Der lange Weg nach Hause

Der lange Weg nach Hause von Carcu,  Adriana, Pop,  Traian, Sandu,  Renate;Schmidt,  Heila
Adriana Carcu, Der lange Weg nach Hause. Kartoniert. Mit Schutzumschlag (bedruckt). Reihe Epik Bd. 129. 357 S., ISBN 978-3-86356-356-1, €[D]23,00 „In Gesprächen mit den Zuhausegebliebenen ist man nun derjenige, der dank des gemeinsamen Hintergrundes zuhören kann. Deine neue Angst, das Gefühl, in dunklen Gewässern zu versinken, sind stumme Schreie, weil man schließlich selbst die „Lösung“ gewählt hatte. Niemand will hören, dass eine Lösung Risse hat.” Adriana Carcu „Es geschah vor ein paar Jahren zum ersten Mal. Nach einem längeren Aufenthalt in Rumänien kam ich zurück nach Heidelberg. Wäh- rend das Taxi mich heimbrachte und ich die vertrauten Gebäude betrachtete, flüsterte ich plötzlich, „meine kleine Stadt.” Es war noch Sommer, die Sonne hoch am Himmel, die Terrassen voll, auf den Bürgersteigen rege diskutierende Jugendliche, und ich stellte erstmalig fest, dass die Stadt einen meridionalen Touch hatte. Die Wochen der Abwesenheit hatten sie mir genügend entfremdet, dass ich sie mit anderen Augen sehen und mich über meine Rückkehr freuen konnte. Das Gefühl kannte ich von den Stadtbesichtigungen mit meinen Gästen, denen ich Gegenden zeigte, die seltener besucht aber von einer intimen Schönheit waren. Diesmal war ich sowohl Gast als auch Gastgeber.” „Zuerst wird man durch die Un- kenntnis der Sprache in einer Art autistischen Kapsel isoliert und erfährt von der unwiderstehlichen Macht des Lächelns. Danach, wenn man bereits die Nachrichten verstehen kann und meint, auch den Lauf der Dinge begriffen zu haben, steht man plötzlich vor Anspielungen auf Ereignisse, die vor der eigentlichen „Existenz“ lagen, oder auf Details, die Teil der neuen Zivilisation sind, und man fühlt sich ausgeschlossen. Das ist die kulturelle Barriere, und je später im Leben man da ankommt, desto schwieriger wird es, ihr Ende zu erreichen. Wenn dann die Zeit kommt, in der man mit den wesentlichen Ereignissen des neuen Landes synchronisiert und halbwegs sozial integriert ist, taucht die letzte Barriere auf, die subtilste von allen, und zwar die Barriere des Systems.” Adriana Carcu
Aktualisiert: 2023-06-22
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Der lange Weg nach Hause

Der lange Weg nach Hause von Carcu,  Adriana, Pop,  Traian, Sandu,  Renate;Schmidt,  Heila
Adriana Carcu, Der lange Weg nach Hause. Kartoniert. Mit Schutzumschlag (bedruckt). Reihe Epik Bd. 129. 357 S., ISBN 978-3-86356-356-1, €[D]23,00 „In Gesprächen mit den Zuhausegebliebenen ist man nun derjenige, der dank des gemeinsamen Hintergrundes zuhören kann. Deine neue Angst, das Gefühl, in dunklen Gewässern zu versinken, sind stumme Schreie, weil man schließlich selbst die „Lösung“ gewählt hatte. Niemand will hören, dass eine Lösung Risse hat.” Adriana Carcu „Es geschah vor ein paar Jahren zum ersten Mal. Nach einem längeren Aufenthalt in Rumänien kam ich zurück nach Heidelberg. Wäh- rend das Taxi mich heimbrachte und ich die vertrauten Gebäude betrachtete, flüsterte ich plötzlich, „meine kleine Stadt.” Es war noch Sommer, die Sonne hoch am Himmel, die Terrassen voll, auf den Bürgersteigen rege diskutierende Jugendliche, und ich stellte erstmalig fest, dass die Stadt einen meridionalen Touch hatte. Die Wochen der Abwesenheit hatten sie mir genügend entfremdet, dass ich sie mit anderen Augen sehen und mich über meine Rückkehr freuen konnte. Das Gefühl kannte ich von den Stadtbesichtigungen mit meinen Gästen, denen ich Gegenden zeigte, die seltener besucht