Zürcher Archäologie, Heft 35

Zürcher Archäologie, Heft 35 von Hartmann,  Chantal
Das Wagengrab von Oberstammheim-Geeren ist singulär für die Späthallstattzeit im Kanton Zürich und der übrigen Ostschweiz. Die imposante Grabanlage und die überlieferten Beigaben sprechen für eine herausragende Stellung des Bestatteten. Die Nekropole liegt am südlichen Ende des Stammertals im Zürcher Weinland und wurde bei einem Prospektionsflug im Jahr 1997 entdeckt. Magnetikmessungen wiesen fünf Kreisgräben mit Durchmessern zwischen 27 und 42 m nach sowie bei vier Hügeln zentrale, rechteckige Gruben. Im Frühjahr 2009 sondierte die Kantonsarchäologie Hügel 2 in der Flur Bachwasen und dokumentierte eine Grabgrube und die Verfärbung einer Holzkammer. Sie brach die Arbeiten ab, als die Aufhebung einer Grossgärtnerei zu Bodeneingriffen bei Hügel 5 in der Flur Geeren führte. Das bis Oktober 2009 ausgegrabene Grabmal war im Gelände nicht mehr sichtbar und vollständig eingeebnet. Der Kreisgraben hatte gemäss den Messungen einen Durchmesser von 35–40 m und konnte nur in einem Sondierschnitt erfasst werden. 90 cm unter der Ackeroberfläche zeichnete sich eine Grabgrube ab, in der eine quadratische Holzkammer mit 3,75 m Seitenlänge stand. In deren Mitte fanden sich spärliche Reste einer Körperbestattung, die antik beraubt war. 18 Pfeilspitzen lassen einen Mann vermuten. Beim Skelett lagen die Fragmente eines Gürtelblechs, eine Perle aus Lignit und die Fusszier einer Eisenfibel mit Goldeinlage. Ein 190 x 90 cm grosser Wagenkasten aus Eichenholz befand sich in der Nordecke der Kammer. Die Räder waren abmontiert und möglicherweise entlang der Südwestwand aufgereiht worden. Knöpfe und Nieten aus Bronze gehörten zum Riemenbesatz des Pferde- oder Wagengeschirrs. Die schlechte Erhaltung der Funde macht die zeitliche Einordnung des Grabs schwierig. Vergleichsfunde legen eine Datierung an das Ende der Stufe Ha D2 oder den Beginn von Ha D3 nahe.
Aktualisiert: 2023-06-09
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Zürcher Archäologie, Heft 35

Zürcher Archäologie, Heft 35 von Hartmann,  Chantal
Das Wagengrab von Oberstammheim-Geeren ist singulär für die Späthallstattzeit im Kanton Zürich und der übrigen Ostschweiz. Die imposante Grabanlage und die überlieferten Beigaben sprechen für eine herausragende Stellung des Bestatteten. Die Nekropole liegt am südlichen Ende des Stammertals im Zürcher Weinland und wurde bei einem Prospektionsflug im Jahr 1997 entdeckt. Magnetikmessungen wiesen fünf Kreisgräben mit Durchmessern zwischen 27 und 42 m nach sowie bei vier Hügeln zentrale, rechteckige Gruben. Im Frühjahr 2009 sondierte die Kantonsarchäologie Hügel 2 in der Flur Bachwasen und dokumentierte eine Grabgrube und die Verfärbung einer Holzkammer. Sie brach die Arbeiten ab, als die Aufhebung einer Grossgärtnerei zu Bodeneingriffen bei Hügel 5 in der Flur Geeren führte. Das bis Oktober 2009 ausgegrabene Grabmal war im Gelände nicht mehr sichtbar und vollständig eingeebnet. Der Kreisgraben hatte gemäss den Messungen einen Durchmesser von 35–40 m und konnte nur in einem Sondierschnitt erfasst werden. 90 cm unter der Ackeroberfläche zeichnete sich eine Grabgrube ab, in der eine quadratische Holzkammer mit 3,75 m Seitenlänge stand. In deren Mitte fanden sich spärliche Reste einer Körperbestattung, die antik beraubt war. 18 Pfeilspitzen lassen einen Mann vermuten. Beim Skelett lagen die Fragmente eines Gürtelblechs, eine Perle aus Lignit und die Fusszier einer Eisenfibel mit Goldeinlage. Ein 190 x 90 cm grosser Wagenkasten aus Eichenholz befand sich in der Nordecke der Kammer. Die Räder waren abmontiert und möglicherweise entlang der Südwestwand aufgereiht worden. Knöpfe und Nieten aus Bronze gehörten zum Riemenbesatz des Pferde- oder Wagengeschirrs. Die schlechte Erhaltung der Funde macht die zeitliche Einordnung des Grabs schwierig. Vergleichsfunde legen eine Datierung an das Ende der Stufe Ha D2 oder den Beginn von Ha D3 nahe.
Aktualisiert: 2023-06-09
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Frühe Bauern im Klettgau

