Nachhaltigkeit

Nachhaltigkeit von Fauth,  Dieter, Graßl,  Hartmut, Mueller,  Volker, Stäudel,  Thea, Taigel,  Janina, Urban,  Ute
Die Freie Akademie veröffentlicht zum Thema „Nachhaltigkeit“ ein neues Buch ihrer Schriftenreihe, inzwischen Band 41. Dieser von Ute Urban herausgegebene Sammelband legt die Ergebnisse der wissenschaftlichen Tagung der Freien Akademie im Mai 2022 vor. Die Beiträge sind aus den Fachdisziplinen der Autorinnen und Autoren. Besonders bedeutsam erscheinen die interdisziplinären Ansätze und die Gegenwartsrelevanz. Nachhaltigkeit gilt als ein Handlungsprinzip zur Ressourcen-Nutzung, bei dem eine dauerhafte Bedürfnisbefriedigung durch die Bewahrung der natürlichen Regenerationsfähigkeit der beteiligten Systeme (vor allem von Lebewesen und Ökosystemen) gewährleistet werden soll. Mit anderen Worten: Die beteiligten Systeme können ein bestimmtes Maß an Ressourcennutzung „dauerhaft aushalten“, ohne Schaden zu nehmen. Das Prinzip wurde zuerst in der Forstwirtschaft angewandt: Im Wald ist nur soviel Holz zu schlagen wie permanent nachwächst. Als in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts erkannt wurde, dass alle Rohstoffe und Energievorräte auf der Welt auszugehen drohen, ging das Verständnis dieses Prinzips bzw. der Wortgebrauch auf den Umgang mit allen Ressourcen über. In der menschlichen Geschichte entstand schon früh die Erkenntnis, dass der Mensch auch ein Teil der Natur ist, in der er wirkend und ihren Gesetzen unterworfen lebt. Natur und Umwelt sind Lebensgrundlagen des Menschen, ja der gesamten belebten Natur auf der Erde. In den letzten Jahrzehnten haben wir Raubbau an den natürlichen Ressourcen betrieben, haben die ökologische Sicherheit sträflich vernachlässigt, Umweltprobleme globalen Ausmaßes zugelassen und Klima, Atmosphäre, Wasser, Boden, Flora und Fauna wesentlich geschädigt. Welche Ursachen sehen wir hierfür und welche Entwicklungen zu Veränderungen müssen wir umgehend einleiten? Wie kann die ökologische Wende nachhaltig gelingen? Eine neue Ethik und Kultur des Lebens unter Achtung der natürlichen Grenzen ist erforderlich. Ökonomie und Politik sind neu auszurichten. Wir sind hierdurch aufgefordert, globale Strategien zu entwickeln, die erdverträgliche Lebensweisen im Anthropozän ermöglichen.
Aktualisiert: 2023-01-05
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Anthropologie der Medien

Anthropologie der Medien von Albertz,  Jörg, Joisten,  Karen, Margreiter,  Reinhard, Schwemmer,  Oswald
Die neuen Medien, Telekommunikation und Computer, verändern in atemberaubendem Tempo unsere Welt - die äußere wie die innere. Produktion und Verteilung von Wissen, seine Speicherung und Nutzung werden ebenso augenfällig revolutioniert wie die bisherigen Formen der Kommunikation. Radikal ändern sich Gebrauch und Einschätzung menschlichen Erkennens - und damit auch die Bedingungen des Wahrnehmens, Fühlens und Wertens. Inwieweit, so läßt sich fragen, schaffen die neuen Kommunikationstechnologien - gegenüber der durch Mündlichkeit, Schriftlichkeit und Buchdruck bestimmten Tradition - eine eigene Kultur und Lebenswelt und einen neuen Menschen. Daß seit den Anfängen der Gattungsgeschichte unser Denken und unsere Wirklichkeit immer schon symbolisch-medial vermittelt sind und daß es sich dabei um historisch-kontingente soziale Konstruktionen handelt, ist eine These, die in der gegenwärtigen philosophischen und grundlagen-theoretischen Diskussion zunehmend an Profil gewinnt. Freilich wird besagte Konstruktivität oftmals auf sprachliche und kognitive Strukturen beschränkt. Eine "Anthropologie der Medien" hat jedoch die Aufgabe, auch andere - z.B. ästhetische und ethische, emotive und volitive - Strukturen der Medialität zu berücksichtigen und das menschliche Dasein grundsätzlich auch in seiner konkreten Vielfalt als medienabhängig zu begreifen.
Aktualisiert: 2022-12-06
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Freiheit und Erkenntnis

Freiheit und Erkenntnis von Bär,  Tina, Bauer,  Renate, Herrmann,  Dieter B., Michelsen,  Christian, Mueller,  Volker, Satter,  Erich, Urban,  Ute, Verbeek,  Bernhard, Willing,  Gunter
Die Freie Akademie legt zum Thema „Freiheit und Erkenntnis“ einen neuen Band ihrer Schriftenreihe vor. Dieser Sammelband ist in der Corona-Pandemie entstanden und soll die Tätigkeiten der Freien Akademie auch außerhalb von wissenschaftlichen Tagungen präsentieren. Er enthält Artikel und Textbeiträge aus den Fachdisziplinen der Autorinnen und Autoren und aus interdisziplinären Zusammenhängen. Das Buch soll ein Beitrag zur wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit den Daseins- und Wertfragen der Gegenwart und unseres Lebens leisten und damit dem Vereinszweck der Freien Akademie dienen. Die Freie Akademie verfolgt weiterhin ihre Aufgabe, den Menschen inmitten gegensätzlicher Interpretationen Orientierungshilfe zu geben und damit die Spannungen zwischen den Wissenschaften, Weltanschauungen/ Religionen und Kunstrichtungen fruchtbar zu machen. In diesem Buch sind Beiträge von Mitgliedern des wissenschaftlichen Beirats und des Präsidiums der Freien Akademie enthalten. In den Beiträgen kommen das vielfältige Spektrum des wissenschaftlichen Forschens und Bildens in unterschiedlichen Fachdisziplinen zum Ausdruck. Besonders bedeutsam erscheinen der interdisziplinäre Ansatz und die Gegenwartsrelevanz. Den Autorinnen und Autoren ist die Freie Akademie zu großem Dank für ihre Mitarbeit und die generelle Unterstützung bei der Entstehung dieses Buches verpflichtet.
Aktualisiert: 2022-07-07
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Ist Europa noch zu retten?

