ZERO GRAVITY

ZERO GRAVITY von Adler,  Sabine
Vor 50 Jahren, in der Nacht vom 20. auf den 21. Juli 1969, betritt zum ersten Mal ein Mensch den Mond. Neil Armstrongs historischer Satz »Dies ist ein kleiner Schritt für einen Menschen, aber ein riesiger Sprung für die Menschheit« und die Bilder von Astronauten, die in ihren Raumanzügen leichtfüßig über die Mondoberfläche springen, entfachen weltweite Euphorie. Der Erfolg von Apollo 11 markiert den Höhepunkt eines Zukunftsoptimismus, der mit den ersten Weltraummissionen Anfang der 60er-Jahre einsetzt und nahezu alle Lebensbereiche erfasst. Innovative Technologien und Materialien, mit denen der Kosmos erobert wird, formen eine »Space«-Ästhetik, die international von der bildenden Kunst über Architektur, Musik, Film und Design bis hin zu Mode und Kinderspielzeug den Zeitgeist bestimmt. Das Vordringen in unbekannte Dimensionen durch die Raumfahrt verschiebt die bislang gültigen Grenzen und Raumerfahrungen. Begriffe und Konzepte von Raum und Zeit, von Außen und Innen werden neu definiert. Gerade der Blick und die Bilder aus dem All schärfen das Bewusstsein für die Begrenztheit und Fragilität der Erde. Wie dynamisch sich in der Folge Raum- und Grenzerweiterungen in Kunst und Wissenschaft entwickeln, umkreist die Ausstellung ZERO GRAVITY. Sie zeigt künstlerische Positionen im Kontext einer eigens für die Schau entwickelten heterotopischen Rauminstallation des Medienkünstlers Peter Kogler. Ein verspiegeltes Environment ermöglicht es dem Betrachter, in einen virtuellen Kosmos einzutauchen, der raumreflektive Arbeiten der 60er-Jahre von Andy Warhol, Robert Rauschenberg oder Sol LeWitt mit aktuellen Werken von Gregor Hildebrandt, Hans Schabus oder Sonia Leimer schwerelos verbindet. Gleichwertig neben der Kunst werden technische Exponate rund um die Raumfahrt, visionäre Architekturentwürfe sowie Ikonen der Popkultur präsentiert. Ebenso umfasst die Ausstellung eine kritische Auseinandersetzung mit historischen Wegbereitern der Raumfahrt wie dem Raketeningenieur Wernher von Braun. Ein umfassendes Wissenschaftsprogramm wirft Schlaglichter auf aktuelle Forschungsprojekte rund um den Mond als Rohstoffquelle und Zwischenstation für künftige Marsmissionen. Denn: Plötzlich ist der Mond wieder wichtig! Künstler: Ant Farm, Galina Balaschowa, Thomas Bayrle, Martha Boto, Lygia Clark, Attila Csörgő, Siegfried Ebeling, Stano Filko, Dan Flavin, Richard Buckminster Fuller, Gregor Hildebrandt, Anna Jermolaewa, Lukas Kindermann, Peter Kogler, Annie Leibovitz, Sonia Leimer, Sol LeWitt, Otto Muehl, Nam June Paik, Walter Pichler, Michelangelo Pistoletto, Sigmar Polke, Wolf D. Prix / COOP HIMMELB(L)AU, Robert Rauschenberg, Fred Sandback, Hans Schabus, Richard Serra, Mark Wallinger, Andy Warhol, Lawrence Weiner Technische Objekte Apollo 11: Neil Armstrongs Raumanzug Buzz Aldrins Checkliste NASA Archivfotos u.a.m.
Aktualisiert: 2020-07-17
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no secrets!

