Das waren Zeiten!

Das waren Zeiten!
Auf eine 800-jährige Geschichte blickt die Stadt Attendorn im Jahr 2022 zurück. 1222 verlieh Erzbischof Engelbert von Köln dem Ort an der Biggefurt im Süden des Herzogtums Westfalen die Stadtrechte. Seitdem haben die Mauern der ehrwürdigen Pfarrkirche St. Johannes Baptist acht Jahrhunderte kommen und gehen sehen: Epochen des Aufschwungs und der Blüte ebenso wie Krisen, Kriege und Katastrophen. Zu den größten Einschnitten gehörte zweifellos die Zerstörung der Stadt am Ende des Zweiten Weltkriegs. Wie die Stadt und ihre Bewohner sich nach 1945 aufrappelten, wie Alt-Attendorner und Neubürger die Jahre von Wiederaufbau und „Wirtschaftswunder“ bis in die frühen 1970er Jahre erlebten, davon erzählt der Film „Das waren Zeiten“. Das gut 45-minütige Stadtporträt basiert zum einen auf zahlreichen historischen Filmaufnahmen, in denen verschiedenste Ereignisse der 1950er bis 1970er Jahre festgehalten worden sind. Die meisten stammen von Amateurfilmern, einige von Profis. Diese bewegten Bilder hat Regisseurin Christine Finger durch insgesamt 12 Interviews mit Experten und Zeitzeugen ergänzt. Während Otto und Peter Höffer profund in die Stadtgeschichte einführen und einen Bogen von der Stadtgründung 1222 bis ins 20. Jahrhundert schlagen, blicken die Zeitzeuginnen und Zeitzeugen aus ihrer je eigenen Sicht auf die Entwicklung der Stadt seit 1945 zurück. Anschaulich und emotional beschreiben sie zum Beispiel die dramatischen letzten Kriegswochen, den Einmarsch der Amerikaner und die verheerende Munitionsexplosion im Rathaus einige Wochen später, den Wiederaufbau der Häuser und den Neustart der Wirtschaft, die Integration der Vertriebenen und Gastarbeiter sowie die kommunale Neuordnung von 1969, mit der die Stadt und ihre Dörfer zusammenwuchsen. Ein besonderes Augenmerk legt das Filmporträt auf das lebendige Karnevals-, Oster- und Schützenbrauchtum, das Attendorn heute wie damals auszeichnet. Den Abschluss bilden farbenfrohe Bilder vom Stadtjubiläum 1972, an das sich viele Attendorner bis heute mit leuchtenden Augen erinnern. Insgesamt vermittelt der Film lebendige und berührende Einblicke in die Geschichte der traditionsreichen Hansestadt im Südsauerland zwischen Kriegsende und Stadtjubiläum. Das waren Zeiten!
Aktualisiert: 2022-09-21
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Franz Hitze

Franz Hitze
Franz Hitze (1851-1921) darf als einer der prägenden Gestalter des deutschen Sozialstaates gelten. Mit seinen Initiativen – insbesondere zum Ausbau der Arbeiterversicherungssysteme, zur betrieblichen Mitbestimmung, zum Arbeits- und Mütterschutz sowie zum Verbot der Kinderarbeit – hat er wesentliche Grundlagen für das heutige deutsche Sozialsystem gelegt. Aus Anlass seines 100. Todestages ist im gemeinsamen Auftrag des LWL-Medienzentrums für Westfalen, der Landeszentrale für politische Bildung NRW und Hitzes Heimatstadt Olpe ein dokumentarisches Filmporträt entstanden, das in anschaulicher Weise an diesen bedeutenden Westfalen erinnert. Speziell für Nordrhein-Westfalen ist Franz Hitze eine wichtige historische Integrationsfigur. Durch seine Herkunft aus dem Sauerland, seine soziale und pastorale Arbeit im niederrheinischen Textilrevier und seine wissenschaftliche Tätigkeit in der damaligen westfälischen Provinzialhauptstadt Münster verklammert er in seiner Person unterschiedliche Landesteile des Bundeslandes. Zugleich hat er einige der Gründungspersönlichkeiten des Landes unmittelbar und mittelbar stark beeinflusst. Für den deutschen Katholizismus und insbesondere die westdeutschen Bistümer waren unter anderem seine Anstöße zum Aufbau katholischer Arbeitervereine, zur Erwachsenenbildung und zur Gründung des Caritas-Verbandes bahnbrechend. Auch die von ihm erhobenen Forderungen einer Sozialpflicht des Eigentums und einer staatlich-sozialpolitischen Regulierung des Kapitalismus haben weiterhin hohe Aktualität, gerade im weltweiten Kontext einer globalisierten Wirtschaft. In sechs Kapiteln vermittelt der von der Berliner „Bildungsfilm GbR“ produzierte Film in gleichermaßen populärer wie seriöser Weise Leben, Werk und bleibende Bedeutung Franz Hitzes. Mithilfe von Drehs an Originalschauplätzen, einem Schauspieler, der in die Rolle des älteren Franz Hitze schlüpft, und auch einigen Graphic-Novel-Szenen, die historische Settings visualisieren, wird die außergewöhnliche Persönlichkeit des Priesters und Politikers lebendig. Der Film richtet sich an alle, die sich für die deutsche und speziell rheinisch-westfälische Gesellschaftsgeschichte des ausgehenden 19. und frühen 20. Jahrhunderts interessieren. Schulen und außerschulischen Bildungsträgern in ganz Nordrhein-Westfalen (und darüber hinaus) möchte er einen Impuls liefern, sich mit der sozialen Frage und den Bemühungen zu ihrer Lösung zu beschäftigen und davon ausgehend nach der Bedeutung eines funktionierenden Sozialsystems für unsere Gesellschaft zu fragen.
Aktualisiert: 2021-10-07
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700-Jahrfeier Hohenlimburg

