Das Denken der Homöopathie

Das Denken der Homöopathie von Matner,  Andreas
Samuel Hahnemann ging in seiner späten – miasmatischen – Schaffensphase davon aus, dass sich Krankheit und Symptom im Sinne des pars-pro-toto-Grundsatzes bedingen: Das periphere Lokalsymptom, z. B. das syphilitische Geschwür, beschwichtigt als Teil stellvertretend (Vikariation) das Ganze der chronischen Krankheit (Syphilis). Wird das Stellvertretersymptom nur – suppressiv – lokal behandelt, kommt es im Inneren des Organismus zum Gestaltwandel der Pathologie (Metaschematismus) und damit zur Verschärfung des chronischen Krankheitsprozesses. Mit den beiden Begriffen Vikariation und Metaschematismus ist unmittelbar das Denken der Homöopathie angesprochen. In der Tradition der Klassischen Homöopathie geht es immer um den Zusammenhang zwischen einer ganzheitlichen Krankheitsthematik (Miasma, Essenz, primäre Psora, basic delusion) und ihrer symptomatischen Äußerung. Das Vikariationsprinzip ist neben der Arzneimittelprüfung am gesunden Menschen die eigentliche innovative Entdeckung Hahnemanns und gründet im Geistesleben seiner Zeit. Die ideengeschichtliche Studie verfolgt diesen Gedanken und seine Rezeption von den Anfängen der venerologischen Forschung Hahnemanns über die Heringsche Regel bis hin zu Vithoulkas und den modernen Psychomiasmatikern. So erschließt sich zum ersten Mal ein Gesamtbild der Geschichte des klassisch homöopathischen Denkens, das zuletzt mit dem salutogenetischen Ansatz der Anthroposophischen Medizin verglichen wird.
Aktualisiert: 2023-03-21
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Arabismus und Apologetik

Arabismus und Apologetik von Matner,  Andreas
Die lateinisch-christliche Rezeption und Assimilation der arabisch-islamischen Philosophie im 12. und 13. Jahrhundert erreichte mit der Aristoteleskommentierung des Albertus Magnus einerseits und mit dem lateinischen Averroismus andererseits ihren Höhepunkt. Diesem Prozess lagen tiefere geschichtliche Notwendigkeiten zugrunde, als die heute geläufigen Bezeichnungen „Renaissance der Wissenschaften“ oder „interkultureller Wissenstransfer“ zum Ausdruck bringen. Die Studie versucht aus geistesgeschichtlicher Perspektive die Hintergründe und Motive des philosophischen Arabismus in Interdependenz mit dem geistigen Klima der Kreuzzugszeit nachzuzeichnen. Im Zentrum der Betrachtung steht der Zusammenhang zwischen philosophisch fundierter Apologetik und Emanzipation der Philosophie als eigenständige Wissenschaft. Der wissenschaftsgeschichtliche Begriff „Arabismus“ ist heute uneindeutig und negativ belastet. Er wurde gewählt, umd die apologetischen Motive der lateinisch-christlichen Rezeption im Kontext kirchenideologischer und philosophisch-theologischer Erwägungen in den Vordergrund zu rücken. Dadurch gewinnt der Begriff an Kontur. Im Fokus der Analyse steht das christlich-lateinische Bild vom arabisch-islamischen Philosophen. Er wurde im 12. und 13. Jahrhundert als aufgeklärter glaubensneutraler Gelehrter gesehen. Dieses Bild trat insbesondere in den interreligiösen Dialogen in Erscheinung. Hier wird zum ersten Mal die Bedeutung der apologetisch motivierten Islambilder für die Konstituierung des lateinischen Averroismus sichtbar. Das Phänomen des Averroismus wird in erster Linie über eine neue bewusstseinsgeschichtliche Interpretation des avrroischen Monopsychismus erschlossen. Ein Schwerpunkt der Untersuchung ist es, die Motive Alberts des Großen für die philosophische Aristotelesrezeption in arabischer Kommentierung vor dem Hintergrund der apologetischen Prämissen des 12. Jahrhunderts herauszuarbeiten. Dazu werden seine beiden Verteidigungsschriften De unitate intellectus und De quindecim problematibus sowie seine psychologischen Schriften De natura et origine animae und De intellectu et intelligibili herangezogen. Hier interessiert besonders Alberts Auseinandersetzung mit Averroes bzw. mit dem aufkommenden Averroismus sowie seiner Assimilation des Traktates Risala fiʹ l-ʻaql (De intellectu et intellecto) von al-Farabi und dessen intellectus-adeptus-Lehre. Die gegenwärtig verbreitete These von Alberts Rolle als Wegbereiter des lateinischen Averroismus wird kritisch hinterfragt. Die Studie ist ein Beitrag zur mittelalterlichen Psychologiegeschichte, verstanden als Selbstfindungsprozess des christlichen Abendlandes.
Aktualisiert: 2023-04-06
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