Der Kulturpolitiker. Hilmar Hoffmann, Leben und Werk

Der Kulturpolitiker. Hilmar Hoffmann, Leben und Werk von Brill,  Olaf, Deutsches Filminstitut - DIF, Dillmann,  Claudia, Göpfert,  Claus-Jürgen
Hilmar Hoffmann: Filmhistoriker, Museums- und Theatergründer, Autor, Hochschullehrer, vor allem eins: Vordenker und Praktiker einer Kulturpolitik, welche die Bundesrepublik bis heute prägt. Zuerst als Volkshochschuldirektor, Begründer der Kurzfilmtage und Kulturdezernent in Oberhausen, dann zwanzig Jahre lang als Kulturdezernent der Stadt Frankfurt am Main verwirklicht er seine Vorstellung einer „Kultur für alle“, oft gegen große Widerstände und in verblüffenden politischen Konstellationen. Auch als Geschäftsführer der „Stiftung Lesen“ und Präsident des Goethe-Instituts kämpft er darum, die kulturelle Bildung in der Bundesrepublik voranzubringen. Hilmar Hoffmann ist DER Kulturpolitiker. Der Journalist Claus-Jürgen Göpfert schreibt seit 35 Jahren über Kultur und Politik (Frankfurter Rundschau). In langen Gesprächen mit Hilmar Hoffmann und einer großen Zahl Zeitzeugen hat er Leben und Werk des Kulturpolitikers ergründet. Entstanden ist ein vielstimmiges, facettenreiches Buch, das manches zutage fördert, das längst ins Vergessen geraten war. Mit 240 Bildern, größtenteils aus Hilmar Hoffmanns Privatarchiv, viele davon erstmals abgedruckt.
Aktualisiert: 2021-04-15
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Bewusste Halluzinationen

Bewusste Halluzinationen von Deutsches Filminstitut - DIF
Der Katalog versammelt die Ergebnisse einer weltweiten Recherche nach surrealistischen Filmen in Bild und Text und stellt die Verbreitungswege des filmischen Surrealismus vor. Daneben setzen Kunst- und Filmwissenschaftler/innen in Aufsätzen die Filme in ihren zeitgeschichtlichen Kontext und fragen nach künstlerischen Wechselwirkungen der surrealistischen Aktivität weltweit. Entstehung, Kennzeichen und Elemente des filmischen Surrealismus umreißen in den ersten Kapiteln des Katalogs die Autoren Malcolm Turvey, Paul Hammond und Dawn Ades. Eine ausführliche Bildstrecke lädt dann auf 50 kongenial gestalteten Seiten ein zu einem Ausflug in die Bildwelt des (filmischen) Surrealismus. Filmstills aus Klassikern wie ENTR’ACTE (FR 1924, R: René Clair) oder Man Rays L’ÉTOILE DE MER (FR 1928) sind hier ebenso zu sehen wie Beispielseiten aus dem ersten surrealistischen Manifest oder andere Exponate der Ausstellung. Die Surrealisten verstanden sich von Beginn an als eine internationale Bewegung und pflegten Kontakte und Freundschaften in alle Welt. Diese enorme internationale Vernetzung nimmt der mehr als 200 Seiten starke Katalog im Folgenden unter die Lupe und begibt sich auf eine surrealistische Weltreise: Ausgehend von der „Praxis des surrealistischen Films im Frankreich der 1920er Jahre“ (Robert Short) untersuchen Autoren wie Xavier Cannone, Bruce Elder und Alla Gadassik, Lenka Bydžovská und Sérgio Lima – dem Ausstellungskonzept folgend – die mannigfaltigen Ausdrucks- und Erscheinungsformen des filmischen Surrealismus auf der ganzen Welt, von Spanien über Belgien, die Niederlande, England, die Tschechoslowakei, Polen, Serbien, Rumänien, UdSSR, bis Asien, Nord- und Südamerika. Den Schlusspunkt setzt Michael Richardson mit einem Blick auf Werke des filmischen