Das Lachen des Grünspechts

Das Lachen des Grünspechts von Egersdörfer,  Matthias, Gröschel,  Lothar, Rothenberger,  Manfred
Hervorgegangen aus dem legendären Kulturverein Winterstein und gegründet von Matthias Egersdörfer und Lothar Gröschel zieht die Band »Fast zu Fürth« seit mehr als 25 Jahren ihre unberechenbaren Kreise. Auch wenn einzelne Bandmitglieder kamen und gingen – stets geblieben ist der unverwechselbare Sound dieses musikalischen Freundeskreises: eine widerborstige Melange aus Volksmusik und Pop, Wortakrobatik und derben Spottgesängen. Nun erzählen Egersdörfer und Gröschel, wie alles begann, wie sich zwischen Bauernseufzern und Presssack ein Künstlerkollektiv bildete und eine unaufhaltsame Kettenreaktion kurioser Begebenheiten in Gang setzte. Wilde Metaphorik und ausschweifende philosophische Überlegungen wechseln sich ab mit skurrilem Slapstick und fröhlichen Fahrten durch die Schlaglöcher des Lebens. So entsteht ein ungeschminktes Sittengemälde der fränkischen Provinz, in dem sich gleichzeitig die Welt spiegelt in ihrer ganzen Schönheit und Zerbrechlichkeit, ihren Abgründen und Absurditäten. Das Lachen des Grünspechts ist Künstler-Robinsonade und Schelmenroman, Bandgeschichte und literarischer Rettungsanker für die vom Aussterben bedrohte Wirtshauskultur, aber auch eine Liebeserklärung an die Landschaft der Fränkischen Schweiz, die sich als ebenso kleinteilig, zerklüftet und verschroben erweist wie die Gemüter der hier lebenden Menschen. Matthias Egersdörfer und Lothar Gröschel setzen ihrer fränkischen Heimat mit diesem Buch ein würdiges Denkmal. Gleichzeitig verfassen sie eine Ode an die Freundschaft und bestätigen die Erkenntnis des oberfränkischen Dichters Jean Paul: »Humor ist überwundenes Leiden an der Welt.«
Aktualisiert: 2023-05-29
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Einhorn, Leder, Sternenstaub

Einhorn, Leder, Sternenstaub von Institut für moderne Kunst,  Nürnberg, Wild,  Marian
Das Universum queerer Kultur ist so bunt und vielfältig wie die Menschheit selbst. Und die Geschichte der Menschen, die sich als queer verstehen, reicht weiter zurück, als man auf den ersten Blick vermuten könnte. Denn Schwule, Lesben, Trans*- und Inter-, aber auch nicht-binäre Personen und viele weitere LGBTIQ*-Identitätsentwürfe gab es – gerade in der Kunst – schon lange, bevor dafür Begriffe gefunden wurden. Marian Wild erforscht Geschichte und Erscheinungsformen queerer Kunst und Kultur, erklärt Schlüsselereignisse und stellt relevante Vertreter*innen der queeren Gemeinschaft vor. Als roter Faden dienen Werke der Bildenden Kunst, des Films und der Musik, die von queeren Künstler*innen geschaffen wurden, sich mit queeren Aspekten beschäftigen oder eine mögliche queere Lesart beinhalten. Neben Werken u. a. von Francis Bacon, Rosemarie Trockel und Andy Warhol sind auch viele Arbeiten bisher weitgehend unbekannter Künstler*innen zu entdecken. Mit Textbeiträgen und Interviews kommen weitere Mitglieder und Mitstreiter*innen der queeren Community zu Wort. Die Gastautor*innen – unter ihnen Florian Aschka, Tessa Ganserer, Claudia Roth, Thomas Hermanns und Harriet Zilch – befassen sich u. a. mit der Rolle lesbischer Frauen in der Kunstgeschichte, mit der Entstehung nicht-binärer Comic-Held*innen oder der Konzeption queerer Denkmäler. »Einhorn, Leder, Sternenstaub« entführt die Leser*innen – ob sie selbst Teil der queeren Community sind oder thematisches Neuland betreten – in das spannende Universum queerer Kunst und Kultur und beleuchtet dessen kreativen Impact auf unsere Gesellschaft.
Aktualisiert: 2023-05-30
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Dream on Baby

Dream on Baby von Borcherdt,  Gesine, Institut für moderne Kunst,  Nürnberg
Dieses Buch nimmt seine Leser:innen mit auf eine Reise in die Gefühls- und Gedankenwelt von Kunstgrößen wie Jeff Koons, Laurie Simmons oder VALIE EXPORT, als sie noch Kinder waren. Im persönlichen Gespräch mit rund 35 internationalen Künstler*innen fördert die Autorin frühe biografische Erlebnisse und Einflüsse zutage, die bis heute nachhallen. Denn die Kindheit lässt niemanden los – für viele Künstlerinnen und Künstler war sie sogar Auslöser für den Wunsch, Kunst zu machen und ist die Grundlage ihres Werks. »Wie fing es an? Seit wann weißt du, dass du Künstler oder Künstlerin bist? Was in deiner Kindheit und Jugend hat dich tiefgreifend geprägt?« – Gesine Borcherdts Gesprächspartner*innen schildern überraschende, persönliche, komische und tragische Erfahrungen, die ihre Arbeit bis heute beeinflussen. Begleitet werden diese Erfahrungsberichte von – größtenteils erstmals gezeigten – Fotografien aus Kindheit und Jugend sowie ersten künstlerischen Ausdrucksversuchen. Diese bilden spannende Bezüge zu aktuellen Werkabbildungen und lassen das Schaffen der Künstler*innen in überraschend neuem Licht erscheinen. U. a. mit Marina Abramovic , Kader Attia, Lynda Benglis, Richard Billingham, Julius von Bismarck, King Cobra, Marcel Dzama, VALIE EXPORT, Abdulnasser Gharem, Mona Hatoum, Jeff Koons, Lynn Hershman Leeson, Mike Nelson, Ernesto Neto, Tony Oursler, Wong Ping, Yehudit Sasportas, Gregor Schneider, Laurie Simmons, Lily van der Stokker, Ryan Trecartin, Raphaela Vogel und Ai Weiwei.
Aktualisiert: 2023-05-30
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Meine Zelle war ein großer Garten

