Der Autor zeichnet die geschichtliche Entwicklung der politischen Kultur in den USA und Deutschland nach, und zwar mit dem Schwerpunkt auf der nationalen Identität und vor dem Hintergrund ihrer geschichtlichen Entwicklung und Wandlung sowie ihren gesellschafts- und geschichtspolitischen Determinanten vor allem im ausgehenden 20. und beginnenden 21. Jahrhundert. Der Fokus liegt dabei auf Konstruktion, Formation und Versicherung nationaler Identität durch nationale Symbole ("Verfassung", "Staatsoberhaupt" und "Fahne") in den beiden untersuchten Ländern. Der Autor geht speziell der Frage nach, wie sich die Einstellung und das Empfinden zu einem lange von kühler Sachlichkeit und Zurückhaltung geprägten Umgang mit nationaler Symbolik in Deutschland gewandelt hat, und wie durch den Abbau geschichtlich bedingter symbolischer Repräsentationsdefizite die nationalen Symbole besonders seit der Wiedervereinigung und Etablierung der "Berliner Republik" den nationalen Identitätsdiskurs begleiten und entscheidend bereichern konnten.
Dabei ist besonders der Patriotismus amerikanischer Prägung einer der zentralen Bezugspunkte. Er ist im Hinblick auf die nationalstaatliche Entwicklung Deutschlands als einem Kernland innerhalb der europäischen Union mit einer zunehmend heterogeneren Bevölkerung ein zukunftsträchtiges Konzept. Besonders in den USA wird die Bedeutung nationaler Symbole gerade im nationalen Integrationsprozess weiterhin sehr groß bleiben. Ihr Einsatz vor allem durch die politischen Eliten ist nach wie vor ein zentrales Element amerikanischer Politikausübung, sei es im Rückgriff auf das Verfassungserbe, in Form präsidentieller Zeremonien oder in Form symbolischer Sprache und Handlungen, wie sie sich an Barack Obamas Präsidentschaft besonders eindrücklich zeigen.
Es spricht vieles dafür, dass die Unterschiede zwischen den USA und Deutschland im Bereich der nationalen Identität weit weniger gravierend sind, als es noch in den letzten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts der Fall war. Es scheint, dass sich Deutschland zunehmend einer selbstbewussten Staats- und Verfassungskultur amerikanischer Prägung angenähert hat. Heute lassen sich viele Parallelen zu den Vereinigten Staaten erkennen, welche die hiesige Entwicklung nationaler Identität entweder schon entscheidend bereichert haben oder diese in der Zukunft beeinflussen könnten. So könnte man schon jetzt sagen: "American and German national identity on common ground."
Die Bedeutung der untersuchten Symbole für die nationalen Identitätsdiskurse ist nach wie vor beträchtlich; nicht nur in der Vergangenheit, sondern auch in Zukunft werden sie die nationalen Identitäten beider Länder maßgeblich mitbestimmen. Denn es geht bei ihnen nicht um bloße Fassade oder um Ablenkung von tatsächlichem politischen Handeln, sondern um Elemente der Integration, des Konsenses, der Versinnbildlichung von nationaler Gemeinschaft, freiheitlich-demokratischer Traditionen und gemeinsamen Werten.
Aktualisiert: 2023-05-15
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Der Autor zeichnet die geschichtliche Entwicklung der politischen Kultur in den USA und Deutschland nach, und zwar mit dem Schwerpunkt auf der nationalen Identität und vor dem Hintergrund ihrer geschichtlichen Entwicklung und Wandlung sowie ihren gesellschafts- und geschichtspolitischen Determinanten vor allem im ausgehenden 20. und beginnenden 21. Jahrhundert. Der Fokus liegt dabei auf Konstruktion, Formation und Versicherung nationaler Identität durch nationale Symbole ("Verfassung", "Staatsoberhaupt" und "Fahne") in den beiden untersuchten Ländern. Der Autor geht speziell der Frage nach, wie sich die Einstellung und das Empfinden zu einem lange von kühler Sachlichkeit und Zurückhaltung geprägten Umgang mit nationaler Symbolik in Deutschland gewandelt hat, und wie durch den Abbau geschichtlich bedingter symbolischer Repräsentationsdefizite die nationalen Symbole besonders seit der Wiedervereinigung und Etablierung der "Berliner Republik" den nationalen Identitätsdiskurs begleiten und entscheidend bereichern konnten.
Dabei ist besonders der Patriotismus amerikanischer Prägung einer der zentralen Bezugspunkte. Er ist im Hinblick auf die nationalstaatliche Entwicklung Deutschlands als einem Kernland innerhalb der europäischen Union mit einer zunehmend heterogeneren Bevölkerung ein zukunftsträchtiges Konzept. Besonders in den USA wird die Bedeutung nationaler Symbole gerade im nationalen Integrationsprozess weiterhin sehr groß bleiben. Ihr Einsatz vor allem durch die politischen Eliten ist nach wie vor ein zentrales Element amerikanischer Politikausübung, sei es im Rückgriff auf das Verfassungserbe, in Form präsidentieller Zeremonien oder in Form symbolischer Sprache und Handlungen, wie sie sich an Barack Obamas Präsidentschaft besonders eindrücklich zeigen.
Es spricht vieles dafür, dass die Unterschiede zwischen den USA und Deutschland im Bereich der nationalen Identität weit weniger gravierend sind, als es noch in den letzten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts der Fall war. Es scheint, dass sich Deutschland zunehmend einer selbstbewussten Staats- und Verfassungskultur amerikanischer Prägung angenähert hat. Heute lassen sich viele Parallelen zu den Vereinigten Staaten erkennen, welche die hiesige Entwicklung nationaler Identität entweder schon entscheidend bereichert haben oder diese in der Zukunft beeinflussen könnten. So könnte man schon jetzt sagen: "American and German national identity on common ground."
Die Bedeutung der untersuchten Symbole für die nationalen Identitätsdiskurse ist nach wie vor beträchtlich; nicht nur in der Vergangenheit, sondern auch in Zukunft werden sie die nationalen Identitäten beider Länder maßgeblich mitbestimmen. Denn es geht bei ihnen nicht um bloße Fassade oder um Ablenkung von tatsächlichem politischen Handeln, sondern um Elemente der Integration, des Konsenses, der Versinnbildlichung von nationaler Gemeinschaft, freiheitlich-demokratischer Traditionen und gemeinsamen Werten.
Aktualisiert: 2023-04-17
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