Surrealismus seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs, der die Surrealisten in alle Welt verstreute. Anklänge der surrealen Geisteshaltung entdeckt er nicht nur bei den üblichen Verdächtigen wie Buñuel und Alain Resnais, sondern auch in einigen Film-noir-Klassikern Hollywoods wie Charles Vidors GILDA (US 1946), OUT OF THE PAST (US 1947, R: Jacques Tourneur) oder DARK PASSAGE (US 1947, R: Delmer Daves). Eine „gewisse surrealistische Sensibilität“ immerhin erkennt er noch in heutigen Filmen etwa in denen von Reha Erdem, Mohsen Makhmalbaf oder Jim Jarmusch. Den größten Einfluss übte der Surrealismus laut Richardson nach dem Krieg jedoch in Osteuropa aus, wo er in dem Tschechen Jan Švankmajer einen „wunderbaren“ und aktiven Vertreter fand. Auch „die polnischen Regisseure Andrzej Wajda, Jan Lenica und Andrzej Zulawski sowie in geringerem Maße auch Roman Polanski haben die prägende Wirkung des Surrealismus auf ihr Werk zugegeben“, schreibt Richardson.
Aktualisiert: 2019-02-14
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THANK YOU FOR SMOKING

THANK YOU FOR SMOKING von Deutsches Filminstitut - DIF
Wie haben sie alle schön geraucht: Rita Hayworth, Marlene Dietrich, Lauren Bacall, Humphrey Bogart, Clint Eastwood, Tom Waits, Uma Thurmann, Harvey Keitel… und wie sie alle heißen: Kaum ein Film bis ungefähr 1990, in dem nicht gequalmt wurde, was das Zeug hielt. Die Zigarette war nicht nur Zeiterscheinung, sondern oft auch ein wichtiges filmisches Stilmittel. Deshalb hat das Deutsche Filminstitut ihr jetzt aus Anlass des 60. Geburtstag von Direktorin Claudia Dillmann ein Buch gewidmet: "Thank you for smoking – Die Zigarette im Film". Das Buch ist keine Hommage an die Zigarette, sondern an die Zigarette im Film. Denn das erste Jahrhundert Filmgeschichte ist ohne die Zigarette nicht denkbar. Das zweite ganz bestimmt: Womöglich werden Zigaretten im Film bald so anachronistisch wirken wie der Telegraph im Western oder die Kittelschürze in Fassbinders Kleinbürger-Welten. Peter von Bagh wirft in seinem Text die Frage auf, ob die Zigarette im Sinne einer politisch korrekten Fernsehausstrahlung aus „alten“ Filmen in Zukunft wohl digital getilgt werde. Die Retusche wäre eine bombastische Lüge: Die Filmgeschichte durchzieht der Rauch der Zigarette seit ihren Anfängen. Schon in den 1910er Jahren gab es im Film rauchende Rebellinnen, wie Philipp Stiasny in diesem Buch anhand von wanda’s trick von 1918 zeigt. Das ging in den 1920er Jahren weiter, als die jungen Flappers die Röcke schürzten, Cocktails bestellten und … rauchten wie die Teufelinnen. Es setzte sich in den 30ern und 40ern nahtlos fort, als die rauchenden Femmes fatales auf qualmende Gangster, Detektive oder Söhne aus gutem Hause trafen, als Soldaten in den Kriegsfilmen die zähen Stunden im Schützengraben rauchend zu verkürzen trachteten, als lebenshungrige Trümmerfrauen in verrauchten Bars nach alliierten Liebhabern suchten; in den 50ern, als abgehalfterte Cowboys oft eher verdrießlich an ihrer Zigarette sogen und aufmüpfige Halbstarke sich mühten, hübsche Petticoat- Trägerinnen mit ihrer Coolness zu beeindrucken. Aus den Filmen der Revoluzzer-Jahrzehnte bis 1980 ist die Zigarette als Insignium des Anti ohnehin nicht wegzudenken. In den 90er Jahren dann wird zumindest in Amerika