Mittelost Mosaik 2016

Mittelost Mosaik 2016 von Schwanitz,  Wolfgang G.
Zum Inhalt des Jahrbuches Mittelost 2016 Im Jahr 2016 ergriff der islamistische Terror mit voller Kraft nicht nur Europa, sondern ebenso Deutschland. Er traf die fünf Städte Hannover, Essen, Würzburg, Ansbach und Berlin. Im jährlichen Bericht des Verfassungsschutzes wurde das Islamismus-Potenzial gar mit 25.000 Personen angezeigt, wird von starker Jihadisierung von dazu Willigen durch Cyberia und die Radikalisierung an den Rändern im Ringen um die Mitte gesprochen. Ebenso betonte der Bericht nun die sunnitische Seite des Islamismus, vor allem, weil sich in der Global-ära ab 1990 die vorhandenen Gruppen in den Staaten durch die Migration und Medien veränderten. Ein vorläufiges Fazit: die Betroffenen beginnen, Muslime und Islamisten zu unterscheiden. Auch deshalb, um bei aktuellen Anlässen nicht alle Gläubigen zu verdächtigen oder zu beschuldigen, sondern allein die Aktivisten wie Jihadisten mit ihren gewaltorientierten Auslegungsarten des Glaubens. Wie Bürger in Amerika, Mittelost und Europa Lösungen suchen und erproben, um nachhaltig Leben zu sichern, zeigt das Mittelost Mosaik 2016 in 64 Beiträgen. Eine liberale Gegenideologie scheint auf. Einen Antiislamismus verfolgen oft solche Reformmuslime, die sich aus der Zwangslage im Sog global agierender Terrorvereine wie die al-Qaida und der „Islamstaat samt Kalifat in Irak und Syrien“ zu befreien suchen. Dies wird überlagert durch Sektenzwiste unter Schiiten und Sunniten, die sich verstärken. Eine Sonderrolle spielt der Atompakt mit dem schiitischen Teheran, der seit Jahresbeginn voll wirksam ist. Durch Kanzlerin Merkel als Sieg der Diplomatie gefeiert, droht er aber, ein nukleares Wettrüsten in Mittelost zu entfesseln. Zugleich geht es um den Wandel einer Welt, die in drei Regionen aus den Fugen zu geraten scheint: durch Amerikas Wechsel zu Präsident Donald J. Trump, Ägyptens amtlichen Antiislamismus unter Präsident Abd al-Fattah as-Sisi und Angela Merkels Kurs der offenen Tür für Flüchtlinge, der Londons Brexitentscheidung beflügelte. Der Mittelosthistoriker Wolfgang G. Schwanitz forscht im Regionaldreieck Amerika, Mittelost und Europa seit dreieinhalb Dekaden. In seiner vierten Jahresschau erkundet er die Geschichte seit den Kaiserdeutschen, die, wie die Leipziger „Illustrirte Zeitung“ zeigt, mit Osmanen im Ersten Weltkrieg den Islamismus jihadisierten. Der Leser mag prüfen, ob der jetzige Globalkrieg nicht einem historischen Bumerang auf diese Politik gleicht. Ein Pionier dieser Weltgeschichte, der Islamhistoriker Bernard Lewis, feierte 2016 seinen 100. Geburtstag. Ihm ist dieses Mosaik gewidmet. Seine Karriere währt seit einem Dreivierteljahrhundert, vom Buch über die Islamgilden 1937 bis zu seiner Biographie 2012. Auf halbem Weg trat er 1969 in mein Leben, notiert Daniel Pipes im Vorwort. Er kaufte sich in Ludwig Mayers Jerusalemer Buchladen dessen The Arabs in History, studierte auch in Kairo und etablierte im pennsylvanischen Philadelphia das Mittelostforum, das seit 25 Jahren sichtlich gedeiht.