Frühe Bauern im Klettgau von Affolter,  Jehanne, Altorfer,  Kurt, Brönnimann,  David, Hartmann,  Chantal, Haydon,  Evelyn, Pümpin,  Christine, Rentzel,  Philippe
Im Klettgauer Dorf Gächlingen fanden in den Jahren 2001-2006 und 2011 Grabungen auf einer Fläche von über 3000 m2 statt. Dabei wurde eine früh- bis mittelneolithische Siedlung freigelegt. Im vorliegenden Band der Schaffhauser Archäologie werden die Auswertungsergebnisse veröffentlicht. Auf den Äckern am Westrand von Gächlingen hatte der Pflug zunehmend Silexgeräte und Scherben zutage gebracht. Daraufhin wurde die akut gefährdete Fundstelle in sechs Kampagnen archäologisch untersucht. Die zahlreichen Pfostenstellungen, Gräben und Gruben waren durch Erosion und den modernen Ackerbau bereits stark in Mitleidenschaft gezogen. Sie stellten sich als letzte Reste einer linearbandkeramischen Siedlung heraus, wie sie bislang erstmals auf schweizerischem Gebiet nachgewiesen worden ist. Mindestens 23 Gebäude konnten gefasst werden. Nach Ausweis der frühneolithischen Keramikfunde dürfte Gächlingen eine der ersten bäuerlichen Siedlungsgründungen im Hochrheingebiet gewesen sein. Auf den Pioniercharakter und später eine zentralörtliche Funktion verweisen auch Gefässfragmente in westeuropäischer Keramiktradition des Typs La Hoguette, sowie die Verarbeitung von Rohstoffen verschiedener Herkunft. Zur lokalen Herstellung von Beilklingen, Getreidemühlen und Schleifsteinen wurden Gesteine mit spezifischen Eigenschaften aus dem Wutachtal, dem Hegau oder von weiter her verwendet. Die Nutzung und Verarbeitung des regional vorkommenden Silex lässt sich anhand detaillierter Analysen rekonstruieren. Vieles spricht dafür, dass die Siedlung Überschüsse produzierte, mit denen benachbarte Regionen versorgt werden konnten. Detaillierte Fragen zur Siedlungsgeschichte und zur Chronologie können aufgrund der schlechten Erhaltungsbedingungen nicht mehr beantwortet werden. Die Gächlinger Funde und Befunde ermöglichen jedoch eine Vielzahl neuartiger Einblicke in die Lebensweise der ersten Bauern im Hochrheingebiet und lassen die Neolithisierung des nördlichen Alpenvorlandes in einem ganz neuen Licht erscheinen.
Aktualisiert: 2022-10-04
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Zürcher Archäologie, Heft 35