aber von einer intimen Schönheit waren. Diesmal war ich sowohl Gast als auch Gastgeber.” „Zuerst wird man durch die Un- kenntnis der Sprache in einer Art autistischen Kapsel isoliert und erfährt von der unwiderstehlichen Macht des Lächelns. Danach, wenn man bereits die Nachrichten verstehen kann und meint, auch den Lauf der Dinge begriffen zu haben, steht man plötzlich vor Anspielungen auf Ereignisse, die vor der eigentlichen „Existenz“ lagen, oder auf Details, die Teil der neuen Zivilisation sind, und man fühlt sich ausgeschlossen. Das ist die kulturelle Barriere, und je später im Leben man da ankommt, desto schwieriger wird es, ihr Ende zu erreichen. Wenn dann die Zeit kommt, in der man mit den wesentlichen Ereignissen des neuen Landes synchronisiert und halbwegs sozial integriert ist, taucht die letzte Barriere auf, die subtilste von allen, und zwar die Barriere des Systems.” Adriana Carcu
Aktualisiert: 2023-06-22
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Der lange Weg nach Hause von Carcu,  Adriana, Pop,  Traian, Sandu,  Renate;Schmidt,  Heila
Adriana Carcu, Der lange Weg nach Hause. Kartoniert. Mit Schutzumschlag (bedruckt). Reihe Epik Bd. 129. 357 S., ISBN 978-3-86356-356-1, €[D]23,00 „In Gesprächen mit den Zuhausegebliebenen ist man nun derjenige, der dank des gemeinsamen Hintergrundes zuhören kann. Deine neue Angst, das Gefühl, in dunklen Gewässern zu versinken, sind stumme Schreie, weil man schließlich selbst die „Lösung“ gewählt hatte. Niemand will hören, dass eine Lösung Risse hat.” Adriana Carcu „Es geschah vor ein paar Jahren zum ersten Mal. Nach einem längeren Aufenthalt in Rumänien kam ich zurück nach Heidelberg. Wäh- rend das Taxi mich heimbrachte und ich die vertrauten Gebäude betrachtete, flüsterte ich plötzlich, „meine kleine Stadt.” Es war noch Sommer, die Sonne hoch am Himmel, die Terrassen voll, auf den Bürgersteigen rege diskutierende Jugendliche, und ich stellte erstmalig fest, dass die Stadt einen meridionalen Touch hatte. Die Wochen der Abwesenheit hatten sie mir genügend entfremdet, dass ich sie mit anderen Augen sehen und mich über meine Rückkehr freuen konnte. Das Gefühl kannte ich von den Stadtbesichtigungen mit meinen Gästen, denen ich Gegenden zeigte, die seltener besucht aber von einer intimen Schönheit waren. Diesmal war ich sowohl Gast als auch Gastgeber.” „Zuerst wird man durch die Un- kenntnis der Sprache in einer Art autistischen Kapsel isoliert und erfährt von der unwiderstehlichen Macht des Lächelns. Danach, wenn man bereits die Nachrichten verstehen kann und meint, auch den Lauf der Dinge begriffen zu haben, steht man plötzlich vor Anspielungen auf Ereignisse, die vor der eigentlichen „Existenz“ lagen, oder auf Details, die Teil der neuen Zivilisation sind, und man fühlt sich ausgeschlossen. Das ist die kulturelle Barriere, und je später im Leben man da ankommt, desto schwieriger wird es, ihr Ende zu erreichen. Wenn dann die Zeit kommt, in der man mit den wesentlichen Ereignissen des neuen Landes synchronisiert und halbwegs sozial integriert ist, taucht die letzte Barriere auf, die subtilste von allen, und zwar die Barriere des Systems.” Adriana Carcu
Aktualisiert: 2023-06-22
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Der lange Weg nach Hause

Der lange Weg nach Hause von Carcu,  Adriana, Pop,  Traian, Sandu,  Renate;Schmidt,  Heila
