Schlüsselwort: Verband Deutscher Mühlen

Im Mai 1867 haben Unternehmer in Berlin den Verband Deutscher Müller gegründet. Damals ist es um Wandel, technischen Fortschritt und die Stärkung des Unternehmergeistes gegangen. Auch heute, 150 Jahre später, steht die Müllerei vor der Aufgabe, den Wandel zu gestalten. Damals wie heute sind es Menschen mit Leidenschaft, kluge Köpfe, die neue Ideen entwickeln, neue Wege gehen und neue Unternehmungen starten. Bereits Mitte des 19. Jahrhunderts hatte der Mühlenbauunternehmer Wilhelm Fritsch eine Verbandsgründung zur Interessensbündelung vorgeschlagen. Aber erst der Vorschlag zur Gründung gewerblicher Versammlungen der Müller von Verleger Moritz Schäfer, 1864 erschienen in der Zeitschrift "Die Mühle", führte zum Erfolg. Köpfe wie Wilhelm Fritsch, Verleger Moritz Schäfer, Gründungsmitglieder wie Carl Müller oder Josef Johann van den Wyngaert waren es, die die Müllerei damals in eine neue Zeit geführt haben. Dieser Bildband stellt Menschen vor, die die Branche heute prägen: Unternehmerfamilien, die ihre Betriebe über viele Generationen führen und fest verwurzelt sind in ihrer Region; Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter; junge Frauen und Männer, die begeistert sind von dem Beruf, den sie erlernen; Freunde der Müllerei; Menschen, die sich Gedanken über die Zukunft der Branche machen; Müllerinnen und Müller, die von den kleinen und großen Freuden, aber auch den Herausforderungen ihres Berufes berichten, die fasziniert sind vom Rohstoff Getreide und die das richtige Mehl für jeden Einsatzzweck in der Bäckerei kennen. Die Branche zählt heute 550 handwerkliche und industrielle, große und kleine Unternehmen, die mit ganz unterschiedlichen Konzepten erfolgreich sind. Rund 6.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter versorgen Tag für Tag 83 Millionen Menschen in Deutschland mit Mehl, Dunst, Grieß, Schrot und einer großen Zahl von Spezialprodukten aus Getreide. Darüber hinaus sind ihre Produkte in der ganzen Welt gefragt. Kleie und andere Mühlennachprodukte werden zu Futtermitteln verarbeitet. Die Getreidemühlen verarbeiten etwa ein Drittel der deutschen Weizen- und Roggenernte, 7,5 Millionen Tonnen Weichweizen und 800.000 Tonnen Roggen sowie 400.000 Tonnen Hartweizen. 95 Prozent des vermahlenen Brotgetreides stammen aus Deutschland. Die Mühlen sind wichtige Partner der Landwirtschaft. Die Qualität der Rohstoffe bestimmt den Erfolg der Mühlenbetriebe. Deshalb sind Gespräche mit Pflanzenzüchtern, Ackerbauern, Getreidehändlern und Wissenschaftlern so wichtig. Mit ihrer zentralen Stellung in der Getreidewertschöpfungskette sind Müllerinnen und Müller Ansprechpartner für alle Fragen zu Qualität und Sicherheit ebenso wie zur Verarbeitung ihrer Produkte in Bäckereien und Lebensmittelindustrie. In der Mühle entstehen aus dem Rohstoff Getreide Lebensmittel von höchster Qualität. Allein mit mechanischer und thermischer Behandlung können Mehle so konditioniert werden, dass sie komplexe Aufgaben in der Lebensmittelherstellung erfüllen. Zugleich bleibt Mehl ein Naturprodukt, einfach und unkompliziert beim Backen und Kochen zu Hause. Heute sind es Themen wie Ausbildung und Nachwuchsgewinnung, Energie und Umwelt, Rohstoffbeschaffung, Lebensmittelrecht, Qualität und Sicherheit sowie Ernährung, die die Arbeit im Verband Deutscher Mühlen bestimmen. Die Etablierung von Branchenstandards, der Ausbau des Europäischen Getreidemonitorings oder der Aufbau einer branchenübergreifenden Risikokommunikation vereinen die Unternehmen in ihrer Verantwortung gegenüber Kunden und Umwelt. Wie vor 150 Jahren sind es Unternehmerinnen und Unternehmer, die sich im Verband engagieren, ihre unterschiedlichen Talente und ihr Wissen einbringen. Gemeinsam arbeiten sie an Rahmenbedingungen, die ein nachhaltiges und erfolgreiches Wirtschaften ermöglichen, mit dem Ziel, ihre Betriebe an künftige Generationen weitergeben zu können und gleichzeitig eine sichere und gesunde Ernährung der Bevölkerung mit Getreideprodukten zu gewährleisten. Wir laden Sie ein, die Müllerei persönlich kennen zu lernen.