Autor: Jürgen Lasch

HALLESCHE HELDEN DER HEILKUNST UND ANDERE HELDEN Klappentext: Die Halleschen Helden der Heilkunst begegnen uns in Band 4 der Edition Templerkapelle sowohl in der Neuzeit als auch im Mittelalter – und sie bekommen Gesellschaft. Im ersten Teil beschreibt Professor Silber den abenteuerlichen Weg, der durch die Professo-ren Schober und Struß in den 1960er Jahren die erste Herz-Lungen-Maschine der DDR Wirklichkeit werden ließ. Die Pionierarbeiten der Professoren Volhard und Roux, die bahnbrechende Erkenntnisse in der experimentellen Medizin auf den Gebieten der Nierenforschung und der Embryologie erarbeiteten, werden durch Professor Thews und Professor Schultka/Dr. Feicht gewürdigt. Medaillen und Forschungspreise weisen auf die besonderen Leistungen dieser Mediziner hin. Ein Spagat zwischen Alchemie und Wissenschaft war im Umgang mit den Erzeugnissen des Apothekengartens der Franckeschen Stiftungen zu vollbringen: Die hier gebraute und hoch gerühmte Essentia Dulcis Halensis mit der geheimnisvollen Wirkkraft des Goldes wurde zum Verkaufsschlager und einträglichen Geschäft der Franckeschen Unternehmungen. Professor Csuk führt mit diesem Abstecher in die mehrdeutigen Aspekte der frühen Heilkunst und beschließt so den ersten Teil des Buches. Im zweiten Teil bekommen die Helden der Heilkunst nun Gesellschaft aus ferner Zeit. Die führt in das mittelalterliche Geschehen, das eng mit den Wurzeln des Templerhofs Gut Mücheln, dem Ort der Symposien, verbunden ist: in die Zeit der Kreuzzüge. Anschaulich und detailliert zeichnet Professor Claassen das anatomische Menschenbild der Kreuzfahrer, das sich nicht zuletzt aus oft tödlichem Kampfgeschehen gewinnen lässt. Unübersehbare Menschenströme waren unterwegs, monatelang. Vielfältige Transportprobleme mussten gelöst werden – zu Wasser und zu Lande. Eine gefährliche, für das Seelenheil höchst notwendige Mission war gesund und heil zu überstehen! Das allerdings gelang den Wenigsten. Professor Fleischer und Dr. Wussow beschreiben eindrucksvoll den einfallsreichen, aber immer gefahrvollen Alltag mit den wichtigsten Transportmedien, mit Schiffen und Pferden. Einen dramatischen Höhepunkt – und für wahr kein Glanzstück christlicher Kreuzfahrt – führt uns Dr. Lücke vor Augen, wenn sie die Plünderung Konstantinopels darstellt: Christen fallen über Christen her ... Wo es um Leben und Tod geht, auf dem Schlachtfeld oder auf hoher See, im Wüstensand, auf der Straße oder im Spital, mit zauberischen Essenzen oder modernsten Apparaturen, allen Helden ist eines gemeinsam: Ihnen geht es um das Überleben, den einen mehr von Ideen, von Glaubensinhalten, Machtansprüchen oder der eigenen Haut – den Helden der Heilkunst aber geht es vor allem um das Überleben der anderen. Ein Weiterleben nach dem Tod? Professor Solms hat dazu einen Vorschlag: Ein Gelehrten-friedhof in Halle soll an eine alte Tradition anknüpfen und die Leistungen verdienter Frauen und Männer aus Wissenschaft und Lehre würdigen. Er soll daran erinnern, dass es Individu-en sind, die uns durch ihr engagiertes Forschen und Entdecken die Welt erschließen. Der historische Gottesacker in Halle mag dafür Pate gestanden haben. Am Schluss dieses Bandes finden sich die Programme aller Symposien, die seit 2005 alljähr-lich in der Templerkapelle auf Gut Mücheln bei Wettin stattgefunden haben. Sie dokumentieren eindrucksvoll die Vielfalt der Perspektiven, in denen sich die einzelnen Themen entfaltet und so ein Bild von der Lebenswirklichkeit im Umfeld des authentisches Ortes an der Saale entworfen haben.