Wissen und Gewissen

Wissen und Gewissen von Steinbach,  Lothar
Die Mahnung, Lehren aus der Geschichte der NS-Zeit zu ziehen, verpufft angesichts der Tatsache, wie wenig in Gesellschaft und Politik zu Beginn des 21sten Jahrhunderts an historischer Erkenntnis im Umgang mit jener deutschen Vergangenheit übrig geblieben ist. Wir Nachgeborenen der 2ten, 3ten und ‚next generation‘ müssen bald ohne die mündlichen Lebensberichte unserer Vorfahren auskommen, wenn wir im Rückspiegel der Gegenwart an die Nazi-Vergangenheit und den Zweiten Weltkrieg erinnert werden. Deshalb war es mir so wichtig, Erlebnisse und Erfahrungen der Zeitzeugen von damals zu ermitteln und zu archivieren, solange sie von ihnen noch erinnerbar gewesen waren. Was wussten sie von den Verbrechen, warum ihr Schweigen nach 1945? Wo blieb ihr Gewissen? – Unverhohlener Antisemitismus in unserer Gegenwart, rassistische Gewalt, Mord, blanker Hass und Hetze im Internet kennen kein Gewissen. Der Leser begleitet den Historiker zu den Tatorten des Genozids im deutschen Vernichtungskrieg. Ein Wehrmachtspfarrer erzählt wie er Anfang Juli 1941 Augenzeuge von Mord und Totschlag in Rositten (Lettland) wird. Ein Stich im Gewissen? „Ja, mehr nicht!“, antwortet er. „Das Leben ging weiter“. – Nicht für Juden! Grausame Pogrome waren für sie der Vorhof zur Hölle von Auschwitz. Die Akrobaten der ‚selektiven Erinnerung‘ jeglichen Kalibers – Albert Speer, der Schreibtischtäter, die brutalen Mörder vor Ort, SS-Schergen der Einsatzgruppen, skrupellose Kollaborateure, KZ-Wächter – , sie alle wussten, was sie taten. Nach dem Krieg tauchten viele von ihnen unter; nicht nur vor Gericht blieben sie eiskalte Lügner. Betrachtet man unter einem ethischen Gesichtspunkt das, was derzeit im globalen Rahmen an Verbrechen und Missachtung der Würde des Menschen passiert, so lehrt uns die Geschichte alles und nichts. Gleichwohl enthält unsere Gegenwart alles und jedes. Es ist „die ewige Wiederkehr des Gleichen“. (Nietzsche)
Aktualisiert: 2020-07-09
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Vergangenheit – Geschichte – Psyche

Vergangenheit – Geschichte – Psyche von Borries,  Bodo von, Klewitz,  Marion, Klose,  Dagmar, Loewenstein,  Bedrich, Schulz-Hageleit,  Peter, Steinbach,  Lothar, Szalai,  Wendelin, Uffelmann,  Uwe, Wessel,  K F
Der Band dokumentiert eine interdisziplinäre wissenschaftliche Tagung vom Mai 1993 in Petzow, mit der sich der neu eingerichtete Lehrstuhl für Didaktik der Geschichte im Fachbereich Geschichtswissenschaften an der Universität Potsdam vorstellte, um seinen kognitionspsychologischen Forschungsansatz zu verhandeln.
Aktualisiert: 2021-10-21
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Mancherlei Gleichnisse zur deutschen Geschichte 1914–1934

Mancherlei Gleichnisse zur deutschen Geschichte 1914–1934 von Steinbach,  Lothar
"Vorwärts mit Gott", dem Krieg entgegen – wie so viele meldet sich auch der Pastorensohn und Theologiestudent Werner Görnandt 1914 als Kriegsfreiwilliger. Der Erste Weltkrieg, nach einem mittlerweile geflügelte Wort die "Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts", reißt die Zeitgenossen in einen Abgrund; und wer überlebte, war ein Gezeichneter. Im Berliner Dom predigt Ernst v. Dryander über Röm. 8, 31: "Ist Gott für uns, wer mag wider uns sein?" und rechtfertigt das Handeln der staatlichen Obrigkeit mit "deutscher Gesittung" und "deutscher Frömmigkeit". Zur selben Zeit kämpft Görnandt auf den Höhen des "Toten Mannes". Hier steht ihm das Glück zur Seite: Er überlebt Verdun. Aber konnte er noch derselbe sein wie vor dem Inferno, ob er nun mit oder ohne Gott in den Krieg gezogen war? Wie ist Krieg überhaupt, wie solch Geschehen wie in Verdun zu rechtfertigen? Wo ist da Gott, der unbekannte Gott, der, "an den man nur ohne Hoffnung auf Hoffnung hin glauben kann"? (Karl Barth). Indes – auch in Werner Görnandts weiterer Biografie spiegeln sich die Fronten und Zeiten deutscher Geschichte von 1914 bis 1934. Am 7. Januar 1934 verlässt er sein "Vaterland" – seine Ehefrau hatte jüdische Vorfahren. Dabei war Görnandt doch erst 1931 in das Amt des Superintendenten an St. Nikolai in Potsdam eingeführt worden. Damit wurde er 1933 Kronzeuge des "Tages von Potsdam". Die Kirchen waren am 21. März 1933 dabei, und der Generalsuperintendent Otto Dibelius hielt von der Kanzel in St. Nikolai eine flammende Rede; "Ein Reich, ein Volk, ein Gott!" war sie überschrieben und gefiel der dort versammelten politischen und geistlichen Prominenz sichtlich. Die Geschichte entlässt uns nicht. Sie folgt und verfolgt uns. Sollen wir sie auf sich beruhen lassen? Das widerstrebt dem Historiker. Er braucht die Erinnerung, denn ohne sie funktioniert Historie nicht.
Aktualisiert: 2019-01-03
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