transit nürnberg #1

transit nürnberg #1 von Bade,  Klaus J, Jochem,  Gerhard, List,  Danièle, Müller-Rohde,  Verena, Platt,  Anthony M, Rieger,  Susanne, Wiedemann,  Monika
In ihrer ersten Nummer greift die Reihe transit nürnberg ein aktuelles und vieldiskutiertes Thema auf. Leitlinien sind die objektive Vermittlung der mit der Migration verbundenen gesellschaftlichen Prozesse in Vergangenheit und Gegenwart und die Schaffung einer positiven Perspektive für diese globale Entwicklung. Behandelt werden u.a. auch der Umgang mit sozialen Randgruppen und unsere Erinnerungskultur - immer mit dem Blick über den heimischen Tellerrand. Die Biografien Betroffener geben einen Eindruck davon, was es heißt, Ziel von Diskriminierung oder Rassismus zu sein. Inhalt Editorial Rassismus Verena Müller-Rohde: Julius Streicher: Der Hetzer von Nürnberg Prof. Emeritus Kurt E. Shuler (USA): Der Erfolg der „Untermenschen“ als Beispiel für den Widersinn von Rassismus und Diskriminierung Paul Lappalainen (Schweden): Institutioneller Rassismus in Schweden und Europa Spurensuche Gerhard Jochem, Danièle List, Susanne Rieger, Monika Wiedemann: Xenopolis - Das Fremde in der Stadt Migration Susanne Rieger: Zahlen zur Migration 1973 - 2006: Bevölkerung, Bildung, Beschäftigung Prof. Klaus J. Bade (Osnabrück): Zuwanderung und Migrationspolitik in Deutschland Nicole Bosch (Bamberg): Migration, Integration und Diskriminierung: Das europäische forum für migrationsstudien an der Universität Bamberg Susanne Rieger: „Flüchtlingsstadt Nürnberg“: Vom Valka-Lager zum BAMF Dieter G. Maier (Mannheim): Die Anwerbung von Gastarbeitern 1955 - 1973 und ihre Folgen in Nürnberg Integration Dr. Hans Hesselmann: Für ein Zusammenleben in Gleichberechtigung und Vielfalt - Die „Europäische Städte-Koalition gegen Rassismus“ Dr. Hans Hesselmann: Die Menschenrechtsarbeit der Stadt Nürnberg Dr. Christine Meyer: Integrationspolitik in der Stadtverwaltung Nürnberg Damenoberbekleidung Gerhard Jochem, Susanne Rieger, Monika Wiedemann: Kleider machen Leute Menschen - Leben Bella Uhlfelder (USA): Die drei Leben der Bella Uhlfelder Magda Watts (Israel): „Wenn du aber lachst, will jeder bei dir sein.“ Susanne Rieger: Frauen für Frauen: Diakonissen im Pflegeamt der Stadt Nürnberg 1909 - 1995 Thi Cam Nhung und Thuy Mong Tham Bui: Zwei deutsch-vietnamesische Schwestern erinnern sich Susanne Rieger: Importierte Frauenpower: Drei ausländische Einzelhändlerinnen in Nürnberg Verena Müller-Rohde: Toleranz für „Trannies“ Kommentar ElleCommandante - Dr. Wolfgang Freitag: Neues aus dem Land der Dichter und Denker: Fortwährende Probleme mit der Aufklärung Amnesie Prof. Emeritus Anthony M. Platt (USA): Von Nürnberg bis Kalifornien: Rassismus zwischen Erinnerung und Vergessen Gerhard Jochem, Danièle List: Zweierlei (Ge-)Denken Frohsinn Gerhard Jochem, Monika Wiedemann: Tuffy, der Experte Gerhard Jochem, Monika Wiedemann: Woodstock 2006 auf dem Hauptmarkt Altlasten Gerhard Jochem: Rassismus im Namen Deutschlands: Die ethnischen Säuberungen in Slowenien 1941 - 1943 Rob Zweerman (Niederlande): Das lange Warten der Zwangsarbeiter auf ein Zeichen der Erinnerung und Versöhnung in Nürnberg
Aktualisiert: 2022-11-23
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Solange ich lebe, hoffe ich

Solange ich lebe, hoffe ich von Horváth,  Franz, Jochem,  Gerhard, Rózsa,  Ágnes, Watts,  Magda, Wiedemann,  Monika