Aktualisiert: 2020-12-12
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Mittelost Mosaik / Mittelost Mosaik 2015

Mittelost Mosaik / Mittelost Mosaik 2015 von Hell,  Jürgen, Schwanitz,  Wolfgang G.
Dieses Buch birgt Einsichten für Interessierte, die im Zeitsturm mit Revolten, Gegenrevolten, Migrationen und Umbrüchen ihre Haltepunkte suchen. Wie sich dabei die Beziehungen Deutschlands, Mittelosts und Amerikas seit 1900 verzahnen, lotet das Prisma der Globalgeschichte in drei Weltregionen aus. Der Autor Wolfgang G. Schwanitz ist Arabist und Mittelosthistoriker. Nachdem er an der Leipziger Universität promoviert hatte, leitete er bis zur deutschen Einheit an der Ostberliner Akademie der Wissenschaften die Forschungsgruppe für Mittelostgeschichte. Dem Fall der Berliner Mauer folgte das Jahrzehnt seiner Lehr- und Wanderjahre, die ihn unter anderem bis nach Amerika, Frankreich, Spanien, Ägypten und Israel brachten. Seit der Globalära ab 1990 gab er zehn Bände zu Deutschland und Mittelost heraus, bei Trafo seit dem Millennium fünf Werke über „Amerika–Mittelost–Europa“. ;. Den Raum kennt Schwanitz, lebte er doch je über eine Dekade in Europa, Mittelost und Amerika, wo er Geschichte im Regionaldreieck erkundet. Seit 2000 in New Jersey, legt er hier das dritte Jahrbuch vor. Im Mittelost Mosaik 2015 geht es um die Ideologie des Islamismus, den das „irakisch-syrische Kalifat“ in zwei Dutzend Ländern etabliert. Dies wirkt global, erzeugt aber Gegenkräfte. Syrienkrieg, Migrations- und Integra-tionskrisen dehnen den Islamismus aus, darunter in Amerika und Deutschland. Aber warum zeigen sich viele Europäer und Amerikaner davon so überrascht und wieso fällt es ihnen schwer, den Glaubenseifer abzuwägen, der Islamisten bewegt? Bürger in Traditionen der Kaiserregel – Trennung von Staat und Kirche – treffen auf Verfechter des Kalifenerbes – Einheit von Macht und Moschee –, die mit Migrantenströmen umgehen. Wie dies in westlichen und mittelöstlichen Länder ausfällt, zeigt das Mittelost Mosaik 2015. In 66 Essays geht es meist um Afghanistan, Ägypten, Israel, Tunesien, Saudi-Arabien und Iran. Andererseits liegt der Fokus auf Amerika, Deutschland, Frankreich und Russland. Das erhellt Hauptlinien des Wandels, der Debatten und Wahlen im frühen Globalkrieg. Dazu der Berliner Historiker Dr. Jürgen Hell: Anliegen des Mittelost Mosaik 2015 ist, Hauptakteure – wie Barack H. Obama, Benjamin Netanjahu und Angela Merkel – kenntnisreich und vorurteilsfrei zu beschreiben und zu beurteilen. Dies in einem facettenreichen Bild von Beziehungen der Großmächte (USA, Russland, China), der Europäischen Union (Deutschland und Frankreich, ohne Großbritannien) und der Mittelostländer; plastisch in Dokumenten, Fotos und Karten. Kurz, wie das Mittelost Mosaik 2013 und 2014, ist auch das Mittelost Mosaik 2015 ein historiographisches Ereignis. All jenen ist es zu empfehlen, denen an fairen und gründlichen Einsichten in die transregionale Zeitgeschichte liegt. Gern können Sie Wolfgang G. Schwanitz auch bei seiner wöchentlichen Kolumne bei twitter folgen: Follow Me On Twitter - WolfgangGSchwanitz(@wolfggschwanitz)|Twitter
Aktualisiert: 2019-12-17
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Mittelost Mosaik / Mittelost Mosaik 2014

Mittelost Mosaik / Mittelost Mosaik 2014 von Schwanitz,  Wolfgang G.