Ist Europa noch zu retten? von Becher,  Martin, Civale,  Luca, Fauth,  Dieter, Gloy,  Helen, Heimann,  Christiane, Michelsen,  Christian, Mueller,  Volker, Schippan,  Martin, Schippan,  Michael, Schöning,  Ulrich, Schübel,  Reiner, Wahl,  Peter, Willing,  Gunter
Steht die Europäische Union für Frieden, Demokratie, Freiheit und Wohlstand? Die EU tritt in der allgemeinen Wahrnehmung fast nur im Krisenmodus auf. Dafür genügt es, die Schlagwörter „Brexit“, „Eurokrise“ und „Flüchtlingskrise“ in die Debatte zu werfen. Hat die deutsche Regierung mit ihrem Verhalten die Risse im Fundament des europäischen Vereinigungsprozesses vergrößert? Die Symptome der EU-Krise sind vielfältig und schnell benannt – aber wofür stehen sie? Ist der Europäische Gedanke weiterhin tragfähig; welche Werte trägt die EU? Diese und andere Fragen öffnen den Blick für die komplizierte Geschichte Europas und verweisen darauf, dass bedeutende Territorien unseres Kontinents jahrhundertelang nicht nach Wien, Paris oder London ausgerichtet waren, sondern nach Rom, Konstantinopel oder Moskau. Und wenn angesichts der Krise der EU über die Geschichte Europas von den „Rändern“ her nachgedacht wird, muss auch Russland als eine Großmacht in den Fokus der Betrachtung eingeschlossen werden. Dann stellt sich heraus, dass die alten Fragen nach dem Verhältnis von Russland zu Europa und von Europa zu Russland neu diskutiert werden müssen. Die europäische Politik verschränkt sich mit dem gegenwärtigen Umbruch der Weltordnung und mit den Globalisierungsprozessen. Der „atlantische Block“, wie er sich nach dem Zweiten Weltkrieg unter Führung der USA herausgebildet hatte, scheint zerbrochen. Die Frage nach den Beziehungen der EU zu China, zu einem Land also, in dem sich eine stürmisch wachsende kapitalistische Marktwirtschaft mit dem Gewaltmonopol seiner Kommunistischen Partei verbindet, weist auf mehrfach widersprüchliche Konstellationen. Einerseits fürchtet man in Europa China als Konkurrenten und will es kleinhalten. Andererseits bietet den europäischen Unternehmen der chinesische Markt auch große Gewinnchancen. Jede Investition in China aber trägt dort zur weiteren ökonomischen Entwicklung bei. Rechte und populistische Kulturkämpfer, liberale Reformer und kritische, linke Europäer haben verschiedene Szenarien zur Krisenbewältigung entwickelt. Welche sind das? Verfügt die gegenwärtige Union überhaupt über einen ethischen Wertekonsens des kulturellen Zusammenhalts, die demokratischen Strukturen, die wirtschaftlichen und sozialen Ressourcen und das rechtsstaatliche Instrumentarium, um ihre komplexe und tiefgehende Krise zu lösen? Novalis forderte eine kirchliche Institution, die keine Rücksicht auf die Landesgrenzen nimmt und somit eine engere Verbindung der europäischen Staaten hervorbringt. Die neue, dauerhafte und von konfessionellen Schranken befreite Kirche, eine Verbindung von Christentum und Naturphilosophie, soll an die Stelle des Papsttums und des Protestantismus treten. Hiermit ist jedoch nicht so sehr ein institutionelles Gebilde gemeint, sondern eine Friedensgemeinschaft. Diese europäische Friedensgemeinschaft wäre der erste Schritt zu einer Weltgemeinschaft. Novalis forderte „ächte Freiheit“. Das Buch widmet sich im Interesse der Aufklärung und des Humanismus einem aktuellen Thema und den interdisziplinär zu erörternden Daseins- und Wertefragen des gegenwärtigen und künftigen Zusammenlebens der Menschen auf dem Europäischen Kontinent. Die Beiträge befassen sich mit der Krise und den Chancen der Europäischen Union, ihren Ursachen, Hintergründen und Folgen sowie mit der Frage nach der Problemlösungsfähigkeit der EU.
Aktualisiert: 2020-08-13
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Das menschliche Gehirn

Das menschliche Gehirn von Bär,  Tina, Bauer,  Renate, Fink,  Helmut, Kober,  Silvia Erika, Kotchoubey,  Boris, Michelsen,  Christian, Mueller,  Volker, Preckel,  Katrin, Wimmer,  Manfred
Die Freie Akademie hat das Thema „Das menschliche Gehirn“ in den Mittelpunkt ihrer wissenschaftlichen Tagung 2018 gestellt. Über Jahrhunderte hinweg waren den Menschen das Gehirn, das Denken und Wollen, das Erinnern, Erkennen, Lernen und Erfinden ein Rätsel. Das menschliche Gehirn fasziniert Menschen seit jeher. Und auch wenn viele Geheimnisse noch verborgen sind, wissen Forscherinnen und Forscher heute mehr darüber, als je zuvor. Die einen suchen danach, wie Gefühle im Gehirn entstehen, andere danach, wie wir eigentlich lernen und Wissen erwerben. Einige forschen daran, wie sich Krankheiten des Gehirns auf unsere Persönlichkeit auswirken, andere, ob sich Intelligenz auch künstlich herstellen lässt.1 Fragen und Ergebnisse der gegenwärtigen Hirnforschung sind auch aus interdisziplinärer Sicht bedeutsam und zu beurteilen. Was wissen wir heute sicher darüber, wie sich das menschliche Gehirn und Bewusstsein entwickelt hat und wie es sich weiterentwickelt? Was sind Bewusstseinsprozesse aus neurobiologischer Sicht? Was folgen daraus für psychologische und ethische Konsequenzen? Wieso streiten die Hirnforscherinnen und Hirnforscher darum, ob es einen freien Willen gibt oder nicht? Wie wird heutzutage an der Optimierung des Gehirns gearbeitet? Darf man das überhaupt, der Natur ins Handwerk pfuschen, oder muss man es, weil man es kann? Wie entstehen Emotionen in Kopf, von denen wir oft meinen, sie wären eine Sache des Herzens? Welche Fragen können Forscherinnen und Forscher heute schon beantworten und was ist offen?
Aktualisiert: 2020-01-23
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Macht der Bilder, Macht der Sprache

