Die Orden und Logen der Frauen

Die Orden und Logen der Frauen von Guntram,  B. Seidler
Die "Alten Pflichten" von 1723 geben unter anderem vor, dass die von der englischen Muttergroßloge anerkannten Freimaurerlogen Männerbünde sein müssen. Und doch haben die Frauen in der langen Geschichte der Freimaurerei eine ständig wachsende Rolle gespielt, die bis heute mit zunehmender Emanzipation der Frauen immer mehr an Bedeutung gewonnen hat. So existieren inzwischen weltweit sowohl gemischtgeschlechtliche Freimaurerlogen als auch reine Frauenlogen. Bisher fehlte offensichtlich eine deutschsprachige Schrift, die diese historische Entwicklung der femininen Freimaurerei beleuchtet. Diese Lücke soll die vorliegende Schrift ausfüllen helfen. In dieser behandelt der Autor außerdem viele "Vorläufervereine" , wie Orden und andere gemischte Gesellschaften, in die erstmals auch Frauen aufgenommen wurden.
Aktualisiert: 2022-07-26
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Bis zum letzten Fackelzug

Bis zum letzten Fackelzug von Berger,  Feliks W.
Autobiografie. Geboren 1944. JP, FDJ, konfessions- und parteilos, spätes Coming-out (1994). Hobbyornithologe, Biologiestudium, Assistent Universität Halle, dann Leopoldina. Früher in der Ökologischen Arbeitsgruppe beim ev. Kirchenkreis Halle, später zehn Jahre Mitglied im Beirat des Bundesbeauftragten für die Stasiunterlagen (noch als W. B., Namensänderung mit der inoffiz. Adoption 2016). Gelernter DDR-Bürger. Nicht immer angepasst. Weder damals noch heute. Jugend im zwitschernden Gefühl zwischen ¬Distanz zum autoritären Regime und erotischer Faszination. Instrumentalisiert oder fremdgesteuert? Das wird sich zeigen ...
Aktualisiert: 2021-10-11
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„Fahre mit Gas“

„Fahre mit Gas“ von Höse,  Dietmar
Kaum jemand erinnert sich heute noch an den Maschinenfabrikanten Wilhelm Oskar Blessing, an den Aufbereitungs-ingenieur Friederich Carl Heinrich Lührig oder die Zivilingenieure Henry Percy Holt sowie William Meischke-Smith. Doch im ausgehenden 19. Jahrhundert hatten diese Männer eine gemeinsame Vision, die für kurze Zeit weltweit die Aufmerksamkeit der verkehrstechnischen Fachwelt auf sich zog. Sie fassten den Entschluss, dem Weg des großen Vorbildes Dampfmaschine zu folgen und den von Nicolaus August Otto entwickelten 4-Takt-Gasmotor auf Schienen zu stellen, um ihn bei der anstehenden „Mechanisierung“ der Straßenbahnen nutz- und gewinnbringend einzusetzen. Dieses Buch deckt auf, welche Schwierigkeiten sich den Erfindern entgegenstellten, welche Rolle die Steinkohlen-gasindustrie bei der Vermarktung der Pionierleistung spielte und wie die elektrische Konkurrenz auf den alternativen Antriebsmotor reagierte. Dabei ist es mit Hilfe von tiefgründiger und umfassender Recherche gelungen, eine Vielzahl bisher unbekannter Fakten über in Vergessenheit geratene Aspekte der Entwicklungsgeschichte der Gas-Traktion ans Tageslicht zu befördern. Das Puzzle der über den ganzen Erdball verstreuten und nun zusammengefügten Archi-valien führt den Leser auf der Spur der Gasbahnen aus Deutschland heraus und über die Niederlande, Polen, Frank-reich, Russland, Spanien sowie Großbritannien, einschließlich der britischen Kolonien, bis nach Nordamerika. Große Namen der Gas-Industrie wie Wilhelm von Oechelhäuser oder Corbet Woodall kommen hierbei ebenso ins Spiel wie die der Wissenschaftler und Professoren Adolf Karl Heinrich Slaby und Alexander Blackie William Kennedy. Besonde-res Interesse werden auch die Bezüge