Seit dem Millennium erleben wir mörderische islamistisch inspirierte Angriffe in New York, London, Madrid sowie jüngst auch in Paris und Kalifornien, ganz zu schweigen von Bagdad, Damaskus und Beirut. Ehedem noch unübliche Begriffe wie „Jihad“ und „Jihadisten“ sind im Westen Teil von jedermanns Wortschatz geworden; und auch von vielen Menschen in Afrika und Asien. Zudem strömen Millionen Flüchtlinge aus Mittelost nach Europa. Ein US-Präsidialkandidat wirbt gar, dass zeitweilig Muslime dort nicht mehr einreisen dürfen und Moscheen observiert werden sollten. Daher ist es dringlich, dass sich die Bürger in nichtmuslimischen Ländern über Beziehungen zwischen Islam und Islamismus informieren, und über die Unterschiede zwischen der Verbreitung des Islams während des Mittelalters und den Ambitionen von zeitgenössischen Islamisten. Gelehrte bestimmen religiöse Gewalt mit einem „pathologischen“ Dualismus als Quelle des religiösen Extremismus und einem sich selbstopfernden „altruistischen Bösen“. Sie entdeckten strukturelle und psychologische Relationen zwischen Nationalsozialismus (sowie politischen Religionen) und fanatischen Eiferern und Märtyrern des aktuellen Islamismus. Dies trifft auch auf Nationalisten um Kaiser Wilhelm II. zu, die dessen Wunsch nach einer Islamisten-Revolte beflügelten, und auf Nationalsozialisten, die mehr bei der Bildung des modernen Islamismus halfen. Als solide ausgebildeter Mittelosthistoriker, fließend in Regionalsprachen wie Arabisch und europäischen Sprachen, zeigt sich Wolfgang G. Schwanitz tief vertraut mit der Literatur zur Geschichte, mit vielen muslimischen Denkern sowie Europas Mittelostexperten. Auch verfügt dieser talentierte Autor über ein wahrhaft seltenes Wissen um weltweit verstreute Manuskripte und Archivalien. Seine Werke sind Lektüre für Staatsmänner und pflichtbewusste Bürger, darunter Muslime. Dies ist Band vier der Reihe “Amerika, Mittelost, Europa: Regionalhistorische Komparatistik Politik, Wirtschaft, Militär und Kultur“ und, nach dem „Mittelost Mosaik 2013“, auch das zweite Buch in der Reihe solcher Jahresrückblicke. All dies erlaubt es uns, drei entscheidende Jahre – 2013, 2014 und 2015 – Woche um Woche in Licht und Schatten zu studieren. Dies macht Reflektionen dieses befähigten und exzellent informierten Mittelosthistorikers rasch griffbereit und höchst lesenswert.
Aktualisiert: 2019-10-29
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Mittelost Mosaik / Mittelost Mosaik 2013

Mittelost Mosaik / Mittelost Mosaik 2013 von Schwanitz,  Wolfgang G.
