Zu den ›Toteislöchern‹, den ›Toteisrinnen‹ und den ›Toteisbecken‹. Über die Bedeutung von Block-, Rinnen- und Beckentoteis aus eiszeitglaziologischer Sicht

Zu den ›Toteislöchern‹, den ›Toteisrinnen‹ und den ›Toteisbecken‹. Über die Bedeutung von Block-, Rinnen- und Beckentoteis aus eiszeitglaziologischer Sicht von Martin,  Manfred R.
Das Wort ›Toteis‹ ist – nach der von Jedermann beherrschten Sprachlogik – der Begriff für einen Eiskörper, der Teil eines Eisstroms war und der – liegengeblieben – unbeweglich geworden ist. Gletscherkundlich versierte Geographen erfanden einst das Begriffswort ›Toteis‹ zur Bezeichnung von aktuell in Island, auf Svalbård und an der Yakutat-Bai (Alaska) unter Moräne vorkommendem Eis, und im Vorfeld der dortigen Gletscher entstandene Hohlformen [Löcher, Kessel, Senken etc.] wurden von ihnen zu Recht als Ergebnis des Austauens von vermeintlich vorhanden gewesenen Toteiskörpern gedeutet. Leider wurden und werden in vorzeitlich von Gletschern überfahrenen Gebieten heutzutage vorhandene, mutmaßlich eiszeitlich entstandene Erscheinungen [Löcher, Kessel, Senken etc.] mit dem obenbesagten rezenten geomorphologischen Phänomen gleichgesetzt und schlechtweg [zu allermeist ohne jegliche Beweisführung] als ›Toteislöcher‹, ›Toteiskessel‹, ›Toteissenken‹ etc. beschrieben, obwohl es für die Anwendung des aktualistischen Prinzips keinerlei Rechtfertigung gab und gibt. Zwar sind Löcher, Kessel, Senken etc. unstrittig Gegenstand der Geomorphologie und zum Beispiel deren örtliche Lage ein geographisches Problem, aber Toteis ist im wesentlichen ein glaziologisches Phänomen, wobei rezent vorkommendes Toteis ein körperlich fassbarer, der Untersuchung durch die Gletscherkunde [Wissenschaft von den rezenten (Gebirgs-) Gletschern] direkt zugänglicher Gegenstand ist. Für die Eiszeitglaziologie [Wissenschaft von den pleistozänen Binnenlandvereisungen], die sich für das pleistozäne Toteis interessiert, ist hingegen längst ausgetautes pleistozänes Toteis nur virtuell ›fassbar‹, das heißt es ist – sofern überhaupt örtlich Gelegenheit zum Toteisentstehen bestand – allenfalls an hinterlassenen Hohlformen als existent gewesen erkennbar. Die vorliegende Arbeit [Artikel 17] soll die Möglichkeiten zur Nachweisführung über die etwaige Mitwirkung von Toteis beim Hohlformentstehen in von Binnenlandglazialen überfahrenen Gebieten offenlegen und überhaupt zum besseren Verständnis der bei den Binnenlandvereisungen oder in deren Folge mutmaßlich ablaufenden Vorgänge beitragen.
Aktualisiert: 2020-12-07
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Zur Vorgeschichte und zur Geschichte der Eiszeitglaziologie (In drei Heften)