Macht der Bilder, Macht der Sprache von Assmann,  Peter, Bär,  Tina, Egger,  Judith, Graupe,  Silja, Michelsen,  Christian, Mueller,  Volker, Ötsch,  Walter Otto, Pühringer,  Stephan, Schindelbeck,  Dirk, Zeyer,  Kirstin
Wir leben in einer Welt voller Bilder, allein, wenn wir an die vielen Bilder denken, die durch die Medien und vor allem die Werbung auf uns einströmen, oder die viele Zeit, die Menschen vor ihrem Computer oder ihrem Smartphone verbringen. Aber wir leben auch in einer Welt mentaler Bilder von Vorstellungen, Simulationen, Erinnerungen. Angst und Freude sind von schlechten und schönen Bildern begleitet. In diesem Buch sind die Bildsprache des 20. und 21. Jahrhunderts in Werbung und politischem Zusammenhang, die Sprache des Rechtspopulismus und grundlegende Bilder im Reden über Soziales und die Wirtschaft thematisiert worden. Welche Rolle spielen mentale Bilder für Wahrnehmen und Erkennen, für den Zusammenhalt der Gesellschaft, für gesellschaftliche Prozesse? Erscheint unsere menschliche Sprache deutlich mehr als nur durch das gesprochene Wort? In diesem Band 37 der Schriftenreihe der Freien Akademie sind die Ergebnisse der wissenschaftlichen Tagung der FA enthalten, die vom 25. bis 28. Mai 2017 in der Frankenakademie Schloss Schney, bei Lichtenfels, stattfand. Während der Tagung wurde im Rahmen von Vorträgen, Kurzreferaten und Diskussionsbeiträgen das Thema „Macht der Bilder, Macht der Sprache“ behandelt. Auf unserer Tagung und in diesem Buch haben Expertinnen und Experten aus den Kognitionswissenschaften, den Bildwissenschaften, der Philosophie und der Ökonomie zusammengewirkt. Wieder wurde eine Synthese aus fruchtbarem interdisziplinärem Ansatz von Wissen, Information und Urteil erreicht. Darüber freue ich mich sehr. Ich danke allen Autorinnen und Autoren für ihre fundierten Beiträge und vor allem Frau Prof. Dr. Silja Graupe und Herrn Prof. Dr. Walter Otto Ötsch für die Herausgabe dieses Bandes. Dr. Volker Mueller, Herausgeber der Schriftenreihe und Präsident der Freien Akademie
Aktualisiert: 2020-01-23
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Religiöser Pluralismus und Deutungsmacht in der Reformationszeit

