In ihrer Anthologie verwenden Andreas Kühne und Christoph Sorger Motive aus dem Fundus der klassischen Mythologie und zeitgenössische Erfahrungen, um daraus expressive Erzählungen und Gedichte zu schaffen. Mythen werden nicht einfach nacherzählt, sondern assoziativ verwandelt und neu interpretiert. Verortet sind sie am Strand des Unterweltflusses Acheron, wo Fragmente von Geschichten, Bildern und Gedanken angespült werden.
Den Band begleiten freie bildnerische Assoziationen zu einzelnen Motiven der Texte von stilistisch ganz unterschiedlich arbeitenden Künstler*innen wie Ekkeland Götze, Moritz Götze, Ulla Walter, Helge Leiberg, Thomas Helmbold und Werner Rataiczyk.
Aktualisiert: 2023-05-26
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Mit Vehemenz und Sprachwitz – Unbekannte Glanzstücke von Charles Dickens // „Zwischen uns beiden sei’s gesagt: bewunderungswürdig!“, frohlockt Charles Dickens in einem Brief an einen Freund und kann sich in dieser Äußerung der Begeisterung über einen eigenen Text, den er gerade für seine Zeitschrift „Household Words“ geschrieben hat, nicht enthalten. Dickens war zeitlebens ein journalistischer Schriftsteller, verdankte seinen frühen Erfolg den Skizzen und Erzählungen, die er in Zeitungen veröffentlichte. Mit „Household Words“ und „All the Year Round“ gründete er später zwei eigene Zeitschriften, in denen er nicht nur seine Romane in Fortsetzungen erscheinen ließ, sondern regelmäßig auch Erzählungen, Reportagen und Kommentare zum Zeitgeschehen. Anspruch, Unterhaltung und Drängen auf Sozialreformen waren Dickens’ Ziele als Zeitschriftenmacher, und der Erfolg spiegelte sich in den Hunderttausenden von Leserinnen und Lesern, die jede Ausgabe erreichte.
Dieser Band versammelt die besten bei uns unbekannt gebliebenen Dickens-Beiträge, zahlreiche davon erstmals auf Deutsch. Dickens’ Feder braust vor Energie, Angriffs- und Erzähllust, und gar manches erweist sich als zeitlos und heute wieder aktuell.
Aktualisiert: 2023-05-16
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In unterhaltsamer Weise nähert sich Gertraude Clemenz-Kirsch ihren Protagonisten, die aufgebrochen waren, die Kunst neu zu erfinden.
Die Maler und Dichter Pablo Picasso, Max Jacob und Guillaume Apollinaire bildeten Anfang des 20. Jahrhunderts eine kleine, geschlossene Gruppe von jungen Künstlern. Diese eingebildete Bande verachtete jegliche herkömmliche Malerei und Poesie als aristokratischen Klüngel und ließ keinen Zweifel daran, dass sie die Kunst neu erfinden würde. Später stieß Jean Cocteau dazu, der in Picasso verliebt war und ein Ballett mit ihm und dem Musiker Eric Satie erschaffen wollte.
Gertraude Clemenz-Kirsch gelingt es in ihrem populärwissenschaftlichen Buch, die künstlerischen und kulturellen Strömungen im Paris des beginnenden 20. Jahrhunderts aufzuzeigen. Eingefügte zeitgenössische Zitate lassen die „Picasso-Bande“ wieder lebendig werden.
Aktualisiert: 2023-01-31
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Die zahlreichen textilen Märchenillustrationen der Künstlerin Gertrud Hübner-Nauhaus bilden einen bedeutenden Teil in ihrem Schaffen. Neben ihrer Malerei, dem Aquarellieren von Landschaften und Porträts, entstehen zunächst Stickarbeiten mit ganz unterschiedlicher Thematik, ehe sie sich Ende der 1930er Jahre mit dem ersten Märchenbuch „Rotkäppchen“ der Idee gestickter Kinderbücher widmet. In den 1950er Jahren, vor allem aber im Zeitraum von 1960 bis 1980, werden 25 Märchen von Gertrud Hübner-Nauhaus mit „Nadel und Faden“ illustriert, bis auf zwei Ausnahmen stets Märchen der Brüder Grimm. Die Seitenzahlen variieren zwischen 12 und 26 pro Märchen. So sind 385 Stick-Blätter entstanden. Sie strahlen Zuneigung und Detailliebe aus, jedoch wird das gewählte Objekt nicht einfach abgebildet, sondern mutig und eigenwillig interpretiert, im Bildaufbau, in den gewählten Sticharten und vor allem in ihrer Farbigkeit. Dieser Band vereint eine Auswahl ihrer Illustrationen sowie Texte zum Leben und Wirken der Künstlerin.
