Schreibtischtäter und ihre vergessenen Opfer

Schreibtischtäter und ihre vergessenen Opfer von Kramer,  Helmut
Seit dem Prozess gegen Adolf Eichmann ist vielen Menschen der Typus des Schreibtischtäters vertraut, der nicht selbst mordet und quält, aber dafür die Voraussetzungen schuf. Viel weniger bekannt sind die juristischen Schreibtischtäter aus der NS-Zeit. Wer wissen will, was sie taten und warum es ihnen nach dem zweiten Weltkrieg gelang, in der Bundesrepublik ihre Karrieren oft bruchlos fortzusetzen, der findet Antworten in diesem Buch. Diese Männer stammten fast alle aus der oberen Mittelschicht oder dem Großbürgertum. Sie verfügten über untadelige Manieren und verstanden es brillant, auf der Klaviatur des Rechts zu spielen. Das nutzten sie in der NS-Zeit, um menschenverachtende Gesetze zu entwerfen, krasse Unrechtsurteile zu fällen oder die juristische Literatur mit scharfmacherischen Aufsätzen zu »bereichern«. In der Bundesrepublik gelang es ihnen mit dem gleichen Fundus an juristischer Auslegungskunst, ihre früheren Taten verschwinden zu lassen oder, wenn es gar nicht anders ging, kleinzureden. Das konnten sie, wie dieses Buch an vielen Beispielen zeigt, aber nur deshalb mit Erfolg tun, weil es ihnen gelang, eine Menge Fürsprecher, ob wissend oder unwissend, zu mobilisieren, die sie deckten. Der Autor Helmut Kramer ist dank seiner langjährigen Forschungsarbeit einer der besten Kenner dieser Zusammenhänge. Sein Buch zeigt erneut, wie wichtig es auch für heutige und künftige Generationen von Juristinnen und Juristen ist, bzw. sein wird, sich rechtshistorische Zusammenhänge zu vergegenwärtigen, dies umso mehr, als nunmehr auch die juristische Ausbildung gehalten ist, die Rolle dieser Erfüllungsgehilfen des NS-Staates zu thematisieren. Uwe Boysen
Aktualisiert: 2023-03-30
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Von der Bedeutung der Vielfalt und ihrer Zerstörung (1933 bis 1945)

Von der Bedeutung der Vielfalt und ihrer Zerstörung (1933 bis 1945) von Beutin,  Heidi, Böttcher,  Hans-Ernst, Hornschu,  Frank
Die seit dem Hochmittelalter gegen die jüdische Bevölkerung im Reich gerichteten Exzesse, darunter schon auch Massenmorde, entfielen seit der Neuzeit, aber erst der Aufklärung gelang es, den antisemitischen Fanatismus halbwegs zu dämpfen (Autoren wie Moses Mendelssohn, G. E. Lessing). Das wilhelminische Kaiserreich verankerte die Gleichstellung der Juden in der Verfassung, ohne dass damit das Ende des Judenhasses kam. 1890 wurde in Deutschland der »Verein zur Abwehr des Antisemitismus« gegründet, in dem sich z. B. der Historiker und Nobelpreisträger Theodor Mommsen betätigte. In der Weimarer Republik leistete der Verein energische Abwehrarbeit zur Bekämpfung des Antisemitismus. Doch die aus Jahrhunderten überlieferten Vorurteile, verschärft durch den biologistischen Rassismus, mündeten in die verbrecherische Politik des ›Dritten Reiches‹. Die in dieser Broschüre vereinigten Vorträge sind den Bemühungen damaliger fortschrittlicher Kräfte gewidmet, das Unheil, das sie herannahen sahen, zu verhindern.
Aktualisiert: 2023-04-20
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Briefe zum Zeitgeschehen

