Die Moderne ist fraglos gekennzeichnet durch die Ausdifferenzierung eines Mediums, das in diesem Beitrag als ›Digitalität‹ diskutiert wird, als ein Medium, das von Niklas Luhmann begriffen wird als Denkmöglichkeit, eine Alternative im Blick; die bis dahin als singulär aufgefasste Koppelung psychischer und sozialer Systeme zu konzipieren.
Der vorliegende Aufsatz verhält sich dazu sowohl zustimmend als auch kritisch; zustimmend, weil die These der Digitalität als Medium einleuchtend erscheint, kritisch insofern, als auch neuronale wie psychische Systeme als ›zählende‹ (autopoietische) Systeme aufgefasst werden können, als ›unsichtbare Maschinen‹, ähnlich Computern, die im Falle der Psyche eine Projektion der phänomenalen Welt aufspannen: as usual. Digitalität wird selbst nicht visibel. Aber auch psychische bzw. soziale Systeme hat noch nie jemand gesehen. Der Text kann aus dieser Perspektive als ein Versuch gelten, eine andere Sicht der Digitalität experimentell vorzulegen
Aktualisiert: 2020-01-01
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Die Moderne ist fraglos gekennzeichnet durch die Ausdifferenzierung eines Mediums, das in diesem Beitrag als ›Digitalität‹ diskutiert wird, als ein Medium, das von Niklas Luhmann begriffen wird als Denkmöglichkeit, eine Alternative im Blick; die bis dahin als singulär aufgefasste Koppelung psychischer und sozialer Systeme zu konzipieren.
Der vorliegende Aufsatz verhält sich dazu sowohl zustimmend als auch kritisch; zustimmend, weil die These der Digitalität als Medium einleuchtend erscheint, kritisch insofern, als auch neuronale wie psychische Systeme als ›zählende‹ (autopoietische) Systeme aufgefasst werden können, als ›unsichtbare Maschinen‹, ähnlich Computern, die im Falle der Psyche eine Projektion der phänomenalen Welt aufspannen: as usual. Digitalität wird selbst nicht visibel. Aber auch psychische bzw. soziale Systeme hat noch nie jemand gesehen. Der Text kann aus dieser Perspektive als ein Versuch gelten, eine andere Sicht der Digitalität experimentell vorzulegen
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Das Social Web wird bereits heute intensiv für den Austausch, die Präsentation und die Vermittlung von Wissen genutzt. Dabei stellt die immer deutlicher in den Mittelpunkt der Betrachtungen rückende Kollektivität der Prozesse die einschneidendste Neuerung für den wissenschaftlichen Betrieb dar. Offene Bildungsformate, interaktive Konzepte und Plattformen für den Austausch von Wissenschaftlerinnen entstehen neben dem bisherigen Angebot und bieten den Nutzern verschiedene Möglichkeiten der Partizipation.
In diesem Text werden verschiedene Beispiele bereits existierender Konzepte der Wissensvermittlung im Social Web vorgestellt, um sowohl die Besonderheiten und Möglichkeiten, als auch die Grenzen solcher Formate zu beleuchten. Dabei wird der Frage nachgegangen, inwiefern das Angebot von offenen Bildungsformaten letztlich den wissenschaftlichen Betrieb und unser Konzept von 'Wissen' verändert.
Das Bildungsportal 'ununi.tv', der offene Bildungschat '#Edchat', das Buchprojekt 'Das neue Spiel' sowie die Online-Dokumentation 'st_ry' dienen dabei exemplarisch als Ausgangspunkt der Betrachtungen.
Aktualisiert: 2020-01-01
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Den Geisteswissenschaften wird seit Jahren zunehmende Orientierungslosigkeit hinsichtlich ihrer wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Aufgabe attestiert. Deutet man diese Entwicklung als Ausdruck eines schwindenden Selbstverständnisses, so fordert dies zu Beginn des 21. Jahrhunderts eine kritische Selbstdiagnose.
Das betrifft insbesondere jene Fachbereiche, wie der Germanischen Altertumskunde, deren Erforschung eines ›Germanischen‹ nach 1945 in vieler Hinsicht problematisiert worden ist. Doch hat sich unter dem Terminus ›Wissenschaftsgeschichte‹ in den letzten Jahrzehnten ein Spektrum kontroverser Positionen entfaltet, dem viele GeisteswissenschaftlerInnen mit merkwürdigem Desinteresse begegnen.