erwecken, welche die Techniker und Unternehmer Lucien Alphonse Legros, Max Tippmann und Hugo Junkers mit der Gasstraßenbahnthematik verband. Durch Auswertung wiederaufgefunde-ner technischer Zeichnungen, Notizen und Patente ist es gelungen, viele der in der Konstruktion versuchten und beim Bau der Gas-Straßenbahnen beschrittenen Wege zu entschlüsseln und zu dokumentieren. Die auf der Suche nach einem optimalen Kraftübertragungssystem gefundenen Lösungsansätze werden detailliert vorgestellt und vermit-teln dem technisch interessierten Straßenbahnenthusiasten bemerkenswerte Erkenntnisse. Das Besondere dieses Bandes besteht unter anderem darin, in verschiedenen Orten und Ländern angesiedelte Gasstraßenbahn-Episoden nicht nur aufzubereiten, sondern diese über ihre historisch vorhandenen Bezüge wieder miteinander in Verbindung zu bringen. Trotz unterschiedlichster lokaler Gegebenheiten zeichnen sich aufgrund des gemeinsam gelebten Trau-mes von der Gasstraßenbahn in den weltumspannenden Geschichten deutliche Parallelen ab. Der Aufschwung und Niedergang der Gasstraßenbahnen von Dresden, Dessau, Maastricht, Charlottenburg, Mannheim, Hirschberg, Paris, Blackpool, Manchester, Neath, Den Haag, Amsterdam und St. Petersburg stellt wie die Analyse der zahlreichen Projekte nicht nur für die jeweiligen Lokal-Historiker eine Fundgrube dar, sondern bietet allen Freunden außerge-wöhnlicher Schienenfahrzeuge und Straßenbahnen ein Kompendium, dass es in dieser Form und diesem Umfang bisher nicht gegeben hat.
Aktualisiert: 2021-10-11
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Zwischen Legitimation und Anerkennung

Zwischen Legitimation und Anerkennung von Schaarschmidt,  Heike
Seit Beginn der 1990er Jahre vollzieht sich in der Pflege ein Paradigmenwechsel: Vom Handwerksberuf zur Profession. Dieser immer noch andauernde Prozess mündet in neuen Berufsbildern und -titeln. Für akademisch ausgebildete Leitungskräfte wurde der Begriff von Pflegeeliten kreiert, den man zu Recht auch auf die neu gewählten Pflegedirektor*innen an Krankenhäusern anwenden kann. Ein neues Berufsbild in der Pflegelandschaft wurde geschaffen, doch ohne Konzeption, Aufgabenprofil und Standards. Einzig die Gleichstellung im Krankenhausvorstand wurde in Gesetzen verankert und damit eine formale Legitimation hergestellt. Doch wie wurde die Rolle der Pflegedirektion ausgefüllt? Wie wurde das neue Handlungsfeld ausgestattet und wahrgenommen? Welchen Stellenwert haben die ausführenden Akteurinnen im Krankenhaus erfahren? Die Autorin porträtiert Menschen, deren Selbstverständnis die Etablierung einer Berufsrolle prägte. Als eine indirekte, aber zentrale Kategorie des Handelns hat sich das Ringen um Anerkennung offenbart. Die Akteurinnen befinden sich in einem Spannungsfeld zwischen Legitimation und Anerkennung und ringen um die Verstetigung ihres beruflichen Daseins. Das zeigt sich immer wieder aufs Neue in den Aushandlungsprozessen um Handlungsspielräume. Bis heute sind die errungenen Arrangements fragil, die Debatte zur Auflösung oder Beschneidung von Strukturen wird immer wieder neu durch Dritte forciert. Die in der vorliegenden Publikation vorgestellten Innenansichten von Top-Führungskräften skizzieren die Kernelemente ihres Handelns. Sie sind auf Handlungsfelder der Bildung oder Sozialarbeit übertragbar. Ausgehend vom konkret situierten Handeln werden Impulse und Risiken im Führungshandeln offen gelegt und im Sinne von qualitativer Forschung empirisch nachgewiesen, um sie einer reflexiven Praxis von Professionen zuzuführen.