700-Jahrfeier Hohenlimburg
Im Jahr 1930 bereitet sich die damals selbstständige Stadt Hohenlimburg in Westfalen auf ihr großes Jubiläum vor. 700 Jahre Hohenlimburg sollen gefeiert werden – so lang liegt die Gründung der namensgebenden Burg zurück, vermuten die örtlichen Heimatforscher. Schon 1928 hatte ein Festtagskomitee mit den Planungen eines ausgedehnten Stadtfestes begonnen – nicht ahnend, dass die bald aufkommende Weltwirtschaftskrise auch in der wohlhabenden Industriestadt Spuren hinterlassen würde. An den Festtagen im Juni 1930 gerät das in den Hintergrund. Die Jubiläumsfeier wird ein voller Erfolg! Rund 70.000 Menschen finden sich an den Festtagen in der Stadt an der Lenne ein. Den Höhepunkt der dreitägigen Feierlichkeiten bildet ein opulenter Festumzug, der eine Rückschau auf die Stadthistorie vom frühen Mittelalter bis ins späte 19. Jahrhundert gibt. Rund 350 Darsteller ziehen durch die Straßen und stellen in aufwendigen Kostümen Ereignisse aus verschiedensten Epochen der Stadtgeschichte nach. Dem ortsansässigen Fotografen Wilhelm Höppe ist es zu verdanken, dass die Feierlichkeiten auf 35mm-Film gebannt wurden. Er machte es sich zur Aufgabe, das Fest und seine Besucher in Szene zu setzen und für die Nachwelt zu dokumentieren. Zwar merkt man dem Film an mancher Stelle an, dass Laufbild für den Fotografen etwas völlig Neues war, doch verleiht ihm das auch einen ganz eigenen, handgemachten Charme. In jedem Fall hat der ambitionierte Amateurfilmer ein eindrucksvolles Zeitdokument geschaffen. Das vermeintliche Gründungsdatum Hohenlimburgs wurde inzwischen widerlegt und der Film geriet zunächst in Vergessenheit. Erst nachdem Hohenlimburg 1975 in die Stadt Hagen eingemeindet worden war, tauchte die einzig existente Vorführkopie wieder auf und wurde vom Stadtmuseum Hagen schließlich zu Verwahrung an das Filmarchiv des LWL-Medienzentrums für Westfalen übergeben. Doch bei einer bloßen Archivierung sollte es nicht bleiben, denn im Jahr 2020 feiert der Heimatverein Hohenlimburg sein 100-jähriges Bestehen. In Kooperation mit dem Stadtarchiv Hagen und dem Heimatverein Hohenlimburg nimmt das LWL-Medienzentrum dieses Jubiläum zum Anlass für eine Neuveröffentlichung. Die DVD-Edition wird von einem Introfilm eingeleitet, ist digital neu aufbereitet und von einem Pianisten durchgängig musikalisch unterlegt – ganz so wie ein Stummfilm in dieser Zeit aufgeführt wurde.
Aktualisiert: 2021-09-29
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Aufbau West

Aufbau West von Höper,  Hermann J, Köster,  Markus, Kühn,  Anja, Zache,  Dirk, Zech,  Björn
Die DVD besteht aus einem Videoteil mit vier Filmen (99 Min.) und einem ROM-Teil. Der ROM-Teil enthält Sachtexte und Zeitzeugen-Interviews zu den Themen Flucht und Vertreibung, Wiederaufbau und Integration sowie historische Dokumente. Ein Quiz eröffnet zum Abschluss die Möglichkeit, die Inhalte der DVD auf spielerische Weise Revue passieren zu lassen.
Aktualisiert: 2022-12-05
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Die Kamera im Arbeitskampf

Die Kamera im Arbeitskampf
Anfang der 1980er Jahre ist die Flanschenfabrik Mönninghoff in Hattingen aufgrund wirtschaftlicher Schwierigkeiten von der Schließung bedroht. Die Belegschaft geht in den Arbeitskampf. Schließlich gibt es auch von Seiten der Politik die Bereitschaft, das Werk zu retten. Doch der Kampf um den Erhalt des Betriebes scheitert an der Weigerung einer Bank, das „Hattinger Modell“ finanziell mitzutragen. Nach über 80 Jahren schließt der Traditionsbetrieb in der Stadt an der Ruhr 1984 seine Tore. Diese aufreibende Zeit wird von einem jungen Filmteam begleitet, den Mitgliedern eines Volkhochschulkurses in der Filmwerkstatt Essen-Borbeck. In der ganzen Republik entstehen in diesen Jahren Videogruppen und Medieninitiativen. In Essen wird der Verein „Medienzentrum Ruhr“ gründet. Gemeinsam mit seinen acht Kursteilnehmer*innen beschließt Gründungsmitglied Jörg Keweloh, den Arbeitskampf der Belegschaft festzuhalten. Ohne wirkliches Konzept probieren sich die filmischen Laien an dem, was sie soeben im Videokurs kennengelernt haben. Begeistert von Mut und Entschlossenheit der „Mönninghoffer“ und fasziniert von deren Arbeitswelt fahren die Videofilmer*innen über Wochen immer wieder nach Hattingen. Ergebnis ist 1985 ein Film mit dem Titel „Der Konsul ist schon lange tot“. 35 Jahre später geht der Filmemacher Daniel Huhn im Auftrag des LWL-Medienzentrums den damaligen Ereignissen in einem neuen Dokumentarfilm mit dem Titel „Die Kamera im Arbeitskampf“ nach. Eingebettet in Ausschnitte aus „Der Konsul ist schon lange tot“ sowie unterstützt durch weiteres filmisches und fotografisches Archivmaterial beleuchten Zeitzeugeninterviews die Geschichte der Filmentstehung im Kontext des Arbeitskampfes bei Mönninghoff. Ehemalige Angehörige der „Produktionscombo schneller suum“ und des Medienzentrums Ruhr, ehemalige Arbeiter von Mönnighoff und Gewerkschafter sowie ein Hattinger Stadthistoriker kommen zu Wort. Mit einem Abstand von mehr als drei Jahrzehnten erzählen sie von den Hintergründen und ihren individuellen Erfahrungen als Teil eines Arbeitskampfes und eines filmischen Experiments, berichten von persönlichen und strukturellen Grenzen, von Enttäuschung und Frustration, aber auch von Hoffnung, Selbstbewusstsein und Solidarität. Neben dem Hauptfilm enthält die DVD den 104-minütigen Film „Der Konsul ist schon lange tot“, der während des Arbeitskampfes der Belegschaft Mönninghoff 1983/84 entstanden war. Der Film ist dazu 2019 vom Team des LWL-Medienzentrums einer aufwändigen digitalen Überarbeitung unterzogen worden. Anders als in den 1980er-Jahren konnten Farbverschiebungen und Belichtungsfehler nunmehr mittels moderner Computertechnik weitgehend korrigiert werden. Auch die Tonmischung wurde optimiert. Inhaltliche, dramaturgische oder gestalterische Veränderungen wurden hingegen vermieden, um Authentizität und Charakter des ursprünglichen Werkes bestmöglich zu bewahren.
Aktualisiert: 2021-10-06
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Orten

