeiter bei der Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft
Ernst & Young in Düsseldorf.

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Die Publikation Einkommensdisparitäten als Reformhemmnis in Transformationsländern? von ist bei P.C.O.-Verlag erschienen. Die Publikation ist mit folgenden Schlagwörtern verschlagwortet: Einkommensverteilung, Institutionenökonomie, Reformen, Sozialpolitik, Transformationspolitik, Transformationsprozess. Weitere Bücher, Themenseiten, Autoren und Verlage finden Sie hier: https://buchfindr.de/sitemap_index.xml . Auf Buch FindR finden Sie eine umfassendsten Bücher und Publikationlisten im Internet. Sie können die Bücher und Publikationen direkt bestellen. Ferner bieten wir ein umfassendes Verzeichnis aller Verlagsanschriften inkl. Email und Telefonnummer und Adressen. Die Publikation kostet in Deutschland 19.4 EUR und in Österreich 19.6 EUR Für Informationen zum Angebot von Buch FindR nehmen Sie gerne mit uns Kontakt auf!