Mittelost: Von Krise zu Krise Der moderne und zeitgenössische Mittlere Osten ist ein brodelnder Raum mit Nationalismus, wiederkehrendem religiösen Fanatismus und ökonomischem Wandel. In diesen drei Gebieten tauchten neue Fragen auf, deren Analyse gewiss zu einer Neubewertung der aktiven Kräfte und deren Einfluss in öffentlichen und privaten Sphären führt. Der Autor des „Mittelost Mosaik 2013“, Professor Dr. Wolfgang G. Schwanitz, hat viele Berufsjahre der historischen Erforschung Mittelosts und seiner Völker als Gelehrter, Lehrer und produktiver Publizist gewidmet. All dies ist er weiterhin. Seine Bücher und zahlreichen Artikel erhellen viele Erscheinungen des historischen und aktuellen Lebens in der Geschichte und Politik Mittelosts. Die Ergebnisse seiner kreativen Gelehrsamkeit sind in vielen akademischen Institutionen und darüber hinaus übernommen worden. Das „Mittelost Mosaik“ birgt 63 Essays, die zwischen 2012 und 2013 zumeist über den gegenwärtigen Mittleren Osten entstanden sind. Oftmals geht es um Ereignisse und Ansichten über Ägypten, Syrien und Iran, wie schon im Titel erwähnt, also um die drei Staaten im Zentrum der Debatten in jenen Jahren. Andere Essays erörtern gleichwohl ein weites Spektrum von zentralen Ereignissen und deren Hintergründe in verschiedenen Räumen des Mittleren Ostens und Nordafrikas sowie damit zusammenhängend in Amerika. Dabei geht es auch um Ansichten und Aktivitäten führender Persönlichkeiten, deren Fotos zudem hierin reproduziert sind. Überdies liegt die Machtpolitik mit dem Islam fast durchgängig im Augenmerk des Autors, so dass der Leser viel über die militärischen und terroristischen Verwicklungen der Religion erfährt. Obwohl jeder Beitrag zu einem Ereignis sowie die dazu gehörigen Meinungen für sich stehen, gewährt dieses Bild doch ein aufschlussreiches und einheitliches Ganzes. Folglich ist diese Essay-Sammlung von Professor Schwanitz eine lebendige und akkurate Reflexion von vielen Hauptereignissen in der Geschichte des Mittleren Ostens, der sich an die Machtpolitik dieser Region anzupassen sucht. Durch die Gelehrsamkeit und Perspektive werden die behandelten Themen lebendig, was den Leser befähigt, einige der hauptsächlichen Probleme der Region zu verstehen, die sich von Krise zu Krise bewegt. Dieses Buch ist daher für all jene zugeschnitten, die nun beides suchen: verlässliche Daten und historische Informationen über bestimmte geschichtliche Themen und Ereignisse. Alle Essays in diesem Buch beruhen auf einem originellen Studium von oftmals bislang kaum untersuchten Quellen und privaten Dokumenten oder Texten aus öffentlichen und persönlichen Archiven. Dies erhöht den akademischen Wert dieses Bandes. Er ist all jenen zu empfehlen, die an einer vorurteilsfreien und klar dargelegten Forschung zu dem moderneren und dem zeitgenössischen Mittelost interessiert sind. Professor Dr. Jacob M. Landau Hebräische Universıtät Jerusalem, Israel 7. Oktober 2015
Aktualisiert: 2019-10-29
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Islam in Europa, Revolten in Mittelost.

Islam in Europa, Revolten in Mittelost. von Schwanitz,  Wolfgang G.