Orten
Dieser Film der in Kanada und Berlin lebenden Regisseurin Margit Schild hat das LWL-Medienzentrum für Westfalen sehr gerne in seine Reihe von „Westfalen Medien“ aufgenommen, setzt der Film „ORTEN“ doch die Serie von Dokumentationen fort, die sich in den vergangenen Jahren mit der mehr oder weniger gelungenen Integration von „Fremden“ im Landesteil Westfalen beschäftigt haben. Die Suche nach einem Ankerpunkt, nach Halt, nach Heimat und nach Raum zur Entfaltung beschäftigt Menschen auf der ganzen Welt. Wo ist Heimat? Was kann Heimat sein? Wenn es nicht mehr der Geburtsort ist, was ist es dann? Ist Heimat der Ort, der Möglichkeiten und Chancen zu einem erfüllten, selbstbestimmten Leben bereithält? Die fünf Menschen in diesem Film, die vor langer Zeit oder erst kürzlich nach Westfalen gekommen sind, durchfahren die Landschaft und tauschen sich aus über ihre Ideen von Heimat, von Chancen, die sich bieten und die sie ergriffen haben. Sie erzählen vom Ankommen und davon, genau hier in Westfalen am richtigen Platz zu sein. Angesichts vielfältiger gesellschaftlicher Spaltungen und zunehmend rassistischer Tendenzen spielt die Frage nach einer positiven Gestaltung unserer heterogenen Gegenwartsgesellschaft eine zentrale Rolle für eine zeitgemäße politische Bildung. Mit ihrem Film trägt Margit Schild nach dem Urteil der Bundeszentrale für politische Bildung dazu bei, „relevante Themen der Zukunft auf die Agenda zu setzen. Das Setting des Roadmovies ist gelungen. Inkludierend, vielfältig und auf Augenhöhe mit den unterschiedlichen Prägungen und individuellen Erfahrungen der Protagonistinnen und Protagonisten.“
Aktualisiert: 2021-10-06
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Paderborn

Paderborn
Auf der Basis von historischen, meist privaten Filmaufnahmen und Fotos beleuchtet Filmautorin Andrea Wirtz den Wandel der Stadt Paderborn von 1920 bis 1960. Ergänzt durch persönliche Erinnerungen von Zeitzeugen entsteht ein lebendiges Bild dieser Zeit. Das Leben ist Anfang der 1920er Jahre beschaulich, die Region ist vor allem vom Handwerk und der Landwirtschaft geprägt. Doch auch in Paderborn hält die Moderne Einzug und zieht Menschen an. Der technische Fortschritt benötigt Arbeitskräfte. So wird Mitte der 1920er Jahre die Wohnungsnot zum drängendsten Problem. Auch die Weltwirtschaftskrise trifft die Stadt schwer. Die nationalsozialistische Aufrüstungspolitik führte dann in der Garnisonsstadt zur Erneuerung und Erweiterung der veralteten Infrastruktur. Lange bleibt das Alltagsleben vom Kriegsgeschehen weitgehend unberührt, doch bei den schweren Luftangriffen zu Kriegsende kommen Hunderte von Paderbornern ums Leben. Wie in vielen anderen westdeutschen Städten bleibt von der Innenstadt nur ein Trümmerfeld. Nach jahrelangen Aufräumarbeiten muss sich die Stadtverwaltung neben zahlreichen Alltagsproblemen um den grundlegenden Wiederaufbau kümmern. Die entscheidende Frage ist: Rekonstruktion des alten Stadtbildes oder ein völlig neues Paderborn. Stadtplaner Reinhold Niemeyer, der bis 1943 zum engeren Mitarbeiterstab von Albert Speer gehörte, macht sich für eine radikale Modernisierung stark. Viele der zerstörten Häuser werden abgerissen. Die geräumten Flächen ermöglichen dreispurige Straßen, Parkraum und großzügig ausgelegte Plätze und sie eröffnen den freien Blick auf den Dom, die Abdinghofkirche und das Paderquellgebiet. Paderborn gilt damals mit seinem radikalen Umbau als Muster vorbildlicher Stadterneuerung. Dennoch bleibt die strukturschwache Stadt bis 1955 wirtschaftliches Notstandsgebiet. Erst mit dem Ostwestfalenplan, der die Ansiedlung von Industrie und Gewerbe unterstützt, geht es endlich aufwärts. Neben dem Hauptfilm enthält die DVD den Film „Use Liburges. Ein Paderborner Heimatfilm“, der im Auftrag der Paderborner Diözesanfilm- und Bildstelle im Zusammenhang mit der 1100-Jahrfeier des Festes zu Ehren des Stadt- und Bistumsheiligen Liborius im Jahr 1936 entstand. Ein einzigartiges Dokument des traditionsreichen Liborifestes – eines der größten und ältesten Volkfeste in Deutschland.
Aktualisiert: 2019-11-18
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Weimar im Westen