Adriana Carcu, Der lange Weg nach Hause. Kartoniert. Mit Schutzumschlag (bedruckt). Reihe Epik Bd. 129. 357 S., ISBN 978-3-86356-356-1, €[D]23,00 „In Gesprächen mit den Zuhausegebliebenen ist man nun derjenige, der dank des gemeinsamen Hintergrundes zuhören kann. Deine neue Angst, das Gefühl, in dunklen Gewässern zu versinken, sind stumme Schreie, weil man schließlich selbst die „Lösung“ gewählt hatte. Niemand will hören, dass eine Lösung Risse hat.” Adriana Carcu „Es geschah vor ein paar Jahren zum ersten Mal. Nach einem längeren Aufenthalt in Rumänien kam ich zurück nach Heidelberg. Wäh- rend das Taxi mich heimbrachte und ich die vertrauten Gebäude betrachtete, flüsterte ich plötzlich, „meine kleine Stadt.” Es war noch Sommer, die Sonne hoch am Himmel, die Terrassen voll, auf den Bürgersteigen rege diskutierende Jugendliche, und ich stellte erstmalig fest, dass die Stadt einen meridionalen Touch hatte. Die Wochen der Abwesenheit hatten sie mir genügend entfremdet, dass ich sie mit anderen Augen sehen und mich über meine Rückkehr freuen konnte. Das Gefühl kannte ich von den Stadtbesichtigungen mit meinen Gästen, denen ich Gegenden zeigte, die seltener besucht aber von einer intimen Schönheit waren. Diesmal war ich sowohl Gast als auch Gastgeber.” „Zuerst wird man durch die Un- kenntnis der Sprache in einer Art autistischen Kapsel isoliert und erfährt von der unwiderstehlichen Macht des Lächelns. Danach, wenn man bereits die Nachrichten verstehen kann und meint, auch den Lauf der Dinge begriffen zu haben, steht man plötzlich vor Anspielungen auf Ereignisse, die vor der eigentlichen „Existenz“ lagen, oder auf Details, die Teil der neuen Zivilisation sind, und man fühlt sich ausgeschlossen. Das ist die kulturelle Barriere, und je später im Leben man da ankommt, desto schwieriger wird es, ihr Ende zu erreichen. Wenn dann die Zeit kommt, in der man mit den wesentlichen Ereignissen des neuen Landes synchronisiert und halbwegs sozial integriert ist, taucht die letzte Barriere auf, die subtilste von allen, und zwar die Barriere des Systems.” Adriana Carcu
Aktualisiert: 2023-06-22
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GOLDEN

GOLDEN von Carcu,  Adriana, Păcurar,  Doru, Sandu,  Renate
Es gibt eine Gattung Menschen – ich kann sie mir nur als eine spezielle Gattung vorstellen –, die ein bestimmtes Verhältnis zur Idee der Erfüllung haben, denen alles, was sie aufzuhalten scheint, Flügel verleiht. Ich kenne nicht viele davon. Einer wandte ein Drittel seines Lebens dafür auf, eine Welt zu erschaffen, wie es sonst nur Schriftsteller vermögen. Eine Welt aus Sonne und Klängen, aus Regen und Rhythmen, aus Kälte und Hitze, aus Harmonien und Freundschaften, doch vor allem aus jenem Gefühl der Zugehörigkeit, aus dem heraus man sich leichter in einen Trancezustand versetzen lässt. (Adriana Carcu, Über einen Träumer) Irgendwann sagte ich irgendwo, dass seltene Begegnungen eine emblematische Bedeutung haben. Einmal schrieb ich hier auch, dass ich bei jedem Besuch in Temeswar den Eindruck habe, auf einem endlosen Fest zu sein, auf dem die Menschen ein schönes Leben führen. Solche Begegnungen lassen mich jedes Mal an meinen allerersten Morgen in Rom denken, das war 1983. Damals hörte ich am offenen Fenster zwei Gemüsehändler vom Campo di Fiori streiten, und ich war überzeugt, dass sie dies nur taten, um mir den Grundton der Stadt nahezubringen. Oder ich denke an den Jardin des Tuileries und seine hohen Rahmen ohne Hintergrund, mit den seitlich gerafften, weinroten, seidenen Vorhängen, die strategisch so aufgestellt waren, dass sie Paris inszeniert scheinen ließen. Diesmal war es nicht anders. Adriana Carcu
Aktualisiert: 2023-05-30
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Das Lied aus dem Norden. Nordischer Jazz in Wort und Bild.