Aktualisiert: 2023-03-31
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Gibt es in der zeitgenössischen Literatur Tabus? Kann das erotische Gedicht ein Tor zur Seele sein, ein Instrument zur Befreiung, zur Lösung unserer Hemmungen und Frustrationen? Wenn all das eine Frau unternimmt, verstößt das gegen den Feminismus, ist es gar eine Empörung gegen Konventionen unserer Zeit? Dürfen Frauen mit ungeschminkter Offenheit über die körperliche Liebe reden? Oder aber handelt es sich hierbei noch immer um ein Privileg der Männer?
Die vielfach preisgekrönte Ungarin Melinda Varga stammt aus dem heute zu Rumänien gehörenden Siebenbürgen. Sie gilt als die mutigste literarische Stimme ihrer Generation. Ihre sinnlichen Gedichte beschreiben sexuelles Verlangen nicht mit den Mitteln des Vulgären. Vielmehr ist sie bestrebt, die menschliche Psyche in der Beschreibung körperlicher Liebe begreiflich zu machen.
Aktualisiert: 2023-04-30
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Der preisgekrönte bosnisch-herzegowinische Dichter und Essayist Mile Stojić gilt als einer der bedeutendsten Autoren seiner Heimat. Seine Liebesgedichte machen einen großen Teil seines dichterischen Lebenswerks aus, auch wenn Mile Stojić in seiner Lyrik und in seinen Essays weitere Schreibthemen hat. So schreibt er in erster Linie gegen Krieg und Nationalismus, gegen jedes Unrecht in der Welt anschreibt – und hier schließt sich der Kreis und wir sind wieder beim Motiv der (universellen) Liebe. Mile Stojićs Liebesgedichte sind verstreut in seinem großen, weitgefächerten lyrischen Schaffen und in seinen zahlreichen Lyrikbänden. Im vorliegenden kroatisch-deutschen Band wird der Fokus auf seine Liebeslyrik gelenkt.
Aktualisiert: 2023-01-31
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In ihrer Anthologie verwenden Andreas Kühne und Christoph Sorger Motive aus dem Fundus der klassischen Mythologie und zeitgenössische Erfahrungen, um daraus expressive Erzählungen und Gedichte zu schaffen. Mythen werden nicht einfach nacherzählt, sondern assoziativ verwandelt und neu interpretiert. Verortet sind sie am Strand des Unterweltflusses Acheron, wo Fragmente von Geschichten, Bildern und Gedanken angespült werden.
Den Band begleiten freie bildnerische Assoziationen zu einzelnen Motiven der Texte von stilistisch ganz unterschiedlich arbeitenden Künstler*innen wie Ekkeland Götze, Moritz Götze, Ulla Walter, Helge Leiberg, Thomas Helmbold und Werner Rataiczyk.
Aktualisiert: 2023-04-28
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In einem Brief an seine Geliebte, die fern in Rom weilt, gesteht ein vermeintlich wohlhabender Geschäftsmann, dass er vor dem Nichts steht und dass er nur noch einen Ausweg sieht: Selbstmord. Er beginnt, die Umstände eines begangenen Verbrechens zu beschreiben, gerät in Bekenntnisse, lässt Lebenslügen durchscheinen, gibt immer mehr von sich preis, kommt buchstäblich auf Gott, die Welt und den Sinn zu sprechen. Aber was in seinen Bekenntnissen ist echt und was lediglich Pose? Und warum verzögern sich die Dinge und werden weitere Briefe nötig? „Die Natur eines Verbrechens“ ist keine Kriminalerzählung, sondern ein Bekenntnisbuch, geprägt von einem Blick, der durch eine existenzielle Krise in der Wahrnehmung sowohl ungemein geschärft wie verstellt wird.
Das lange vernachlässigte Werk der beiden Meisterautoren Joseph Conrad und Ford Madox Ford erscheint erstmals auf Deutsch, wobei das Buch ergänzend, ebenfalls als deutsche Erstveröffentlichung, erhellende Texte von Conrad und Ford über ihre Zusammenarbeit enthält. In einem Essay beschreibt Herausgeber und Übersetzer Michael Klein die Hintergründe und durchaus überraschende Komplexität des Werks.