no secrets! von Adler,  Sabine, Scheutle,  Rudolf
Überall online und digital vernetzt, beklagen wir den Verlust unserer Privatsphäre. Schuld daran sind paradoxerweise wir selbst, die mit unseren täglichen, oft leichtfertigen Gewohnheiten diesen Verlust befördern. Wir erzeugen eine Flut digitaler Informationen und speisen damit gegenwärtige und künftige Überwachungssysteme. Längst nutzen Sicherheitsbehörden, Versicherungen, IT-, Handels- oder Pharmakonzerne die Ergebnisse von Big Data-Analysen. Mit Apps, Trackern und Sensoren kontrollieren wir bereitwillig uns selbst. Indem wir vom Hormonhaushalt zur Herzfrequenz, vom Schlafverhalten bis zum Gemütszustand Daten protokollieren, versuchen wir, uns selbst zu optimieren. Wir wollen schlanker, gesünder und leistungsstärker werden und unseren Alltag so effizient und bequem wie möglich gestalten. Die praktischen digitalen Helfer kommen diesen Wünschen spielend entgegen. Verhaltensmuster des Lebens, Eigenheiten und Ticks werden aufgezeichnet und analysiert. All das nehmen wir willentlich in Kauf oder blenden es aus. Treffend formuliert das der Slogan eines Fitness-Trackers: »We know you better than yourself«. Die Daten, die wir heute bewusst oder unbewusst preisgeben, bestimmen auch unser zukünftiges Selbstbild – unser »future self(ie)«. Denn die Mittel der Datenüberwachung zeigen uns und anderen nicht nur, wo wir uns aktuell befinden. Zunehmend steuern sie auch, wohin wir uns bewegen und wie wir uns in Zukunft verhalten. In dem Projekt No Secrets!, das die ERES-Stiftung gemeinsam mit dem Münchner Stadtmuseum realisiert, beleuchten Wissenschaftler und Künstler das aktuelle Phänomen: Wie lässt sich die Bereitschaft zur Selbstüberwachung erklären? Kann man sich dieser Entwicklung entziehen, ohne auf die Teilnahme an einem »zeitgemäßen« Leben verzichten zu müssen? Welche Gefahren birgt der Hang – oder Zwang – zur Transparenz? Gibt es in der digitalen Welt ein Recht auf Vergessen? Gezeigt werden zehn zeitgenössische Positionen, die sich mit Videos, Fotografie, Installationen und Textilarbeiten mit dem Thema Selbstüberwachung auseinandersetzen. Künstler: Hasan Elahi, Ed Fornieles, Rafael Lozano-Hemmer, Manu Luksch / Martin Reinhart / Thomas Tode, Susan Morris, Matthias Oostrik, Trevor Paglen, Tactical Technology Collective, Tega Brain / Surya Mattu Wissenschaftler: Klaus Mainzer, Thomas Petri, Diana Tamir Kooperation: Das Projekt ist eine Kooperation mit dem Münchner Stadtmuseum. Hier eröffnet am 23. März 2017 die Ausstellung No Secrets! – Bilder der Überwachung.