Zürcher Archäologie, Heft 35 von Hartmann,  Chantal
Das Wagengrab von Oberstammheim-Geeren ist singulär für die Späthallstattzeit im Kanton Zürich und der übrigen Ostschweiz. Die imposante Grabanlage und die überlieferten Beigaben sprechen für eine herausragende Stellung des Bestatteten. Die Nekropole liegt am südlichen Ende des Stammertals im Zürcher Weinland und wurde bei einem Prospektionsflug im Jahr 1997 entdeckt. Magnetikmessungen wiesen fünf Kreisgräben mit Durchmessern zwischen 27 und 42 m nach sowie bei vier Hügeln zentrale, rechteckige Gruben. Im Frühjahr 2009 sondierte die Kantonsarchäologie Hügel 2 in der Flur Bachwasen und dokumentierte eine Grabgrube und die Verfärbung einer Holzkammer. Sie brach die Arbeiten ab, als die Aufhebung einer Grossgärtnerei zu Bodeneingriffen bei Hügel 5 in der Flur Geeren führte. Das bis Oktober 2009 ausgegrabene Grabmal war im Gelände nicht mehr sichtbar und vollständig eingeebnet. Der Kreisgraben hatte gemäss den Messungen einen Durchmesser von 35–40 m und konnte nur in einem Sondierschnitt erfasst werden. 90 cm unter der Ackeroberfläche zeichnete sich eine Grabgrube ab, in der eine quadratische Holzkammer mit 3,75 m Seitenlänge stand. In deren Mitte fanden sich spärliche Reste einer Körperbestattung, die antik beraubt war. 18 Pfeilspitzen lassen einen Mann vermuten. Beim Skelett lagen die Fragmente eines Gürtelblechs, eine Perle aus Lignit und die Fusszier einer Eisenfibel mit Goldeinlage. Ein 190 x 90 cm grosser Wagenkasten aus Eichenholz befand sich in der Nordecke der Kammer. Die Räder waren abmontiert und möglicherweise entlang der Südwestwand aufgereiht worden. Knöpfe und Nieten aus Bronze gehörten zum Riemenbesatz des Pferde- oder Wagengeschirrs. Die schlechte Erhaltung der Funde macht die zeitliche Einordnung des Grabs schwierig. Vergleichsfunde legen eine Datierung an das Ende der Stufe Ha D2 oder den Beginn von Ha D3 nahe.
Aktualisiert: 2021-03-04
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Langenthal, Unterhard

Langenthal, Unterhard von Hartmann,  Chantal, Ramstein,  Marianne
Der Bau der SBB-Neubaustrecke Mattstetten-Rothrist führte in den Jahren 1998 bis 2000 zu archäologischen Untersuchungen in der Grabhügelgruppe Langenthal, Unterhard. Dabei wurden zwei eisenzeitliche Tumuli und insgesamt 123 Gräber aus der älteren Eisenzeit (Hallstattzeit, 800-450 v. Chr.), der römischen Epoche (2./3. und 4./5. Jahrhundert) und dem Frühmittelalter (6./7. Jahrhundert) ausgegraben. Die Untersuchung der Grabbeigaben in Form von Gefässen, Schmuck und Waffen erbrachte spannende Erkenntnisse zur Herstellungstechnologie und Funktion respektive Tragweise einzelner Objekte. Im ersten Teil der Publikation stellt Marianne Ramstein die Geschichte des Bestattungsplatzes und die archäologischen Untersuchungen seit dem 19. Jahrhundert vor. In den folgenden Kapiteln bespricht sie die prähistorischen und römischen Grabund Siedlungsfunde. Die 21 hallstattzeitlichen Gräber lassen sich durch die reichen Schmuckbeigaben der Frauen chronologisch einordnen. Aus der Latènezeit sind ein Pfostenhaus mit Kellergrube und ein Ofen zu erwähnen. Neun römische Brandund Körperbestattungen sind durch einige schöne Ensembles von Beigabengefässen charakterisiert. Ein Töpferofen und eine ausgedehnte Grabenanlage belegen die Siedlungstätigkeit während der römischen Epoche. Das frühmittelalterliche Reihengräberfeld wird durch Chantal Hartmann vorgelegt. Zahlreiche Beigaben lassen die Gliederung der 93 Bestattungen in vier Belegungsphasen zu. Für die Männergräber ist die Gürtel- und Saxbeigabe typisch, Frauen und Mädchen wurden dagegen mit Ketten aus Bernstein- und Glasperlen bestattet. Die Analyse der textilen Reste durch Antoinette Rast-Eicher erbringt unter anderem den ersten Nachweis von indigo-gefärbtem Gewebe aus einem frühmittelalterlichen Grab der Schweiz. Die anthropologischen Untersuchungen am Leichenbrand werden von Andreas Cueni vorgelegt, jene an den unverbrannten menschlichen Skelettresten durch Susi Ulrich-Bochsler, Christine Cooper, Lukas Staub und Domenic Rüttimann. Berichte zu den Analysen der Tierknochenfunde aus einem der Grabhügel (Heide Hüster Plogmann), der botanischen Reste aus verschiedenen Gräbern, Gruben und Öfen (Marlies Klee), der hallstattzeitlichen Perlen (Yvonne Gerber und Willem B. Stern), eines hallstattzeitlichen Dolchs (Johanna Klügl) und der römischen Münzen (Susanne Frey-Kupper) runden die Auswertung ab.
Aktualisiert: 2017-03-01
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