Ornament und Stil

Ornament und Stil von Mittler,  Tina Beate
Woran erkennt man einen Baustil? Natürlich an seinen architektonischen Formen. Säulen gehören zum griechischen Stil, Bogen und Gewölbe zum römischen, Rundbogen zur Romanik und Spitzbogen zur Gotik. Die Renaissance aber verwendet römische Säulen antiker Art, und das Barock zeichnet sich durch geschwungen-organische Formen und Säulen griechischer Art aus. Rokoko und Klassizismus gehören zum Barock. Worin unterscheiden sie sich? Durch ihr jeweils typisches Ornament. Und die Moderne? Kubus, Längsbau und Hochhaus bestimmten anfangs deren architektonische Formensprache, wobei Glas und Skelettbauweise hinzukamen. Etwas später erweitern Stahlbeton und Schalungstechnik den technisch-materiellen Formenkanon. Jedes Ornament erübrigt sich. Die Eigenart dieses Buches besteht in der Zusammenschau von Bauform und Ornament als stilprägende Konstante. Zur groben Orientierung reichen die Bauformen, will man aber Stile genauer erkennen, zeitlich bestimmter datieren, muß man auf die jeweiligen Ornamente der Epoche zurückgreifen. 188 prägnante Zeichnungen zu Bauformen und Ornamenten, klare Beschreibungen der Stile und ein Stichwortverzeichnis helfen zum raschen Einordnen und Erkennen.
Aktualisiert: 2020-02-15
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Fundorte

Fundorte von Rauh,  Horst Dieter
Horst Dieter Rauh stellt die vorliegende Auswahl seiner Gedichte aus vier Jahrzehnten unter den Obertitel "Fundorte". Gelingende Dichtung ist im-mer ein Finden und inspiriert sich an "Orten", an Zuständen unseres Da-seins, wo plötzlich Unerwartetes aufscheint. "Wahre Gegenwart" (vraie présence) nannte der Dichter Yves Bonnefoy solches Ereignis: die Wirk-lichkeit zu transformieren, ist Privileg des Dichters. Die Fundorte Rauhs sind alltägliche Situationen, Natureindrücke, Begeg-nungen mit Kunst und Literatur; sie können gegenständlich, doch auch symbolisch sein. Durch einen Vorgang kreativer Reflexion wird aus dem Fundort ein Fund, aus dem Gedicht ein Moment der Erhellung, sogar ein Ort der Wahrheit. Wobei der Finder stets auch Erfinder ist. Dichterische Wahrheit ist kein blanker Gegenstand, sondern Ereignis, Erscheinung. Sie arbeitet mit Sinnbild und Anspielung, hüllt sich in Zeichen, soll für den Le-ser zu einem persönlichen Fund werden. Wörter können ganz neue Blicke auf die Welt bewirken, wie Wilhelm von Humboldt beschrieb: "Daß Sprachen nicht ein Mittel sind, die schon er-kannte Wahrheit darzustellen, sondern weit mehr die vorher unbekannte zu entdecken". In seiner Lyrik ist Rauh innovativ auf solche Entdeckungen aus - in einem weiten Spektrum von Themen und Tönen. Seine Gedichte zeigen, daß es neben der philosophischen Einsicht auch eine poetische gibt.
Aktualisiert: 2020-02-15
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Der Einzelne, das Böse und die Schuld