Aktualisiert: 2019-12-18
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ICH ist eine EGO-Maschine

ICH ist eine EGO-Maschine von Adler,  Sabine
Was ist Bewusstsein und warum entwickeln wir überhaupt bewusste Vorstellungen? Diese Fragen zählen zu den großen ungelösten Rätseln der Wissenschaft. Mit neuen Methoden ist die Hirnforschung in den vergangenen Jahren zu unerwarteten Erkenntnissen gekommen. In einem Punkt sind sich die meisten Neurowissenschaftler inzwischen einig: Das Ich ist eine vom Gehirn erzeugte Illusion – aber eine überaus nützliche! Sie sorgt dafür, dass wir nur Ausschnitte der Wirklichkeit erfassen, uns als nur einen Körper wahrnehmen und uns so eine einheitliche Welt erscheint. Aus Sicht der Neurowissenschaft ist das Ich eine Ego-Maschine mit einer gigantischen Rechenleistung, die sich auf komplexe, pulsierende Entladungen von Milliarden Neuronen zurückführen lässt und sich zu einer Ich-Illusion verdichtet. Ohne diese Fähigkeit des Gehirns zur Vereinheitlichung wären wir nicht lebensfähig. Wir könnten nicht mit anderen Menschen kommunizieren, mit ihnen kooperieren, von ihnen lernen, mit ihnen fühlen. Inzwischen gibt es erste Ansätze, das menschliche Selbstmodell auf externe Systeme wie Roboter oder Avatare zu übertragen. Die rasant voranschreitende Kombination aus Künstlicher Intelligenz und Robotik macht die Grenze von Mensch und Maschine durchlässig. Wir stehen vor einer Bewusstseinsrevolution. Mit welchen Folgen? Antworten auf diese und weitere Fragen sucht das neue Projekt der ERES-Stiftung Ich ist eine EGO-Maschine: Wie fühlen wir mit anderen Menschen? Was passiert in Trance? Haben auch Tiere ein Bewusstsein? Die Ausstellung zeigt künstlerische Positionen, die sich mit den faszinierenden Ergebnissen der Bewusstseinsforschung auseinandersetzen oder auf eigenen Wegen zu überraschenden Einsichten in das menschliche Bewusstsein gelangen. Paweł Althamer versetzt sich mit LSD, Magic Mushrooms, Haschisch und anderen Substanzen in bewusstseinserweiternde Zustände. Jan Fabre diskutiert in einem performativen Video mit dem Neurowissenschaftler Giacomo Rizzolatti über die Frage »Do we feel with our brain and think with our heart?«, Carsten Höllers Fotoserie Sina reflektiert, ob auch Tiere ein Bewusstsein haben. Peter Kogler zieht in einem eigens für die Ausstellung konzipierten Kubus die herkömmliche Erfahrung von Raum in Zweifel und setzt irritierende Bewusstseinsphänomene frei. Seine jüngsten Collagen zielen mit ihren Bildstrudeln direkt ins Unterbewusstsein und reihen sich zu einem teils poppig-bunten, teils abgrund-schwarzen Remix. Die Ausstellung zeigt zudem neue »Rubbings« von Matt Mullican sowie die Videoperformance Breakfast. Überraschend erzählerisch ist seine neue Arbeit Untitled (A place to sleep), die mit einfachsten Mitteln die Sehnsucht des Menschen nach Geborgenheit und Intimität formuliert. Thomas Zipp entwirft ein Ensemble aus Leinwandbildern und elektronischen Musikgeräten, das er als neuronales Netzwerk inszeniert. Mit Antennen als »Wahrnehmungsorganen« entwickelt die Musik-Maschine ein unheimliches Sound-Eigenleben – und vielleicht sogar Bewusstsein? Gezeigt werden ferner erstaunlich künstlerisch wirkende Zeichnungen des spanischen Physiologen Santiago Ramón y Cajal (1852-1934), der als erster die funkenden Neuronen als Bausteine des Nervensystems identifizierte, sowie eine in der Pathologie entstandene Gehirnaufnahme des Mediziners und Fotografen Ulrich Blum. Um den Besuchern einen Eindruck von den neuen Möglichkeiten virtueller