Das Lied aus dem Norden. Nordischer Jazz in Wort und Bild. von Carcu,  Adriana, Pop,  Traian, Wayne,  Richard
Im Raum herrscht eine Stille, als hätte die Show schon längst begonnen. In sich gekehrt füllt Nils Petter den Raum zwischen uns und lässt uns das diaphane Fluidum namens Pneuma fühlen. Sein Klang hat, obwohl vom Toningenieur übernommen (the man who makes me sound, wie er später sagen wird), eine intime Eigenart, die Wärme der Stimme, die sich an Nahestehende richtet. Hinter den geschlossenen Lidern scheint Nils Petter Molvaer das Innere seiner eigenen Welt zu erforschen, auf der Suche nach den Tönen, die sich – jetzt und hier – am besten ergänzen, um sie dann in einem einmaligen Akt zum Leben zu erwecken. Betrachtest du dich als eine Vertreterin des nordischen Jazz? Natürlich bin ich ein Teil davon. Das hat weniger mit den Fjorden zu tun und mit den Bergen, als vielmehr mit der Tatsache, dass wir eine kleine Gemeinschaft sind, in der jeder jeden kennt, in deren Rahmen wir uns treffen und interagieren. Wir haben schon vor vielen Jahren die Grenzen der Genres überschritten, und seitdem ist dieses Gemisch jenseits eines Genres so intensiv geworden, dass es mit Sicherheit uns alle beeinflusst hat. Eine anderer Aspekt ist der, dass Skandinavien eine spezifische musikalische Tradition hat, ich kenne aber nur die norwegische näher. Und es gibt natürlich einige sehr wichtige Leute, wie Jan Garbarek oder Jon Christensen, die die grundlegende Arbeit geleistet haben. Jan war der erste, der die afro-amerikanische Musik mit norwegischen Elementen versetzt hat. Leute wie die beiden sind eine Quelle der Inspiration. (Sidsel Endresen) Unsere Musik ist mit Sicherheit eine Jazzform der Gegenwart, die durch eine spezifische Herangehensweise an die Kammermusik und an die Mu- sik der Liedermacher charakterisiert wird, mit lyrischer Betonung auf der Melodie. Wir haben verschiedenartige Beziehungen zur Welt des Pop und zur Welt der klassischen Musik der Gegenwart, wo der Fokus eher auf der Textur und dem Klang liegt als auf der traditionellen Kompositionsstruktur. Eigentlich geht es im Allgemeinen um die Reichhaltigkeit des vordergründig Einfachen: die Dinge durch einen Kanal von vereinfachten Themen zu filtern, die kindisch erscheinen, und die Komplexität und den Reichtum, der sich darin befindet, zu erforschen, statt alles zu spielen, was du kannst, und alles zu zeigen, was du weißt. Wir begeben uns in Richtung dieses Ursprungs, der sehr viel Ruhe enthält, wir konzentrieren uns auf einfache Melodien und gehen davon aus. (Tord Gustavsen)
Aktualisiert: 2023-05-30
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Der lange Weg nach Hause

Der lange Weg nach Hause von Carcu,  Adriana, Pop,  Traian, Sandu,  Renate;Schmidt,  Heila
Adriana Carcu, Der lange Weg nach Hause. Kartoniert. Mit Schutzumschlag (bedruckt). Reihe Epik Bd. 129. 357 S., ISBN 978-3-86356-356-1, €[D]23,00 „In Gesprächen mit den Zuhausegebliebenen ist man nun derjenige, der dank des gemeinsamen Hintergrundes zuhören kann. Deine neue Angst, das Gefühl, in dunklen Gewässern zu versinken, sind stumme Schreie, weil man schließlich selbst die „Lösung“ gewählt hatte. Niemand will hören, dass eine Lösung Risse hat.” Adriana Carcu „Es geschah vor ein paar Jahren zum ersten Mal. Nach einem längeren Aufenthalt in Rumänien kam ich zurück nach Heidelberg. Wäh- rend das Taxi mich heimbrachte und ich die vertrauten Gebäude betrachtete, flüsterte ich plötzlich, „meine kleine Stadt.” Es war noch Sommer, die Sonne hoch am Himmel, die Terrassen voll, auf den Bürgersteigen rege diskutierende Jugendliche, und ich stellte erstmalig