Der Einzelne, das Böse und die Schuld von Harries,  Ilse Johanna
Der aktive, meist von Männern getragene Widerstand gegen das NS-Regime ist erfreulicherweise heute gut erforscht und vielfältig belegt. Doch über den Widerstand von Frauen ist, von einigen berühmten Ausnahmen einmal abgesehen, wenig bekannt, zumal wenn sie, wie Ilse Johanna Harries, sich im Privaten mit der grundsätzlichen Problematik des Regimes, der Frage nach dem Bösen, der Schuld und den darin verstrickten Menschen befaßt haben. Die Schriftstellerin lebte während der NS-Diktatur in Berlin, war verheiratet und Mutter von sechs Kindern. In dieser Zeit schuf sie sechs Schauspiele und etwa 60 Gedichte, die hier als thematisch gegebene Einheit aus ihrem umfangreichen Werk zum ersten Mal veröffentlicht werden. Fünf dieser Schauspiele - das sechste ist ein Lustspiel - befassen sich mit der oben genannten Thematik, aber mit eigenem Akzent. Denn entgegen der üblichen Auffassung, das Böse als eine anonyme Macht, als ein politisches, gesellschaftliches, wirtschaftliches oder ideologisches System zu verstehen, verortet sie das Böse grundsätzlich im Handeln oder Denken des Einzelnen. In dieser Hinsicht sind ihre Werke und Ansätze aktuell und kritisch zugleich. Obwohl sich nur das Schauspiel "Marie Holl" direkt auf die Diktatur des NS-Regime bezieht, - die anderen sind der Geschichte oder Mythologie entnommen - können alle vor dem zeitbedingten Hintergrund der NS-Zeit gelesen werden. Mit Marie Holl spricht sie offen vom Unrecht, von der Willfährigkeit der Menschen unter der Herrschaft der NS-Diktatur. Wäre dies damals bekannt geworden, wäre ihr Schicksal besiegelt gewesen. Ihre bedrückende Ge- und Betroffenheit vom geistigen und realen Elend jener Zeit versuchte sie insbesondere in ihren Gedichten zu bearbeiten, ja man muß fast sagen, abzuarbeiten. Denn ohne die geistige, literarische Auseinandersetzung in Form der Gedichte, wäre sie dem großen Leid jener Zeit wahrscheinlich erlegen, weshalb man hier von der heilenden Kraft des Wortes sprechen kann. Insgesamt: Ein erschütterndes, beeindruckendes und wegweisendes Werk des geistigen Widerstandes einer Frau.
Aktualisiert: 2020-02-15
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Lexikon zur Kunst und Geschichte abendländischer Kultur

Lexikon zur Kunst und Geschichte abendländischer Kultur von Hawel,  Peter, Mittler-Hawel,  Tina
Das Lexikon mit seinen über 5.000 Stichworten erschließt uns auf neue Weise die abendländische Kunst, indem es nämlich die Kunst-werke als einen besonderen Teil der gesamten abendländischen Geschichte begreift und die einzelnen kunstgeschichtlichen Lemmata in den historischen Kontext durch entsprechende Begriffe aus der Theologie, antiken Mythologie, der Profan- und Kirchengeschichte, der Symbolik und Liturgie stellt. Die Moderne ist entsprechend berücksichtigt, wobei auch hier neue Wege betreten wurden, wenn Zitate aus den jeweiligen Manifesten der Künstler die Authentizität des Artikels unter-streichen. Zudem sind hier außergewöhnlich viele Querverweise angebracht worden, um die Moderne in Ihrer Komplexität zu erkennen. Präzise architektonische Zeichnungen, Grund-risse und isometrische Darstellungen mit entsprechenden Legenden ermöglichen ein rasches "Lesen" stilistischer Merkmale. Ein-träge zur Kunsttechnik oder künstlerischen Materialien ergänzen die grundlegenden Informationen.
Aktualisiert: 2020-02-15
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JACKSON POLLOCK – KUNST ALS SINNSUCHE