Meine Zelle war ein großer Garten von NaturFreunde Nürnberg-Mitte, Wild,  Marian
Drei Jahre saß die aus der Türkei stammende Ärztin Dr. Dilay Banu Büyükavci – ohne je eine einzige Straftat begangen zu haben – wegen ihrer Mitgliedschaft in einer in Deutschland nicht verbotenen kommunistischen Partei in der Justizvollzugsanstalt München-Stadelheim in Haft. Mehrere Monate sogar in Isolationshaft, was nicht nur Renate Schmidt, ehemalige Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages, für »unverfroren, unmenschlich und ungerecht« hält. Dass Banu Büyükavci schließlich von einem deutschen Gericht zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt wurde, ist aus vielerlei Gründen fragwürdig und ein Fall, der dokumentiert und aufgearbeitet werden muss. Dieses Buch erzählt, wie Banu Büyükavci aufgewachsen ist, warum sie Ärztin und Kommunistin geworden ist, wie sie die Haftzeit in Stadelheim und den Prozess gegen sich erlebt hat, was Poesie bewirken kann – und warum eine mutige, kämpferische und engagierte Frau wie sie in der Türkei von Verfolgung, Gefängnis und Folter bedroht ist. Dieses Buch informiert aber auch darüber, wie die Türkei zu dem Land wurde, das es heute ist, wie Nationalismus und die Unterdrückung von ethnischen Minderheiten und kultureller Vielfalt zu Gewalt und Ausgrenzung führen, was die Vorzüge einer demokratischen Gesellschaft sind und warum es sich lohnt, für sie zu kämpfen.  Ein Buch über politisch-kulturelle Repression in der Türkei und mysteriöse deutsche »Amtshilfe«, aber auch über die Kraft von Literatur in dunklen Stunden und menschliche Solidarität, die am Leben hält.
Aktualisiert: 2023-05-30
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Das Lachen des Grünspechts

Das Lachen des Grünspechts von Egersdörfer,  Matthias, Gröschel,  Lothar, Rothenberger,  Manfred
Hervorgegangen aus dem legendären Kulturverein Winterstein und gegründet von Matthias Egersdörfer und Lothar Gröschel zieht die Band »Fast zu Fürth« seit mehr als 25 Jahren ihre unberechenbaren Kreise. Auch wenn einzelne Bandmitglieder kamen und gingen – stets geblieben ist der unverwechselbare Sound dieses musikalischen Freundeskreises: eine widerborstige Melange aus Volksmusik und Pop, Wortakrobatik und derben Spottgesängen. Nun erzählen Egersdörfer und Gröschel, wie alles begann, wie sich zwischen Bauernseufzern und Presssack ein Künstlerkollektiv bildete und eine unaufhaltsame Kettenreaktion kurioser Begebenheiten in Gang setzte. Wilde Metaphorik und ausschweifende philosophische Überlegungen wechseln sich ab mit skurrilem Slapstick und fröhlichen Fahrten durch die Schlaglöcher des Lebens. So entsteht ein ungeschminktes Sittengemälde der fränkischen Provinz, in dem sich gleichzeitig die Welt spiegelt in ihrer ganzen Schönheit und Zerbrechlichkeit, ihren Abgründen und Absurditäten. Das Lachen des Grünspechts ist Künstler-Robinsonade und Schelmenroman, Bandgeschichte und literarischer Rettungsanker für die vom Aussterben bedrohte Wirtshauskultur, aber auch eine Liebeserklärung an die Landschaft der Fränkischen Schweiz, die sich als ebenso kleinteilig, zerklüftet und verschroben erweist wie die Gemüter der hier lebenden Menschen. Matthias Egersdörfer und Lothar Gröschel setzen ihrer fränkischen Heimat mit diesem Buch ein würdiges Denkmal. Gleichzeitig verfassen sie eine Ode an die Freundschaft und bestätigen die Erkenntnis des oberfränkischen Dichters Jean Paul: »Humor ist überwundenes Leiden an der Welt.«
Aktualisiert: 2023-05-28
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Kiwano Tiger