Religiöser Pluralismus und Deutungsmacht in der Reformationszeit von Bubenheimer,  Günter, Bubenheimer,  Ulrich, Fauth,  Dieter, Herrmann,  Dieter B., Scheidler,  Fabian, Vogler,  Günter, Zorzin,  Alejandro
Die Freie Akademie widmet den Band 36 ihrer Schriftenreihe dem Thema „Religiöser Pluralismus und Deutungsmacht in der Reformationszeit“. Damit wird ein Beitrag zum Luther-Jahr 2017 geboten. Reformation bezeichnet im engeren Sinn eine kirchliche Erneuerungsbewegung zwischen 1517 und 1555 bzw. 1648, die zur Spaltung des westlichen Christentums in verschiedene Konfessionen (römisch-katholisch, lutherisch, reformiert) führte. Die Reformation wurde in Deutschland überwiegend von Martin Luther (1483–1546), in der Schweiz von Huldrych Zwingli (1484 – 1531) und Johannes Calvin (1509 – 1564) angestoßen. Ihr Beginn wird allgemein auf 1517 datiert, als Martin Luther am 31. Oktober des Jahres seine 95 Thesen an die Tür der Schlosskirche zu Wittenberg geschlagen haben soll, aber ihre Ursachen und Vorläufer reichen weiter zurück. Als Abschluss kann allgemein der Augsburger Reichs- und Religionsfrieden von 1555 bzw. letztlich der Westfälische Frieden von 1648 betrachtet werden. Die Reformation war einer der großen Wendepunkte in der Geschichte Europas und in der Geschichte des Christentums. /1/ Die Reformation revolutionierte nicht nur das geistliche Leben, sie setzte auch eine umfassende gesellschaftspolitische Entwicklung in Gang. Vorbereitet durch Luthers prinzipielle Trennung von Geistlichem und Weltlichem löste sich der Staat von der Bevormundung durch die Kirche, um nun seinerseits durch eine fürstenstaatliche Ausrichtung der Reformation die Kirche von sich abhängig zu machen. Doch auch dies stellte nur eine Übergangsphase in einer Entwicklung dar, die in vielen europäischen Ländern in die Trennung von Kirche und Staat mündete, die die Hugenotten und Täufer als verfolgte Minderheitskirchen schon seit ihrer Entstehung im 16. Jahrhundert praktizierten. Die Reformbewegung spaltete sich aufgrund unterschiedlicher Lehren in verschiedene protestantische Kirchen. Die wichtigsten Konfessionen, die aus der Reformation hervorgingen, sind die Lutheraner und die Reformierten (darunter Calvinisten, Zwinglianer und Presbyterianer). Hinzu kommen die radikal-reformatorischen Täufer. In Ländern außerhalb Deutschlands verlief die Reformation zum Teil anders. Es entwickelten sich im 16. Jahrhundert auch radikale Reformatoren, für die hier stellvertretend Thomas Müntzer (vor 1489 – 1525) /2/, einer der Gegenspieler Martin Luthers, genannt sei. Ihre zentralen Anliegen waren die radikale Reform der Kirche und im Falle Thomas Müntzers auch die biblisch begründete, revolutionäre Umwälzung der politischen und sozialen Verhältnisse. Hier lagen auch die Wurzeln des Deutschen Bauernkriegs 1524 bis 1526. Dabei kam es z.B. in Thüringen zur Gründung des „Ewigen Rates“, der die politischen und sozialen Forderungen der Bauern durchsetzen sollte. Eine weitere Gruppe der radikalen Reformation war die der reformatorischen Antitrinitarier, für die Michael Servetus (1509/11 – 1553) steht. In Siebenbürgen besteht bis heute die aus der Reformation hervorgegangene Unitarische Kirche. Sowohl die römisch-katholischen als auch die lutherischen und reformierten Obrigkeiten verfolgten einige radikale reformatorische Gruppen mit großer Härte – ohne Ansehen ihrer unterschiedlichen Zielsetzungen und Lehren. In vielen Ländern mussten zum Beispiel die Täufer unter Zurücklassung ihrer Habe das Land verlassen, in anderen Fürstentümern wurden sie wegen ihrer Überzeugungen gefangen gesetzt und gefoltert und im Extremfall sogar als Ketzer verbrannt oder ertränkt. Mit der Entstehung neuer religiöser Deutungskonzepte in der Reformationszeit und deren Institutionalisierung in Konfessionskirchen verschärfte sich die Spannung zwischen religiösen Einheitsansprüchen und zunehmender religiöser Pluralität. Reformatoren wie Luther oder Calvin beanspruchten Deutungsmacht über die Bibelauslegung und setzten sie der Deutungshoheit der hergebrachten kirchlichen Institutionen entgegen. Indem sich Landes- und Stadtobrigkeiten bestimmte Deutungskonzepte zu eigen machten, konnten sie den zuvor schon im Gang befindlichen Ausbau eines landesherrlichen Kirchenregiments nachhaltig steigern. Gleichzeitig wirkte diese Entwicklung als Impuls zur weiteren Pluralisierung inner- und außerhalb der Konfessionen und strahlte auch auf andere Bereiche wie die Entwicklung der Kunst, des Rechts und der Naturwissenschaften aus. Individuelle Religion differenzierte sich in ein öffentliches Bekenntnis und eine privat gelebte religiöse Praxis. Die Beiträge dieses Buches bedenken die in der Reformationszeit aufbrechende Spannung zwischen den Bedürfnissen nach weltanschaulicher Einheit und nach Pluralität. Noch heute kommt diese Spannung z.B. einerseits in den Rufen nach „Minimalkonsens“ und „Wertegemeinschaft“ und andererseits in dem Bedürfnis nach Weltanschauungs- und Religionsfreiheit zum Ausdruck. Mit diesem Buch möchten wir das Geschichts- und Demokratiebewusstsein fördern und das Verständnis für Toleranz und Freiheit stärken. Dabei haben wir – für unsere Gegenwart bedeutsame – Daseins- und Wertefragen interdisziplinär erörtert. Wir konnten Prof. Dr. Ulrich Bubenheimer gemeinsam mit Dr. Dieter Fauth als Herausgeber des Buches gewinnen. Sie haben zugleich die wissenschaftliche Tagung der Freien Akademie im Mai 2016 zum gleichen Thema inhaltlich vorbereitet und geleitet. Das Buch beinhaltet die Beiträge und Ergebnisse dieser Tagung. Ich bedanke mich bei den Autoren und vor allem bei den Herausgebern des Bandes für die wertvollen Beiträge. Dr. Volker Mueller Präsident der Freien Akademie Literatur 1 Ulrich Bubenheimer/ Ulman Weiß: Schätze der Lutherbibliothek auf der Wartburg: Studien zu Drucken und Handschriften. Regensburg 2016; Volker Reinhardt: Luther, der Ketzer: Rom und die Reformation. München 2016; Heinz Schilling: Martin Luther: Rebell in einer Zeit des Umbruchs. München 2014. Ulrich Bubenheimer / Stefan Oehmig: Querdenker der Reformation – Andreas Bodenstein von Karlstadt und seine Wirkung. Zell am Main 2001. 2 Siegfried Bräuer / Günter Vogler: Thomas Müntzer. Neu Ordnung machen in der Welt. Eine Biographie. Gütersloh 2016.
Aktualisiert: 2020-01-23
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Die Evolution des Kosmos. Fakten – Vermutungen – Rätsel

Die Evolution des Kosmos. Fakten – Vermutungen – Rätsel von Anton,  Andreas, Habison,  Peter, Herrmann,  Dieter B., Hörz,  Herbert, Michelsen,  Christian, Mueller,  Volker, Schetsche,  Michael, Spiering,  Christian, Warmuth,  Alexander
Die hier vorgelegten Beiträge zur Evolution des Kosmos wenden sich der Entwicklungsgeschichte des Weltganzen zu. Sie betten damit solche Fragen wie „Die Suche nach dem Ursprung des Universums“, „Woher kommen wir Menschen?“, „Was wissen wir heute sicher und was bleibt Spekulation?“ in den Gesamtzusammenhang menschlichen Fragens und Suchens seit den Anfängen des wissenschaftlichen Denkens ein. Der Fokus richtet sich vor allem auf die aktuellen großen Probleme der Kosmogonie, die bisher alle nur unvollständig gelöst sind. Es wird auch verständlich werden, warum einige grundlegende Fragen gegenwärtig noch keine endgültige Antwort gefunden haben. Zweifellos sind wir heute Zeuge einer geistigen Revolution, die wesentlich durch technologische Innovationen mitbestimmt wird. Gerade die Entschlüsselung der Geheimnisse des Universums, der Welt als Ganzes, hängt dabei unmittelbar mit dem Verständnis der Mikrowelt zusammen. Deshalb spielen auch Experimente wie jene am leistungsstärksten Teilchenbeschleuniger der Welt, dem „Large Hadron Collider“ in Genf, eine große Rolle bei der weiteren Klärung der Probleme. Ausgewiesene Experten und Mitgestalter der aktuellen Forschung berichten in ihren Beiträgen hautnah aus ihren Laboratorien. Auch die große Frage nach der Rolle des intelligenten Lebens im Universum kommt hier zur Sprache. Ist intelligentes Leben etwas auf unsere Erde Beschränktes, ein einmaliger Zufall der Evolution? Oder handelt es sich um ein universelles Phänomen des Kosmos? Und wenn wir tatsächlich mit Aliens rechnen müssten, wie würde sich eine Begegnung mit ihnen auf unsere Kultur möglicherweise auswirken? Selbst darüber denken Wissenschaftler heute schon nach. Spezialfragen der Kosmosentwicklung wurden ebenfalls erörtert, wie z.B. alternative Denkansätze der Teilchenphysik, historische und aktuelle Prozesse der Wahrheitsfindung und die Verlässlichkeit der Ergebnisse der Wissenschaft. Wir legen in diesem Buch die wesentlichen Ergebnisse der wissenschaftlichen Tagung der Freien Akademie zum gleichlautenden Thema vor. Leider konnten zwei Hauptvorträge – von Matthias Steinmetz „Dunkle Energie und die beschleunigte Expansion des Universums“ und von Joachim Wambsganß „Exoplaneten – Auf der Suche nach der zweiten Erde“ – nicht mit publiziert werden. Die Tagung fand vom 5. bis 8. Mai 2015 in Teltow bei Berlin statt und hat Erkenntnisse und Hypothesen zur Diskussion gestellt und die Sichtweisen zum menschlichen Dasein in unserer Welt vertieft.
Aktualisiert: 2020-01-23
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Wohin brachte uns Charles Darwin?