Ágnes Rózsas Aufzeichnungen beginnen dort, wo das Tagebuch der Anne Frank aufhört: Im damals ungarischen Siebenbürgen gerät die junge, 34-jährige Lehrerin im Mai 1944 in die Todesmühlen des Holocausts und wird in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau verschleppt. Mit viel Glück überlebt sie die Selektionen durch den Lagerarzt Josef Mengele, Hunger und Krankheiten, um im Oktober desselben Jahres von Vertretern der Firma Siemens zur Zwangsarbeit in einem ihrer Nürnberger Werke ausgewählt zu werden. In der Werkstatt bietet sich ihr die Gelegenheit, Papier und Bleistift zu stehlen, um ihre Erlebnisse, Gefühle und Reflexionen aufzuzeichnen. In der Form fiktiver Briefe an ihren geliebten Ehemann hält Ágnes das sie umgebende Pandämonium aus Lebensgefahr durch Gaskammer oder alliierte Bomben, nervtötender Routine und sadistischen SS-Wachen fest, charakterisiert aber auch treffend ihre Leidensgenossinnen und gewährt tiefe Einblicke in ihr eigenes Gemütsleben und ihren einsamen Kampf, trotz aller Demütigungen ein Mensch zu bleiben. So entstand mit ihrem Tagebuch, bei dessen Entdeckung sie mit der Todesstrafe hätte rechnen müssen, ein einzigartiges, authentisches und bewegendes Zeitdokument, das hier erstmals in deutscher Übersetzung und ergänzt um einschlägige Forschungsbeiträge vorlegt wird. Leseprobe Nürnberg, Dienstag, 19. Dezember 1944 Ich schlief so tief wie ein Murmeltier. Nicht einmal der Lärm derer, die zur Arbeit gingen, störte mich. Ich war todmüde, weil der gestrige Tag schrecklich war. Am Nachmittag saßen wir duselig in der Werkstatt, da wir Sonntag nachts, zwischen den zwei Alarmen, kaum schlafen konnten. Wir beneideten die Frauen der Frühschicht, die sich ab Mittag bis zum nächsten Morgen ausschlafen durften. Am Nachmittag gegen halb sechs begann der Alarm. Wir rafften hastig unsere Werkzeuge zusammen. Bevor wir im Luftschutzraum ankamen, begann schon die Bombardierung. Sie dauerte eine Stunde lang und war furchterregend. Der Bahnhof in unserer Nähe wurde auch getroffen. (Die Leute, die in der Stadt arbeiten, erzählten es heute.) Solange die Flugzeuge mit ohrenbetäubendem Lärm über uns dröhnten, pressten Éva und ich verkrampft einander die Hände zusammen. Es hörte sich an, als hätte sich der Himmel gespalten. Nach jeder Explosion dachten wir, die nächste Bombe ist für uns bestimmt. Als wir im Bunker ankamen, gab es schon keinen Sitzplatz mehr. Wir hockten uns auf den Boden, und die Luftdruckwelle blies über unsere Gesichter. Nach der Bombardierung saßen wir noch eine gute halbe Stunde dort, da die Bomber die Stromzentrale trafen und sie den Luftalarm nicht mit Sirenen abblasen konnten. Als sich die Flugzeuge entfernten, setzte Todesstille ein. Jede seufzte erschöpft, und vor Aufregung konnte keine reden. Die Stromleitungen wurden leider repariert, und sie jagten uns in die Arbeit zurück. Dementsprechend war unsere Leistung! Die SS-Leute unterhielten sich mit gedämpfter Stimme, einerseits damit wir nichts hörten, anderseits waren auch sie sichtlich mitgenommen von der Heftigkeit des Luftangriffs. Vielleicht waren sie bis jetzt auf ihre eigene Propaganda hereingefallen und glaubten an die Sicherheit und Überlegenheit ihrer Armee. Aber das war noch nicht alles. Wir kamen nach zehn Uhr am Abend von der Arbeit in die Baracke zurück. Eine Gruppe, die in der Stadt arbeitete, war noch nicht zurückgekommen. Sonst kamen sie immer abends um acht Uhr an. Angsterfüllt warteten wir eine quälende Stunde lang. Berta war auch unter uns. Diese Gruppe war neu zusammengestellt, und sie arbeiteten heute zum ersten Mal auf dem Siemens-Gelände. Als sie ankamen, hatten wir schon keine Hoffnung mehr, sie jemals wiederzusehen. „Mojse“ [Jiddischer Spitzname der Häftlinge für den SS-Oberkommandoführer] verstand auch nicht, was passiert war, darum ging er los, um sie zu suchen. Die Fabrik war ebenfalls getroffen worden, und sie berichteten, dass die ganze Stadt in Flammen steht. Pressestimmen Kathrin Walther (Nürnberger Zeitung): Sie war eine Nummer. Mit Tagebuchaufzeichnungen holt sich die ungarische Jüdin Ágnes Rózsa ihre Menschenwürde zurück. Verena Müller-Rohde (Bildzeitung Nürnberg): Ihr Tagebuch hielt sie am Leben. Doch es hätte auch ihren Tod bedeuten können. Die ungarische Zwangsarbeiterin Ágnes Rózsa schrieb im Nürnberger Südfriedhoflager fiktive Briefe an ihren Ehemann. Ein erschütternder Bericht über die Grausamkeit der Nazis!
Aktualisiert: 2022-11-23
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