Kiwano Tiger von Groß,  Joshua, Institut für moderne Kunst,  Nürnberg, Tröger,  Sebastian
Durch das Universum fliegt ein sehr eigenmächtiges Spaceshuttle, das seit Generationen von Tigern bewohnt wird. Die Tiger wissen nicht, was den Kurs des Spaceshuttles bestimmt. Aber es fehlt ihnen an nichts. Sie finden luxuriöse Lebensbedingungen vor und sind umgeben von Rätseln höherer Ordnung: Wie sollen sie mit ihrer Ideenlosigkeit umgehen? Welche Entscheidungen sollen sie treffen? Und vor allem: Warum sondert das Spaceshuttle scheinbar willkürlich Teile seiner selbst ab? In diesem Science-Fiction-Märchen von Joshua Groß, der zuletzt mit seinem Roman »Prana Extrem« (nominiert für den Preis der Leipziger Buchmesse 2023) für Aufsehen sorgte, überlagern sich Dekadenz und Gefahr, Landschaften und Träume, Verluste und mögliche Zukünfte. Mittendrin schwebt die singende Tigerin Raja mit ihrem Bodyguard Gongor von Auftritt zu Auftritt und von Abenteuer zu Abenteuer. Die beiden lernen andere Tiger kennen, sie spielen Curling, essen in vollautomatisierten Garküchen, haben Kämpfe zu bestehen und fiebern hin auf das Ereignis der nächsten Neon-Nova. In Sebastian Trögers Tusche-Malereien wird diese Atmosphäre eingefangen und weitergeführt: universumskaltes Blau ist der Grundton allerlei abstrakter wie konkreter Versuche, den Fluktuationen der literarischen Fantasie nachzuspüren. Tiger, Torbögen, Galaxien, geometrische Figuren und interstellare Expressionen. Kunst statt Verzweiflung. Alles formt sich, alles transformiert sich, alles löst sich auf. Ein Science-Fiction-Märchen über Weltraumtiger, Verwerfungszonen und die Veränderungen des Lebens. Joshua Groß und Sebastian Tröger berichten von einer fernen Welt, die sich frappierend aus der unseren speist.
Aktualisiert: 2023-04-18
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Heulen mit den Wölfen

Heulen mit den Wölfen von 1. FC Nürnberg e.V. – Community & Membership, Siegler,  Bernd
In einem ungenutzten Keller auf dem Vereinsgelände des 1. FC Nürnberg wurde die Mitgliederkartei für den Zeitraum von 1928 bis 1955 gefunden, die bislang als verschollen galt. Unter den rund 12.000 Karteikarten finden sich auch die Namen von 142 jüdischen Club-Mitgliedern, die im April 1933 aus antisemitischen Gründen aus dem Verein geworfen wurden. Die Entdeckung dieser Kartei ist ein Fund von unschätzbarem Wert, denn unter den Vereinen der 1. und 2. Bundesliga verfügt nur noch Hertha BSC über eine solch vollständige Mitgliederkartei aus der Zeit des Nationalsozialismus. Im Mittelpunkt dieses Buches stehen die Biografien der 142 jüdischen Mitglieder, die den 1. FC Nürnberg 1933 verlassen mussten: Der fußballbegeisterte Jugendliche, dessen Vater in der Reichspogromnacht von SA-Trupps erschlagen worden war und der später in ein KZ deportiert und dort ermordet wurde. Der Tennis spielende Rechtsanwalt, der als Vorsitzender der Satzungskommission im Verein die »politische und religiöse Neutralität« durchgesetzt hatte und später in England als »Enemy Alien« interniert wurde. Oder der Kaufmann, der sich in einer wahren Odyssee über Italien, Belgien, Frankreich und Trinidad nach New York in Sicherheit gebracht und fast 50 Jahre später den Ausschluss aus dem 1. FC Nürnberg noch immer nicht verwunden hatte. Bernd Siegler hat die Lebensgeschichten und Schicksale der vom Club verstoßenen jüdischen Mitglieder recherchiert, sie erhalten damit erstmals nicht nur einen Namen, sondern auch eine Geschichte und ein Gesicht. Das Buch bleibt aber nicht in der Vergangenheit stehen. Es handelt auch von den Tätern von damals und wie sie nach 1945 wieder an einflussreicher Stelle wirken konnten, vom Umgang des Vereins mit der eigenen Geschichte sowie dem immer noch virulenten Antisemitismus im Fußball. Gleichzeitig ist es ein eindringliches Plädoyer gegen nazistisches Denken und Handeln in Vergangenheit und Gegenwart.
Aktualisiert: 2023-04-20
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The Last DJs

The Last DJs von Kraft,  Thomas, Rothenberger,  Manfred
Sie waren Pioniere und haben den Muff vertrieben aus den Gehörgängen – und aus den Köpfen. Mutige DJs und DJanes brachten die Musik ihrer Zeit in den Äther und infizierten das Publikum mit ihrer Begeisterung. Parallel zur Stationierung amerikanischer und englischer Soldaten nach dem Zweiten Weltkrieg starteten in Deutschland American Forces Network (AFN) und British Forces Network (BFN) – Radiosender, die eine in Deutschland vorher nie gehörte, aufregende Musik spielten und rasch die Herzen der jungen Generation eroberten. Der Enthusiasmus und die lässige Eloquenz der amerikanischen und britischen DJs begeisterten. Es swingte und rockte bei AFN und BFN, dazu noch Country und Rhythm ’n’ Blues – jede moderne Musikrichtung war hier vertreten. Eine ganze Generation von Radiohörern wurde dadurch musikalisch infiziert und manche Hörerinnen und Hörer waren von den amerikanischen und britischen Vorbildern sogar so fasziniert, dass sie ihnen nacheiferten und selbst DJs wurden. Thomas Kraft hat mit 40 wichtigen Protagonistinnen und Protagonisten der deutschen DJSzene gesprochen und sich ihre Geschichten erzählen lassen – von Karl Bruckmaier, Wolfgang Doebeling und Gitti Gülden über Fritz Egner, Elke Heidenreich und Thomas Meinecke bis zu Alan Bangs, Jürgen Kuttner und Angie Portmann. Seine Gesprächspartner*innen stehen für Leidenschaft und Aufbruchstimmung, für eine kreative Vielfalt, welche die deutschsprachige Radiolandschaft maßgeblich geprägt hat. Deshalb soll ihre Arbeit dokumentiert und gewürdigt werden, bevor Spotify und andere digitale Audioplattformen sie endgültig abgelöst haben. Dieses Buch ist eine Oral History der Entwicklung des Radio-DJings, ein Blick zurück in die Blütezeit des Rundfunks und gleichzeitig eine Geschichte der Rezeption von Pop und Rock im deutschsprachigen Radio.
Aktualisiert: 2023-03-30
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Zuweilen ist Ehrlichkeit die eleganteste Maske