Wohin brachte uns Charles Darwin? von Wuketits,  Franz M.
Band 28 der Schriftenreihe der FREIEN AKADEMIE dokumentiert die Vorträge bzw. Ergebnisse der wissenschaftlichen Tagung, die vom 1. bis 4. Mai 2008 in der Frankenakademie Schloß Schney stattfand. Die Tagung hatte das Thema „Wohin brachte uns Charles Darwin? Rückblick und Ausblick zum Darwin-Jahr 2009“. Das Ziel der Tagung war es, Darwins Evolutionstheorie, ihre Voraussetzungen und Konsequenzen sowie den heutigen Stand der Diskussionen um die Abläufe und Mechanismen der Evolution aus der Perspektive verschiedener Disziplinen kritisch zu beleuchten. In der Diskussion wurde deutlich, dass es heute keine ernsthafte Alternative zur Evolutionstheorie gibt.
Aktualisiert: 2020-01-23
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Renaissance des Bösen?

Renaissance des Bösen? von Albertz,  Jörg, Antweiler,  Christoph, Jesionek,  Udo, Kaul,  Wolfgang, Meyer,  Peter, Verbeek,  Bernhard, Wuketits,  Franz M., Wuketits,  Maria
Angesichts der weltweit steigenden Zahl von Kriminaldelikten, Terroranschlägen und Gewalttaten jeglicher Art – ganz zu schweigen von bewaffneten Konflikten und Kriegen – möchte man meinen, daß das »Böse« in unserer Welt überhand nimmt. Die Massenmedien tragen das ihre dazu bei: In den Nachrichten überwiegen Berichte über Gewalttaten, Korruptionsaffären, Betrugsskandale usw.; Fernseh- und Videofilme sind übersät mit »bösen Typen«, die keineswegs immer von den »Guten« besiegt werden. Keine Frage: Das »Böse« erfreut sich besonderer Attraktivität, es fasziniert und stößt zugleich ab, läßt aber keinen von uns völlig gleichgültig. Nun ist das »Böse« ein abstrakter Begriff, in Philosophie und Theologie anzusiedeln. Die Tagung »Renaissance des Bösen?« aber soll den Begriff mit konkreten Inhalten füllen. Zum einen soll deutlich werden, was wir überhaupt unter »böse« – im Gegensatz zu »gut« – verstehen, welcher Kriterien wir uns dabei (im Alltag wie auch in der Moralphilosophie) bedienen. Zum zweiten wird es darum gehen, aus der Sicht verschiedener Disziplinen darzulegen, mit welchen menschlichen Aktivitäten das »Böse« belegt ist, so daß es keineswegs bloß um die Diskussion einer Metapher gehen wird. Schließlich wird zu klären sein, ob es gerechtfertigt ist, von einer »Renaissance des Bösen« zu sprechen – oder nur von einer veränderten Wahrnehmung dieses Phänomens in der heutigen Zeit.
Aktualisiert: 2022-12-06
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Humanität – Hoffnungen und Illusionen

Humanität – Hoffnungen und Illusionen von Albertz,  Jörg, Massarat,  Mohssen, Oeser,  Erhard, Schmidt-Salomon,  Michael, Weinke,  Kurt, Wolf,  Jean C, Wuketits,  Franz M., Wuketits,  Maria
Von Humanität bzw. Menschlichkeit ist viel die Rede: im Alltag, in der Politik, in der Philosophie, in den Religionen ... Aber wie "menschlich" sind wir wirklich? Keine Religion, keine Ideologie vermochte bisher aus dem Menschen ein "wahrhaft humanes" Wesen zu machen. Vielmehr sind selbst im Namen der Menschlichkeit grauenvolle Verbrechen begangen worden. Heilige Kriege gehören keineswegs der Vergangenheit an. In beinahe der Hälfte aller Länder wird nach wie vor die Todesstrafe vollstreckt. Moral entpuppt sich häufig als Doppelmoral. Ist Menschlichkeit also bloß eine Illusion? Sind Menschenrechte bloß eine Erfindung der westlichen Industriegesellschaft, die damit ihre Interessen durchsetzen will? Muß die Idee der Humanität an unserer "menschlichen Realität" letzlich scheitern? Die Referate dieser Tagung wurden in Band 23 der Schriftenreihe der FREIEN AKADEMIE veröffentlicht FRANZ M. WUKETITS Humanität - Ideen, Ideale, Illusionen MARIA WUKETITS Menschenrechte im Zwielicht ERHARD OESER Die Evolution der Gewalt in der Geschichte der Menschheit MICHAEL SCHMIDT-SALOMON Hoffnung jenseits der Illusionen? Die Perspektive des evolutionären Humanismus JEAN-CLAUDE WOLF Egoistische Ethik? MOHSSEN MASSARRAT Chancengleichheit als Universalethik der nachhaltigen (Welt-)Gesellschaft KURT WEINKE Humanes oder inhumanes Sterben - Pro und contra Euthanasie FRANZ M.WUKETITS Aufbau oder Abbau des Menschlichen
Aktualisiert: 2020-01-23
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Das Bewusstsein – philosophische, psychologische und physiologische Aspekte

