Der Wald

Der Wald von Wiechert,  Ernst
Ernst Wiechert bewegt sich wie auf einem Drahtseil, so stark sind seine Nerven. Instinktiv erkennt er die inneren Zusammenhänge, um menschliche Untergründe aufzuspüren. Hintergrund sind Wald und Forst, Lebensraum und Novellierung zugleich, unerschöpflich und voller Geheimnisse und nur denjenigen Menschen vertraut, die das Waldleben von je her kennen. Nicht Rückzug ist gemeint, sondern ein natürlicher Lebensraum der Wald und Bewohner verbindet. Das geschieht nicht nur mit der Geschichte um Elsabe, indem die einfachen Lebensverhältnisse offengelegt werden und im Volksempfinden, um mehr Rechte einzufordern. Erzählt wird ein Reigen aus Kindheit, Drama und Wiedergeburt. Die Bewohner des Waldes leben in dörflicher Gemeinschaft trotz unterschiedlichster Charaktere. Der wilde Jäger der mit seiner Büchse hart durchs Dickicht streift, um Beute zu machen. Abläufe, die sich seit Gedenken so wiederholt haben, Mensch wie Natur in Bann halten. Der Ruf nach Befreiung ist unüberhörbar, doch gesellschaftliche Vorzüge sind noch in weiter Ferne. Die menschlichen Beziehungen sind das wesentlichste und feinste, die Ernst Wiechert mit seiner Erzählhaltung näher heranrücken lassen. Wie Adern ziehen sie ein Geflecht, scheinbar unergründlich, verfügen sie dennoch über so viel Realität, wirken unerschütterlich im unendlichen Schutzraum Wald.
Aktualisiert: 2021-07-01
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Baumeister Keßler

Baumeister Keßler von Hollaender,  Felix
In diesem Roman ist jener moderne rücksichtslose Streber gezeichnet, der uns in allen Ecken des Lebens begegnet. Ihm ist es nur um sein Vorwärtskommen zu tun. Die besten Empfindungen, die ihn an liebenswerte Menschen fesseln könnten, werden von seiner maßlosen Streberei überwuchert. Die Anregung zu diesem Roman gab ein großer Theaterbau, der, je weiter er fortschritt, in umso größere Schwierigkeiten geriet. Er bot das typische Beispiel für eine gewisse unsolide Art der Bautätigkeit, die einst wie heute noch im Schwung ist. Man beginnt mit unzureichenden Mitteln, kommt mitten im Bau nicht weiter und ist schließlich den wuchernden Manipulationen einer gewissen Sorte von Geldgebern preisgegeben. Ja diese rein stoffliche Handlung setzte ich das Schicksal eines jungen Baumeisters, der, ohne ein Genie darzustellen, sein Handwerk versteht und rein menschlich betrachtet, Vertreter des Durchschnitts ist. Er möchte um jeden Preis Karriere machen - wenn es sich durchsetzen lässt, mit anständigen Mitteln, andernfalls ist er mit Mitteln hemmungslos genug, um vor keiner Handlung zurückzuschrecken, sofern sie nicht mit dem Strafgesetzbuch zusammenstößt.
Aktualisiert: 2020-07-30
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Das Haus mit der Pergola

Das Haus mit der Pergola von Hirschfeld,  Georg
Im Roman geht es um die außergewöhnliche Künstlernatur Vincenz Katschtaler, der zu Vertretern der Münchener Sezession Anfang des 20. Jahrhunderts zählt und sein Atelier in Schwabing nahe Ludwigstraße unterhält, immer auf der Suche nach dem Gesamtkunstwerk. Vincenz ist musikalisch, liebt das gesellschaftliche Leben und kennt sich in den Cafés und Wirtshäusern der Umgebung bestens aus. Eines Tages bekommt er unerwartet Besuch von seinem Vater, einem Winzer aus dem Württembergischen, der seinem Sohn einen Besuch abstattet, was nicht ohne Hintergedanken ist, wie sich herausstellt. Er will seinem Sohn den Neubau eines Hauses finanzieren. Beide beschließen in den Pullacher Höhen vor München auf Grundstückssuche zu gehen. Ein Haus nach italienischem Vorbild mit Pergola im Garten soll entstehen, damit Vincenz Inspiration findet, um seine künstlerischen Ideen zu verwirklichen. 'Das Haus mit der Pergola' erzählt die Geschichte des Neubaus und von den Menschen, die im Haus leben. Das geht von der ersten Idee bis zum Entwurf und Ausarbeitung der Pläne im Büro eines Architekten. Ein großer Bau mit Dachgarten, vielen Zimmern und einer pompösen Inneneinrichtung. Den Bauarbeitern stehen mehr soziale Rechte zu, so dass eine Weile vergeht, bis die Fertigstellung des Neubaus mit seiner außergewöhnlichen Architektur für besondere Anlässe feierlich bekannt gegeben werden kann. Wer schließlich das neue Heim bezieht, steht dann in einem völlig anderen Buch und im Widerspruch zu dem, was vorher beschlossen wurde. Verschiedenartigste Gestalten und Mieter beziehen die vielfältigen Räumlichkeiten im neuen und großen Wohnhaus. Sie bilden zusammen eine harmonisch agierende Wohn- und Lebensgemeinschaft mit Vincenz als Hauseigentümer. Wie sich bald herausstellt, will Vincenz mit seinem Lebenswandel nur ein Bedürfnis nach Geselligkeit und Abwechslung vom tristen Alltagsleben befrieden. Das läuft auch eine Weile zu seinen Gunsten. Bis Vincenz ernste Zweifel aufkommen. Er sehnt sich nach Veränderung. Heiratet, verkauft Haus und Garten und zieht auf ein Weingut ins Württembergische, wofür Vincenz Vater bereits ein altes Bauernhaus erworben hat. Das findet sofort Gegenliebe. Das Haus mit der Pergola ist damit Vergangenheit.
Aktualisiert: 2022-05-27
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Betrachtungen: Architektur und Literatur