Zuweilen ist Ehrlichkeit die eleganteste Maske von Büttner,  Werner, Eller,  Thomas
Der 1954 in Jena geborene Werner Büttner, den die Hamburger Kunsthalle im Herbst 2021 mit einer viel beachteten Einzelausstellung ehrte, sorgte bereits in den 1980er-Jahren als Vertreter der Jungen Wilden für Aufsehen. Sowohl durch Gemeinschaftsprojekte mit Albert Oehlen und Martin Kippenberger als auch mit seiner eigenen Malerei hat Büttner die deutsche Kunstszene nachhaltig geprägt. Charakteristisch für Werner Büttners Bilder – Stillleben, Selbstbildnisse, Tierstücke und Historienbilder – sind deren gesellschaftskritische und ironische Inhalte, mit denen der Künstler menschliches Tun und Sein ohne Rücksicht auf Tabus kommentiert: »Was ist der Mensch? Und wie soll er leben? Es erscheint mir unsicher, ob bei der Beantwortung dieser Fragen seit der Antike noch Fortschritte gemacht worden sind.« (Werner Büttner) Der Gesprächsband »Zuweilen ist Ehrlichkeit die eleganteste Maske« beruht auf einer über zehn Monate geführten Email-Korrespondenz zwischen Werner Büttner und dem Künstler und Kurator Thomas Eller. Die beiden lassen ihren Austausch von Beginn an über ein bloßes Frage-Antwort-Spiel hinauswachsen – das Gespräch pendelt anhand der Betrachtung relevanter Kunstwerke zwischen biografischer Erzählung, philosophischer Erörterung und künstlerischen Fragestellungen. Das Ergebnis sind sehr persönliche Bekenntnisse, provokante Thesen und spannende Einblicke in Werner Büttners Leben und Denken, sein Werk und seine Haltung zur Malerei.
Aktualisiert: 2023-03-23
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Zum Himmel, zur Hölle, zum Mehrwert

Zum Himmel, zur Hölle, zum Mehrwert von Kluge,  Alexander, Laudenbach,  Peter, Rothenberger,  Manfred
Der Filmemacher, Fernsehproduzent, Schriftsteller, Drehbuchautor, Philosoph und Rechtsanwalt Alexander Kluge ist ein faszinierender Denker und gleichzeitig unermüdlicher Ideengeber auf den verschiedensten Arbeitsfeldern. In den 1960er- und 1970er-Jahren war er einer der einflussreichsten Vertreter des Neuen Deutschen Films, den er in Theorie und Praxis mitbegründet und weiterentwickelt hat. Als Autor bzw. lakonischer Erzähler machte sich Kluge vor allem mit seinen Kurzgeschichten einen Namen, außerdem verfasst er wissenschaftliche und philosophische Arbeiten. Von dem intellektuellen Unruhegeist Alexander Kluge kann man Vieles lernen: Etwa, dass der Krieg nie aufgehört hat, und weshalb es ein Irrtum ist, zu glauben, dass ein Krieg irgendetwas besser macht. »Zum HImmel, zur Hölle, zum Mehrwert« versammelt zehn Interviews aus 20 Jahren, in denen Alexander Kluge über seine Kindheit und sein Enkelkind spricht, über Kriege in Berlin und Russland, den Golfkrieg und den 11. September 2001. Der Journalist Peter Laudenbach hat Kluge zugehört und immer weiter gefragt: Gespräche über Adornos traurige Augen, Vertrauen als Sozialkapital, die Dummheit menschlicher Verpanzerung, Niklas Luhmanns luzide Lektionen und den Realismus der Wünsche – »Träume sind die Nahrung auf dem Weg zum Ziel.« Am Ende des Buches findet sich noch ein besonderer Bonustrack: Alexander Kluge und Christoph Schlingensief unterhalten sich über Liebeskummer, Schmerzwissenschaftler und erkältete Opernsängerinnen. »Zum Himmel, zur Hölle, zum Mehrwert« ist eine gleichermaßen anregende wie unterhaltsame Einführung in Alexander Kluges Denken.
Aktualisiert: 2022-11-10
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Salz auf die Wunder

Salz auf die Wunder von Erdmann,  Kai, Peckl,  Manfred
Der interdisziplinär arbeitende Manfred Peckl ist als Sänger und energiegeladener Performer ebenso bekannt wie als Künstler, Autor und unermüdlicher Ideenproduzent. Seine künstlerische Praxis ist weit gefächert, sie reicht von Malerei, Zeichnung, Skulptur, Collage und Installation bis hin zu Text, Gesang und Musik. Mit der Erfindung künstlerischer Alter Egos wie Dr. Nackelpemf, P. C. Ferkel Damn und Leck Man Pferd, die alle aus der anagrammatischen Behandlung seines Namens entstehen, gehen bei Manfred Peckl auch permanente Transformationsprozesse seiner Person und seiner Kunst einher. Unablässig arbeitet er an der Erweiterung seines stilistischen Spektrums, macht sich immer wieder auf zu neuen Ufern und neuen Ausdrucksfeldern. Der imaginative Furor und die provokative Tollheit der Dadaisten sind ihm dabei nicht fremd, etwa wenn er in der Tourette-Serie einen stakkatoartigen Strudel aus Schimpfwörtern und verbalen Entgleisungen entfesselt. Die Publikation »Salz auf die Wunder« versammelt die vielen Facetten dieses kaum zu Fassenden in einem turbulenten visuellen Panorama, das flankiert wird von einem langen Text des Künstlers (per QR-Code auch als mit Ivar van Urk eingespielte Soundperformance ins Buch integriert), in dem die wesentlichen Parameter unseres Seins verhandelt werden: Kunst und Politik, Gesellschaft und Sexualität, Natur und Rebellion. Manfred Peckls wilde Welt aus Worten, Farben, Tönen und Zeichen bricht mit so mancher Gewissheit und sorgt für einen scharfen »Riss in unserer Nüchternheit« (Jörg Heiser).
Aktualisiert: 2022-03-17
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Augen für die Kunst