Das Bewusstsein – philosophische, psychologische und physiologische Aspekte von Albertz,  Jörg, Bauer,  Renate, Capurro,  Rafael, Gestering,  Johann J, Goedert,  Georges, Kiss,  Endre, Neymeyr,  Barbara, Oeser,  Erhard, Ries,  Wiebrecht, Seitelberger,  Franz, Wellner,  Klaus
Der Begriff 'Bewußtsein' ist aus unserer Sprach- und Vorstellungswelt nicht mehr wegzudenken. Dennoch ist das Wort 'Bewußtsein' erst durch Christian Wolffs 1719 erschienenes Buch über Metaphysik 'Vernünftige Gedanken von Gott, der Welt und der Seele des Menschen, auch allen Dingen überhaupt' in Erscheinung getreten. Die ihm vorhergehenden lateinischen und englischen bzw. französischen Begriffe 'conscientia' und 'conscience' ('conscienceness') bedeuten ursprünglich nur 'Gewissen'. Hierin deutet sich eine über den psychologisch-biologischen Bereich hinausgehende Bedeutung des Bewußtseins an, die auch auf die moralische, religiöse und kulturgeschichtliche Sphäre verweist. Schon bald hat das Bewußtsein, ausgehend von Descartes‘ Gleichsetzung von 'cogitatio' und 'conscientia', eine zentrale Stelle in der Philosophie und Psychologie erreicht und spielt in der Erkenntnis- und Moralphilosophie des deutschen Idealismus die Hauptrolle. Schopenhauer setzt in seiner Ablehnung des deutschen Idealismus dem verabsolutierten Bewußtseins-Begriff die Macht des dunklen, triebhaften Willens entgegen. Von hier aus wird immer zugleich dem Bewußtsein das Unbewußte in allen Überlegungen und Untersuchungen gegenübergestellt. Auch uns beschäftigen noch immer Fragen aus dem Problemkreis der Entstehung des Bewußten aus dem Nicht-Bewußten. Aber außer solchen Entwicklungs- und Evolutionsproblemen rücken vor allem die hirnphysiologischen Untersuchungen zunehmend in den Mittelpunkt. Man versucht zu erforschen, wie bewußtes Handeln und Denken, aber auch das Bewußtsein selbst vom menschlichen Gehirn geleistet werden. Deswegen will die FREIE AKADEMIE in einer Arbeitstagung die unterschiedlichen Aspekte der bisher unternommenen Anstrengungen einer Selbstaufklärung des Bewußtseins aufzeigen und die Bedeutung der Thematik herausstellen.
Aktualisiert: 2018-11-09
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Utopien zwischen Anspruch und Wirklichkeit

Utopien zwischen Anspruch und Wirklichkeit von Albertz,  Jörg
Die FREIE AKADEMIE hatte im Frühjahr 2006 zu einer Arbeitstagung eingeladen, für die das Thema "Utopien zwischen Anspruch und Wirklichkeit" gewählt worden war, um den "Perspektiven utopischen Denkens" nachzugehen, wie es im Untertitel hieß. Die inhaltliche Vorbereitung und wissenschaftliche Tagungsleitung hatten Dr. Volker Mueller und Dr. Falko Schmieder gemeinsam übernommen. Die Veranstaltung fand vom 28. April bis 1. Mai 2006 in der Franken-Akademie Schloß Schney in Lichtenfels statt. Zur Zielsetzung hieß es in der Einladung: "Seit geraumer Zeit befindet sich das utopische Denken vor neuen Herausforderungen. Zum einen scheint es, als ob die Erfahrungen mit politischen Diktaturen aufs Ganze bezogene alternative Gesellschaftsentwürfe vollständig dikreditiert haben; zum anderen scheinen die aktuellen Erfahrungen mit einer sich verselbstständigenden globalen Ökonomie und ihren zahlreichen Sachzwängen das Denken immer fest an das Bestehende zu binden unf auf unmittelbar Machbares zu verpflichten. Pragmatik scheint vor visionärem Denken und perspektivischem Handeln Vorrang zu haben. Wenn das menschliche Denken doch einmal die Kraft zur Übersteigung der Realität findet, dann scheint dies nicht mehr in der Form des utopischen Denkens, sondern in Form religiöser oder irrationaler Vorstellungen oder aber in Form technizistischer Prognosen zu geschehen. Ohne utopischen Denken ist auch die Wissenschaftsentwicklung undenkbar. Naturwissenschaft und Technik haben innovative methodische Vorgehensweisen entwickelt, die wissenschaftlichen Fortschritt erst ermöglicht haben. Utopien haben eine wichtige und nicht wegzudenkende Funktion - in der Geschichte, Gegenwart und Zukunft." Der Band 26 der Schriftenreihe der FREIEN AKADEMIE fasst die für den Druck ausgearbeiteten Vorträge zum Themenkreis "Utopien zwischen Anspruch und Wirklichkeit" zusammen.
Aktualisiert: 2020-01-23
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Der Zusammenhang der Wissenschaften und Künste. Diderot und die Aufklärung