Weimar im Westen von LWL-Institut für westfälische Regionalgeschichte
Die Weimarer Republik ist Deutschlands erste Demokratie und zugleich eine Zeit voller Gegensätze: Politische Neuanfänge, soziale Fortschritte und kultureller Aufbruch gehen mit sozialen Konflikten und extremer Gewalt einher. Wie kann man sich diese turbulente Zeit vorstellen? Wie verlief sie in Westfalen und im Rheinland? In ihrem Film rücken Andreas Feddersen und Johannes Romeyke die widersprüchlichen Entwicklungen und Ereignisse in Westfalen-Lippe und im Rheinland in den Fokus. Auf Basis von historischen Filmaufnahmen und Fotos, die aus einer Vielzahl von Archiven zusammengetragen wurden, gibt der Film einen lebendigen Einblick in die Zeit zwischen 1918 und 1933. Fachleute aus ganz Nordrhein- Westfalen stellen in Interviews die Ereignisse und Entwicklungen in den historischen Kontext und verdeutlichen die weitreichenden Auswirkungen bis heute. Die erste Demokratie Deutschlands entsteht nach der Urkatastrophe des Ersten Weltkriegs, dem Zusammenbruch des Kaiserreichs und der Revolution aus einer Situation größter politischer wie gesellschaftlicher Orientierungslosigkeit und Unsicherheit. Gleichzeitig gilt die 1919 verabschiedete demokratische Verfassung der Weimarer Republik als die modernste der Welt. Gerade in Westfalen und im Rheinland war die Weimarer Republik auch ein Laboratorium für gesellschaftliche, kulturelle und technische Experimente und Innovationen – etwa im Bereich des sozialen Wohnungsbaus, im Sport, in neuen Massenmedien wie dem Radio und dem Kino, in der Bildungspolitik und der Kunst. Bis heute wird darum gestritten – nicht nur unter Historikern, auch in der Öffentlichkeit –, was eigentlich Weimar zerstört hat. War es die Wirtschaftskrise? Oder die Zerstrittenheit der Parteien? War es die mangelnde Anerkennung der Republik oder die verunsicherte und gespaltene Gesellschaft? Der Film macht deutlich, dass es auf diese Frage keine einfache Antwort gibt. Der Film ist entstanden im Rahmen des Projekts „Weimar im Westen: Republik der Gegensätze“ – eine gemeinsame Ausstellung des LWL-Instituts für westfälische Regionalgeschichte und des LVR-Instituts für Landeskunde und Regionalgeschichte in Kooperation mit dem LWL-Medienzentrum für Westfalen sowie dem Verein Weimarer Republik und der Agentur Musealis. Die Ausstellung ist Teil des Bauhaus-Jubiläums in NRW: „100 jahre bauhaus im westen“, ein Projekt des NRW-Ministeriums für Kultur und Wissenschaft und der Landschaftsverbände Westfalen-Lippe und Rheinland. Schirmherrin ist Isabel Pfeiffer-Poensgen, Ministerin für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen.
Aktualisiert: 2019-11-18
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PROSPER/EBEL

PROSPER/EBEL
DVD mit Begleitheft, 2018 (D 194) 7 Filme, zusammen 7 Stunden, sw und Farbe (1980 – 1982, 1998) Bottrop-Ebel, eine kleine Bergarbeitersiedlung im nördlichen Ruhrgebiet. Mitte des 19. Jahrhunderts auf der grünen Wiese errichtet, um Arbeiter an die benachbarten Prosper-Zechen zu binden. Ende der 1970er Jahre eine Insel, eingeschlossen von Industrie, Halden und Verkehr. Drei Jahre lang – von 1979 bis 1982 – lebte und arbeitete eine Gruppe von Dokumentaristen des RuhrFilmZentrums in der Zechensiedlung und begleitete mit der Kamera das Leben der Bewohner übertage und untertage. Ein Zyklus von sechs Filmen entstand auf diese Weise – eine exemplarische Geschichte des Ruhrgebiets: Die Filme erzählen vom Alltagsleben in der Siedlung („Inmitten von Deutschland“), von den Migrationserfahrungen der schlesischen und türkischen Zuwanderer („Die Einwanderer“), von der Knochenarbeit der Bergleute untertage („Matte Wetter“), von festgefügten Geschlechterrollen („Frauen-Leben“), von den Hoffnungen und Sorgen der Nachwuchs-Bergleute („Die vierte Generation“) und von den Alltagserfahrungen eines Bewohners („Grüße vom Nachbarn Karl“). 1998 kehrten die Filmemacher noch einmal zurück zu den Orten und Menschen von Prosper/Ebel. Die Bewohner erzählten ihnen, was sich geändert hatte und was geblieben war („Das Alte und das Neue“). Längst war die Zukunft des Kohlebergbaus existenziell bedroht, gleichzeitig waren in unmittelbarer Nachbarschaft der Siedlung Kunstwerke der Industriekultur und ein Freizeitpark entstanden. Sieben Filme – eine Alltagschronik aus dem Ruhrgebiet: Leben, Arbeiten, Geschichte – inmitten von Deutschland. Mit dieser DVD-Edition macht das LWL-Medienzentrum für Westfalen in Kooperation mit dem Ruhr- FilmZentrum dieses außergewöhnliche dokumentarische Filmprojekt nach über 30 Jahren wieder für eine breite Öffentlichkeit zugänglich.
Aktualisiert: 2019-11-18
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HEIMATKINO