Realitätserzeugung und den immer perfekter werdenden Illusionsmaschinen zu vermitteln, ist außerdem eine VR-Brille (Oculus Rift) in der Ausstellung verfügbar. Mit dieser neuen Technik wird es für Gehirn und Bewusstsein immer schwieriger, zwischen Wirklichkeit und Virtualität zu unterschieden – mit überwältigendem Effekt. Künstler: Paweł Althamer, Jan Fabre, Carsten Höller, Peter Kogler, Matt Mullican, Thomas Zipp Wissenschaft + Kunst: Ulrich Blum, Santiago Ramón y Cajal, Ernst Mach Wissenschaftler: Marie-Elisabeth Faymonville, Thomas Metzinger, Gerhard Roth, Melanie Wilke
Aktualisiert: 2019-12-18
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Megapolis

Megapolis von Adler,  Sabine
Immer mehr Menschen zieht es in die Städte. Schon jetzt leben hier über 50% der Weltbevölkerung, Tendenz steigend. Viele Städte wachsen durch den permanenten Zuzug und hohe Geburtenraten ins Gigantische. Tokyo steht schon lange auf Platz 1, gefolgt von Delhi, Mexiko City, New York und Shanghai. Diese und andere Megastädte, die – je nach Definition – mehr als 5 oder 10 Millionen Einwohner zählen, sind das Ergebnis der ungeheuren Dynamik unserer Zeit. Unterschiedlichste Schicksale und Lebensentwürfe treffen in diesen Metropolen aufeinander. Als wichtige Zentren von Politik, Wirtschaft und Kultur spielen sie eine Schlüsselrolle im Prozess der Globalisierung. Erst in den letzten Jahren rückt ihr massiver Einfluss auf den Klimawandel ins Bewusstsein. Die Ergebnisse der wissenschaftlichen Untersuchungen sind alarmierend: obwohl sie nur 2% der Erdoberfläche bedecken, konsumieren urbane Regionen und Megastädte rund 80% der weltweit erzeugten Energie und verursachen ca. 85% der globalen Treibhausgasemissionen! Doch sind die Städte nicht nur Mitverursacher sondern auch Opfer der Klimaerwärmung. Viele von ihnen liegen an der Küste und werden deshalb besonders stark mit den Konsequenzen zu kämpfen haben. Auch die immer häufiger auftretenden Hitzeperioden machen sich in Großstädten besonders drastisch bemerkbar. Urbane Räume kühlen kaum aus und bilden Hitzeinseln, deren Temperatur z.B. in Tokyo um bis zu 13°C über der des Umlandes liegen kann. Die ERES-Stiftung zeigt ab 7. Mai 2014 eine Ausstellung mit begleitendem Veranstaltungsprogramm, das Megastädte als treibende Faktoren im globalen Klimageschehen untersucht. Das Projekt „Megapolis“ wird zeigen, wie sich Stoffkreisläufe und Metabolismus in Megastädten entwickeln und weshalb diese Regionen einen so hohen Anteil an der weltweiten CO2-Emission haben. Naturwissenschaftler stellen sich drängenden Fragen: Können Metropolen wie Lima oder Santiago de Chile überleben, deren Wasser- und Elektrizitätsversorgung unmittelbar von den schmelzenden Gletschern der Anden abhängt? Wie lässt sich der permanent steigende Energie- Wasser- und Nahrungsverbrauch decken? Welche Möglichkeiten eröffnen gerade Megastädte, den durch die Verschwendung von Lebensmitteln erzeugten CO2-Ausstoß zu reduzieren, den die FAO als drittgrößten globalen Posten nach den USA und China aufführt? Wie gelingt es ausgerechnet Singapur als einer der am dichtesten besiedelten Städte der Welt das übliche Verkehrschaos aus Lärm, Staus, Abgasen und Smog zu vermeiden? Welche Konsequenzen hat die Versiegelung riesiger Bodenflächen durch Teer und Beton? Wie können intelligente Systeme der Abfall- und Abwasserentsorgung aussehen? Welchen Anteil hat die enorme Verschwendung von künstlichem Licht durch Leuchtreklamen, Straßen-, Gebäude- und Industriebeleuchtung an der CO2-Bilanz der Städte und welche ökonomischen und gesundheitlichen Folgen sind damit verbunden? Künstler: Georg Aerni, Peter Bialobrzeski, Adam Magyar, Ton Matton, Marjetica Potrc, Reynold Reynolds, Urban-Think Tank, Mark Wallinger sowie Architekturentwürfe u.a. von MVRDV, Rotterdam/Shanghai, WOHA Architects, Singapur und Vincent Callebaut Architectures, Paris