Briefe zum Zeitgeschehen von Nelhiebel,  Kurt
Über die Schulter geschaut Briefe von Autoren, die ihr Leben damit zugebracht haben, das Zeitgeschehen zu kommentieren, haben einen besonderen Reiz: Macht der Verfasser einen Unterschied zwischen öffentlich bekundeten Aussagen und privaten Empfindungen? Seine Korrespondenz mit bekannten und weniger bekannten Zeitgenossen gibt darüber einigen Aufschluss. Ganz besonders gilt das für seine Briefe an Freundinnen und Freunde, bei denen er uns ebenfalls über die Schulter schauen und mitlesen lässt. Die Wiener Veterinärärztin und Theologin Johanna Heidi Kläring schreibt im Vorwort: »Die Briefe, die ein Zeugnis der politischen Auseinandersetzung über viele Jahre hinweg sind, münden in eine Freundschaft und einen berührenden Briefwechsel zu zwei großartigen Frauen.« Leserinnen und Leser dürfen gespannt sein. Ossietzky Verlag
Aktualisiert: 2023-03-30
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Freundschaften

Freundschaften von Großmann,  Ruprecht
In dieser Chronik werden einige Lebensstationen von mir, meiner Familie und meinen Freundinnen und Freunden geschildert. Umfeld ist der bremische Staat in den letzten Kriegsjahren, während der Besatzungszeit und in den Jahren als Land der Bundesrepublik bis heute. Ein wesentlicher Bestandteil eines demokratischen Wiederaufbaues, aber auch in der späteren Entwicklung war die gedeihliche Zusammenarbeit der Menschen. Freundschaften waren dazu nicht unbedingt nötig, konnten einen Erfolg aber fördern. Als Beispiel nenne ich meine Freundschaft mit Wolfgang Beutin, die jetzt ziemlich genau 75 Jahre besteht. Kurt Hiller bezeichnete mich zwar nicht als seinen Freund, sah mich aber in einer ähnlichen Rolle im Neusozialistischen Bund. Drei große rechtspolitische Erfolge krönen sein Lebenswerk: Das Recht über sich selbst, das Verbot des Angriffskrieges und die Geltung des Verhältniswahlrechts ohne 5-Prozent-Klausel. Auf Grund mehrfacher Erfahrungen (Rechtsanwalt, Hochschullehrer, Richter) waren die späteren Arbeiten, z. B. die Leitung des Landessozialgerichts über 22 Jahre, einigermaßen leicht zu bewältigen. Nach der Pensionierung warteten die Aufgaben im Naturschutz (Deichverband, BUND, Kleingärten), aber auch zahlreiche Fahrrad-Exkursionen auf mich. Sie sind im Zusammenhang mit dem Eintreten für ein friedliches Zusammenleben wichtige Beschäftigungen selbst im Alter.
Aktualisiert: 2022-03-10
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Vom Widerstand und seinen Formen (1933 bis 1945)

Vom Widerstand und seinen Formen (1933 bis 1945) von Beutin,  Heidi, Böttcher,  Hans-Ernst, Polkaehn,  Uwe
Während einer Epoche, in welcher die Demokratie nicht mehr besteht, weil antidemokratische Kräfte sie vernichteten, und eine Diktatur die gesamte Gesellschaft beherrscht, muß der Widerstand sich gegen diese richten, um ihr die Grundlage zu entziehen. Das war die Zielstellung des Widerstands aus der Arbeiterbewegung, aus den Kreisen des Militärs, aus den akademischen Kreisen (z. B. Geschwister Scholl). In einer vorhandenen Demokratie richtet sich der Widerstand demokratischer Kräfte – demokratischer Parteien und Initiativen, Gewerkschaften und demokratischer Verbände der Zivilgesellschaft – gegen die Gegner der Demokratie, die, gestützt auf ihre Propaganda, bevorzugt mit dem Mittel der Gewalt die Demokratie gefährden. Es gilt also, die Grundlage der Demokratie zu sichern, sie wetterfest zu machen. Es ist nicht zufällig, daß der zentrale Artikel des Grundgesetzes (Art. 20) im Falle der Gefahr zum Widerstand aufruft: »Gegen jeden, der es unternimmt, diese Ordnung zu beseitigen, haben alle Deutschen das Recht zum Widerstand, wenn andere Abhilfe nicht möglich ist.« (Absatz 4)
Aktualisiert: 2021-03-04
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Luxus oder Volksbedarf