Fünf vor zwölf   Dieses Buch lotet den Islam in Europa und die Revolten in Mittelost aus. Einer angelsächsischen Art folgend, zählt zur Region "Mittelost" stets auch "Nahost". Dabei geht es um die Räume in Nordafrika, West- und Mittelasien, die gleichermassen und vorranging durch den Islam geprägt worden sind. Und umgekehrt sind viele Aussagen auf West- und Mitteleuropa bezogen. In Osteuropa ist die Entwicklung und Lage etwas anders, aber nicht so verschieden, dass es hier völlig ausgeklammert werden sollte oder könnte. Die Wahlsiege der Islamisten in Mittelost führten zu einer gefährlichen Weltlage. Ihr National- und Globalislamismus geht in Amerika, Mittelost und Europa um. Ich erhelle das Werden dieser Ideologie. In dreihundert Jahren wollten Islamisten ihren je "wahren" Islam vor der euroamerikanischen Moderne bewahren und ihre Herrschafts- und Weltmachtansprüche umsetzen. Sie sind nun einen grossen Schritt weiter gekommen. Obzwar sie ein Spektrum von Salafisten über Moderate bis Modernisten aufweisen, eint sie das Streben nach Islamstaaten mit mehr oder weniger Sharia. Sie suchen globale Unionen im Sultanat, Emirat oder Kalifat. Dabei betreiben sie offene und verdeckte Jihadarten gegen Andere wie Liberalmuslime. Viel berichten die Medien dazu. Niemand hat indessen systematisch Zusammenhänge zwischen den drei Erdregionen erforscht. Hier erfährt der Leser drei Neuheiten. In den jüngsten beiden Jahrhunderten wird erhellt, wie der Islamismus in Europa und in Mittelost aufkam, wie ihn die Berliner Islampolitik gegen die Rivalen in der Welt- und Kriegspolitik in Mittelost benutzt hat. Dies zeige ich im deutschen Fall in einem ersten Überblick anhand der Beziehungsgeschichte zwischen Amerika, Mittelost und Mitteleuropa. Die engere Synopse erfasst über 100 Jahre zwischen 1896, als der Kaiser seine Berliner Islampolitik ersann, bis 2012, als das Revoltenjahr in Mittelost im Wahlsieg der Islamisten endete. Das Buch lotet erstmals die Islampolitik der deutschen Reiche und Republiken aus: im Kaiserreich, in der Weimarer Zeit, in Weltkriegen, im Kalten Krieg bis in die Gloablära. Dies ist eine knappe Umschau zu den tiefen Linien der fünf Perioden. Sie führen zum Islamismus in Europa und den Revolten in Mittelost. Auch in der Globalära sind sie beunruhigend, geht es doch nicht nur um die Verbindungen von Islamismus und Genozid in den beiden Weltkriegen oder wie Deutsche und Osmanen sowie Nazis und Islamisten dies benutzten. Sondern auch um die Gegenwart, zumal gewisse Wiederholbarkeiten nicht ausgeschlossen sind. Da ich dies seit drei Dekaden in der regionalhistorischen Komparatistik erforsche, flossen meine Befragungen von zwei Dutzend Kollegen als Zeitzeugen ein. Um Tiefe und Spannbreite im Islamismus darzustellen, bezog ich auch ein Dutzend Gespräche mit ein, die ich mit dem Princetoner Islam- und Mittelosthistoriker Bernard Lewis seit 1991 periodisch und dann seit dem Millennium jährlich geführt habe. Der Fokus dieser Millenniumsgespräche, darunter 2004 bis 2008 in der Berliner "Die Welt" mit der These "Europa wird islamisch" jährlich edierte, liegt darauf, was Islamismus in Europa und Mittelost bedeutet. Da diese Gespräche in Auszügen oder voll in bis zu einem Dutzend Sprachen übertragen und weltweit besprochen worden sind, schoben sie mit einen globalen Diskurs an. In diesem Buch geht es vorrangig um Europa und Mittelost, und wo nötig, auch um Amerika - also um ein welthistorisches Regionaldreieck. Im ersten Kapitel geht es um die amerikanische und europäische Resonanz auf die Lewis-Gespräche bis 2008. Es umreisst das Gesprächsecho aus der jüngsten Islamdebatte zum "islamischen Europa bis 2100". Da ein Manko in der solide erforschten Beziehungsgeschichte besteht, stellte ich dieses Echo in die Vergleichsgeschichte von Beziehungen zwischen Mittelost und Mitteleuropa, namentlich zwischen dem deutschen Mitteleuropa und dem arabischen Mittelost. Das betrifft auch die