Der Zusammenhang der Wissenschaften und Künste. Diderot und die Aufklärung von Kohnen,  Stephan, Michelsen,  Christian, Mueller,  Volker, Schippan,  Michael, Wuketits,  Franz M.
Im Jahr der Aufklärung 2013 steht eine intensive Beschäftigung mit den historischen und aktuellen Inhalten freien aufklärerischen Denkens und seinen gesellschaftlichen und weltanschaulichen Wirkungen im Vordergrund. Anlass ist der 300. Geburtstag eines der schillerndsten und inspirierendsten Köpfe der europäischen Aufklärung: Denis Diderot (1713–1784), der freidenkende Philosoph, Wissenschaftler, Schriftsteller, Dramatiker und Enzyklopädist. Aus der Zeit der Aufklärung heraus entwickeln sich die Geistesfreiheit, säkularer Humanismus und Menschenrechte. Im Mittelpunkt der Befassung mit der historischen und aktuellen Aufklärung stehen: - die Entwicklung und Proklamierung der Menschenrechte und die Durchsetzung der bürgerlichen Verhältnisse für „Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit“ - die geistigen Vorbereitungen gesellschaftlicher Änderungen zur Überwindung knechtender und ungerechter sozialer Verhältnisse - das Programm zur Überwindung der Unmündigkeit des Menschen und zur Entwicklung der kritischen Vernunft für die Beurteilung der Wirklichkeit - die Befreiung der Wissenschaften von Theologie und kirchlicher Bevormundung, die Förderung der Wissenschaftsentwicklungen sowie der Kampf gegen die Allianz von Thron und Altar - ein beginnendes Entwicklungsdenken in Natur und Gesellschaft Die Rekonstruktion der über 300-jährigen Aufklärung in Europa, in England, Schottland, Frankreich, Italien, Spanien, Deutschland und anderen Ländern ist eine nicht vollendete Aufgabe. Die Weltanschauungen der Aufklärung beinhalten einen Komplex verschiedener Fragen und Aspekte und entwickeln sich selbst fort. Wenn wir auch feststellen können, dass die Aufklärung in den fortschrittlichen bürgerlichen Umwälzungen des 18. Jahrhunderts die größten Wirkungen erzielt hat, so ist sie nach wie vor nicht abgeschlossen. Sie hat grundlegende Werte- und Daseinsfragen des menschlichen Denkens und Zusammenlebens aufgeworfen, die für unsere Gegenwart und Zukunft von eminenter Bedeutung sind. Die europäische Aufklärung hat Konsequenzen für Philosophie und Weltanschauung. Sie führte zu einer naturalistischen Wende der Philosophie, zu einem Pantheismus, Deismus und atheistischen Materialismus, der die Welt aus sich selbst heraus und als naturgesetzlichen Prozess – ohne übernatürliche Kräfte – auffasst, erklärt und erkennt. Die Welt wird nichttheistisch erklärt. Gerade Denis Diderot ist für unser modernes aufgeklärtes Weltbild von besonderer Tragweite. Er repräsentiert neben Voltaire, Rousseau, Holbach und anderen den umfassenden Begriff des philosophe im Frankreich des Ancién Regime und geht vorurteilsfrei, enzyklopädistisch und kritisch an die Entwicklungen in Wissenschaft, Literatur, Gesellschaft und Denken heran. Für die alleinige kirchliche Deutungshoheit über die Welt und die Wissenschaften, für einen Gott und für religiöse Vorstellungen von übernatürlichen oder irrationalen Mächten ist kein Platz mehr im aufgeklärten Europa. Diderot kann auch als Protagonist des (evolutionären) Humanismus betrachtet werden: Seine Erklärung des menschlichen Individuums und dessen naturgeschichtlicher Entwicklung führt zu einer humanistischen Ethik, die bisher noch wenig ausgelotet ist. Die Freie Akademie widmete sich der unabgeschlossenen Aufklärung sowie Denis Diderot als europäischen Aufklärer und bemühte sich erfolgreich, das aufklärerische Erbe für gegenwärtige Problemstellungen nutzbar zu machen. Dieser Band 33 der Schriftenreihe der FREIEN AKADEMIE beinhaltet die Vorträge bzw. Ergebnisse der wissenschaftlichen Tagung, die vom 9. bis 12. Mai 2013 in der Frankenakademie Schloß Schney, bei Lichtenfels, zum Thema „Denis Diderot und der Zusammenhang der Wissenschaften und der Künste“ stattfand. Die wissenschaftliche Vorbereitung und Leitung der Tagung lag in den Händen des Herausgebers dieses Bandes. Auf der Akademie-Tagung 2013 gab es – neben den Hauptreferaten – die Gelegenheit, eigene Thesen und Ideen zum Thema vorzutragen. Die Beiträge von Stephan Kohnen und Christian Michelsen werden hier ebenfalls mit publiziert. Aufgrund des Wegfalls zweier geplanter Vorträge wurden kurzfristig einige Streiflichter aus der Literatur über Werk und Leben Denis Diderots, über Kontakte mit Voltaire und anderen Zeitgenossen und über die Encyclopédie vorgetragen, die hier ebenfalls wiedergegeben werden.
Aktualisiert: 2020-01-23
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Frieden und Krieg im 20. und 21. Jahrhundert – Ursachen, Konsequenzen, Alternativen

Frieden und Krieg im 20. und 21. Jahrhundert – Ursachen, Konsequenzen, Alternativen von Bär,  Tina, Bauer,  Renate, Blaschke,  Rüdiger, Bretschneider,  Jan, Fauth,  Dieter, Jochheim,  Matthias, Junker,  Thomas, Michelsen,  Christian, Mueller,  Volker, Onken,  Werner, Sollbach,  Gerhard E, Verbeek,  Bernhard, Weifert,  Mathias, Wuketits,  Franz M.
Jeder Mensch hat ein Recht auf Leben und das Recht auf Menschenwürde. Unser Recht auf Leben zu bewahren und durchzusetzen, ist eine wesentliche gesellschaftliche und ethische Aufgabe. In den letzten 100 Jahren gab es allerdings Krieg, heiße Kriege und den Kalten Krieg. Jeder Krieg stellt das Recht auf Leben durch Gewalt gegen andere Menschen (und die Natur) und durch militärische Mittel grundlegend infrage. Die Friedensbewegungen der letzten Jahrzehnte haben diese Sachverhalte als Grundlage ihrer Aktivitäten, jedoch mit eher geringen Erfolgen im 20. und 21. Jahrhundert. Wir haben gerade dort Verluste an Freiheiten und Menschenrechten erleben müssen, wo Diktaturen und Autokratien herrschen und Rechtsstaatlichkeit abgebaut wurde. Frieden, Freiheit und Menschenrechte gehören zusammen, sie bedingen einander. Wir haben ein natürliches Recht darauf. Das Thema dieses Buches befasst sich mit diesem grundlegenden Thema des Daseins und Zusammenlebens der Menschen. Es stellt Frieden und Krieg im 20. und 21. Jahrhundert und einige wesentliche Ursachen, Konsequenzen und Alternativen in den Mittelpunkt. Dabei suchen wir, wie viele andere Menschen, nach einem Leben in Frieden und Vielfalt, in Freiheit und Demokratie, in Toleranz und Humanität.Jeder Mensch hat ein Recht auf Leben und das Recht auf Menschenwürde. Unser Recht auf Leben zu bewahren und durchzusetzen, ist eine wesentliche gesellschaftliche und ethische Aufgabe. In den letzten 100 Jahren gab es allerdings Krieg, heiße Kriege und den Kalten Krieg. Jeder Krieg stellt das Recht auf Leben durch Gewalt gegen andere Menschen (und die Natur) und durch militärische Mittel grundlegend infrage. Die Friedensbewegungen der letzten Jahrzehnte haben diese Sachverhalte als Grundlage ihrer Aktivitäten, jedoch mit eher geringen Erfolgen im 20. und 21. Jahrhundert. Wir haben gerade dort Verluste an Freiheiten und Menschenrechten erleben müssen, wo Diktaturen und Autokratien herrschen und Rechtsstaatlichkeit abgebaut wurde. Frieden, Freiheit und Menschenrechte gehören zusammen, sie bedingen einander. Wir haben ein natürliches Recht darauf. Das Thema dieses Buches befasst sich mit diesem grundlegenden Thema des Daseins und Zusammenlebens der Menschen. Es stellt Frieden und Krieg im 20. und 21. Jahrhundert und einige wesentliche Ursachen, Konsequenzen und Alternativen in den Mittelpunkt. Dabei suchen wir, wie viele andere Menschen, nach einem Leben in Frieden und Vielfalt, in Freiheit und Demokratie, in Toleranz und Humanität.
Aktualisiert: 2020-01-23
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Staat und Kirche im werdenden Europa

