Advanced Practice Nurses Magazin

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Im deutschsprachigen Raum wird von pflegerischen Stakeholdern postuliert, dass mit dem Modell Advanced Practice Nursing die Versorgung der Bevölkerung und die Professionalisierung der Gesundheitsleistung sowie Pflege pro aktiv entwickelt wird (vgl. Spirig & De Geest, 2004, Ullmann, et al., 2011, Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe, 2011, IG SwissANP, 2012, SBK, VFP, IUFRS, IG SwissANP, 2012 und VFP, 2012). Kritik wird von ärztlicher Seite geäußert, wie es in dem Diskurs zwischen Schalch (2011, 2012) und Spirig (2012) als auch von Jeschke (2010) in Bezug auf die berufspolitischen Rollenkonflikte und traditionellen Hierarchien diskutiert wurde. Schwendimann & Koch zeigen in der Masterumfrage des SBK (2013) in der Schweiz auf, dass Masterabsolventinnen und –absolventen nicht nur bereit sind, sondern bereits aktiv die Advanced Practice Nurse Rolle mit ihren Kernkompetenzen übernehmen. Wie im deutschen Positionspapier APN, ANP, APNs – Die Kopernikanische Wende Ullmann et all (2011) - beschrieben, sind Systemfaktoren, wie beispielsweise Karrieremöglichkeiten, Interessensvertretungen, Organisationskulturen und Bildungsstrukturen von besonderer Relevanz, wenn es um den Erfolg bei der Implementierung von Advanced Practice Nursing geht. Das Deutsche Netzwerk APN & ANP g.e.V. empfiehlt eine APN Karriere unter Berücksichtigung von APN Masterstudium (Basisexpertise, europäischer Bildungslevel 8) APN Praxiserfahrung (Theorie – Praxis Expertise) APN Postgraduierten Programme (vertiefende Expertise) Die ausschließliche Karriere über Bildungsabschlüsse ist nicht ausreichend, um eine praxisorientierte Expertise zu erreichen. Sie ermöglicht der Advanced Practice Nurse, die nötigen Kompetenzen zu erreichen. Erst durch die Anwendung und Erfahrung dieser bei der direkten Patientenversorgung, also im Praxisalltag, entwickelt sich die Expertise. Es werden gleichzeitig auch die Grenzen deutlich, also fehlende Kompetenzen, welche durch spezifische postgraduierte Programme komplementiert werden. Besonderes Augenmerk ist auf die Implementierung der Advanced Practice Nurse, in Organisationen zu legen. Ein auf die Patientenversorgung ausgerichteter Skill- und Grademix ist hierbei eine wichtige Voraussetzung. Dabei werden die Aufgaben und die notwendigen Kompetenzen sichtbar, die für die Patientenversorgung wichtig sind. In der Entwicklung und Umsetzung, entstehen intra- oder interprofessionelle Teams, welche die Patientenversorgung auf höchstem Niveau organisieren und durchführen. Nicht zu unterschätzen ist hierbei die Kultur die im Unternehmen und in den Berufsgruppen vorherrschend ist. In den Anfängen ist die Implementierung (Phase 1) von Advanced Practice Nursing von Personen abhängig. Also sowohl von den Advanced Practice Nurses als auch von den Führungspersonen im Unternehmen. In Gesprächen mit APNs wurde deutlich, dass Unternehmen, in denen bereits APNs arbeiten, diese attraktiver für andere APNs sind. Dies ist häufig darauf zurückzuführen, da zumeist eine wertschätzende und vertrauensvolle Haltung zwischen APNs, ärztlichem Dienst und dem Pflegemanagement besteht. Weiter besteht die Möglichkeit, dass die APN ihr Handlungsfeld entwickeln kann, da sie die Freiheit und Autonomie von ihren Kolleginnen und Kollegen hat. Nachdem sich ein mögliches Handlungsfeld entwickelt hat, treten die APNs in die Phase 2 über. Diese Phase ist essentiell für die langfristige Etablierung von APNs. Hier werden die Organisationsstrukturen auf den Prüfstand gestellt und Zuständigkeiten und Verantwortlichkeiten werden neu festgelegt respektive geregelt. Die Attraktivität von APN-Arbeitsplätzen steht stark im Zusammenhang mit Autonomie und erweiterter Verantwortung. Hierbei ist die berufliche Selbstverwirklichung, also das zu tun, wozu man sein Studium oder seine Ausbildung absolviert hat, entscheidend. Kolleginnen aus den USA meinten in persönlichen Gesprächen dazu, dass sie nur deshalb ein kostenintensives Masterstudium absolvierten, um mehr Verantwortung und Autonomie in ihrem Handeln zu erreichen. Das Deutsche Netzwerk APN & ANP g.e.V. leistet aktiv, durch die Profilentwicklung der Rollen Advanced Practice Nurse Critical Care und Mental Health Care, einen Beitrag die Aufgaben bzw. das Handlungsfeld im Kontext der notwendigen Kompetenzen zu entwickeln. Die Aufgabe besteht nicht darin, die Entwicklung von APN & ANP zum Selbstzweck von Personen oder Verbänden durchzuführen. Vielmehr ist der einzige Zweck und das Ziel die Implementierung von Advanced Practice Nursing, Advanced Nursing Practice und Advanced Practice Nurse. Dies „bedeutet, nicht die Gruppe der Pflegefachpersonen als Gegenstand der Implementierung von Advanced Practice Nursing geltend zu machen, sondern konsequent den Patienten oder die Klienten oder eine Bevölkerungsgruppe ins Zentrum der Überlegung zu stellen“ (vgl. Positionspapier, DNANP, 2011). Autor: Peter Ullmann Präsident DN APN & ANP g.e.V.