Augen für die Kunst von Dickel,  Hans, Nelius,  Liane, Thorau,  Henry, Wild,  Marian, Wilkens,  Albrecht, Wilkens,  Lorenz
Die zeitgenössische Kunst hat häufig einen schweren Stand. Viele Kunstwerke des 20. und 21. Jahrhunderts wirken mitunter unverständlich und lassen die Betrachter*innen erst einmal ratlos zurück. Ein Autor*innen-Sextett (Hans Dickel, Liane Nelius, Henry Thorau, Marian Wild, Albrecht Wilkens und Lorenz Wilkens) möchte diesem Umstand mit der Beschreibung und Entschlüsselung von 50 herausragenden Kunstwerken – vor allem zeitgenössischen und modernen, aber auch einigen historischen »Lieblingsstücken« – entgegenwirken. Sie beschreiben persönliche Schlüsselmomente der Erkenntnis bei der Begegnung mit Kunst, liefern grundlegende Informationen zur Entstehungsgeschichte, Komposition und ikonografischen Bedeutung der einzelnen Kunstwerke, und versuchen nicht zuletzt, die Funken ihrer eigenen Begeisterung auf die Leser*innen überspringen zu lassen. Vorgestellt und besprochen in diesem Band werden unter anderem Werke von Max Beckmann, Joseph Beuys, Christian Boltanski, Daniel Buren, Caravaggio, Thea Djordjadze, Elmgreen & Dragset, Isa Genzken, Giotto, Katharina Grosse, Donald Judd, Henri Matisse, Piet Mondrian, Blinky Palermo, Sigmar Polke, Gerhard Richter, Richard Serra, Jan Vermeer van Delft und Jeff Wall.
Aktualisiert: 2022-02-24
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Krieg und Paradies

Krieg und Paradies von Green,  Adam
Der in New York lebende Sänger, Songwriter, Dichter, Filmemacher und Künstler Adam Green (*1981, Mount Kisco, New York) ist ein Urenkel von Felice Bauer, der Verlobten von Franz Kafka , aber vor allem ein Künstler, dessen überschäumende Phantasie und Imaginationslust sich fast jeden künstlerischen Ausdrucksmediums bemächtigen. Ganz gleich, ob Adam Green seiner Kreativität in der Musik, der Kunst, beim Schreiben oder Filmemachen freien Lauf lässt, der Anspruch bleibt dabei für ihn stets der selbe: »Ich versuche, eine Art Fluss in meine Musik, meine Kunst und in mein Schreiben zu bringen. Lauschst du meinen Songs, erkennst du einen Cartoon darin. Ich schreibe Songs wie ich meine Bilder male. Erschaffe ich einen Film, orientiert der sich an einem Song.« 2019 veröffentlichte Adam Green mit seinen Freunden und Kollegen Toby Goodshank und Tom Bayne die Graphic Novel »War and Paradise«, eine auf verschiedenen Ebenen spielende Bildergeschichte, die sowohl bekannte Figuren und Topoi des Comics aufgreift und in neue Zusammenhänge stellt, als auch die »Vivian Girls«-Gouachen eines Henry Darger zitiert oder die Untiefen des Internets reflektiert. Gleichzeitig ist »Krieg und Paradies« eine bitterböse Dystopie, eine psychedelische Soap-Opera und eine scharfe Abrechnung mit der politischen, gesellschaftlichen und moralischen Entwicklung der USA unter einem Tyrannen namens »Blumper« – Adam Greens Auseinandersetzung mit dem 45. Präsidenten der Amerikanischen Staaten, Donald Trump, und anderen Beispielen narzisstischen Größenwahns. Die Schriftstellerin und Übersetzerin Ann Cotten hat die Graphic Novel von Adam Green erstmals ins Deutsche übertragen. In einem Gespräch zwischen Ann Cotten, Adam Green, Toby Goodshank und Tom Bayne werden nicht nur die Entstehungsgeschichte von »Krieg und Paradies«, sondern auch Phänomene wie Fleischtornados, fliegende Dick-Tits und jüdische Jedi-Ritter beleuchtet.
Aktualisiert: 2022-06-02
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MOSTRO