Staat und Kirche im werdenden Europa von Albertz,  Jörg, Dijk,  Alphons van, Fauth,  Dieter, Heinig,  Hans M, Körner,  Christoph, Kühlmann,  Wilhelm, Lüdemann,  Gerd, Rauch,  Andreas M, Satter,  Erich, Schulze,  Herbert, Walter,  Christian
In den Bereichen Politik, Recht, Wirtschaft, Finanzen, Militär- und Hochschulwesen befindet sich Europa mitten in einem Einigungsprozeß. Gilt dasselbe auch für den Bereich Religion und Weltanschauung? Ist ein europaweiter Integrationprozeß in diesem Bereich überhaupt wünschenswert, etwa um den genannten eher materiellen Belangen die notwendige geistige Grundlage zu verleihen? Oder bedarf es im Bereich Religion und Weltanschauung vorwiegend der Pluralität als Ausgleich zu dem ansonsten spürbaren Einheitsdruck, der möglicherweise nur auf der Basis unterscheidbarer Identitäten aushaltbar ist? Wie wird das Verhältnis zwischen Europäischer Union (EU) bzw. den EU-Mitgliedstaaten einerseits und den Kirchen bzw. Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften andrerseits auf der Ebenen der EU konzipiert? Wie soll es insbesondere aus der Sicht der genannten Gemeinschaften geregelt werden?
Aktualisiert: 2020-01-23
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Werte und Normen

Werte und Normen von Albertz,  Jörg, Fauth,  Dieter, Hasselmann,  Christel, Koch,  Martin, Lachmann,  Rolf, Mueller,  Volker, Neumann,  Johannes, Neumann,  Ursula
Band 21 der Schriftenreihe der FREIEN AKADEMIE Inhalt: Aus der Einladung zu der Tagung vom 1. bis 4. Juni 2000: Seit etwa 20 Jahren haben die Begriffe Werte und Normen, die sich eher auszuschließen scheinen, Konjunktur. Angesichts vieler sozialer und ökologischer Probleme sprechen wir verstärkt von einem Verfall der Werte, von Wertewandel, von der Bewahrung humanistischer Werte oder der Notwendigkeit, bestimmte (welche?) Normen im Zusammen- leben der Menschen mit der Natur einzuhalten. Wie entstehen Werte und Normen? Nach welchen Maßstäben beurteilen wir, ob sie für unsere Lebensgestaltung bedeutsam sind oder nicht? Weisen Zusammenhänge auf die Ethik als philosophische Disziplin und auf Religion (oder Theologie)? In der Geschichte sehen wir, daß dem Wertebegriff auch sein Gegenteil, der Un-Wert, innewohnt. Sind nicht Geld und Kapital heute die 'Werte' schlechthin? Von unwertem Leben wurde im 'Dritten Reich' gesprochen. Ein Werteverfall wird heute konstatiert – gelegentlich mit Blick auf diktatorische Zeiten, die das eigene Denken abgenommen haben. Auch Wissenschaft und Technik beeinflussen die Werteentwicklung angesichts globaler Zusammenhänge und Probleme immer deutlicher. Wir kommen wieder zu der Frage, was der Halt, die Sicherheit, die Lebensorientierung für uns Menschen sein kann. Am Beginn eines neuen Jahrhunderts werden Sinnfragen verstärkt gestellt und zugleich denunziert. Stets ist neu um das Verhältnis von Religion/Weltanschauung, Ethik und Wertetheorie zu ringen. Die heranwachsende Generation bricht überkommene Vorstellungen und sucht ihre eigene Lebenssicht und Lebensweise. Dabei rückt die Schule in den Vordergrund. Wie wirken Religionsunterricht, Ersatz- und Alternativfächer 'Ethik' oder 'Lebensgestaltung/Ethik/ Religionskunde'? Die Referate dieser Tagung wurden in Band 21 der Schriftenreihe der FREIEN AKADEMIE veröffentlicht: JOHANNES NEUMANN Gesellschaft im Wandel - Was kommt auf uns zu? VOLKER MUELLER Humane Identität in ethischer Neuorientierung MARTIN KOCH Jenseits des Determinismus - Die Grenzen der Erkenntnis sind die Grenzen unserer Macht ROLF LACHMANN Außersprachliche Formen der moralischen Artikulation CHRISTEL HASSELMANN Das niedersächsische Unterrichtsfach"Werte und Normen" - Zwischen Ideal und Wirklichkeit URSULA NEUMANN Macht Glaube besser? DIETER FAUTH Theologisches Verstehen fremder Weltsichten - Ansätze im Christentum für eine integrative Sinnorientierung JOHANNES NEUMANN Humanismus als Form autonomer Wertentscheidung
Aktualisiert: 2020-01-23
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