fest, dass die Stadt einen meridionalen Touch hatte. Die Wochen der Abwesenheit hatten sie mir genügend entfremdet, dass ich sie mit anderen Augen sehen und mich über meine Rückkehr freuen konnte. Das Gefühl kannte ich von den Stadtbesichtigungen mit meinen Gästen, denen ich Gegenden zeigte, die seltener besucht aber von einer intimen Schönheit waren. Diesmal war ich sowohl Gast als auch Gastgeber.” „Zuerst wird man durch die Un- kenntnis der Sprache in einer Art autistischen Kapsel isoliert und erfährt von der unwiderstehlichen Macht des Lächelns. Danach, wenn man bereits die Nachrichten verstehen kann und meint, auch den Lauf der Dinge begriffen zu haben, steht man plötzlich vor Anspielungen auf Ereignisse, die vor der eigentlichen „Existenz“ lagen, oder auf Details, die Teil der neuen Zivilisation sind, und man fühlt sich ausgeschlossen. Das ist die kulturelle Barriere, und je später im Leben man da ankommt, desto schwieriger wird es, ihr Ende zu erreichen. Wenn dann die Zeit kommt, in der man mit den wesentlichen Ereignissen des neuen Landes synchronisiert und halbwegs sozial integriert ist, taucht die letzte Barriere auf, die subtilste von allen, und zwar die Barriere des Systems.” Adriana Carcu
Aktualisiert: 2023-05-30
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Der lange Weg nach Hause

Der lange Weg nach Hause von Carcu,  Adriana, Pop,  Traian, Sandu,  Renate, Schmidt,  Heila
Adriana Carcu, Der lange Weg nach Hause. Kartoniert. Mit Schutzumschlag (bedruckt). Reihe Epik Bd. 129. 357 S., ISBN 978-3-86356-356-1, €[D]23,00 „In Gesprächen mit den Zuhausegebliebenen ist man nun derjenige, der dank des gemeinsamen Hintergrundes zuhören kann. Deine neue Angst, das Gefühl, in dunklen Gewässern zu versinken, sind stumme Schreie, weil man schließlich selbst die „Lösung“ gewählt hatte. Niemand will hören, dass eine Lösung Risse hat.” Adriana Carcu „Es geschah vor ein paar Jahren zum ersten Mal. Nach einem längeren Aufenthalt in Rumänien kam ich zurück nach Heidelberg. Wäh- rend das Taxi mich heimbrachte und ich die vertrauten Gebäude betrachtete, flüsterte ich plötzlich, „meine kleine Stadt.” Es war noch Sommer, die Sonne hoch am Himmel, die Terrassen voll, auf den Bürgersteigen rege diskutierende Jugendliche, und ich stellte erstmalig fest, dass die Stadt einen meridionalen Touch hatte. Die Wochen der Abwesenheit hatten sie mir genügend entfremdet, dass ich sie mit anderen Augen sehen und mich über meine Rückkehr freuen konnte. Das Gefühl kannte ich von den Stadtbesichtigungen mit meinen Gästen, denen ich Gegenden zeigte, die seltener besucht aber von einer intimen Schönheit waren. Diesmal war ich sowohl Gast als auch Gastgeber.” „Zuerst wird man durch die Un- kenntnis der Sprache in einer Art autistischen Kapsel isoliert und erfährt von der unwiderstehlichen Macht des Lächelns. Danach, wenn man bereits die Nachrichten verstehen kann und meint, auch den Lauf der Dinge begriffen zu haben, steht man plötzlich vor Anspielungen auf Ereignisse, die vor der eigentlichen „Existenz“ lagen, oder auf Details, die Teil der neuen Zivilisation sind, und man fühlt sich ausgeschlossen. Das ist die kulturelle Barriere, und je später im Leben man da ankommt, desto schwieriger wird es, ihr Ende zu erreichen. Wenn dann die Zeit kommt, in der man mit den wesentlichen Ereignissen des neuen Landes synchronisiert und halbwegs sozial integriert ist, taucht die letzte Barriere auf, die subtilste von allen, und zwar die Barriere des Systems.” Adriana Carcu
Aktualisiert: 2023-04-27
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Das Lied aus dem Norden. Nordischer Jazz in Wort und Bild.