HEIMATKINO
Seit mehr als 100 Jahren gibt es in Westfalen „Kinematographen-Theater“, wie sie in den Anfängen hießen. Seitdem haben Kinos ganzen Generationen Unterhaltung und Zerstreuung geboten, aber auch die geistige und kulturelle Entwicklung vieler junger Menschen in entscheidender und positiver Weise mitgeprägt. Auch und gerade im Ruhrgebiet waren Kinos wie Trinkhallen, Schrebergärten und Fußballplätze lange Zeit ein fester Bestandteil der Alltagskultur. Wo heute noch ein paar Multiplexe stehen und manche Programmkinos ums Überleben kämpfen, existierten in den 1950er Jahren zwischen Duisburg und Dortmund, Hamm und Hagen Hunderte von Kinos. Dabei hatte das Kino als Kulturgut lange Zeit einen schweren Stand: Am Anfang haftete ihm in den sogenannten bürgerlichen Kreisen ein ausgesprochenes Schmuddelimage an. Die Unkontrollierbarkeit der verdunkelten Kinosäle und die angeblich gesundheitsschädigenden Folgen der flimmernden Bilder mobilisierte vor allem bei Jugendschützern heftige Gegenwehr. Seit den 1960er Jahren sind es nicht mehr solche Bedenken, die dem Kino das Leben schwermachen, sondern eher technische Entwicklungen: zunächst der Siegeszug des Fernsehens, dann das Aufkommen der VHS-Kassetten und später von DVD und Beamer, seit einigen Jahren der Siegeszug der bewegten Bilder im Internet: Youtube und Netflix lassen grüßen. Trotzdem hat das Kino bis heute seine Faszination bewahrt – und sich immer wieder neu erfunden. Das zeigt in wunderbarer Weise Daniel Huhns Film „HEIMATKINO“, den wir in dieser Edition einem breiten Publikum zugänglich machen. In einer Reihe von Episoden dokumentiert der mit Unterstützung des LWL-Medienzentrums, des Regionalverbands Ruhr und der Kulturstiftung Masthoff entstandene Film die sich wandelnde Kinokultur im Ruhrgebiet. Er beleuchtet den Untergang und die Wiederauferstehung der Orte, die Filme zu einem Kinoerlebnis gemacht haben und immer noch machen. Dabei präsentiert er ganz unterschiedliche Formen der Kinokultur: vom Auto- und Bahnhofskino über Filmclubs und anspruchsvolle Programmkinos bis zu den großen Lichtspieltheatern. Und er lässt die zu Wort kommen, die den Kulturort Kino bis heute mit Leben füllen. Der Film „HEIMATKINO“ ist eine Liebeserklärung an das Kino als kultureller Ort – nicht nur im Ruhrgebiet!
Aktualisiert: 2022-04-01
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1946 von Schlesien ins Münsterland vertrieben

1946 von Schlesien ins Münsterland vertrieben
Als Folge des verlorenen Zweiten Weltkriegs wurden Millionen von Menschen aus den vormals deutschen Ostgebieten vertrieben und gen Westen deportiert. In völliger Ungewissheit, wo ihr Zug enden würde, gelangten allein von März bis September 1946 Zehntausende Ostvertriebene aus Schlesien ins Münsterland. Im Kreis Coesfeld erfolgte ihre Verteilung auf den kriegsbedingt äußerst knappen Wohnraum über das Bezirksdurchgangslager Maria Veen und das Kreisdurchgangslager Lette bei Coesfeld. Ende 1948 lebten in Westfalen 736.000 Vertriebene und Flüchtlinge, was zwölf Prozent der Bevölkerung entsprach. Die Neuankömmlinge waren ungleich verteilt. In manchen Landkreisen machte ihre Zahl über 30 Prozent der Bevölkerung aus, im Kreis Coesfeld betrug ihr Anteil 1951 rund 15 Prozent. Sie mussten sich in der fremden Umgebung eine Existenzgrundlage verschaffen und gemeinsam mit den Alteingesessenen die Wiederaufbauanstrengungen bewältigen. Das Durchgangslager in Lette, von dem der Film handelt, hinterließ bei den Neuankömmlingen einen prägenden Eindruck. Gleich nach ihrer Ankunft wurden sie hier kurzzeitig untergebracht, registriert, desinfiziert und medizinisch untersucht. Dieses Lager hatte der Kreis Coesfeld in schon bestehenden älteren Holzbaracken eingerichtet. An deren abgelegene Lage und Kargheit, aber auch Naturnähe erinnern sich die Zeitzeugen bis heute lebhaft und berichten darüber im Film. Im Juli 2014 und August 2015 wurde in Coesfeld auf Initiative des Vereins „Denkmal Barackenlager Lette e.V.“ ein umfangreiches Interviewprojekt durchgeführt, das mit der Filmkamera aufgezeichnet wurde. Ziel war, neben der eigentlichen Lagergeschichte auch die persönlichen Vertreibungs- und Integrations-Erinnerungen der kleiner werdenden Erlebnisgeneration zu dokumentieren. Aus diesem Fundus ist dieser Film entstanden. Er schildert die Vertreibung, die großen Gruppentransporte mit der Eisenbahn ins Münsterland, die Ankunft im Lager Lette, die Verteilung auf die zumeist ländlich gelegenen, einfachen Quartiere und die Erfahrungen mit den Einheimischen in neuer Umgebung. Mit dem Abstand von Jahrzehnten blicken die Zeitzeugen auf ihre Erlebnisse zurück und gewähren dabei Zugang zu ihren damaligen wie heutigen Gedanken und Gefühlen. Der Film thematisiert das Thema Flucht und Vertreibung anhand von eigenem Erleben vieler Menschen in unserer Gesellschaft. Die Schilderungen der Protagonisten machen deutlich, wie nachhaltig Flucht und Vertreibung auch nach vielen Jahrzehnten im persönlichen Leben nachwirken. So kann der Film auch dazu beitragen, mehr Verständnis für Situation und Gefühle heutiger Migranten in Deutschland und Europa zu entwickeln.
Aktualisiert: 2022-04-01
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Natur und Landschaft an der Porta Westfalica