Aktualisiert: 2022-12-22
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Czernowitz 1944. Die Stadt gehört nach kurzer sowjetischer Besetzung wieder zu Rumänien. Doch nun rückt die Rote Armee erneut vor. Auch das Ehepaar Skawronski denkt an Flucht … Vor dem Hintergrund der Tragödie, die sich Ende des Zweiten Weltkriegs in der Bukowina abspielte, erzählt Oleg Serebrian die komplizierte Liebesgeschichte zwischen Marta und Filip Skawronski. Historische Ereignisse und Privatleben mischen und überschneiden sich in einer Atmosphäre ergreifender Zärtlichkeit, Traurigkeit und Angst, während der russische Vormarsch immer erbarmungsloser wird.
Ein atmosphärisch dichter und bewegender Roman, gewidmet den Hunderttausenden Bewohner*innen der Bukowina und Bessarabiens, die den Leidensweg des Exodus der 1940er Jahre gegangen sind.
Aktualisiert: 2022-12-31
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Im Jahr 1987 erschienen Linde Rottas erste Erzählungen in dem Band: „Reserviert für zwei“. Sie fielen durch die kapriziöse, geistreiche Darstellung der herrschenden Geschlechterambivalenz auf. Wie Linde Rotta das Thema Mann und Frau anging, das war eigenwillig, leicht und tiefgründig zugleich. Ihre Beziehung zu Wien und ihre Liebe zu Italien schlugen sich in Hörspielen, Features und Geschichten nieder: in „Wieder einmal Wien“, einer Charakterisierung zwischen Bosheit und Charme, oder in „Treue auf Italienisch“.
Dies ist der erste von zwei Bänden der gesammelten Erzählungen von Linde Rotta.
Aktualisiert: 2022-07-31
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Künstlerische Begegnungen zwischen New York und Hiddensee
Besuche auf Hiddensee, dem Fischland und im Barlach-Haus Güstrow regten Matthias Dettmann an, Lebenswege von Künstlern wie Gerhart Hauptmann, Ernst Barlach oder Heinrich Hauser zu verfolgen und Orte zu suchen, an denen der Geist der Schaffenden noch immer spürbar ist. Es entstanden Texte und Zeichnungen, die den jeweiligen Wegen nachgehen und aufschlussreiche Beziehungen herstellen.
Der liebevoll gestaltete Band deckt Verbindungen zwischen Künstlern und Autoren dieser Orte auf. Städte, Treffpunkte, Arbeitszimmer und Landschaften werden zeichnerisch sichtbar und erzählen Geschichten, die Einblicke in die Zeit und das Wirken der Kulturschaffenden vermitteln.
Dabei bewegen sich die Autoren und Künstler weit über den Horizont der genannten Orte hinaus und werden zu Vorbildern für Kollegen in Metropolen wie Paris und New York.
Was ist das Geheimnis dieser Orte? Collagen, Textauszüge, Schnipsel, winzige Fragmente werden zusammengetragen und ergeben am Ende ein Bild. Es geht um eine Suche nach Verborgenem und einer Zeit, die dank dieses schönen Buches nicht verloren ist.
Aktualisiert: 2022-04-07
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Das neue Werk vom Badener Kulturpreisträger Otto Brusatti // Dieses Buch ist eine große Zumutung. Es ist ein Beethovenbuch nach dem 250. Geburtstag und ein Abgesang auf die Neue und Alte Musik. Es beschreibt die Überwindung von oft eingebildeter Krankheit (an der Musik?) und erzählt über die Reisen und Fluchten eines Taugenichts. Es lügt, dass sich die Balken biegen, und balanciert auf diesen doch stets der Wahrheit entgegen. Es offeriert einen kleinen und neuen Kosmos. Der Gaukler, der mit Beethoven & Co. per Du ist, überfordert sogar die Literatur-Nobelpreisträgerin Elfriede Jelinek, die hierin zugibt: „Beethoven ist eindeutig zu groß für mich, nicht zu fassen.“
Aktualisiert: 2022-02-28
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Einfallsreichste deutschsprachige Literatur // Wolfgang Mayer König hat an vielen historischen Ereignissen selbst konstruktiv mitgewirkt, weiß also, worüber er schreibt. Er beherrscht sein profund geistreiches und sprachlich virtuoses Instrumentarium. Was ihn besonders auszeichnet, ist die Brillanz seiner allgemein verständlichen Sprache. So gibt er in einer sensiblen Bestandsaufnahme knappe und klare Antworten darauf, warum alle sanften Gesetze des Daseins längst außer Kraft gesetzt und der Willkür gewichen sind. Den moralischen Zeigefinger erhebt dieser Autor nie. Seine Weisheit und sein Kampfgeist für das Gute bauen die Lesenden auf, weswegen Karl Krolow ihn im „Berliner Tagesspiegel“ als „Sprachbaumeister“ bezeichnete. Kaum ein anderer Autor traut sich, so unumwunden die Wahrheit zu benennen, psychologisch vertieft und menschlich kraftvoll zu beschreiben. Es gilt höchste Lesealarmstufe!
