Autor: Guido Birkner

Eine neue Generation ist herangewachsen, die jetzt ihre Schulund Berufsausbildung abschließt oder bereits in das Berufsleben eingetreten ist. Diese Generation hat ihre Jugendzeit im ersten Jahrzehnt des neuen Jahrtausends verbracht und wird deshalb auch mit Namen wie „Millennials“ oder „Generation Y“ bezeichnet. Und sie macht heute vieles anders als ältere Generationen vor ihr. Das hängt natürlich auch damit zusammen, dass die Millennials als erste Altersgruppe von klein an mit dem Internet aufgewachsen sind und dadurch viele Bereiche und Prozesse nur noch in digitaler Form kennen und nutzen. Damit bringen Millennials ebenfalls ein vollkommen anderes Kommunikationsverhalten mit, das ältere Generationen erst nach und nach übernehmen. Zudem hat diese Generation als Kinder, Jugendliche oder junge Erwachsene die globale Finanzund Wirtschaftskrise der Jahre 2008 und 2009 erlebt, aber danach auch ein Jahrzehnt des wirtschaftlichen Aufschwungs und des Beschäftigungsbooms, wie es Deutschland schon lange nicht mehr gesehen hat. Die Millennials steigen in einer Zeit in das Berufsleben ein, die von Megatrends und globalen Risiken gekennzeichnet ist. Der Klimawandel und die demographische Entwicklung scheinen sich kaum aufhalten zu lassen, und Krieg und Terror rücken wieder ganz nahe an uns heran. Die Digitalisierung von immer mehr Lebensbereichen führt für viele Menschen zu einem Umbruch. Sie könnte in einigen Jahren ganze Branchen und Berufsgruppen obsolet machen, wenn man apokalyptischen Prognosen Glauben schenkt. Berufsbiographien ähneln immer mehr Mosaiken und weniger geraden Karrierewegen, die stets nur eine Richtung kennen – aufwärts. Da Sicherheiten wegfallen und Unsicherheiten an ihre Stelle treten, gehen die Millennials anders an ihre Lebensplanung heran als frühere Generationen. Ziele werden neu gesetzt und auf kürzere Zeiträume ausgerichtet. Die jungen Menschen wollen offen bleiben und sich nicht festlegen, um bei Bedarf schnell und flexibel handeln zu können. Auch brechen Millennials mit den Gewohnheiten ihrer Eltern und Großeltern und gehen anders mit Themen wie Versicherung, Altersvorsorge und Risikoabsicherung um. In jungen Jahren wollen sie sich noch nicht um die Finanzierung des Ruhestands kümmern, sondern sie leben ihr Leben individuell. Recht so, will man ihnen zurufen. Sollen die Jungen doch ihre Ideen verwirklichen und eine komplexe und komplizierte Welt nach ihren eigenen Vorstellungen besser umbauen. Trotzdem existieren die großen Lebensrisiken fort, und auch die Millennials können sie nicht einfach wegdiskutieren. Deshalb haben wir in der vorliegenden Studie untersucht, welche Haltung Millennials zur Altersvorsorge und zur Risikoabsicherung einnehmen. Auch wollten wir wissen, wie die jungen Menschen über Versicherungen und ihre Produkte denken. Heute tun sich Versicherer schwerer, mit dieser Generation in ein Gespräch darüber zu kommen. Deshalb haben wir im November und Dezember 2017 von der Marktforschungsgesellschaft Toluna 1.000 Millennials im Alter von 18 bis 29 Jahren online befragen lassen.