Demgegenüber erheben die Digital Humanities den Anspruch, eine zukunftsträchtige Form der geisteswissenschaftlichen Kompetenz zu fördern. Die Frage, wie automatisierte Datenverarbeitung ein produktives Wissen generieren soll, harrt aber der Beantwortung. Diese merkwürdige Schieflage verzerrt auch das Selbstverständnis einer regelmäßig geforderten hermeneutischen Reflexion, die sich zur Aufgabe setzt, Wissen aus dem historischen Kontext heraus auf seine Genese und Geltung zu befragen. Diese einander überlagernden Fragenkomplexe fordern zur konstruktiven Positionsbestimmung heraus.
Aktualisiert: 2020-01-01
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Das Social Web wird bereits heute intensiv für den Austausch, die Präsentation und die Vermittlung von Wissen genutzt. Dabei stellt die immer deutlicher in den Mittelpunkt der Betrachtungen rückende Kollektivität der Prozesse die einschneidendste Neuerung für den wissenschaftlichen Betrieb dar. Offene Bildungsformate, interaktive Konzepte und Plattformen für den Austausch von Wissenschaftlerinnen entstehen neben dem bisherigen Angebot und bieten den Nutzern verschiedene Möglichkeiten der Partizipation.
In diesem Text werden verschiedene Beispiele bereits existierender Konzepte der Wissensvermittlung im Social Web vorgestellt, um sowohl die Besonderheiten und Möglichkeiten, als auch die Grenzen solcher Formate zu beleuchten. Dabei wird der Frage nachgegangen, inwiefern das Angebot von offenen Bildungsformaten letztlich den wissenschaftlichen Betrieb und unser Konzept von 'Wissen' verändert.
Das Bildungsportal 'ununi.tv', der offene Bildungschat '#Edchat', das Buchprojekt 'Das neue Spiel' sowie die Online-Dokumentation 'st_ry' dienen dabei exemplarisch als Ausgangspunkt der Betrachtungen.
Aktualisiert: 2020-01-01
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Angesichts der Etablierung von Wikipedia als auch historischer Enzyklopädie wird untersucht, was die Geschichtserzählung auf dieser kollaborativen Online-Plattform im Vergleich zu traditionellen Erzählweisen auszeichnet und inwiefern dies das Schreiben und Lesen historischer Texte insgesamt verändert.
Anhand exemplarischer historischer Sach- und biografischer Artikel wird der Anspruch von Wikipedia, eine offene, der Neutralität verpflichtete und auf gesicherten Informationen basierende Enzyklopädie zu sein, als Illusion entlarvt und mit den Praktiken der Konnotation, Sichtung, Überarbeitung, Diskussion, Sperrung und Löschung von Artikeln beziehungsweise Änderungsvorschlägen konfrontiert. Die Vermachtung und die sich aus quantitativen Kriterien ergebende Hierarchie pseudonymer Autoren und Editoren durchbricht die in Anlehnung an Deleuze und Guattari als rhizomatisch beschriebene Struktur von Wikipedia und führt zu einer Reetablierung – freilich verschleierter – auktorialer Erzählformen. Dringend erforderlich ist daher die Einübung einer digitalen Quellenkritik.
Aktualisiert: 2020-01-01
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Angesichts der Etablierung von Wikipedia als auch historischer Enzyklopädie wird untersucht, was die Geschichtserzählung auf dieser kollaborativen Online-Plattform im Vergleich zu traditionellen Erzählweisen auszeichnet und inwiefern dies das Schreiben und Lesen historischer Texte insgesamt verändert.
Anhand exemplarischer historischer Sach- und biografischer Artikel wird der Anspruch von Wikipedia, eine offene, der Neutralität verpflichtete und auf gesicherten Informationen basierende Enzyklopädie zu sein, als Illusion entlarvt und mit den Praktiken der Konnotation, Sichtung, Überarbeitung, Diskussion, Sperrung und Löschung von Artikeln beziehungsweise Änderungsvorschlägen konfrontiert. Die Vermachtung und die sich aus quantitativen Kriterien ergebende Hierarchie pseudonymer Autoren und Editoren durchbricht die in Anlehnung an Deleuze und Guattari als rhizomatisch beschriebene Struktur von Wikipedia und führt zu einer Reetablierung – freilich verschleierter – auktorialer Erzählformen. Dringend erforderlich ist daher die Einübung einer digitalen Quellenkritik.