Berliner Geschichte mit dem Islamismus. Die These der Islamisierung Europas löste ein breites Echo aus. Da Lewis 1916 in London geboren wurde, wird Englands Lage kurz berührt. Auch dort geht der Shariaislam um. Weltweit ist es "fünf vor zwölf": Demokratien sind belagert. Eine heftige Debatte läuft um Islamismus, aber wenige äussern sich frei. Islamisten bedrohen die Bürger. Dies ebenso in Deutschland, wo Demokraten das grosse Wirrwar erfasste. Einige setzten sich gar an die Spitze der Islamisierung, als gäbe es einen Wettlauf, Macht und Moschee zu einen. Indes versäumt Berlin weiter eine Agenda des Antiislamismus und der Kopolitik mit Mittelost. Daher stellen Kapitel zwei und drei die Islampolitik von Kaiser Wilhelm und Kanzler Hitler vor. Im Kern geht es darum, wie der Islamismus - im Pakt zwischen Deutschen und Osmanen sowie Islamisten und Nazis - in Afrika und Asien benutzt und kultiviert wurde. Dies führt auch zu dunklen Perioden im Islamismus wie den Genozid, so an Armeniern und Juden. Akteure und Ansätze waren in den beiden Weltkriegen ähnlich. Viel wird erstmals erhellt, etwa dass die prozionistische Judenpolitik Wilhelms II. half, den versuchten Genozid an Palästinas Juden zu vereiteln, indes seine Islampolitik den Genozid an Armeniern förderte. Im Zweiten Weltkrieg verhielt es sich anders. Der Achse zwischen osmanischen Islamisten und kaiserlichen Deutschen folgend, schlossen der Chefnazi Hitler und der Chefislamist al-Husaini, die beide im Ersten Weltkrieg verbündet waren, einen Genozidpakt gegen Juden in Europa und Mittelost ab. Wie es dazu im Schatten des japanischen Angriffs auf Pearl Harbour kam und wie Hitler dies früh und erfolgreich verschleierte samt Paktfolgen, wird gleichwohl im dritten Kapitel erhellt. Indem die Alliierten nicht auch Amin al-Husaini vor Gericht stellten und nicht die islamistischen Anteile dieser Geschichte aufhellten, legten sie die Grundlagen für weiteren Krieg und Terror in Mittelost, der vor allem Juden und liberale Muslime betraf. Die braun-grünen Netzwerke florierten zwischen Europa und Mittelost und führten zu einer anhaltenden Kette von Terroranschlägen auf Amerika, in Europa und in Asien.    Kapitel vier und fünf über Islamismus im Kalten Krieg und in der Globalära zeigt konkret, wie die braun-grünen Netzwerke zwischen den Amerikas, Mittelost und Europa fortwirkten. Hinzu kam der rote Einfluss auf Mittelost aus dem Sowjetreich und Osteuropa: hierbei festigte sich das totalitäre Wesen des Islamismus. Der Mix von islamistisch grünen, faschistisch schwarzen, nationalsozialistisch braunen und dann kommunistisch roten Strängen lebt heute im National- und Globalislamismus weiter, dessen Entfaltung wir eben in Mittelost erleben. Daraus wird eher eine Drehscheibe nach hinten als nach vorn. Daher erhellen die Kapitel sechs und sieben das aktuelle Revoltenjahr 2011 in den Hauptländern im Lichte der Beziehungsgeschichte mit Europa und Amerika. Das besetzte Afghanistan ist ausgespart, zumal es dort keine Revolte gab. Dafür rückte ich, von arabischen Ländern abgesehen, auch Iran in das Bild, zumal es von der deutschen Geschichte her mittelfristig die islamistische Revolte und den Multiplikator solcher Aufbegehren vorstellt, um die sich Berlin in den beiden Weltkriegen so sehr bemüht hat. Zudem sind in beiden Kapiteln die Länderfälle so behandelt, wie die Revolten ihren Lauf nahmen. Im Fokus standen naturgemäss auch Ägypten und Syrien, wobei auch die Revoltenarten erhellt wurden. Kapitel acht birgt die veröffentlichten und unveröffentlichte