MOSTRO von Hieronymi,  Leonhard, Metzler,  Christian, Rothenberger,  Manfred
Es gibt Bücher, die von ihren Autorinnen und Autoren nur aus einem einzigen Grund geschrieben wurden: Sie wollten es in ihren eigenen Bücherregalen stehen sehen, sie wollten es ihren Freunden schenken, sie wollten glücklich sein und konnten nicht glücklich sein, solange sie wussten, dass es dieses Buch nicht gibt. Ein solches Werk ist MOSTRO: Es gab bisher noch kein Buch über die seltsamste Figur in den Eisdielen zwischen Reinbek und Memmingen, jetzt gibt es ein Buch über Pinocchio-Eisbecher in Deutschland! Und das in einer Zeit, in der sich alle nach bunten Bildern sehnen, nach gefüllten Cafés und exotischen Abenteuern, die süchtig machen wie Heroin – wie Zucker, Speiseeis und Glück! Der Autor Leonhard Hieronymi reist mit seinem ehemaligen Schulfreund – dem Fotografen und Analysten Christian Metzler – in neun Tagen auf einer Strecke von über 2.500 Kilometern durch alle Bundesländer der Republik, um so viele Pinocchio Eisbecher wie möglich zu fotografieren und zu essen. Aus ihrem künstlich erzeugten Blickwinkel sehen sie, was Deutschland eint. Sie finden heraus, wie es sich anfühlt, das selbstbestimmte Handeln einem absurden Ziel unterzuordnen, dessen Erfüllung von Anbeginn an unmöglich ist. Sie werden zu Getriebenen, treffen alte Freunde und seltsame Fremde, werden zuerst selbst verrückt und dann verrückt nach Eis. Ein Bildband und ein Reisebericht für Menschen mit und ohne Humor, für die Kinder und die Alten, die Kranken und die Gesunden – ein Buch, so zuckrig, dass es einem für immer im Gedächtnis bleiben wird, ein Buch für den Winter und den Frühling, den Sommer und den Herbst. Ein Buch voller Sehnsüchte, skurriler Abenteuer und kühner Behauptungen. Ein Buch über einen langen ersehnten und lange verwehrt gebliebenen Exzess. Ein Buch über Deutschland und über wiedergefundene Freiheit!
Aktualisiert: 2022-04-14
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Paris, London, Mailand, Willingen

Paris, London, Mailand, Willingen von Hotz,  Sebastian, Sand,  Max
»Dieses Buch ist wichtig und richtig, es ist ein ungeschöntes Abbild der hiesigen Tristesse, es ist die Wahrheit und blickt doch nie von oben herab.« (Drangsal) Die Partyhochburg Willingen, für viele auch »der Ballermann im Sauerland«, ist weit über die Grenzen Nordhessens hinaus bekannt. Hier treffen sich an den Wochenenden die Feierwütigen dieser Republik und lassen es krachen bis zur völligen Erschöpfung (auch der darüber nicht immer erfreuten einheimischen Bevölkerung). Der Fotograf Max Sand hat diesen Ort schlagerseliger Trunkenheit und exzessiver Feierlaune für sich entdeckt und konnte sich seiner Faszination nicht entziehen. Wie ein gewissenhafter Feldforscher deutscher Amüsierwut hat er Willingen im Sauerland in der Folge immer wieder besucht und seine dortigen Beobachtungen und Erlebnisse mit der Kamera dokumentiert. Begleitet hat ihn sein Freund Sebastian Hotz – als »El Hotzo« aktueller Shooting-Star der Sozialen Medien in Deutschland. Mit rund 900.000 Instagram- und über 180.000 Twitter-Follower:innen erreicht El Hotzo täglich über eine Millionen Menschen und gilt durch seine kritischen, satirischen und gesellschaftskritischen Tweets als das Sprachrohr der jüngeren Generation. Wie Max Sand grundlegend interessiert an den Untiefen des Alltags hat Sebastian Hotz zu den Fotografien seines Freundes Texte verfasst: tagebuchartige Notate und Sentenzen, poetische Impressionen und Explosionen – stets geprägt von der Lust, in Altbekanntem Neues zu entdecken und besondere Aufmerksamkeit auf Dinge zu richten, an denen man im Alltag allzu leicht vorbeiläuft. Ein buchbinderischer Kniff (oben geschlossene Seiten) trägt dazu bei, dass einem auch bei der Lektüre dieses Buches besondere (taktile) Aufmerksamkeit abverlangt wird. Also: Vergessen Sie Paris, London, Mailand und lenken Sie Ihr Auge auf Willingen! Max Sand und Sebastian Hotz nehmen Sie mit auf eine Bilder- und Textreise zu einem Hotspot deutscher Befindlichkeit und komponieren eine Liebeserklärung für einen Ort, an dem es vieles zu hassen gibt.
Aktualisiert: 2022-04-21
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Ruiniert Euch!

Ruiniert Euch! von Lembert-Dobler,  Christiane, Rothenberger,  Manfred, Schuester,  Anne, Seidel,  Sebastian, Waldow,  Stephanie
Immer lauter wird heute die Frage nach Haltung und Engagement in Kunst und Literatur, immer mehr Autor*innen, Theaterleute und Kulturschaffende setzen sich in Zeiten des gesellschaftlichen Wandels und globaler Bedrohung mit Formen und Funktionen des Politischen auseinander. Sie erfinden neue Ausdrucksformen, fordern ihren Raum in der Gesellschaft, regen an zu Diskussion und Reflexion – und leisten gegebenenfalls Widerstand. In welcher Form und mit welchen Intentionen können sich Ästhetik und Engagement im 21. Jahrhundert verbinden, welche gesellschaftlichen Funktionen sollen Literatur und Kunst übernehmen, wie verhält es sich mit dem althergebrachten Anspruch an das Theater, als moralische Anstalt zu fungieren? Wo ist der Ort des Politischen in Literatur und Kunst? Was ist »Haltung«? Welche Denk- und Möglichkeitsräume können die Literatur und das Theater eröffnen gegenüber den politischen, sozialen und kulturellen Herausforderungen unserer Zeit? Die Anthologie »Ruiniert Euch! – Literatur, Theater, Engagement« behandelt diese Fragen vielstimmig und durchaus kontrovers, aus verschiedenen Perspektiven und in verschiedenen Formaten. Essays und Interviews sowie poetische und künstlerische Interventionen von rund 40 Kunstschaffenden liefern Anstöße zur Debatte: Welche Positionen beziehen Literatur und Theater heute, wie reagieren sie auf die drängenden Fragen unserer Zeit, können Literatur und Kunst die Welt verändern – vielleicht sogar zum Besseren? Mit Beiträgen von Zoë Beck, Ines Berwing, Sean Bonney, Yevgeniy Breyger, Ann Cotten, Franz Dobler, Alexander Eisenach, Elke Erb, Paula Fünfeck, Lena Gorelik, Joshua Groß, Florentina Holzinger, Miriam Ibrahim, IXA – Institut für Experimentelle Angelegenheiten, Pierre Jarawan, Lisa Jeschke, Thomas Köck, Sibylle Lewitscharoff, Florian Malzacher, Tristan Marquardt,, Christiane Neudecker, Markus Ostermair, Ronya Othmann, Bert Papenfuß, Bonn Park, Christoph Peters, Matthias Politycki, Steffen Popp, Doron Rabinovici, Milo Rau, Falk Richter, Rimini Protokoll, Monika Rinck, Kathrin Röggla, Reyhan Sahin aka Lady Bitch Ray, Ulf Stolterfoht, Süßholz aka Sophia Süßmilch und Claudia Holzinger.
Aktualisiert: 2021-11-04
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Paul Abraham – Der tragische König der Jazz-Operette