JACKSON POLLOCK – KUNST ALS SINNSUCHE von Harries,  Karsten, Langhorne,  Elizabeth L.
Jackson Pollock, 1912-1956, gehört zu den bedeutendsten amerikanischen Künstlern der Moderne. Obwohl er anfangs vom Naturalismus seines Lehrers Thomas Hart Benton beeinflußt war, begann er in den frühen vierziger Jahren sich selbständig mit den künstlerischen Errun-genschaften des Kubismus, u.a. mit den Werken von Pablo Picasso auseinander zu setzen. Der Kubismus versuchte den traditio-nellen Bildaufbau und die illusionäre Dreidi-mensionalität des Gemalten aufzuheben, doch eine vollständige Flächigkeit des Bildraumes wollte ihm nicht gelingen. In dieser Hinsicht wurde Pollock mit seiner radikalen Flächigkeit des Bildraumes wegweisend. Die Bedeutung der Kunst für die Menschen, für die Gesellschaft - ein besonderer Zug in seinem ganzen künst-lerischen Schaffen - zeigten ihm die monu- mentalen Wandbilder der Muralisten, die drei großen mexikanischen Künstler Rivera, Orozco, Siqueiros. Aber nicht allein in dieser rein künstlerischen Entwicklung liegt die Bedeutung von Pollocks Kunst, sein eigentliches Kunstschaffen tendierte zu einer Sinnfindung in und durch die Kunst, was letztlich in seiner Persönlichkeit, einer erstrebten Einheit von Kunst und Leben beruht. In der Auseinandersetzung mit der symbolischen Kunst der Indianer, der Archetypenlehre von C.G Jung und theosophischen Theorien versuchte er den eigenen künstlerisch bedingten Sinn zu finden. Zwar verwendet Pollock kosmische Symbole wie Sonne und Mond oder Sinnbilder der Mythologie, Alchemie und Zahlen-lehre, aber letztlich doch nur, um in der Materie, in der Farbe, im axialen komposi-torischen Aufbau und Rhythmus selbst das Symbolische, d.h. das Geistige, zu erschließen und zu vergegenwärtigen. Dazu bedurfte es allerdings einer neuen künstlerischen "Technik", denn Sinnbilder kann man nicht rational entwerfen. Anregend dazu waren ihm die Experimente der Surrealisten, - Collage, Fumage, Écriture automatique und Dripping - um damit dem Unbewußtem im Malprozeß freien Lauf zu lassen. Konsequent ging Pollock hier weiter und schuf in seinen Drip Paintings beispiellose Werke. Die Leinwand war dabei nicht einfach wie bisher nur Bildträger, sondern gleichsam der "Raum" für die malerische Aktion, in dem der Malakt - Action Painting - sich in seiner eigenen Bedeutung manifestierte. Der Autorin, Professorin für moderne Kunst, gelang es, die künstlerische Entwicklung und Pollocks neue "Techniken" umfassend zu beschreiben und als Ausdrucks-möglichkeit, als Suche nach einem universalen Sinn zu verstehen. In dieser Hinsicht geht das Buch weit über die übliche kunsthistorische Würdigung hinaus, es läßt Maler und Werk als wirklichen Ausdruck der Moderne verstehen. Jeder, der sich mit der Moderne auseinandersetzt, wird zu dieser umfassenden, reich bebilderten Publikation greifen.
Aktualisiert: 2020-02-15
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Ideen zur Kunstgeschichte

Ideen zur Kunstgeschichte von Hawel,  Peter, Richter,  Gottfried
Wer erfahren will, was der geistige Hintergrund ägyptischer Baukunst gewesen war oder welches Menschenbild die griechische Klassik zu ihrer beispiellosen Schönheit führte, der wird zu diesem kleinen, schmucken Band greifen. Richter führt seinen geistesgeschichtlichen Ansatz dann über den römischen Realismus zum christlichen Idealismus mittelalterlicher Werke weiter, um schließlich die Renaissance und die nordische Spätgotik in ihrer Eigenart zu begreifen. Selbst den Barock und die Moderne kann er als neuen, eigenständigen Ausdruck menschlichen Selbstverstehens interpretieren. Kunst und Kunstgeschichte werden damit zu einem Spiegelbild des Menschenseins.
Aktualisiert: 2020-02-15
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Engel – Dämonen – Widersachermächte

Engel – Dämonen – Widersachermächte von Hawel,  Peter
An Büchern über Engel hat unsere Zeit keinen Mangel. Nicht wenige berichten von durchaus beeindruckenden persönlichen Erfahrungen mit diesen Geistwesen. Dieser Fülle an subjektiven Zeugnissen stehen gegenwärtig eine auffällig geradezu schweigende Liturgie, Sakralkunst und Theologie gegenüber; obwohl Engel und Widersachermächte in Bibel und Tradition sicher bezeugt sind. Engel scheinen derzeit aus der Liturgie und Theologie verbannt zu sein. So bietet eine katholische Dogmatik von 2005, die Widersachermächte einge-schlossen, gerade einmal fünf Seiten, während ältere dogmatische Handbücher sich darüber in über 100 Seiten auslassen. Und die Kunst? Entgegen der langen Tradition ist aus den Kirchen und dem memorierenden liturgischen Gedächtnis seit den drollig dreisten Putti des Barocks und den nachfolgenden doch eher kitschigen Schutzengelbildern des 19. Jahrhunderts diese anschauliche geistige Welt weitgehend in Museen und kirchlichen Magazinen verschwunden; nicht zu Unrecht. Diesen Verlust will das vorliegende Buch näher beleuchten und ins Bewußtsein heben, indem es Anschauungen zahlreicher Kulturen wie die der ägyptischen, römischen oder griechischen über das Wirken geistiger Wesen - Genien, Elementargeister, Engel oder Widersachermächte - im Kosmos, in der Natur und am Menschen näher betrachtet. Dabei liegt das Hauptaugenmerk auf der christlichen Engelwelt. Die Beschäftigung mit diesen Sachverhalten ist keineswegs belanglos, denn es geht um nichts weniger als um die grundlegenden Fragen: Erkennen wir den göttlichen Weltschöpfer und sein ständiges Wirken innerhalb seiner Schöpfung an? Können personale gute, böse geistige Wesen in diese Schöpfung eingreifen? Sind somit Wunder möglich? Läuft alles nur nach einem mechanistischen Prinzip oder, was auch nicht tröstlicher ist, nach längst überlebten diesseitsverlorenen Ideologien ab?
Aktualisiert: 2020-02-15
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Die Weltreligionen und ihre Sakralkunst