Aktualisiert: 2022-07-26
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Die alten Logen und Orden der Saalestadt Halle

Die alten Logen und Orden der Saalestadt Halle von Seidler,  Guntram B.
In der Geschichte der Saalestadt Halle haben seit Mitte des 18. Jahrhunderts bis zu ihrer erzwungenen Auflösung durch die Nationalsozialisten viele freimaurerisch ausgerichtete Logen und Orden im gesellschaftlichen und kulturellen Leben eine wichtige Rolle gespielt. Eine besondere Bedeutung erlangten die fünf Freimaurerlogen mit um 1930 ca. 1000 Mitgliedern. Über die meisten der freimaurerähnlich geprägten Logen und Orden ist dagegen heute fast nichts mehr bekannt. So gab es bereits frühzeitig bedeutende akademische Logen und Studentenorden. Unter dem Deckmantel der Freimaurerei gründeten hier einige Hochstapler und Betrüger ihre meist eigenartigen Vereinigungen. Erst ab Ende des 18. Jahrhunderts war die Zeit der Irrungen und Wirrungen vorbei und es entstanden seriöse Logen und Orden mit echt humanitären Zielen. Der Autor Guntram B. Seidler liefert mit diesem Buch erstmals einen Einblick in die Vielfalt der ehemaligen Logen und Orden Halles. Ein kurzer Einblick in die Neuzeit rundet diese historische Schrift ab.
Aktualisiert: 2022-07-26
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Lebenswege

Lebenswege von Guttstein,  Jens Aaron
Als mich die jüdische Gemeinde Halle/ Saale ca. 2004 bat, die einzelnen Schicksale der jüdischen Bevölkerung in der Stadt Zeitz bis 1945 näher zu erforschen, konnte ich den Umfang dieser Arbeit noch nicht erahnen. Zu Beginn der Arbeiten stellte sich heraus, dass sich anhand der publizierten Materialen, keine genauen Aussagen zu den persönlichen Schicksalen rekonstruieren ließen. Darüber hinaus ist die Quellenlage in den Archiven hierzu relativ dürftig. Diese erweitere Publikation unter dem Titel ››Lebenswege‹‹… welche an den vorherigen Titel ››Die Lebenswege großer Menschen gleichen Legenden, sie sind beschwerlich, aber schön‹‹ anschließt, soll das Ergebnis jahrelanger regionaler und überregionaler, sowie internationaler Archivforschungen wiedergeben. Auch zu dieser Publikation konnten wieder weltweit Nachfahren und Zeitzeugen für Interviews gewonnen werden. Aus diesen Aussagen konnten wieder familiäre Zusammenhänge rekonstruiert und mit weiteren neuen unbekanntem Bildmaterial dargestellt werden. Neben der großen Anzahl betroffener zeitzer jüdischer Familien, welche begütert oder arm waren, hoch – oder weniger begabt, Fabrikanten, Handwerker, Arbeiter, Handel-treibende mit großem Geschäft oder kleiner „Eintrete“, vielleicht auch nur mit einem Bauchladen oder schweren Koffern über Land unterwegs. Sie suchten zusätzliche Verdienstmöglichkeiten zur Aufbesserung ihres oftmals kargen Einkommens aus dem eigentlichen Beruf. Sie lebten das ganz durchschnittliche Leben von Not bis Wohlstand, waren glücklich oder von Schicksalsschlägen getroffen, durch Ungemach belastet oder manchmal von Freude erfüllt. Sie waren religiös oder Atheisten, fromm oder gleichgültig, traditionsgebunden oder modern, man fand sie in den unterschiedlichsten politischen Richtungen, ihre Namen standen auf den Gefallenen-Gedenktafeln der Kriege, sie litten und sie hofften wie alle. Gerade so und nicht anders wie ihre nichtjüdische Umwelt zu jener Zeit und gerade so, wie Sie und ich es heute erleben und spätere Generationen zu ihrer Zeit. Das soll man erkennen, zu dieser Erkenntnis soll dieses Buch beitragen und damit