Millenniumsgespräche mit Bernard Lewis als historischen Hintergrund, der selbst schon wieder Geschichte ist oder Geschichte gemacht hat. Durch das Aufkommen der Islamisten in den Regierungen ist viel davon wieder aktuell. In den Kapiteln neun und zehn loten meine Kommentarauswahl über Kaiser und Kalif die Bücher von Bernard Lewis sowie seine Vita und sein Werk aus. Sein Leben und seine Beiträge erheben ihn zu einem Kronzeugen des 20. Jahrhunderts. Die Dokumente und Abbildungen illustrieren und unterlegen viel. Nicht wenige davon, meist aus der "deutschen Kollektion" im Amerikanischen Nationalarchiv II, Captured Enemy Property, und aus weltweit drei Dutzend weiteren Archiven, werden erstmals publiziert. Für die Kooperation danke ich Archivaren, darunter Lars Amelung, Ludwig Biewer, Birgit Kmezik, Oxana Kosenko, Martin Kröger, Lary McDonald, Cynthia Ostroff, Michael Petersen, Knut Piening, Christoph Stamm, Christiane Stegemann, Gabriele Teichmann und Dominik Zier. Dem Koordinator für Information Scott Koch in Washington und Caroline Lugato in Deutschland bin ich verbunden, die meine Anfragen des Freedom of Information Act in den U.S. National Archives für Bestände der Central Intelligence Agency samt Vorläufer und im Bundesarchiv für Bestände des Bundesnachrichtendienstes samt Vorläufer behandelt haben. Mir sind Privatsammlungen eröffnet worden. Besonders danke ich dafür Joseph W. Eaton, Maria Pawelke, Hannelore Grobba, Manfred G. Steffen, Julius Waldschmidt, Wolfgang Schwanitz und Vartkes Yeghiayan. Allen möchte ich danken, die mir Texte oder Auskunft gaben, darunter Wajih Abd as-Sadiq Atiq, Günter Barthel, Nina Berman, Xavier Bougarel, Michael Cook, Werner Ende, Joel Fishman, Sebastian Günther, M. Sükrü Hanioglu, Jürgen Hell, Jeffrey Herf, Clemens Heni, Ulrich van der Heyden, Klaus Jaschinski, Rainer Karlsch, Efraim Karsh, Klaus Kreiser, Matthias Küntzel, Jacob M. Landau, Walter Z. Laqueur, Bernd Lemke, Astrid Ley, Jamal Malik, Sean McMeekin, Stefan Meining, Chantal Metzger, Götz Nordbruch, Uwe Pfullmann, Daniel Pipes, Barry Rubin, Wladimir J. Sacharow, Eckehard Schulz, Peter Sebald, Hans-Ulrich Seidt, Abd ar-Rauf Sinnu, Manfred Voigt und Matthias Uhl. Mein Sonderdank gilt Bernard Lewis. Meinem Berliner Verleger Wolfgang Weist danke ich für ein Jahrzehnt der fruchtbaren Kooperation. Mittelöstliche Wörter werden hier leserfreundlich in einer dem oralen Sprachgebrauch angepassten leichten Version ohne diakritische Zeichen umschrieben. Das bezieht assimilierte Artikel ein. Auch werden laut Duden eingedeutschte Begriffe oder ihre englische Angleichung benutzt. Näheres bergen Wikipedia-Einträge zu Regionalsprachen wie Arabisch. Sie sind empfehlenswert, zumal sie meist die volle Version nach den Regeln der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft, auf deren Initialwort DMG folgend, benennen. Für Genehmigungen danke ich allen Betreffenden, darunter "Die Welt". Der Leser mag auch weiterführende Beiträge in meinen Wikipediaseiten oder auf meiner Website einsehen. Daher durfte ich auf die sonst üblichen vielen bibliographischen Daten verzichten. Und was wäre dieses Buch ohne familiäre Begleitung? Ich danke herzlich Monika, Timothy W., Katja, Margot, Wolfgang und Volkmar Schwanitz, Anja und Christian Lein, Karl, Inge, Erika und Thomas Vogel. Sie haben meine gelegentliche geistige Abwesenheit ertragen und ihren Humor bewahrt.   Wolfgang G. Schwanitz Pemberton, New Jersey im März 2013
Aktualisiert: 2019-11-09
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