Die Weltreligionen und ihre Sakralkunst von Burckhardt,  Titus, Florenskij,  Pavel, Hawel,  Peter
Was ist denn eigentlich Sakralkunst, eine Kunst mit religiösen Motiven oder eine Kunst im Dienste der Religion oder gar eine davon befreite? Hier Klärung zu schaffen, ist Anliegen des vorliegenden Bandes. Überzeugend werden die Grundlagen islamitischer Sakralkunst, die Eigenart buddhistisch-hinduistischer Tempel, das Wesen der Ikone und Ikonostase sowie das Besondere westlich- abendländischer Sakral- kunst herausgearbeitet, um schließlich in das spannende Thema "Das Sakrale und die Moderne" zu münden. Gewissermaßen ein "muß" für jeden, der sich mit kirchlicher und religiöser Kunst, mit liturgischem Ambiente, kultischen Räumen, mit Kirchenbau und Sakralarchitektur beschäftigt.
Aktualisiert: 2020-02-15
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Sakralität und Moderne

Sakralität und Moderne von Bühren,  Ralf van, Gerl-Falkovitz,  Hanna-Barbara, Hawel,  Peter, Krins,  Hubert, Langhorne,  Elizabeth, Rauh,  Horst Dieter
Die Beziehung von Kunst und Religion ist in der Moderne immer schwieriger, um nicht zu sagen hochproblematisch geworden. Dabei waren sie ursprünglich fast Geschwister. Bereits die frühesten Zeugnisse der Kunst verweisen auf religiöse Praxis; der Zusammenhang von Sakralität und Ästhetik ist lange ein Kultur-merkmal des Christentums geblieben. Das gemeinsame Band ist zertrennt - aber wer hat es durchschnitten, die Kunst oder die Religion? Seit dem 19. Jahrhundert wollten die Künstler frei sein, keiner Instanz, keiner Autorität, keinem Ideal verpflichtet - außer der eigenen Autonomie. Dieser Weg hat die Kunst von der Gesellschaft entfernt und isoliert. Das Christentum zog sich zurück auf persönliche Innerlichkeit, auf Traditionspflege, auf das Soziale; es arrangierte sich mit der herrsch- enden Wissenschaft, um nicht als weltfremd zu erscheinen. Ist das der Weg einer Offen-barungsreligion, die zum Heiligen hinführen, die Menschen und die Natur erlösen soll? Während die Theologie noch um die Richtung streitet, zeigen moderne Künstler wie Jackson Pollock, Barnett Newman und Joseph Beuys, wie brüchig die Konventionen von Kunst und Religion geworden sind. Sie suchen inmitten des scheinbar Profanen das verborgene Sakrale. Diesen historischen Prozeß bewußt zu machen, mögliche Korrespondenzen zwischen Sakralität und Moderne zu klären, ist Anliegen des Buches.
Aktualisiert: 2020-02-15
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Die Bayerische Rokokokirche