auch zum Verstehen und Ausräumen falscher Ansichten und Vorurteile. Auch in dieser Publikation wird wieder auf die neu bekannt gewordenen Opfer der Bibelforscher (heute Zeugen Jehovas), eingegangen. Es konnten neue Namen der Opfer der OG Todt rekonstruiert werden ebenso wie die Opfer der Homosexuellen, Opfer der Euthanasie sowie die Opfer der Politisch Verfolgten. Weiterhin sind in dieser Ausgabe auch die KZ Häftlinge des Lagers „Wille“ (unvollständig), die Zwangsarbeiter und russischen Kriegsgefangenen mit gelistet. Erstmalig ist es auch möglich gewesen, Zigeuner (Sinti und Roma) in Zeitz als Opfer nachzuweisen. Auf mehr als 200 Seiten wurden dem Leser im Jahr 2014 Personen aus Zeitz und der näheren Umgebung vorgestellt, die aufgrund ihres Glaubens, ihrer sexuellen Orientierung oder psychischen Zustandes, zwischen 1933 bis 1945 ums Leben kamen oder verfolgt worden sind. In der pervertierten nationalsozialistischen Ideologie galten diese Menschen als „lebensunwert und als Ballastexistenzen“. Der vorgesehene Weg führte oftmals in die Vernichtungslager. Aufgrund der großen positiven Resonanz auf das erste Buch entschloss ich mich deshalb, dem interessierten Leser eine erweiterte und überarbeitete Ausgabe anzubieten, um eventuelle Fehler, die aufgrund des enorm großen Zeitfensters und widersprüchlichen Zeitzeugenaussagen einer Korrektur bedurften. Auch diese Ausgabe soll der Öffentlichkeit nicht vorenthalten werden.
Aktualisiert: 2021-10-11
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„Fahre mit Gas“

„Fahre mit Gas“ von Höse,  Dietmar
Kaum jemand erinnert sich heute noch an den Maschinenfabrikanten Wilhelm Oskar Blessing, an den Aufbereitungs-ingenieur Friederich Carl Heinrich Lührig oder die Zivilingenieure Henry Percy Holt sowie William Meischke-Smith. Doch im ausgehenden 19. Jahrhundert hatten diese Männer eine gemeinsame Vision, die für kurze Zeit weltweit die Aufmerksamkeit der verkehrstechnischen Fachwelt auf sich zog. Sie fassten den Entschluss, dem Weg des großen Vorbildes Dampfmaschine zu folgen und den von Nicolaus August Otto entwickelten 4-Takt-Gasmotor auf Schienen zu stellen, um ihn bei der anstehenden „Mechanisierung“ der Straßenbahnen nutz- und gewinnbringend einzusetzen. Dieses Buch deckt auf, welche Schwierigkeiten sich den Erfindern entgegenstellten, welche Rolle die Steinkohlen-gasindustrie bei der Vermarktung der Pionierleistung spielte und wie die elektrische Konkurrenz auf den alternativen Antriebsmotor reagierte. Dabei ist es mit Hilfe von tiefgründiger und umfassender Recherche gelungen, eine Vielzahl bisher unbekannter Fakten über in Vergessenheit geratene Aspekte der Entwicklungsgeschichte der Gas-Traktion ans Tageslicht zu befördern. Das Puzzle der über den ganzen Erdball verstreuten und nun zusammengefügten Archi-valien führt den Leser auf der Spur der Gasbahnen aus Deutschland heraus und über die Niederlande, Polen, Frank-reich, Russland, Spanien sowie Großbritannien, einschließlich der britischen Kolonien, bis nach Nordamerika. Große Namen der Gas-Industrie wie Wilhelm von Oechelhäuser oder Corbet Woodall kommen hierbei ebenso ins Spiel wie die der Wissenschaftler und Professoren Adolf Karl Heinrich Slaby und Alexander Blackie William Kennedy. Besonde-res Interesse werden auch die Bezüge erwecken, welche die Techniker und Unternehmer Lucien Alphonse Legros, Max Tippmann und Hugo Junkers mit der Gasstraßenbahnthematik verband. Durch Auswertung wiederaufgefunde-ner