Aktualisiert: 2022-03-31
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Eine melancholische Rekonstruktion des romantischen Geistes // Gregor, der Magister, ist ein auf Unabhängigkeit pochender Autor mit unzeitgemäßen Maximen. Mit einem „Lebenssystem“ der Kultur will er die Enge seiner Kindheit und Jugendzeit im oberfränkischen Städtlein Krötenburg hinter sich lassen und eine Gegenwelt zum „Zeitalter der Manipulation“ schaffen. Entscheidend wird dabei die Freundschaft im Kreis der „Epigonen“. Diese präsentieren einander selbstverfasste Erzählungen. Die Festlegung auf den Stil des 19. Jahrhunderts erweist sich dabei als zwiespältig: Gregor und seine Freunde verstricken sich in jene (post-)modernen Widersprüche, denen sie entgehen wollen. Das unter Verdacht gestellte 20. Jahrhundert, die Welt der Kleinbürger, Bauern, Originale, erweist sich, vom Autor detailgenau beobachtet und ironisch festgehalten, als letztes Reservat einer untergegangenen Welt.
Aktualisiert: 2022-03-31
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Aus dem Leben einer schnurrigen Persönlichkeit // Dieser Moritz ist etwas Besonderes, denn er führt ein Leben mit dem auf ihn übergegangenen Erfahrungsschatz seines schlauen Vorgängers. Und das in der weitläufigen Anlage für betreutes Wohnen unter der Obhut grenzenlos hingebungsfähiger Menschen. Als eine Reinkarnation des philosophischen Wunderkaters Dr. h. c. Mohrli oder gar des Katers Murr? Wer weiß … Immerhin – auch ein wenig überheblich, oft ironisch, manchmal sarkastisch packt der schwarze Herzensbrecher aus und verschont dabei niemanden. Aus Katzensicht erzählt, entgleisen so selbst politische Veranstaltungen, Fußballspiele und Polizeieinsätze zu Persiflagen. Ein Buch also, wie ein Katzenbuch zu sein hat – auf seine ganz besondere Art unwiderstehlich.
Aktualisiert: 2022-07-31
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Mit Vehemenz und Sprachwitz – Unbekannte Glanzstücke von Charles Dickens // „Zwischen uns beiden sei’s gesagt: bewunderungswürdig!“, frohlockt Charles Dickens in einem Brief an einen Freund und kann sich in dieser Äußerung der Begeisterung über einen eigenen Text, den er gerade für seine Zeitschrift „Household Words“ geschrieben hat, nicht enthalten. Dickens war zeitlebens ein journalistischer Schriftsteller, verdankte seinen frühen Erfolg den Skizzen und Erzählungen, die er in Zeitungen veröffentlichte. Mit „Household Words“ und „All the Year Round“ gründete er später zwei eigene Zeitschriften, in denen er nicht nur seine Romane in Fortsetzungen erscheinen ließ, sondern regelmäßig auch Erzählungen, Reportagen und Kommentare zum Zeitgeschehen. Anspruch, Unterhaltung und Drängen auf Sozialreformen waren Dickens’ Ziele als Zeitschriftenmacher, und der Erfolg spiegelte sich in den Hunderttausenden von Leserinnen und Lesern, die jede Ausgabe erreichte.
Dieser Band versammelt die besten bei uns unbekannt gebliebenen Dickens-Beiträge, zahlreiche davon erstmals auf Deutsch. Dickens’ Feder braust vor Energie, Angriffs- und Erzähllust, und gar manches erweist sich als zeitlos und heute wieder aktuell.