Die Bayerische Rokokokirche von Harries,  Karsten
Darunter versteht man in der Kunstgeschichte nicht die Rokokokirchen in Bayern, sondern einen bestimmten Typus von Sakralarchitektur des Spätbarocks, wie ihn bayerische Baumeister, Stukkateure und Freskanten entwickelt und weit über die Grenzen Bayerns hinaus erbaut haben. Allein der kleine bayerischen Ort Wessobrunn brachte damals ungefähr 600 am Bau oder in der Kunst tätige Handwerker, Baumeister und Künstler hervor. Die Wessobrunner wirkten von Paris bis Petersburg, ihre namhaftesten Vertreter waren die Familien Schmutzer, Zimmermann oder Feuchtmayr; nicht zu vergessen die Dientzenhofer, die Gebrüder Asam oder den Baumeister J. M. Fischer. Die meisten namhaften Barock- und Rokokokirchen Süddeutschlands wurden von bayerischen Baumeistern, Stukkateuren und Freskanten geschaffen. Man denke nur an Birnau (Götz, Feuchtmayr), an Zwiefalten (Fischer, Spiegler, Feuchtmayr), Steinhausen (Zimmermann) oder Ottobeuren (Fischer, Feuchtmayr), die alle außerhalb Bayerns liegen. Auch die Gebrüder Asam arbeiteten neben Bayern - Niederalteich, Osterhofen, München, Rohr, Aldersbach usw. - in den angrenzenden Ländern, so z.B. in Weingarten, nicht zu vergessen die Freskanten Zick, die u.a. in Elchingen wirkten. Die bayerischen Baumeister und Künstler entwickelten eine besondere Bauweise der Sakralarchitektur, die in der Rokokokirche ihre höchste Vollendung erfahren hat, weshalb man zu Recht von der bayerischen Rokokokirche sprechen kann. Sie besteht in einer Synthese französischer Architektur, ihrer klaren Formensprache mit der italienischen Illusionsmalerei sowie heimischen Elementen: Die Tektonik der Architektur wurde durch Malerei und Stukkatur künstlerisch so aufgehoben, daß ein optisches Gesamtkunstwerk, ein einheitlicher Raum, eine Art betretbares Bild entstanden ist. Bei diesem künstlerischen Prozeß spielten Rocaille, Lichtführung und illusionistische Deckenmalerei eine entscheidende Rolle. Das Muschelornament, wie man Rocaille übersetzen könnte, entwickelt durch die Hand der Stukkateure eine eigene Dynamik: Es verliert seine natürliche Form, löst sich von seinem Grund und wurde ein selbständiges abstraktes Kunstwerk; zugleich verschleift es die tektonischen Grenzen und ermöglicht eine Einheit von Architektur, Malerei und Interieur. Die gekonnt, gewollte Lichtführung u.a. durch die Anordnung der Fenster erweckt den Eindruck eines indirekten Lichtes, das den Raum erweitert und entgrenzt. Ein Höhepunkt der Lichtführung geschah durch einen Zwei-Schalenraum (Zimmermann und Neumann) mit Säulen und Außenwand. Zusätzlich tendieren die Bauten zu einem sich perspektivisch verkürzten, aber dynamischen Raumeindruck. Mit der illusionistischen Deckenmalerei wurde dieser Raum zugleich vertikal geöffnet bzw. ins Unbestimmbare erweitert. Diesen interessanten künstlerischen, geistigen und gesellschaftlichen Prozeß nachzuzeichnen, ist Anliegen und Aufgabe des Buches.
Aktualisiert: 2020-02-15
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Vom Wesen der Gestalt

Vom Wesen der Gestalt von Manz,  Ulrich
Wir sprechen von der Gestalt der Tiere, der Pflanzen und im besonderen von der des Menschen; in dieser Hinsicht grenzen wir sie von der Form des Anorganischen ab. Der Gestalt ist nämlich – im Gegensatz zur Form – das Wachsen, das Ändern und Verändern, das Gestalten und Gestaltetwerden zu eigen. Bei der menschlichen Gestalt unterscheiden wir zwischen äußerer und innerer Gestalt, um den Leib und die Seele bzw. das Geistige – was naturgegeben eine Einheit bildet – zu charakterisieren. Diese begrifflich polar gefasste Gestalt des Menschen bildet sich primär in der menschlichen Gemeinschaft, näherhin im personalen Gegenüber, im Spannungsfeld von ich und du. Theologisch gesehen, reicht dieses Spannungsfeld allein nicht aus, um zur eigentlichen Gestalt, zum Wesen der Gestalt und somit zum Sein zu kommen, denn der Mensch ist ein gefallenes Wesen, das seine gottgewollte Gestalt verloren, zumindest aber beschädigt hat. Indem Jesus Christus sich als Mensch und Gott inkarnierte, indem das Wort Fleisch geworden ist, wurde die ursprüngliche Gestalt des Menschen wiederhergestellt, sodass, um fortan zu wissen, was menschliche Gestalt ist und sein soll, die Gestalt Jesu Christi betrachtet werden muss. Diese Gestalt, dieses göttlich-menschliche Wesen konstituiert und gründet sich aber in der Beziehung zum Vater bzw. ist Ausdruck, Erscheinungsweise, ja Sein der Trinität. Daher muss eine wirkliche Wesensbeschreibung des Menschen theologisch gesehen immer in Analogie der Heiligen Dreifaltigkeit erfolgen: Gotteserkenntnis ermöglicht, das Wesen der Menschen zu erkennen und zu verwirklichen. Diese Beziehung wieder in die theologische und anthropologische Fragestellung eingebracht zu haben, ist Ziel und Verdienst vorliegender Arbeit.
Aktualisiert: 2020-02-15
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Die Sieben Heiligen Zufluchten