Betrachtungen: Architektur und Literatur
Diese Betrachtungen sind Ergebnis einer Beschäftigung mit dem Thema Architektur in Verbindung mit Literatur. Zwei unterschiedliche Disziplinen, die jedoch beide auf Textualität beruhen. So nutzen Architekten um zu kommunizieren Terminologien, die unter anderem den Sprachwissenschaften entlehnt sind, nicht nur wenn die Rede ist von Syntax, Duktus oder Grammatik der Architektur. Andere sprechen davon, dass Gebäude wie Texte gelesen werden. Besonders trifft das zu, wenn etwa Häusersilhouetten in den Großstädten bauliche Merkmale aufweisen, die in abgewandelter Form fortwährend wiederkehren, was vor allem im technischen Fortschritt begründet liegt und Vereinheitlichung baulicher Details seit Mitte des 19. Jahrhunderts durch die Bauindustrie. Textbeschreibungen geben in ihrer sprachlichen Vielfalt Hinweise darauf, wie bauliche Qualitäten und Einzelheiten eine Inspirationsquelle für den Entwerfenden und Bauenden sind. Genauso können Texte dann wie Gebäude gelesen werden. Der Umkehrschluss ist reziprok.
Aktualisiert: 2020-02-26
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Werthers Grab

Werthers Grab von Kurz,  Isolde
Isolde Maria Klara Kurz (1853-1944) erzählt von der Unbeschwertheit früherer Tage bei der Kirschenernte und dem Geruch nach frischem Heu. Folgt dem Trab der Pferde und Kutschengeräuschen im Lindachtal irgendwo am Neckar. Daneben steht der Bau eines neuen Bahnhofs und einer Eisenbahn in den kleinen Ort. Die Ich-Erzählerin, Onkel Entreß und Tante Thekla spielen eine wichtige Rolle, sie und andere Familienmitglieder stehen neben verzweigtem Landadel im Mittelpunkt des Geschehens und bilden das Gerüst zu einem Heimatroman. Letztlich kann „Werthers Grab“ aber nur eine fiktive Erzählung bleiben. Das worum es geht, existiert nur in der Vorstellung, ist ein Relikt der Vergangenheit. Heute würden wir sagen, es handelt sich um Fake-News. Denn jeder weiß, Werther ist die literarische Figur eines Selbstmörders, die in Wirklichkeit nie gelebt, aber viele Nachahmer gefunden hat. Was also hat es mit dieser Camouflage auf sich? Aufgezeigt werden bauliche Freiräume und menschliche Verhältnisse, die in ein gesellschaftlich taugliches  Sittenbild gerückt werden. Verpackt in feine Belletristik.
Aktualisiert: 2020-02-26
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Die Frankfurterin

Die Frankfurterin von Paquet,  Alfons
Alfons Paquet (1881-1944) Erzählung ist mehr als nur ein Rückblick auf Vergangenes. In dieser knappen Erzählung drückt sich zeitloses ebenso wie rasantes aus. Der Text, so kurz er ist, bleibt an keiner Stelle hängen, verliert sich oder schweift ab, sondern er folgt der Durchgängigkeit die vergessen lässt, wie schwer es zu Lebzeiten von Paquet gewesen sein muss. Beständiges Pulsieren ist wahrnehmbar, in dessen Mittelpunkt die Stadt Frankfurt am Main steht. Die sich in ihrer historischen Zusammensetzung in alle Richtungen immer weltoffen zeigen musste, um sich zu behaupten. Daran sind auch die vielen Frankfurter Frauenzimmer beteiligt, die an den Strömungen der Zeit teilhaben durften. Ihr Temperament trägt dazu bei, dass Frankfurt bis heute auf der Höhe der Zeit geblieben ist.
Aktualisiert: 2020-02-26
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Der Turmbau

Der Turmbau von Loerke,  Oskar
Der Architekt Hermann Lichtwark erhält den Auftrag die doppeltürmige Spitze eines unvollendeten gotischen Doms zu vollenden. Seine Schwester Mathilde folgt ihm in die Stadt und nimmt eine Stelle als Erzieherin bei Gutsbesitzer Eysedirk an. Schon bald lernen sich Mathilde und Christian Klingspiel näher kennen. Eine Liebe die ihre Schattenseiten behält. Hermann und Mia Eysedirk dagegen haben sich gefunden. Während der Turmbau voranschreitet, nicht ohne die Selbstzweifel des Architekten einzubeziehen, ist das Bild vor allem durch Handwerk und im Tagesablauf einer alten Ziegelei geprägt, die Lieferant für den Turmbau ist. Gelingt das Vorhaben, bleiben die Auftragsbücher Hermanns auch zukünftig gefüllt. Eine Reihe an Turbulenzen schließen sich an. Erzählt mit psychologischer Beobachtungsgabe aus der Innenwelt Mathildes in einer Außenwelt städtischer Beschaulichkeit, umgeben von den Seen des Nordens im Lauf der Jahreszeiten um 1910. Es ist eine längst vergessene Landschaft, die Oskar Loerke (1884 - 1941) in altertümlicher Sprache und moderner Denkweise zur Entfaltung bringt.
Aktualisiert: 2020-02-26
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