Das Lied aus dem Norden. Nordischer Jazz in Wort und Bild. von Carcu,  Adriana, Pop,  Traian, Wayne,  Richard
Im Raum herrscht eine Stille, als hätte die Show schon längst begonnen. In sich gekehrt füllt Nils Petter den Raum zwischen uns und lässt uns das diaphane Fluidum namens Pneuma fühlen. Sein Klang hat, obwohl vom Toningenieur übernommen (the man who makes me sound, wie er später sagen wird), eine intime Eigenart, die Wärme der Stimme, die sich an Nahestehende richtet. Hinter den geschlossenen Lidern scheint Nils Petter Molvaer das Innere seiner eigenen Welt zu erforschen, auf der Suche nach den Tönen, die sich – jetzt und hier – am besten ergänzen, um sie dann in einem einmaligen Akt zum Leben zu erwecken. Betrachtest du dich als eine Vertreterin des nordischen Jazz? Natürlich bin ich ein Teil davon. Das hat weniger mit den Fjorden zu tun und mit den Bergen, als vielmehr mit der Tatsache, dass wir eine kleine Gemeinschaft sind, in der jeder jeden kennt, in deren Rahmen wir uns treffen und interagieren. Wir haben schon vor vielen Jahren die Grenzen der Genres überschritten, und seitdem ist dieses Gemisch jenseits eines Genres so intensiv geworden, dass es mit Sicherheit uns alle beeinflusst hat. Eine anderer Aspekt ist der, dass Skandinavien eine spezifische musikalische Tradition hat, ich kenne aber nur die norwegische näher. Und es gibt natürlich einige sehr wichtige Leute, wie Jan Garbarek oder Jon Christensen, die die grundlegende Arbeit geleistet haben. Jan war der erste, der die afro-amerikanische Musik mit norwegischen Elementen versetzt hat. Leute wie die beiden sind eine Quelle der Inspiration. (Sidsel Endresen) Unsere Musik ist mit Sicherheit eine Jazzform der Gegenwart, die durch eine spezifische Herangehensweise an die Kammermusik und an die Mu- sik der Liedermacher charakterisiert wird, mit lyrischer Betonung auf der Melodie. Wir haben verschiedenartige Beziehungen zur Welt des Pop und zur Welt der klassischen Musik der Gegenwart, wo der Fokus eher auf der Textur und dem Klang liegt als auf der traditionellen Kompositionsstruktur. Eigentlich geht es im Allgemeinen um die Reichhaltigkeit des vordergründig Einfachen: die Dinge durch einen Kanal von vereinfachten Themen zu filtern, die kindisch erscheinen, und die Komplexität und den Reichtum, der sich darin befindet, zu erforschen, statt alles zu spielen, was du kannst, und alles zu zeigen, was du weißt. Wir begeben uns in Richtung dieses Ursprungs, der sehr viel Ruhe enthält, wir konzentrieren uns auf einfache Melodien und gehen davon aus. (Tord Gustavsen)
Aktualisiert: 2020-07-01
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GOLDEN

GOLDEN von Carcu,  Adriana, Păcurar,  Doru, Sandu,  Renate
Es gibt eine Gattung Menschen – ich kann sie mir nur als eine spezielle Gattung vorstellen –, die ein bestimmtes Verhältnis zur Idee der Erfüllung haben, denen alles, was sie aufzuhalten scheint, Flügel verleiht. Ich kenne nicht viele davon. Einer wandte ein Drittel seines Lebens dafür auf, eine Welt zu erschaffen, wie es sonst nur Schriftsteller vermögen. Eine Welt aus Sonne und Klängen, aus Regen und Rhythmen, aus Kälte und Hitze, aus Harmonien und Freundschaften, doch vor allem aus jenem Gefühl der Zugehörigkeit, aus dem heraus man sich leichter in einen Trancezustand versetzen lässt. (Adriana Carcu, Über einen Träumer) Irgendwann sagte ich irgendwo, dass seltene Begegnungen eine emblematische Bedeutung haben. Einmal schrieb ich hier auch, dass ich bei jedem Besuch in Temeswar den Eindruck habe, auf einem endlosen Fest zu sein, auf dem die Menschen ein schönes Leben führen. Solche Begegnungen lassen mich jedes Mal an meinen allerersten Morgen in Rom denken, das war 1983. Damals hörte ich am offenen Fenster zwei Gemüsehändler vom Campo di Fiori streiten, und ich war überzeugt, dass sie dies nur taten, um mir den Grundton der Stadt nahezubringen. Oder ich denke an den Jardin des Tuileries und seine hohen Rahmen ohne Hintergrund, mit den seitlich gerafften, weinroten, seidenen Vorhängen, die strategisch so aufgestellt waren, dass sie Paris inszeniert scheinen ließen. Diesmal war es nicht anders. Adriana Carcu