Paul Abraham – Der tragische König der Jazz-Operette von Waller,  Klaus
Ein faszinierender Künstler, ein beeindruckendes Werk, ein zerstörtes Leben: Mit seinem Buch über den »tragischen König der Jazz-Operette«, Paul Abraham (1892 – 1960), nimmt sich Klaus Waller eines dunklen Kapitels der deutschen Musiktheatergeschichte an und setzt dem 1933 von den Nazis aus Deutschland vertriebenen Erneuerers des Genres der Operette ein gleichermaßen trauriges wie aufrüttelndes Denkmal. Mit seinen Operetten »Viktoria und ihr Husar«, »Die Blume von Hawaii« und »Ball im Savoy« eroberte Paul Abraham Anfang der 1930er-Jahre die Bühnen Deutschlands, Europas, ja sogar Australiens. Nach internationalen Aufführungszahlen war er zu dieser Zeit der erfolgreichste Operettenkomponist der Welt und inszenierte sich im Stile eines Popstars – Franz Lehár nannte Abraham den »Kronprinzen« seines Genres. Nach seiner Vertreibung aus Deutschland floh Abraham über Wien, Budapest, Paris und Havanna nach New York, doch es gelang ihm nicht, in den USA seinen künstlerischen Erfolg fortzusetzen. 1946 musste der psychisch verwirrte Komponist in die Psychiatrie eingeliefert werden. Er soll kurz zuvor auf einer Straßenkreuzung in Manhattan ein nur ihm sichtbares Orchester dirigiert haben. Erst zehn Jahre später befreiten ihn Freunde aus der Station für unheilbar Kranke und holten ihn nach Deutschland. Paul Abraham starb 1960 in der Obhut seiner Frau in Hamburg. Erst rund 50 Jahre später erlebten die Stücke des Komponisten eine Renaissance, die sich maßgeblich Barrie Kosky verdankt, dem Intendanten der Komischen Oper Berlin, der sich mit großer Leidenschaft engagiert für die Rekonstruktion und Wiederentdeckung der von den Nationalsozialisten ausgelöschten jüdischen Berliner Operettenkultur der 1920er- und 1930er-Jahre, die geprägt war von überbordendem Esprit und subtiler Ironie, von Frechheit und Frivolität. Der Autor Klaus Waller hat über viele Jahre Paul Abrahams Leben und Werk detailliert erforscht und zahlreiche historische Fotografien, Urkunden, Programmhefte und Aufführungsplakate aus aller Welt zusammengetragen. Die Publikation»Paul Abraham – Der tragische König der Jazz-Operette« will das an Paul Abraham begangene historische Unrecht und seine Bedeutung für das Musiktheater dokumentieren, sie möchte neues Interesse wecken für das außerordentliche Werk eines begnadeten Komponisten.
Aktualisiert: 2021-06-23
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Marek Mintál

Marek Mintál von Böller,  Hans
Die Geschichte des Fußballs ist voller Helden-Geschichten. Ein Held? Nichts läge Marek Mintál ferner als so ein Gedanke. Mintál ist der einzige Bundesliga-Torschützenkönig im Trikot des einst so großen 1. FC Nürnberg, er prägte die schönsten Jahre der jüngeren Vereinsgeschichte, schoss das Tor, das einem Pokalfinale die Wende gab – und lag wenig später, mitten in der Nacht, verletzt in einer Berliner Arztpraxis, als sich der Club aufmachte, den DFB-Pokal zu gewinnen, seinen einzigen Titel der letzten 50 Jahre. Dass alle Mitspieler sagten, sie hätten dieses Spiel besonders für ihn gewonnen, ließ erahnen, was Marek Mintál diesem Verein immer bedeutet hat. Umgekehrt war es stets genauso. Mit den vielen Toren, die Marek Mintál erzielt hat, ist das allein nicht zu erklären. Als er am Ende seiner Profikarriere nur noch wenige und schließlich gar keine Tore mehr schoss, liebten ihn die Menschen noch viel mehr. Sie liebten ihn als das, was Mintál immer sein wollte – ein ganz normaler Mensch, dankbar für sein Talent. Einer wie all jene, die ihm zujubelten und mit ihm litten, als er nach einem Mittelfußbruch zwei Jahre lang ausfiel. Wäre er ein Held gewesen, hätte das eine Tragödie bedeutet, aber Marek Mintál sagte, er sei auch für Rückschläge dankbar, sie gehörten zum Leben. Dieses Buch erzählt davon wie Fußball zum Leben gehört. Es ist weder eine klassische Biographie noch ein klassisches Fußball-Buch, sondern erzählt, wie einen dieses Spiel bewegt, auch in Zeiten des vom Kommerz regierten Fußballs. In den zwei Jahrzehnten, in denen Marek Mintál zum 1. FC Nürnberg gehört, hat sich der Fußball verändert wie noch nie, entfernt von den Menschen, die ihn lieben – und vermag sie in seinen besten Momenten dennoch tief zu berühren. Da, wo sie ihr Leben noch auf den Platz projizieren und sich mit Fußballspielern identifizieren können, die ihnen nahe sind mit ihren Stärken und Schwächen. Marek Mintál war für viele auch deswegen ein Vorbild, weil er nie eines sein wollte. Warum so viele Menschen Fußball so lieben? Fußball ist ein Spiel voller Leidenschaft und Phantasie – aber manchmal auch abschreckend, maßlos und verrückt. Marek Mintáls Geschichte ist die Geschichte eines großartigen Fußballers, der sich selbst völlig normal nennt. Es ist eine Geschichte über das Leben, über Glück und Unglück. Über all das, was Menschen im Fußball suchen. Sich selbst.
Aktualisiert: 2021-04-22
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Fußball als Nahtoderfahrung