Natur und Landschaft an der Porta Westfalica
Dieser Film stellt mit der Porta Westfalica eine besonders reizvolle Landschaft Westfalens vor. Zwischen Wiehengebirge im Westen und Weserbergland im Osten bahnt sich dort die Weser ihren Weg bis zum markanten Durchbruch zu Füßen des Kaiser-Wilhelm-Denkmals. Der Film zeigt die Vielfalt von Natur und Landschaft und beschreibt Ziele und Maßnahmen, diesen besonderen Raum zu schützen. In Nordwestdeutschland existieren heute im Grunde keine natürlichen Landschaften mehr. Seitdem der Mensch Ackerbau und Viehzucht betreibt und sesshaft geworden ist, erfolgt durch seine wirtschaftlichen Aktivitäten eine Überformung und auch Beeinträchtigung der Natur. Zugleich unterliegen Landschaften mit ihrer jeweils charakteristischen Naturausstattung aufgrund von Klimaveränderungen einem beständigen Wandel. Es sind also Mensch und Klima, die Einfluss auf die uns umgebende Natur genommen haben und nehmen. Landschaftsplanung trägt dazu bei, den Naturhaushalt als Lebensgrundlage des Menschen zu erhalten und geschädigte Bereiche zu regenerieren. Neben ökologisch begründeten Leitsätzen kann sich Planung auch an ästhetischen Leitbildern orientieren. 1993 wurde im Kreis Minden-Lübbecke der „Landschaftsplan Porta Westfalica“ in Kraft gesetzt. Das Umweltamt des Kreises Minden-Lübbecke hat in Kooperation mit dem LWL-Medienzentrum für Westfalen filmisch die Vielfältigkeit der Landschaft im nordöstlichen Westfalen an der Weser dokumentiert. In 13, auch einzeln anzuwählenden Filmkapiteln, werden ganz unterschiedliche Landschaftsbestandsteile mit ihrer Vegetation, den Tieren und Pflegemaßnahmen vorgestellt. Immer wieder kommen nicht nur die Menschen zu Wort, deren Planung und Pflege wir diese Besonderheiten der Natur verdanken, sondern auch die Nutzer, die sich zu dem äußern, was sie in der Natur beobachten und erfahren können. Die in dem Film zu sehenden Maßnahmen und Projekte sind übertragbar auf andere Regionen und stehen somit exemplarisch für die vielfältigen Möglichkeiten und Erfolge einer modernen Landschaftsplanung.
Aktualisiert: 2019-11-18
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Die Dialekte von Nordrhein-Westfalen

Die Dialekte von Nordrhein-Westfalen
Könnten sich eine Frau aus Hummerzheim in der Eifel und ein Mann aus Winterberg im Hochsauerland verstehen, wenn beide ihren jeweiligen Dialekt sprechen? Die vorliegende Sammlung von Dialektaufnahmen soll zum einen die regionale Vielfalt der Dialekte in NRW beleuchten. Die Aufnahmen stammen aus völlig unterschiedlichen Sprachräumen. Zum anderen soll auch ein zeitlicher Vergleich ermöglicht werden: Neben aktuellen Tonaufnahmen stehen etwa 60 Jahre alte Tondokumente von Sprecherinnen und Sprechern, die größtenteils im 19. Jahrhundert geboren wurden. Die vorliegende CD bietet mit 44 Aufnahmen aus 40 Orten einen umfangreichen Einblick in den Wandel der Sprache. 44 Tracks im MP3-Format mit einer Gesamtlänge von 2 Stunden
Aktualisiert: 2022-09-20
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Lebens-Geschichte des Bergarbeiters Alphons S.

Lebens-Geschichte des Bergarbeiters Alphons S.
Doppel-DVD mit Begleitheft, 2018 (D 193) Film in acht Teilen, zusammen 4 Stunden, 16 Minuten, sw (1978) plus Interview mit Christoph Hübner und Gabriele Voss, 56 Minuten (2018) 1977 entstand der damals wie heute außergewöhnliche achtteilige Filmzyklus „Lebens-Geschichte des Bergarbeiters Alphons S.“ von Christoph Hübner, Gabriele Voss und Alphons Stiller. In viereinhalb Stunden erzählt Alphons S. seine Lebensgeschichte als Kind und jugendlicher Bergarbeiter im Ruhrgebiet, als Tippelbruder quer durch das Deutschland der zwanziger Jahre, als Landarbeiter auf den mecklenburgischen Gütern, als Anarchist und Linkssozialist - vor allem aber als kluger und wacher Zeitzeuge der Alltagsgeschichte in den Jahren 1906 bis 1939. Seinerzeit mit einfachsten technischen Mitteln realisiert, fand der Film bald eine erstaunliche Resonanz, wurde auf Festivals und mehrmals im Fernsehen gezeigt, gewann einen Adolf Grimme Preis, wurde in Kinos und in Schulen vorgeführt und vom Goethe-Institut weltweit vertrieben. Zugleich war er ein wichtiger Anreger der damals einsetzenden Welle der sogenannten ‚Oral-History’. 2017 wurde der Zyklus in die Liste des nationalen deutschen Filmerbes aufgenommen und konnte dadurch in Bild und Ton restauriert und neu digitalisiert werden. Damit kann die „Leben-Geschichte des Bergarbeiters Alphons S.“ nun wieder öffentlich und in Kinos gezeigt werden. Zugleich erstellte das LWL-Medienzentrum für Westfalen in enger Kooperation mit den Filmemachern Christoph Hübner und Gabriele Voss eine Doppel- DVD-Edition. Ein ausführliches Video-Interview mit den Filmemachern und ein umfangreiches Booklet sind sehr nützliche Extras. Alphons S. hat auch gut 40 Jahre später, nichts von seiner Aktualität, von seiner Faszination und Lebendigkeit verloren.
Aktualisiert: 2019-11-18
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Das neue alte Münster