Zur Vorgeschichte und zur Geschichte der Eiszeitglaziologie (In drei Heften) von Martin,  Manfred R.
Die Landschaften Englands / Schottlands, West-, Mittel-, Nord- und Ostdeutschlands, Polens, der baltischen Länder, Belorusslands, Nordwestrusslands und der Ukraine sind weithin geprägt von den dort liegenden Erdstoffen und Erratika, die vornehmlich durch die Flachlandgletscher der pleistozänen Binnenlandvereisungen von Nordeuropa aus dem Gebiet der Svekofenniden herangeschafft und abgelagert oder – wenn schon einmal abgelagert – im Zuge nachfolgender Vergletscherungen örtlich oder weiträumig glazial bewirkt umgelagert wurden. Für Jeden, der Einblicke in die Entwicklung der Erkenntniserweiterung über die glaziogene Erdstoffumlagerung zu gewinnen sucht, ist es unumgänglich, sowohl das Phänomen [den Vorgang der glaziogenen Erdstoffumlagerung] selbst, als auch das zeitgebundene ,Wachsen’ der Ansichten über das Phänomen kennenzulernen. In der geologischen, der geographischen und der geomorphologischen Literatur findet man unzählige Arbeiten, in denen Beobachtungsergebnisse über die im Pleistozän glazial bewirkt ab- und umgelagerten Erdstoffe dokumentiert wurden; diese literarische ,Fußspuren-Sicherung’ ist die bedeutendste der Grundlagen der Eiszeitglaziologie-Theorie. Die einschlägige Literatur enthält aber auch sehr viele Arbeiten, in denen – über die Dokumentation der Beobachtungsergebnisse an den abgelagerten Erdstoffen hinaus – berufsnah kreierte Meinungen über den vermeintlichen Vorgang der Aufnahme, des Transports und der Ab- und Umlagerung der nordischen Erdstoffe dargelegt sind. Erst die Kenntnisnahme und die Würdigung der seit den Anfängen der Geschichte der Eiszeitglaziologie in die Literatur gekommenen vielfältigen Ansichten zum Vorgang der glaziogenen Erdstoffumlagerung erlaubt es dem Eiszeitglaziologen, einen eigenen ,point of view’ in dieser Sache zu entwickeln. Die vorliegende Arbeit [Artikel 02] dient dem Ziel, das auf diesem Gebiet “unzulänglich Wahre, was die Alten schon besessen, aufzusuchen und weiterzuführen“ (GOETHE, Maximen und Reflexionen 198 [nach KOOPMANN (2006)]). Um den sehr engen Fachbereich vollkommen abzudecken, war es notwendig, auch die über dessen Grenzen hinweg in die befreundeten Disziplinen hineinreichende Literatur über die glaziogene Erdstoffumlagerung in die Betrachtung einzubeziehen – zu ,Nutz und Frommen’ eines an der Geschichte der Eiszeitglaziologie interessierten breiten Leserpublikums. Hinweis Preis Artikel 02: Gesamtpreis für Hefte 1, 2 und 3 im Schuber = 75,00 EUR
Aktualisiert: 2020-12-07
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Zu den für die Eiszeitglaziologie wichtigen kleinen Hohlformen und zur Frage des Entstehens der Sölle

Zu den für die Eiszeitglaziologie wichtigen kleinen Hohlformen und zur Frage des Entstehens der Sölle von Martin,  Manfred R.
In den jüngeren großen Kompendien zur Geomorphologie finden sich zu den sogenannten ,kleinen Hohlformen’ [den außerhalb von Seen gelegenen Bodensenken] vielfältige sachliche Informationen, oft verbunden mit umfangreichen Überlegungen zum Entstehen der verschiedenen Kategorien dieser Senken. In der Literatur ist auch mancher unnütze Meinungsstreit dokumentiert, bei dem die Kontrahenten wegen Nichtbeachtung des ,feinen’ zufälligen Unterschiedes zwischen einer bloß allgemeinsprachlich verschieden bezeichneten Erscheinung auf der Erdoberfläche (Vertiefung, Loch, Mulde, Wanne, Senke, Kessel etc.) und einer gesetzmäßig als Doline, Pingo-Narbe, Riesenkessel oder Soll entstandenen kleinen Hohlform aneinander vorbeiredeten. Daneben gibt es Meinungen, wie die zwar kaum [nicht hinreichend] begründete, aber nichts desto trotz über Autoren-Generationen hinweg fleißig kompilierte Spekulation, wonach viele der kleinen Hohlformen sogenannte 'Toteislöcher', das heißt, durch nacheiszeitliches Tauen einst überschütteter (schollenartiger) 'Gletscherabbrüche' entstandene Einsturzstellen sein sollen [Artikel ›17]. Der vorliegende Artikel [18] soll Klarheit darüber schaffen helfen, welche der in ehemaligen binnenländischen Vereisungsgebieten rezent vorkommenden kleinen Hohlformen glazialbedingt [durch Glazialwirkung] und welche der kleinen Hohlformen nicht durch Glazialwirkung entstanden sind bzw. in welchem Zusammenhang das Entstehen der letzteren mit dem Glazialzeitgeschehen zu sehen ist; dieser Artikel soll Insonderheit die Grundlage für eine der Wahrheit näherkommende Anerkennung der heutzutage in den Flachlandgletscher-Ausfahrgebieten der letztvergangenen Binnenlandvereisungen von Nordeuropa vorzufindenden Sölle als Indizien für die direkte oder indirekte Glazialwirkung schaffen (helfen).
Aktualisiert: 2020-12-07
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