Luxus oder Volksbedarf von Hartle,  Andreas
Die Bauhaus-Institutionen feiern anlässlich des 100-jährigen Jubiläums des Bauhauses die große Palette von Architektur bis zum Tanz; aber die soziale Frage – für wen? – klammern sie völlig aus. Luxus – das ist die Bauhaus-Periode Walter Gropius von 1919 bis 1928. Produktion für den Volksbedarf ist die Maxime des zweiten Bauhaus-Direktors ab 1928, Hannes Meyer. Die zwei so unterschiedlichen Persönlichkeiten und die historischen Umstände bedingen sich in besonderer Weise. Ernst Kallai, der mit Hannes Meyer die Zeitschrift Bauhaus herausgab, fand 1930 in der Weltbühne folgende Wertung über die Periode Gropius: »Hauptverbraucher seiner formalen Errungenschaften ist der bürgerliche Snob … Heute weiß jeder Bescheid: Wohnungen mit viel Glas- und Metallglanz: Bauhausstil. ... Moderne für wen? Der Bourgeois hatte verstanden, sich den Bauhausstil dienstbar zu machen.« Es war faktischer Verrat an der proklamierten sozialen Praxis der Standardisierung, Typisierung und industriellen Serienproduktion im Sinne einer Volksverbundenheit. Diese proklamierte soziale Praxis wurde von Hannes Meyer umgesetzt. Das Bauhaus in dieser Wendung gehört zum progressiven Erbe und muss vor der bürgerlichen Traditionspflege geschützt werden.
Aktualisiert: 2021-03-25
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Die Novemberrevolution 1918/1919

Die Novemberrevolution 1918/1919 von Beutin,  Heidi, Böttcher,  Hans-Ernst, Polkaehn,  Uwe
Anläßlich der 100. Wiederkehr des Datums der deutschen Novemberrevolution von 1918 veranstaltete die Gewerkschaft ver.di Nord im Oktober 2018 eine Konferenz in Lübeck, um einige wesentliche Aspekte der historischen Vorgänge ins Licht zu rücken. Die vorliegende Veröffentlichung enthält die Referate der Konferenz. Da die revolutionäre Bewegung im Deutschen Reich stark unter den Einfluß der russischen geriet, bildete den Auftakt ein Vortrag über ein Höhepunktereignis der russischen Revolution. Ein nächster Vortrag war der Frage gewidmet, weshalb gerade die Matrosen der kaiserlichen Flotte die Initiative zum Sturz der alten Autoritäten ergriffen. In weiteren Beiträgen befaßten sich die Referenten mit der Publizistik Kurt Tucholskys während der Revolution, mit der Persönlichkeit des Lübecker Rechtsphilosophen, Juristen und Reichsjustizministers Gustav Radbruch und seiner Wirksamkeit während des Zeitraums bis über den Kapp-Putsch hinaus, sowie mit dem Hamburger Historiker Heinrich Laufenberg und seiner Beteiligung an der Novemberrevolution in der Hansestadt.
Aktualisiert: 2021-01-08
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So sei verflucht der Krieg

So sei verflucht der Krieg von Beutin,  Heidi, Böttcher,  Hans-Ernst, Polkaehn,  Uwe
Ins Jahr 2016 fällt der 150. Geburtstag des deutschen Friedenskämpfers Paul Eugen von Schoenaich, eines ehemaligen Generals und späteren bedeutenden Präsidenten der Deutschen Friedensgesellschaft. Die hier angezeigte Broschüre enthält zwei Beiträge über ihn sowie weitere über pazifistische Autoren:G. Radbruch, L. Quidde, S. Freud, dazu einen über die deutsch-türkischen Beziehungen im 1. Welkrieg.
Aktualisiert: 2022-12-01
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