Aktualisiert: 2018-11-01
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Die Geschichte unserer Tage

Die Geschichte unserer Tage von Carcu,  Adriana
Ein Roman den das Leben schrieb Eine Frau reist durch die Welt, um jeweils etwa eine Woche mit Freunden zu verbringen, die sie lange nicht mehr gesehen hat. Dabei werden sie gemeinsam Teile ihrer Biographien wiederbeleben und bewahren, auch um besser verstehen zu können, warum sie alle vor 20 Jahren und mehr, ihr Land verlassen haben. Das ist das Gewirke dieses Buches, kunstvoll zusammengefügt von Adriana Carcu, in welchem die Geschichten sich entfalten, die Biographien sich verdichten und die einzelnen Schicksale sich kreuzen. Die 12 Personen dieser Geschichte kommen aus einer Welt und einer Zeit, die es so nicht mehr gibt – das Rumänien der Jahre vor der Revolution 1989. Von einem zum anderen wird dadurch das Bild einer Welt vervollständigt, das bestückt ist mit den wunderbaren Jahren der Kindheit, mit jenen Personen, die nun zu einem Teil ihres eigenen Mythos geworden sind, aber auch mit Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, mit Straßen und Plätzen einer österreichisch-ungarischen Stadt und nicht zuletzt mit den Erinnerungen und Berichten von Ereignissen, die ihre ganze Existenz geprägt haben.Die in diesem Buch wiederbelebten Ereignisse, bekommen mit jeder Geschichte neue Dimensionen, zum Einen durch den natürlichen Einfluss den die Zeit auf die Erinnerung ausübt und zum Anderen, durch die jeweils eigene Perspektive der erzählenden Person. Die Geschichte unserer Tage ist eine Geschichte, die auf mehreren Ebenen stattfindet. Es ist die Geschichte jener Tage, die die 13 Protagonisten – zu welchen die Autorin auch zu zählen ist – in Temeswar (Timişoara), ihrer Heimatstadt, verbrachten; die Geschichte jener Tage in Paris, New York, Amsterdam, Berlin, Singapur, Köln, Balaton, Moraira, Karlsruhe und Heidelberg; und die Geschichten jener 12 Schicksale, die sich nun, vor den Augen des geneigten Lesers abspielen werden.
Aktualisiert: 2023-03-15
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Eine sentimentale Chronik

Eine sentimentale Chronik von Binder,  Rodica, Carcu,  Adriana, Roth,  Walter
„Das Buch von Adriana Carcu kann auch wie ein Reisebericht gelesen werden, auf einer seelischen Route, die in zick-zack verläuft, zwischen einem Zuhause und der großen, weiten Welt. Die Reiseeindrücke sind subjektiv, die Begegnungen mit den alten Freunden oder mit den früher verehrten Künstlern sind leidenschaftlich. Es stimmt, dass Adriana Carcu bei ihren menschlichen Kontakten während ihrer Reisen durch die ganze Welt aber auch in ihren eigenen Erfahrungen und den künstlerischen Experimenten immer darauf aus ist sich selbst zu finden. Und trotzdem ist der Hintergrund dieses momentanen Wiederfindens voller lokaler Farbe und entwickelt einen authentischen Genuss des Moments, der echt und nicht gekünstelt ist. Die Ehrlichkeit und Klarheit der Schilderung sind fesselnd und spornen den Leser an, Schritt für Schritt oder auch sprunghaft das Vergangene zurückzugewinnen.“ Rodica Binder, Literaturkritikerin
Aktualisiert: 2018-07-13
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