Die Sieben Heiligen Zufluchten von Müller,  Konrad M
Nach der Krise durch die Reformation suchte die alte Kirche nach neuen Wegen geistiger und seelischer Erneuerung der Gläubigen. Eine der gelungenen Möglichkeiten war die neugeschaffene Andacht zu den Sieben Heiligen Zufluchten. Denn in Wort und Bild werden hier die wichtigsten Glaubenslehren dem Christen zur Betrachtung anheim gegeben, wodurch er in allen Nöten eine Zuflucht finden, aber zugleich zusammenschauend die Heilsmysterien verehren konnte. Doch sollte er nicht nur "passiv" beten, sondern durch Opfer, Fasten, Beichte und Werke tätiger Nächstenliebe dem Erlösungswerk Jesu Christi insgesamt dienen, um so durch Teilnahme zur Teilhabe zu gelangen. Indem die Sieben Heiligen Zufluchten - Trinität, Christus am Kreuz, die heilige Messe, Maria, Heilige, Engel und die Verstorbenen, die Armen Seelen umfaßte, - war gleichsam der ganze Heilskosmos umschrieben. Unter diesem Aspekt kann die Andacht zu den Sieben Heiligen Zufluchten - die Form ist eine vergangene - auch uns Anregung dafür sein, das Gesamte der Erlösung im Auge und im Herzen zu behalten. Mehr als hundert Bilder führen anschaulich in das Thema ein, und das große Ortsregister erlaubt ein leichtes Auffinden des jeweiligen Bildes.
Aktualisiert: 2020-02-15
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Die Pest – Pestheillige, Pestkapellen, Pestsäulen

Die Pest – Pestheillige, Pestkapellen, Pestsäulen von Müller,  Konrad M
Die Pest, ihr furchtbares Wüten, der rasche Tod der Befallenen sowie ihr mitunter plötzliches Verschwinden waren und blieben den damaligen Menschen ein Rätsel. Anfang des 14. Jahrhunderts begann sie sich im Abendland auszubreiten und mit dem Jahr 1721, also längst bevor man die Art der Übertragung erkannte oder ein Heilmittel gefunden hatte, hörte sie wieder auf. Ebenso unerklärlich ist für uns heutige Menschen die wundersame Hilfe der Heiligen, die durch ihr Gebet oder ihre Fürbitte einzelne Heilungen erwirken oder sogar ganze Landstriche, Dörfer und Städte vor der Seuche bewahrten. Einerseits waren es die noch hier auf Erden lebenden Heiligen, die teilweise durch ihren selbstlosen Einsatz das Los der Erkrankten auf sich genommen haben, um so tätig fürbittend zu handeln. Andererseits waren es die Heiligen im Himmel, die fürbittend Gott um Erbarmen anflehten. Denn es war die Überzeugung der damaligen Christen, daß die Not von Gott wegen der Sünden der Menschen zugelassen worden ist. Diese Ansicht war nicht spezifisch christlich, fast alle antiken Kulturen und Religionen sahen einen Zusammenhang zwischen dem sittlichen Handeln der Menschen und der Gesundheit bzw. Krankheit. Deshalb versorgten die Heiligen auf Erden nicht nur die Kranken, sondern verlangten von den Menschen auch immer die innere Umkehr, die Hinwendung zu Gott. So wundert es nicht, daß Kranke wieder gesund und die Pest lokal beendet wurden, denn Gott will, wie die Bibel sagt, nicht den Tod des Sünders. Das Buch bzw. die Berichte von Heilungen sprechen also vom heilswirkenden Handeln Gottes an uns Menschen, von einem Heil, das den Leib und die Seele, das Irdische und Geistige gleichermaßen umfaßt.
Aktualisiert: 2020-02-15
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