Aktualisiert: 2020-01-01
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Den Geisteswissenschaften wird seit Jahren zunehmende Orientierungslosigkeit hinsichtlich ihrer wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Aufgabe attestiert. Deutet man diese Entwicklung als Ausdruck eines schwindenden Selbstverständnisses, so fordert dies zu Beginn des 21. Jahrhunderts eine kritische Selbstdiagnose.
Das betrifft insbesondere jene Fachbereiche, wie der Germanischen Altertumskunde, deren Erforschung eines ›Germanischen‹ nach 1945 in vieler Hinsicht problematisiert worden ist. Doch hat sich unter dem Terminus ›Wissenschaftsgeschichte‹ in den letzten Jahrzehnten ein Spektrum kontroverser Positionen entfaltet, dem viele GeisteswissenschaftlerInnen mit merkwürdigem Desinteresse begegnen.
Demgegenüber erheben die Digital Humanities den Anspruch, eine zukunftsträchtige Form der geisteswissenschaftlichen Kompetenz zu fördern. Die Frage, wie automatisierte Datenverarbeitung ein produktives Wissen generieren soll, harrt aber der Beantwortung. Diese merkwürdige Schieflage verzerrt auch das Selbstverständnis einer regelmäßig geforderten hermeneutischen Reflexion, die sich zur Aufgabe setzt, Wissen aus dem historischen Kontext heraus auf seine Genese und Geltung zu befragen. Diese einander überlagernden Fragenkomplexe fordern zur konstruktiven Positionsbestimmung heraus.
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Den Geisteswissenschaften wird seit Jahren zunehmende Orientierungslosigkeit hinsichtlich ihrer wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Aufgabe attestiert. Deutet man diese Entwicklung als Ausdruck eines schwindenden Selbstverständnisses, so fordert dies zu Beginn des 21. Jahrhunderts eine kritische Selbstdiagnose.
Das betrifft insbesondere jene Fachbereiche, wie der Germanischen Altertumskunde, deren Erforschung eines ›Germanischen‹ nach 1945 in vieler Hinsicht problematisiert worden ist. Doch hat sich unter dem Terminus ›Wissenschaftsgeschichte‹ in den letzten Jahrzehnten ein Spektrum kontroverser Positionen entfaltet, dem viele GeisteswissenschaftlerInnen mit merkwürdigem Desinteresse begegnen.
Demgegenüber erheben die Digital Humanities den Anspruch, eine zukunftsträchtige Form der geisteswissenschaftlichen Kompetenz zu fördern. Die Frage, wie automatisierte Datenverarbeitung ein produktives Wissen generieren soll, harrt aber der Beantwortung. Diese merkwürdige Schieflage verzerrt auch das Selbstverständnis einer regelmäßig geforderten hermeneutischen Reflexion, die sich zur Aufgabe setzt, Wissen aus dem historischen Kontext heraus auf seine Genese und Geltung zu befragen. Diese einander überlagernden Fragenkomplexe fordern zur konstruktiven Positionsbestimmung heraus.
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Das Social Web wird bereits heute intensiv für den Austausch, die Präsentation und die Vermittlung von Wissen genutzt. Dabei stellt die immer deutlicher in den Mittelpunkt der Betrachtungen rückende Kollektivität der Prozesse die einschneidendste Neuerung für den wissenschaftlichen Betrieb dar. Offene Bildungsformate, interaktive Konzepte und Plattformen für den Austausch von Wissenschaftlerinnen entstehen neben dem bisherigen Angebot und bieten den Nutzern verschiedene Möglichkeiten der Partizipation.
In diesem Text werden verschiedene Beispiele bereits existierender Konzepte der Wissensvermittlung im Social Web vorgestellt, um sowohl die Besonderheiten und Möglichkeiten, als auch die Grenzen solcher Formate zu beleuchten. Dabei wird der Frage nachgegangen, inwiefern das Angebot von offenen Bildungsformaten letztlich den wissenschaftlichen Betrieb und unser Konzept von 'Wissen' verändert.
Das Bildungsportal 'ununi.tv', der offene Bildungschat '#Edchat', das Buchprojekt 'Das neue Spiel' sowie die Online-Dokumentation 'st_ry' dienen dabei exemplarisch als Ausgangspunkt der Betrachtungen.
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