Aktualisiert: 2022-08-22
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Advanced Practice Nurses Magazin

Advanced Practice Nurses Magazin von Peter,  Ullmann
"Führungskräfte müssen akzeptieren können, dass sie in ihrer Gruppe Personen haben, die mehr wissen als sie selbst. Es ist für viele spezialisierte Mitarbeiter ein tragisches Ereignis, dass sie einen Vorgesetzten haben, der das Wissen von gestern und die Macht von heute hat. Man muss also auch Führung durch die Geführten in Fachfragen zulassen“ (Lutz von Rosenstiel zitiert in Haller 2009, 75). Die Implementierung von Advanced Practice Nursing in den Gesundheitsinstitutionen hat seit 2007 im deutschsprachigen Raum stetig zugenommen. Der damit verbundene organisatorische und kulturelle Wandel stellt die Institutionen vor einige Herausforderungen. Dazu zählen die inter- und intraprofessionelle Neuordnung der Arbeitsorganisation nach Aufgaben und Kompetenzen statt nach Funktionen. Weiter die Regelung der Verantwortung und Entscheidungskompetenz, der ziel- und patientenorientierte Einsatz von verschieden qualifizierten personellen Ressourcen sowie der effiziente und effektive Einsatz der knappen finanziellen Mittel. Dieser Veränderungsprozess spiegelt Unsicherheiten und Ängste pflegerischer und medizinischer Mitarbeitenden sowie Führungspersonen wider, die unter anderem mit Machtverschiebungen und sich verändernde Zuständigkeiten verbunden sind. Die negativen Auswirkungen davon sind Widerstand und Machtspiele, in denen eine hochqualifizierte fachliche Versorgung von Patienten in den Hintergrund tritt und persönliche Befindlichkeiten und substanzlose Besitzansprüche das tägliche Handeln leiten. Gelegentlich und mittlerweile immer mehr, zeigt sich, dass fortschrittliche und moderne Gesundheitsfachpersonen die notwendigen organisatorischen Veränderungen und Chancen einer hochwertigen Patientenversorgung erkennen und dementsprechend handeln. Zeigen sich in einem Bereich der Organisation positive Auswirkungen der Implementierung von Advanced Practice Nursing hinsichtlich einer verbesserten Patientenversorgung und Arbeitsentlastung, steigt die Bereitschaft den Einsatz von Advanced Practice Nurses (APNs) auf die gesamte Organisation aus zu dehnen, sprunghaft an. Die Bedürfnisse und Wünsche sind dann kaum noch nach zu kommen, da die Nachfrage höher als das Angebot ist. Das fordert die Gesundheitsinstitutionen dazu, attraktive Arbeitsplätze für APNs zu entwickeln. Hierzu gehört es, dass APNs das tun können was sie können, also sich in einen Handlungsfeld befinden, in dem sie selbstständig Verantwortung übernehmen und Entscheidungen treffen. Es sind nicht Entscheidungen gemeint, die im Zusammenhang mit Personalberechnung, Personaleinsatzplanung oder Budgetierung stehen, welches Aufgaben eines Chief Nursing Officer (Pflegemanagers) sind. Vielmehr sind es Entscheidungen, die im Rahmen der Behandlung und Versorgung von Patienten zeitnah zu erfolgen haben. Sie sind die wesentlichen Aufgaben von Clinical Leadership. Die Grundlage von Clinical Leadership der APNs stellt der Advanced Nursing Process dar. Entscheidungen werden in jedem Schritt, respektive Phase der klinischen Versorgung, notwendig. APNs beherrschen ein umfangreiches erweitertes Clinical Assessment als Entscheidungsgrundlage für Interventionen und Patientenoutcomes. Entscheidungen im Kontext von Clinical Leadership bedürfen rechtliche, organisatorische und kompetenzorientierte Rahmenbedingungen und sind abrechnungsrelevant. Entscheidungen in einer marktwirtschaftlich orientierten Gesellschaft sind immer finanzielle Entscheidungen! Literatur: Haller, Reinhold (2009): Mitarbeiterführung kompakt: Grundlagen − Praxistipps − Werkzeuge. St. Gallen u.a., Midas
Aktualisiert: 2022-08-22
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