Aktualisiert: 2018-07-05
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Gletscherdämmerung

Gletscherdämmerung von Adler,  Sabine, Schmitt,  Robert
GLETSCHERDÄMMERUNG war der Titel einer Ausstellung und eines Symposium, die sich dem Thema Klimawandel aus der Sicht von Künstlern und Naturwissenschaftlern näherten. 14 Künstler zeigten ab 17. Oktober 2006 Videos, Malereien, Zeichnungen, Installationen und Fotoarbeiten, die sich direkt oder indirekt mit Klima- und Naturphänomenen auseinandersetzten. Am Samstag, 21. Oktober 2006 gaben vier der international renommiertesten deutschen Klimaexperten auf einem Symposium Einblicke in den aktuellen Stand der Forschung. Auf jeden wissenschaftlichen Vortrag folgte ein künstlerischer Beitrag. Stephan Huber, München, lotete in einer Performance Faszination und Schrecken von Katastrophen aus. Lutz Fritsch, Köln, spracht über seine Expeditionen auf dem deutschen Forschungsschiff POLARSTERN in die Arktis und Antarktis. Der New Yorker Künstler Peter Fend antwortete auf Al Gores Buch EINE UNBEQUEME WAHRHEIT, und das Münchner Künstlerduo Haubitz+Zoche machte mit einer irritierenden Installation in der Maximilianstraße auf die Klimaproblematik aufmerksam: Vor dem Ausstellungsort wurde ein mit Wasser gefüllter Mittelklassewagen geparkt. Die Künstlerinnen bezogen sich damit auf Medienbilder von überfluteten Straßen und Autos, die in Folge des Klimawandels immer häufiger zu sehen sind. Das geflutete Auto wurde live gefilmt und als Videoprojektion in den Ausstellungsraum übertragen. Am Sonntag, 22. Oktober 2006 diskutierten Wissenschaftler und Künstler über Möglichkeiten, den Klimagau zu verhindern. Beteiligte Künstler: Sonja Braas, Olafur Eliasson, Peter Fend, Lutz Fritsch, Matthias Gangkofner, Nathalie Grenzhaeuser, Haubitz+Zoche, Stephan Huber, Igloolik Isuma Productions, Ruprecht von Kaufmann, Nanne Meyer, Yuko Shiraishi, Roman Signer Beteiligte Wissenschaftler: Prof. Hartmut Graßl, Prof. Winfried Blum, Prof. Stefan Rahmstorf, Prof. Gerhard Berz
Aktualisiert: 2019-12-18
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Planet Mensch

Planet Mensch von Adler,  Sabine, Schmitt,  Robert
Der Mensch beeinflusst die Erde in bisher nie da gewesener Weise. Nicht mehr die Natur prägt uns, wir prägen die Natur und greifen damit maßgeblich in das Erdsystem ein. Innerhalb einer Lebensspanne hat sich das Gesicht der Erde dramatisch verändert. Aus dem Planeten Erde ist der Planet Mensch geworden. Selbst in abgelegensten Regionen lassen sich Spuren menschlichen Wirkens nachweisen. Wir sind zu einer geophysikalischen Kraft geworden, die mit großen Naturgewalten vergleichbar ist. Eine wachsende Zahl von Wissenschaftlern spricht deshalb von einem neuen Erdzeitalter: dem Anthropozän (von gr. anthropos, der Mensch). Es löst das Holozän ab, das vor ca. 11.000 Jahren mit dem Ende der letzten Eiszeit begann. Schon immer hat der homo sapiens sapiens in den sensiblen Kreislauf von Biosphäre und Geosphäre eingegriffen. Grundlegend geändert haben sich in den letzten 60 Jahren die enorme Geschwindigkeit und das Ausmaß der Interventionen. So schaffen wir einen neuen Planeten, der heißer, artenärmer, lebensfeindlicher sein wird, sind Verursacher und