technischer Zeichnungen, Notizen und Patente ist es gelungen, viele der in der Konstruktion versuchten und beim Bau der Gas-Straßenbahnen beschrittenen Wege zu entschlüsseln und zu dokumentieren. Die auf der Suche nach einem optimalen Kraftübertragungssystem gefundenen Lösungsansätze werden detailliert vorgestellt und vermit-teln dem technisch interessierten Straßenbahnenthusiasten bemerkenswerte Erkenntnisse. Das Besondere dieses Bandes besteht unter anderem darin, in verschiedenen Orten und Ländern angesiedelte Gasstraßenbahn-Episoden nicht nur aufzubereiten, sondern diese über ihre historisch vorhandenen Bezüge wieder miteinander in Verbindung zu bringen. Trotz unterschiedlichster lokaler Gegebenheiten zeichnen sich aufgrund des gemeinsam gelebten Trau-mes von der Gasstraßenbahn in den weltumspannenden Geschichten deutliche Parallelen ab. Der Aufschwung und Niedergang der Gasstraßenbahnen von Dresden, Dessau, Maastricht, Charlottenburg, Mannheim, Hirschberg, Paris, Blackpool, Manchester, Neath, Den Haag, Amsterdam und St. Petersburg stellt wie die Analyse der zahlreichen Projekte nicht nur für die jeweiligen Lokal-Historiker eine Fundgrube dar, sondern bietet allen Freunden außerge-wöhnlicher Schienenfahrzeuge und Straßenbahnen ein Kompendium, dass es in dieser Form und diesem Umfang bisher nicht gegeben hat.
Aktualisiert: 2021-10-11
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Die Vogelwelt der Muldetalregion um Grimma und Wurzen

Die Vogelwelt der Muldetalregion um Grimma und Wurzen von August,  Wilfried, Mueller,  Jens
Das Buch ist auf Grundlage der von 1979 bis 1983 herausgegebenen Schriftenreihe "Die Vogelwelt der Kreise Grimma, Oschatz und Wurzen" (Köcher & Kopsch) entstanden. Zahlreiche Ornithologen und sonstige Beobachter ermöglichten mit den Ergebnissen aus ihrer dreißigjährigen Feldarbeit eine Darstellung über die weitere Entwicklung der Avifauna im ehemaligen Muldentalkreis bis 2010.
Aktualisiert: 2022-07-26
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Der Zeitzer Forst

Der Zeitzer Forst von Unruh,  Michael
Den Naturraum im Süden Sachsen-Anhalts zeichnet eine Vielfalt von Lebensräumen aus, die mit dem ersten Blick auf topographische Karten und der Kenntnis um die Industriegeschichte im mitteldeutschen Braunkohlenrevier zwischen Weißenfels, Zeitz und Altenburg so nicht erwartet wird. Im Zentrum dieses Naturraumes erstreckt sich eine Waldfläche von ca. 2000 ha entlang der den Flusslauf der Weißen Elster begleitenden Höhenzüge südlich von Zeitz bis zur Landesgrenze zwischen Sachsen-Anhalt und Thüringen. Die Geschichte der Gesellschaftsordnungen bricht sich in zahlreichen Reflexionen in diesem Gebiet und ist an einer Vielzahl von gegenständlichen und dokumentarischen Quellen, wenn auch lückenhaft, überliefert. Diese Hinweise verfügbar zu machen und unter verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten, ist ein Anliegen dieses Buches. Das nicht weniger wichtige Beziehungsgeflecht zwischen der speziellen historischen Entwicklung dieses Waldgebietes und seiner bedeutenden Rolle als Lebensraum unter dem Fakt schwindender Artenvielfalt deutlich zu machen, das andere. Mensch-Umwelt-Beziehungen reichen weit zurück, beginnen mit der Besiedlung der Landschaft in einem wärmeren Abschnitt vor der letzten Kaltzeit am Rande des Forstes, reißen ab, um wieder sichtbar am Beginn der frühen Rodungsphase einzusetzen. Die ersten ortsfesten Siedlungen errichtete man zunächst in den leichter