Das neue alte Münster
Als am Ostermontag, dem 2. April 1945, britische und amerikanische Truppen in Münster einrückten, ergriffen sie Besitz von einer Trümmerwüste. 90 Prozent der Häuser in der Altstadt sowie die Wasser-, Strom- und Gasversorgung Münsters waren zerstört, die Bevölkerungszahl war auf unter 25.000 Menschen geschrumpft. Sie wohnten häufig in Ruinen, Kellern und Bunkern. Als der Filmamateur Werner Strumann 1948 mit seiner Kamera durch Münster ging, hatte sich die Stadt verändert. Es gab nun viel mehr Leben als in den Filmaufnahmen der unmittelbaren Nachkriegszeit. Die öffentlichen Verkehrsmittel wie Straßenbahnen und Busse verkehrten wieder und die Stadt war voller Menschen. Trotz des Ausmaßes der Zerstörung war man sich in Münster weitgehend einig, dass die Struktur der Altstadt wie auch der Prinzipalmarkt in etwa so wieder hergestellt werden sollten, wie sie vor dem Krieg ausgesehen hatten. Obwohl auswärtige Fachleute das als unzeitgemäß und „große Maskerade“ ablehnten, wurde der historisierende Wiederaufbau umgesetzt. Auch Rathaus, Dom und Schloss entstanden im alten Gewand neu. Doch in den 1950er Jahren kamen einige moderne Bauten hinzu: wie der Kiffe-Pavillon, die Landwirtschaftskammer oder das Stadttheater – der damals gewagte und richtungsweisende Bau ging in die deutsche Architekturgeschichte nach 1945 ein. Knapp 15 Jahre nach Kriegsende drehte der Kaufmann und Amateurfilmer Franz Josef Görtz das Stadtporträt „Münster ist eine Reise wert“. Der Film von 1959 war keine nüchterne Bestandsaufnahme, sondern präsentierte Münster in ausgesuchten Bildern. Kein Wunder, dass der Film, der eigentlich für einen Amateurfilmwettbewerb gedreht worden war, damals von der Stadt angekauft wurde. Auf der Basis historischer Filmdokumente beleuchtet Filmautor Markus Schröder diese Zeit nach dem Krieg, in der die Stadt in nur wenigen Jahren aus den Trümmern neu entstand. Die meist privaten Filmaufnahmen sind Dokumente der immensen Zerstörung, der jahrelangen Räumarbeiten und aufwändiger Wiederaufbauleistungen. Sie zeigen die neu entstehende Infrastruktur, Wohngebäude und alte und neue Wahrzeichen der Stadt. Neben dem Hauptfilm enthält die DVD auch die beiden historische Original-Filme, die Werner Strumann 1948 und Franz-Josef Görtz 1959 drehten. Heute sind beide einzigartige Dokumente der Nachkriegszeit in Münster.
Aktualisiert: 2022-12-05
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Erinnerungsorte in Münster

Erinnerungsorte in Münster
„Aufgrund des blutigen und dramatischen Endes der Täuferherrschaft im Jahr 1535 zählt die Geschichte rund um den „Wiedertäufer- König“ Jan van Leiden bis heute zu den populärsten historischen Erzählungen in Münster. Auch der 1648 in Osnabrück und Münster geschlossene Westfälische Frieden ist ein herausragendes Ereignis für die Stadtgeschichte. Als räumliche Anknüpfungspunkte dienen den beiden Filmen auf dieser DVD die symbolträchtigen drei eisernen Körbe am Kirchturm von St. Lamberti und der Friedenssaal im münsterschen Rathaus. Die beiden Kurzdokumentationen bieten einen leicht verständlichen und anschaulichen Überblick über zwei besondere historische Ereignisse, die weit über die Grenzen der Stadt Münster hinaus von Bedeutung sind. Zugleich regen sie zu einer kritischen Hinterfragung der über beide Episoden überlieferten Geschichtserzählungen an. Für den Schulunterricht sind die Filme durch zusätzliche didaktische Materialien ergänzt worden. Die Länge der Haupt- und Bonusfi lme beträgt insgesamt 70 Minuten. Die didaktischen Zusatzmaterialien stehen als PDF-Dateien im Rom-Teil der DVD zur Verfügung.
Aktualisiert: 2022-12-05
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Von Ölpern, Olpern und Büterlingen

Von Ölpern, Olpern und Büterlingen
DVD mit Begleitheft, 2017 (D 182) Film 40 Min., Schwarz-Weiß und Farbe plus sechs historische, z.T. bearbeitete und gekürzte Filme, zus. ca. 2 Stunden Der Filmbestand aus dem Stadtarchiv Olpe, der inzwischen im Filmarchiv des LWLMedienzentrums seinen Platz gefunden hat, ist ein wichtiger Bestandteil des historischen Gedächtnisses der Stadt. Es liegt eine Fülle von Filmmaterial aus unterschiedlichsten Quellen vor. Die Aufnahmen stammen aus alten Stadtfilmen und Eigendarstellungen lokaler Unternehmen, aus der offiziellen Kriegsberichterstattung des U.S. Militärs bis hin zu Familienaufnahmen aus privaten Nachlässen. Thematisch unvollständig, mit variierenden Bildqualitäten, zeigen die Aufnahmen nur einen kleinen Teil der Olper Geschichte – kleine Ausschnitte aus einer viel größeren Wirklichkeit. Dennoch sind es spannende Dokumente einer längst vergangenen Zeit. Der Film von Michael Kupczyk beleuchtet auf Basis historischer Filmdokumente den Zeitraum von Mitte der 1930er bis zum Ende der 1950er Jahre. Begleitet wird die filmische Zeitreise von Menschen, die diese Zeit als Kinder und Jugendliche in Olpe erlebt haben. Sie erzählen vor der Kamera von ihren ganz persönlichen Erlebnissen in der sauerländischen Kreisstadt, deren Einwohner Ölper, Olper und Büterlinge genannt werden. Die in der Stadt Geborenen heißen Olper, Zugezogene heißen Büterlinge. Wer mindestens in der zweiten Generation in Olpe lebt, darf sich Ölper nennen. In den 1930er Jahren ist Olpe mit seinen etwa 10.000 Einwohnern noch eine ländlich geprägte Stadt. Doch die Filmaufnahmen zeigen, dass die Gießereien und metallverarbeitenden Betriebe wichtige Arbeitgeber sind. Kupczyk nimmt das Gewerbe und die Wirtschaft in den Blick, den Einfluss des NS-Regimes, das in der damaligen Zeit auch in Olpe fest im Sattel sitzt, sowie die tiefen Einschnitte und die Auswirkungen des Zweiten Weltkriegs. Aber natürlich wird in Olpe auch gefeiert. So erlebt der Karneval in den 1930er Jahren eine – wenn auch nur kurze – Blütezeit, während der Schützenverein und das jährliche Schützenfest über die Jahrzehnte hinweg ihre ungebrochene Anziehungskraft für Jung und Alt behalten. Der 40-minütige Film schließt mit Aufnahmen aus den 1950er Jahren, in denen in die Infrastruktur investiert wird, die Wirtschaft floriert und die Stadt auf steigenden Wohlstand schauen kann. Neben dem Hauptfilm sind fünf historische Filme auf der DVD enthalten. Zudem bietet eine Gegenüberstellung von historischen und aktuellen Filmaufnahmen einen interessanten Damals-Heute-Vergleich.
Aktualisiert: 2022-12-05
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Die Berkel