Betroffene dieser Entwicklungen. Die Ausstellung 'Planet Mensch' möchte diesen epochalen Umbruch beleuchten. Dabei geht es um Fragen wie: Was bedeutet es kulturell, die Natur als unberührtes Gegenüber zu verlieren? Warum ist es uns oft unmöglich, eine Verbindung zwischen Wissen und Handeln herzustellen? Wie wollen wir in einer Welt leben, die sich irreversibel verändert hat? Über welche Potenziale verfügen wir? Acht Künstler haben sich unterschiedliche Aspekte dieser Thematik herausgegriffen. Künstler: Betty Beier, Adriane Colburn, Helga Griffiths, Iñigo Manglano-Ovalle, Christian Mings, Jürgen Nefzger, Vadim Fishkin, Massimo Pianese Künstlerische Positionen: Das Anlegen eines 'Erdschollenarchivs' beschäftigt die Künstlerin Betty Beier seit mehreren Jahren. Dafür reist sie in sensible Klimaregionen, nimmt Abdrücke des Erdbodens, bereitet sie zu Reliefs auf und dokumentiert so die prägende Wirkung des Menschen auf die Geosphäre. In der Ausstellung setzt sie sich mit Kivalina, einer von Inuit bewohnten Insel in Alaska auseinander. Adriane Colburn begleitet wissenschaftliche Expeditionen in Regionen, die durch den Eingriff des Menschen besonders gefährdet sind. Für die ERES-Stiftung hat sie eine raumgreifende Installation konzipiert, die sich mit Fracking in Texas/USA beschäftigt. In Scherenschnitten aus filigran bearbeiteten Landkarten untersucht die Amerikanerin die Mehrdeutigkeit von Datensammlungen und ihren Visualisierungen. Mit einer interaktiven Licht- und Klanginstallation richtet Helga Griffiths auf sinnlich-subjektive Weise den Blick auf Megacities und das globale Klimageschehen. Dabei werden auch aktuelle Wetterdaten eingespielt, die auf die Arbeit ebenso Einfluss nehmen wie die Körpertemperatur des Betrachters. Warum sind wir blind für die Folgen unseres sorglosen Umgangs mit dem Planeten? Und bleibt uns letztlich nur die Anpassung an eine veränderte Umwelt? Um diese Frage kreist die Arbeit 'Happiness is a state of inertia' des US-amerikanischen Künstlers und documenta-Teilnehmers Iñigo Manglano-Ovalle. Der Münchner Komponist Christian Mings untersucht, wie stark der Mensch seine natürliche Klangumgebung verändert. An vier Beispielen spürt er den Folgen dieses Eingriffs nach und macht sie hörbar. Stadtamseln singen deutlich lauter als ihre Artgenossen auf dem Land. Und Sounddesigner erarbeiten Töne, die künftig bei Tempo 30 auf Elektroautos aufmerksam machen. Auf analytische wie humorvolle Weise setzt sich der Fotokünstler Jürgen Nefzger mit dem Verhältnis des Menschen zu der von ihm umgestalteten Natur auseinander. Anhand der Präsenz von Atomkraftwerken in europäischen Landschaften und am Beispiel schwindender Alpengletscher zeigt er den Menschen als Täter und Opfer einer im Wandel begriffenen Umwelt. Vadim Fishkin entwirft technikbetriebene künstlerische Versuchsanordnungen, die sich komplexen Fragen betont einfach und spielerisch nähern. Im Zentrum dieser Fragen steht nicht Technologie als Selbstzweck, sondern ihre menschengerechte Entwicklung. Mit einer unvoreingenommenen Freude am Experiment sucht Fishkin nach Schnittstellen zwischen Naturwissenschaft und Kunst, zwischen Technik und Poesie. Die Ausstellung zeigt zum ersten Mal eine Arbeit des italienischen Videokünstlers Massimo Pianese in Deutschland. Ein Mann im dunklen Anzug steht allein an einem Strand, über ihm Fallschirme, Paraglider, Hubschrauber – es geht um Fragen der Wahrnehmung und um die Orientierungslosigkeit des Menschen.
Aktualisiert: 2019-12-18
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