Aktualisiert: 2023-03-09
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Ein Edelstein in Walter Scotts Spätwerk – Zu seinem 250. Geburtstag am 15. August 2021
Das hierzulande lange zu Unrecht vergessene Buch, das zu Walter Scotts besten Werken gehört, wird zum ersten Mal seit 175 Jahren völlig neu übersetzt und beweist die Meisterschaft und hohe Sprachkunst Scotts. Nach einem wechselvollen Leben beschließt der Schotte Chrystal Croftangry, es zum Schriftsteller zu bringen. Dass er bereits an die sechzig Jahre alt ist, mindert sein Bestreben keineswegs. Croftangry beschreibt seine Geschichte und seine Motivation, berichtet von den Freuden und Leiden des Erzählens und von der Begeisterung für die Welt der Stoffe und Geschichten. Hoffen und Bangen eines angehenden Schriftstellers werden mit Witz und Ironie eindrücklich geschildert, und immer wieder macht sich Scott über sich selbst lustig. „Chrystal Croftangrys Geschichte“ zeigt Scott in Hochform, weshalb sich das Buch unter Kennern stets besonderer Beliebtheit erfreute. „Der Stil der Erzählungen ist exzellent“, schrieb Scotts erster Biograf George Lockhart, und Autor John Buchan hielt fest: „Croftangry ist Scott selbst, und einige der Texte sind das Bewegendste, das Scott je geschrieben hat.“
Aktualisiert: 2021-12-20
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Groteskes Welttheater: Ein satirischer Blick auf kleinstädtische Verhältnisse - Jürgen Glockers fiktionales Schopfloch liegt im Hochschwarzwald, doch wir ahnen bald: „Schopfloch ist überall.“ Der Autor erzählt in seinem neuen Roman von den Irrungen und Wirrungen eines intellektuellen Hochstaplers und zugleich von einer Kleinstadt, hinter deren schöne Zuckerbäcker Fassaden er uns schauen lässt: auf Neid, Hass, Liebe und Intrigen, auf den meist komischen, manchmal aber auch tödlichen Kampf um Anerkennung, Erfolg und Macht und auf ein ausgetüfteltes Spitzelwesen. Aus unterschiedlichen Perspektiven und mit Hilfe eines vielstimmigen Chors aus Erzählerinnen und Erzählern beobachtet Jürgen Glocker die Mitwirkenden eines grotesken Welttheaters in der deutschen Provinz: vom Freak bis zum wohlsituierten Unternehmer. Sein Buch bietet einen satirischen Blick auf kleinstädtische Verhältnisse und darauf, was sie mit uns Menschen machen. Schopfloch ist überall.
Aktualisiert: 2021-11-30
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Die Astronomie ist seit Jahrhunderten in Heidelberg beheimatet. Hier wurde 1609 Keplers Astronomia Nova gedruckt. Mit ihrer neuen Spektralanalyse bestimmten Kirchhoff und Bunsen 1859 erstmals die Bestandteile der Sonne – das markierte die Geburtsstunde der Astrophysik. Auf dem Königstuhl entstand 1898 die erste Bergsternwarte Deutschlands. Heute ist Heidelberg mit sechs wissenschaftlichen Instituten ein international vernetztes Zentrum der Astrophysik.
Aktualisiert: 2022-08-01
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Alfred Hübner legt eine lebendig erzählte, auf neusten Forschungen beruhende Biografie vor, die auf rund 15-jähriger Recherchen beruht und sämtliche Legenden Zechs mit Zeugnissen vergleicht. Heraus schält sich ein Leben aus vielen, das seinesgleichen sucht: Der Dichter Paul Zech (1881-1946) manipulierte seinen Lebenslauf nach Belieben. Als Sohn eines Seilers aus Westpreußen besuchte er kein Gymnasium und auch die Promotion zum Dr. phil. war frei erfunden. „Dr. Zech“ führte ein Doppelleben mit Familie und Sängerin Hilde Herb, die er gern als seine Frau ausgab. Die Jahre nach dem Ersten Weltkrieg bedeuteten den Höhepunkt seiner literarischen Karriere. Später zerstritt er sich mit seinen Verlegern, wurde Hilfsbibliothekar in der Berliner Stadtbibliothek und nach Plagiatsvorwürfen 1929 aus dem Schriftstellerverband ausgeschlossen. 1933 wurde Zechs Bücherdiebstahl im Dienst bekannt, er hatte 2500 Bände nebenbei verkauft. Angesichts einer Vorladung der Kripo verschwand er Anfang August 1933 aus Berlin nach Buenos Aires. Er gab sich als Verfolgter und ausgebürgerter Linksintellektueller aus, dessen Bücher sogar verbrannt worden seien. Die langen Expeditionen, die er in den 1930er Jahren gemacht haben will, darunter nach Brasilien, Peru oder Chile, sind bloße Fiktion. Das auf lange Sicht erfolgreichste Werk Zechs sind „Die Balladen und lasterhaften Lieder des Herrn François Villon“. Hier findet sich das berühmte Gedicht „Ich bin so wild nach deinem Erdbeermund“, das bei Villon keinerlei Vorbild hat. Der Villon hat es auf mehrere Hunderttausend Exemplare in 30 Auflagen gebracht und Zech postum zum Erfolgsautor gemacht – tragischerweise nicht unter seinem eigenen Namen.
Aktualisiert: 2021-08-31
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