Die Berkel
Die Berkel nimmt ihren Anfang in den Baumbergen, dem Quellgebiet des Münsterlandes. Diese Hügel, im flachen Münsterland schon Berge, erheben sich bis zu 100 m über ihre Umgebung und wirken als Regenfänger. Am Fuß der Baumberge entspringen eine Reihe von Gewässern, die zur Lippe, zur Ems, zur Vechte und zur Ijssel entwässern. Zum letztgenannten Einzugsgebiet gehört auch die Berkel, die einst bis Coesfeld schiffbar gewesen ist. Eher verträumt, leise flüsternd bahnt sich die Berkel ihren Weg von den Baumbergen zur deutsch-niederländischen Grenze. Ruht sich in Mühlteichen aus, um dann plätschernd über Mühlräder weiterzufließen, entzieht sich verrohrt oder abgedeckelt in Städten gänzlich dem Blick, um kanalisiert, auch renaturiert, immer langsamer fließend in Staubecken die Sandfracht abzulagern. Nach 114 Kilometern mündet die Berkel in Zutphen ganz unspektakulär in die Ijssel. Für ihren Dokumentationsfilm bereisen die deutsche Filmemacherin Anna Schlottbohm und der niederländische Journalist Willem Kootstra den Fluss von der Quelle bis zur Mündung, spüren der Grenze nach und befragen Menschen nach identitätsstiftenden Eigenschaften der Region. In der Montage entsteht ein liebevolles, ruhiges Filmporträt einer geteilten und vernachlässigten Region mit großem Potential. Die Protagonisten erzählen in ihrer Sprache. In der Grundeinstellung sind niederländische Passagen mit deutschen Untertiteln versehen. Diese können über das Menü abgeschaltet werden. Andererseits kann eine komplette deutsche Untertitelung angewählt werden. Die DVD eignet sich dadurch auch für den bilingualen Unterricht.
Aktualisiert: 2022-12-05
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Auf ins Ruhrgebiet

Auf ins Ruhrgebiet
Anfang der 1950er Jahre zeigen Ballungsgebiete wie das Ruhrgebiet noch überdeutlich die Zerstörungen des Krieges. Ausgerechnet hier liegt mit dem Abbau der Kohle eine der Schlüsselindustrien. Fachkundige Arbeitskräfte aber müssen in den ländlichen Gebieten von Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Bayern angeworben werden, wohin auch die Vertriebenenströme aus den Ostgebieten umgeleitet worden sind. „Du bist aber fein in Schale. Was machst du eigentlich? - Ich bin Berglehrling, schon im zweiten Jahr. - Berglehrling? Sagt der Andere, mit Schüppe und Hacke? Mensch, Bergleute sehen doch ganz anders aus. - Du hast ja keine Ahnung, weil du noch nie in einer Grube warst. Da kannst du heute dein Wunder erleben. Komm doch mal mit auf meine Zeche.“ So beginnt der 1951 fertiggestellte Film „Mein Freund wird Bergmann“, mit dem bundesweit für die Aufnahme einer Lehre im Bergbau geworben wurde. „Da haben sich alle getroffen und dann wurden Filme gezeigt und entsprechend Reklame gemacht, wie gut das hier ist im Ruhrgebiet. War ja auch nicht schlecht. Und das war für mich der Aufhänger: da machst du mit“ antwortet Richard Ihnen aus Ostfriesland der Regisseurin Andrea Wirtz auf die Frage, wie er angesprochen wurde, um ihn als Berglehrling zu gewinnen. Andrea Wirtz hat einen Kompilationsfilm geschaffen, in dem sie Szenen aus Werbefilmen des Bergbaus mit den Aussagen dreier Zeitzeugen verwoben hat: neben Richard Ihnen sind dies Oskar Böhm aus der Oberpfalz und Hans Völkel aus Niederbayern. Die Unterbringung der Angeworbenen erfolgte in Lehrlingsheimen oder mit mehreren Lehrlingen zusammen in Familien, in sogenannten Pestalozzidörfern. Der Verdienst war vergleichsweise gut und die Sozialleistungen waren umfangreich. Bereits unmittelbar nach der Lehre konnten die Knappen eine eigene Wohnung, sogar ein Haus beziehen. „Aber man hat uns dann festgenagelt, indem man ein Eigenheim nehmen musste, weil man sonst keine Wohnung bekam“, erläutert Oskar Böhm. So wussten die Bergwerksgesellschaften Mitarbeiter an den Betrieb zu binden. Ab 1951 waren massive Investitionshilfen für Modernisierung und Mechanisierung in den Bergbau geflossen und bis 1958 wurde die Schichtleistung verdoppelt. Gleichzeitig war der Scheitelpunkt erreicht. „Ausgelernt hatten wir im April 1958 und im Mai ´59 war dann schon alles vorbei. Dann kam erst einmal der große Schock: Was machste jetzt?“ fragte sich Richard Ihnen. Das Fazit von Oskar Böhm ist positiv: „Sie werdens nicht glauben – ich würds noch mal machen! Ich war nachher Bergmann mit Herz und Seele!“.
Aktualisiert: 2022-12-05
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