zugänglichen Tallagen. Mit der Zunahme der Bevölkerung am Ende des 1. Jahrtausends n. Chr. wird schließlich das damals geschlossene Waldgebiet partiell dort gerodet, wo günstige Bedingungen den Siedlungsbau und eine veränderte Bodennutzung lohnenswert erscheinen lassen. In der Phase der hoch- und spätmittelalterlichen Agrargesellschaft nimmt der Nutzungsdruck auf Wälder enorm zu. Den Konkurrenten des Menschen, den großen Beutegreifern, wurde radikal nachgestellt mit dem Ergebnis ihrer Tilgung. Die utilitaristische Einteilung der Natur in gut und schlecht, nützlich oder schädlich, reicht über die preußische Jagdgesetzgebung bis in die Gegenwart. Erst mit Aufklärung und Romantik weitete sich der Blick für die Bedeutung der natürlichen Ressourcen, die Natur bekam seitdem ästhetischen Eigenwert. Eine Entspannung des Nutzungsdruckes auf den Wald stellte sich auch mit der Gewinnung fossiler Energieträger und Brennstoffe und ihrer Einführung in die Produktionssphäre im Zeitalter der Industriellen Revolution nicht ein. Im Gegenteil, der Wald wurde in dieser Zeit zum Lieferanten von Holzsortimenten. Die Industrialisierung bedingte ein enormes Wachstum der Städte, es kam zu Massenproduktion und flächendeckender Industrialisierung. Schließlich waren nicht nur der Wald, sondern die Ressourcen der gesamten Landschaft nebst Fließgewässern in den Wirtschaftskreislauf des frühkapitalistischen 19. Jahrhunderts eingebunden und wurden vernutzt. Der Zeitzer Forst war als Folge dieses Wachstums und der rücksichtslosen Ausbeutung begrenzter Ressourcen schon in weiten Teilen zerstört. Preußische Ordnung ersetzte von nun an wilde Natur, die düsteren Fichtenmonokulturen auf der Hochfläche warfen Schatten, die schon in die Gegenwart reichen. Habicht, Sperber, Fischotter und Eisvogel wurden an den Rand der Ausrottung gedrängt. Im beginnenden 20. Jahrhundert gewannen der Forst und die um den Wald verteilten Orte als Erholungsgebiete der städtischen Bevölkerung zunehmend an Bedeutung. Mit ihrem verständlichen Drang nach Luft und Sonne außerhalb der verrußten Städte konnte dem eintönigen Akkord und traurigen Lebensumständen kurzzeitig entflohen werden. Erstmalig in seiner Geschichte wurde der Wald als Lebensraum für Mensch, Tier und Pflanze begriffen und es dauerte nicht lange, bis sich erste Stimmen erhoben, die den Schutz der Natur einforderten. Mit den verheerenden Weltkriegen im 20. Jahrhundert wurde auch der Zeitzer Forst ruiniert, weil die standortfremden Fichtenforste unter ungünstigen Standortfaktoren nicht ohne aufwändige Pflege gedeihen konnten. Die Reduktion der Waldfläche nach 1945 auf die Hälfte des einstigen Bestandes war eine Folge dieser Fehlentwicklung. Für ein halbes Jahrhundert war der Forst in weiten Teilen Übungsplatz der Roten Armee und blieb damit Erholungsnutzung und geregelter Forstwirtschaft entzogen. Erst jetzt, nach zwei Jahrhunderten permanenter Übernutzung, werden die dunklen Fichtenforste nach und nach in Laub- und Mischwaldbestände umgebaut und der Wald beginnt partiell, sich zu erholen. Angesichts der gegenwärtigen Umweltprobleme wird die engere Heimat und vor allem der Zeitzer Forst erneut als Quelle der Erholung und Garant einer gewissen Beständigkeit zunehmend wahrgenommen. Wir sollten im Wissen um die vor sich gegangenen Veränderungen und fatalen Entwicklungen dem Wald nicht nur Zeit gewähren: wir werden ihn künftig brauchen.
Aktualisiert: 2021-05-18
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