die Zigarette in Arthouse-Sphären verdrängt, wie David Kleingers in seinem Beitrag schreibt: Wenn die Heldinnen und Helden noch rauchen dürfen, dann nur, weil sie in hermetischen, ausgewiesen konstruierten Filmwelten existieren. Selbst am Set wird die Zigarette durch ein Kräutersurrogat ersetzt, wie X-Filme-Mitbegründer Stefan Arndt beklagt. Deshalb fragt Juliane Lorenz: „Was wären wir ohne diese Tausende von Filmstunden mit Rauchern und ihren Geschichten, was würden Drehbuchautoren, Regisseure, Kameramänner, Cutter und Tonmeister, was Maskenbildner und Kostümbildner, Requisiteure und vor allem Script-Girls sonst zu tun haben ohne Zigaretten im Film?“ Die Zigarette im Film ist ein filmsprachliches Zeichen: als Requisit in den Händen eines Stars (der oder die gelegentlich einen eigenen Stil im Umgang mit der Zigarette entwickelt) oder als Attraktion für die Kamera (die sich oft auf das Glimmen konzentriert oder auf den Rauch). Ob die Zigarette selbstgedreht ist oder fabrikgefertigt, ob es sich um eine Marlboro handelt oder um eine Gauloise, ob sie einen Filter hat oder nicht, spielt genauso eine Rolle wie die Art und Weise, in der sie geraucht wird: nebenher oder ostentativ, genießerisch oder gehetzt, kokett oder burschikos. Es gibt durchaus Filme, so die Meinung einiger Autorinnen und Autoren, in denen die Zigarette eine Hauptrolle spielt. Doch die Zigarette im Film ist auch ein kulturhistorisches Artefakt. Denn der Film bildet ab, wie es um das Rauchen in der Gesellschaft bestellt ist. Wie, wo und wann von wem geraucht wird: Das zu beobachten, kann kulturhistorisch lohnend sein. Wie hantieren im Film die Männer mit der Zigarette, wie die Frauen? Wie entwickelt sich die Rauchkultur mit ihrem ausgesuchten Zubehör, den Zigarettenspitzen, Etuis und Aschern? Wann verliert das Kino die Lust am Lasterhaften und beginnt, die Zigarette aus den Händen und von den Lippen seiner Stars zu verbannen? Wie unterscheidet sich das Kino verschiedener Nationen in Sachen Rauchen voneinander, wo wird die Zigarette sanktioniert, wo gefeiert? Der Band versammelt neben einem Geleitwort von Hilmar Hoffmann 27 Texte von Filmschaffenden, Filmwissenschaftlerinnen und Filmwissenschaftlern, Journalistinnen und Journalisten, Cineastinnen und Cineasten aus Festivals und Filmerbe-Institutionen. Allen Beiträgen ist gemein: Ihre Autorinnen und Autoren interessieren sich für die Zigarette im Film selten dann, wenn sie als bloßes, „technisches“ Requisit fungiert oder das Rauchen einfach Thema ist (wie in THANK YOU FOR SMOKING, der Filmsatire von Jason Reitman aus dem Jahr 2005, die im Titel zitiert ist). Vielmehr machen sie gerade auch die Aura, die Faszination, das Surplus des Phänomens „Zigarette im Film“ zu ihrem Gegenstand. Viele Autorinnen und Autoren nähern sich dem Phänomen der Zigarette im Film von filmischen Momenten her: den unverkennbaren Posen ikonischer Filmfiguren und Stars oder dem Rauchen als Geste. Manche stellen einzelne Filme, Genres und Gattungen oder das Werk eines Regisseurs oder Produzenten ins Zentrum. Einige gehen filmhistorisch vor, andere psychoanalytisch. Die, die selbst Filme machen, denken ganz persönlich nach über das, was die Zigarette für ihre Arbeit bedeutet.
Aktualisiert: 2019-02-14
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