Fußball als Nahtoderfahrung von Fritsch,  Oliver
Am Abend des 11. Juli 2020 um kurz vor 20.10 Uhr stand der 1. FC Nürnberg vor dem Abgrund. Zu dieser Zeit lief das Relegationsrückspiel in Ingolstadt. Der 1. FC Nürnberg hatte das Hinspiel 2:0 gewonnen, doch kurz vor dem Abpfiff führte der FC Ingolstadt 3:0. Allen Club-Fans war klar: Der Sturz in die Dritte Liga wäre nicht nur eine sportliche Niederlage, sondern könnte den völligen wirtschaftlichen Zusammenbruch des Vereins bedeuten. Als die Nachspielzeit abgelaufen war und Nürnberg noch ein letzter Angriff gestattet wurde, geschah Wundersames. In der 96. Spielminute schoss Fabian Schleusener mit seinem ersten Tor für den 1. FC Nürnberg das 3:1. Nürnberg war gerettet, in allerletzter Sekunde. Was folgte, war ein einziger Schrei und ein Chaos der Gefühle. Zwar ging das Spiel letztlich für Nürnberg gut aus, aber es war kein Erfolg, der Freude und Leichtigkeit auslöste. Bereits im Moment des Jubels ergriffen von den Club-Fans seltsame Gefühle Besitz – Trauer, Schmerz, Wut und eine große Leere. Der Autor Oliver Fritsch, Sportjournalist für Zeit Online, verfolgte das Spiel im Innenraum des Max-Morlock-Stadions mit der Belegschaft des FCN, also mitten im Epizentrum des Geschehens. Er ließ sich anstecken von einem Fegefeuer, dessen Hitze noch lange nachbrennen sollte. In den Tagen danach stellte er fest, dass das Spiel auch einen Kumpel aus Studententagen (und Club-Fan von Kindheit an) nicht mehr los ließ. Die beiden beschlossen, ihr traumatisches Erlebnis gemeinsam aufzuarbeiten. Sie mussten reden. So ist dieses Buch entstanden. Oliver Fritsch und Roland Wittner sprechen über das kollektive Leidenserlebnis Ingolstadt, das Dasein als Club-Fan, verschiedene Begleiterscheinungen des modernen Fußballs, kathartische Abgründe und natürlich das rettende Tor. Zu Wort kommen darüber hinaus Protagonisten und Beobachterinnen dieses Ereignisses – Fußballspieler und Trainer ebenso wie Vereinsangestellte, Fans, ein Fotograf und der Karikaturist Achim Greser. Es ist ein therapeutisches Buch, eine Art schriftlicher Stuhlkreis – nicht nur für die Autoren und die Club-Fans, sondern für alle Sportbegeisterten, die wissen wollen, was der Fußball mit uns Menschen macht.
Aktualisiert: 2021-12-02
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Ich will doch immer nur kriegen was ich haben will

Ich will doch immer nur kriegen was ich haben will von Dobler,  Franz, Liebert,  Juliane, Rothenberger,  Manfred
Der Schriftsteller, DJ und Musik-Kenner Franz Dobler hat an keinem Literaturinstitut studiert und schreibt trotzdem oder gerade deshalb sehr gute Gedichte. Dieses Buch enthält 35 neue Gedichte und alles aus Doblers ersten zwei Gedichtbänden »Ich fühlte mich stark wie die Braut im Rosa-Luxemburg-T-Shirt« (2009) und »Jesse James und andere Westerngedichte« (1991). Doblers Gedichte winden keine Metaphern-Kränze, sondern sind geprägt von Widerspruch und Witz, von Gefühl und Härte, vom Schmerz über den Lauf der Welt. Einer der letzten Wildläufer im deutschen Literaturbetrieb bringt die Dinge auf den Punkt, zeigt poetisch und politisch Kante, schont nichts und niemanden, und am allerwenigsten sich selbst. Man hat das Gefühl, da ist jemand, »mit dem man gern mal einen trinken würde, obwohl man weiß, es wird nicht bei einem Drink bleiben« (Heiko Werning). Das ist selten in der deutschsprachigen Lyrik. Juliane Lieberts Schwarz-Weiß-Fotografien spielen dazu die passende Begleitmusik, es sind schnelle Shots aus der urbanen Prärie – aus architektonischen, gesellschaftlichen und mentalen Randzonen. In einem dieses Buch abschließenden Gespräch mit Herausgeber Manfred Rothenberger denkt Franz Dobler nach über das Rauchen, den Räuber Mathias Kneißl, Lyrik für die Gartenabteilung eines Baumarkts, ausgewählte Arschlöcher und den Tod.
Aktualisiert: 2020-11-15
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