Nahrhaftes Mittelalter

Nahrhaftes Mittelalter von Damberger,  Johanna, Glänzer,  Lisa, Halb,  Magdalena Laura, Holanik,  Wolfgang, Schwinghammer,  Ylva
Mittelalter trifft Gegenwart, Orient trifft Okzident Als eines der Grundbedürfnisse des Menschen ist die Ernährung in allen Kulturen ein wichtiges Thema und erstreckt sich über die verschiedensten Lebensbereiche. In der mittelalterlichen Denkweise nimmt sie einen besonders hohen Stellenwert ein, nicht nur hinsichtlich der Stillung eines physischen Grundbedürfnisses, sondern in der gesamten Lebensführung, einschließlich der Gesundheitsprophylaxe und darüber hinaus im symbolischen Sinn. In Kochrezepttexten spiegeln sich somit nicht nur die Essgewohnheiten, sondern auch soziale, wirtschaftliche, religiöse, medizinische, habituelle und rituelle Aspekte. Damals wie heute prägt die Esskultur auch die kulturelle Identität des Einzelnen sowie der gesamten Gesellschaft. Es lag daher nahe, die Ergebnisse des universitären Forschungsprojektes „Nahrhaftes Mittelalter“, das sich mit dem kulinarischen Wissenstransfer zwischen Orient und Okzident befasste, nicht nur der wissenschaftlichen Community, sondern auch einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen – und zwar in Form eines Kochbuchs, das die Speisen der Vergangenheit auf unseren Tellern auferstehen lässt und sinnlich erlebbar macht. Bei der diesem Band zugrundeliegenden mittelalterlichen Rezeptsammlung, dem frühneuhochdeutschen Púch von den chósten aus dem 15. Jahrhundert, handelt sich um die Übersetzung eines lateinischen Textes (dem Liber de ferculis aus dem 13. Jahrhundert), der wiederum eine Übersetzung aus dem Arabischen darstellt und ursprünglich einem Arzneibuch aus dem 11. Jahrhundert mit dem Titel Minhādj al-bayān entstammt. Am Ende dieser Reise durch die Jahrhunderte, Sprach- und Kulturräume präsentieren sich die deutschsprachigen Rezepte mitunter stark verballhornt und so manches wurde von den Übersetzern bewusst oder auch unbewusst den europäischen Gegebenheiten angepasst. Das mittelalterliche Púch von den chósten stellt somit auch einen frühen Beleg dessen dar, was wir heute als ‚Fusionsküche‘ bezeichnen würden. Detaillierte Mengenangaben, ausführliche Zubereitungsanweisungen sowie Garzeiten sucht man in den mittelalterlichen Rezepten zumeist vergebens, da diese in der Regel für Experten – also erfahrene Küchenmeister – verfasst wurden, was kochinteressierte Leserinnen und Leser heute vor so manches Rätsel stellt. Gemeinsam mit angehenden Köchinnen und Köchen der beiden Höheren Lehranstalten für Wirtschaftsberufe in Krieglach und Graz (Schrödingerstraße) wurden die in diesem Buch versammelten Rezepte daher vom wissenschaftlichen Autorenteam anhand der lateinischen und arabischen Quellen rekonstruiert und für die moderne Küche adaptiert. Ergänzt werden die Neuinterpretationen mittelalterlicher Esskultur um viele wissenswerte Details zu Ernährung und Gesundheit der Zeit, die heutigen Leser*innen spannende Einblicke in die Welt der mittelalterlichen Kulinarik zwischen Orient und Okzident verschaffen.
Aktualisiert: 2023-06-01
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Nahrhaftes Mittelalter

Nahrhaftes Mittelalter von Damberger,  Johanna, Glänzer,  Lisa, Halb,  Magdalena Laura, Holanik,  Wolfgang, Schwinghammer,  Ylva
Mittelalter trifft Gegenwart, Orient trifft Okzident Als eines der Grundbedürfnisse des Menschen ist die Ernährung in allen Kulturen ein wichtiges Thema und erstreckt sich über die verschiedensten Lebensbereiche. In der mittelalterlichen Denkweise nimmt sie einen besonders hohen Stellenwert ein, nicht nur hinsichtlich der Stillung eines physischen Grundbedürfnisses, sondern in der gesamten Lebensführung, einschließlich der Gesundheitsprophylaxe und darüber hinaus im symbolischen Sinn. In Kochrezepttexten spiegeln sich somit nicht nur die Essgewohnheiten, sondern auch soziale, wirtschaftliche, religiöse, medizinische, habituelle und rituelle Aspekte. Damals wie heute prägt die Esskultur auch die kulturelle Identität des Einzelnen sowie der gesamten Gesellschaft. Es lag daher nahe, die Ergebnisse des universitären Forschungsprojektes „Nahrhaftes Mittelalter“, das sich mit dem kulinarischen Wissenstransfer zwischen Orient und Okzident befasste, nicht nur der wissenschaftlichen Community, sondern auch einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen – und zwar in Form eines Kochbuchs, das die Speisen der Vergangenheit auf unseren Tellern auferstehen lässt und sinnlich erlebbar macht. Bei der diesem Band zugrundeliegenden mittelalterlichen Rezeptsammlung, dem frühneuhochdeutschen Púch von den chósten aus dem 15. Jahrhundert, handelt sich um die Übersetzung eines lateinischen Textes (dem Liber de ferculis aus dem 13. Jahrhundert), der wiederum eine Übersetzung aus dem Arabischen darstellt und ursprünglich einem Arzneibuch aus dem 11. Jahrhundert mit dem Titel Minhādj al-bayān entstammt. Am Ende dieser Reise durch die Jahrhunderte, Sprach- und Kulturräume präsentieren sich die deutschsprachigen Rezepte mitunter stark verballhornt und so manches wurde von den Übersetzern bewusst oder auch unbewusst den europäischen Gegebenheiten angepasst. Das mittelalterliche Púch von den chósten stellt somit auch einen frühen Beleg dessen dar, was wir heute als ‚Fusionsküche‘ bezeichnen würden. Detaillierte Mengenangaben, ausführliche Zubereitungsanweisungen sowie Garzeiten sucht man in den mittelalterlichen Rezepten zumeist vergebens, da diese in der Regel für Experten – also erfahrene Küchenmeister – verfasst wurden, was kochinteressierte Leserinnen und Leser heute vor so manches Rätsel stellt. Gemeinsam mit angehenden Köchinnen und Köchen der beiden Höheren Lehranstalten für Wirtschaftsberufe in Krieglach und Graz (Schrödingerstraße) wurden die in diesem Buch versammelten Rezepte daher vom wissenschaftlichen Autorenteam anhand der lateinischen und arabischen Quellen rekonstruiert und für die moderne Küche adaptiert. Ergänzt werden die Neuinterpretationen mittelalterlicher Esskultur um viele wissenswerte Details zu Ernährung und Gesundheit der Zeit, die heutigen Leser*innen spannende Einblicke in die Welt der mittelalterlichen Kulinarik zwischen Orient und Okzident verschaffen.
Aktualisiert: 2021-04-01
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