Ausgrabungen im Niederlausitzer Braunkohlenrevier 2015/2016

Ausgrabungen im Niederlausitzer Braunkohlenrevier 2015/2016 von Bönisch,  Eberhard, Schopper,  Franz
Die 24 Beiträge dieses Bandes folgen in etwa der Chronologie. Am Anfang steht der mit 128000 Jahren älteste Fundplatz der Niederlausitz überhaupt. Auf einem Jagd- und Schlachtplatz des mittleren Paläolithikums vom Ende der vorletzten Eiszeit, dem Saale-Glazial, traten große Teile des Skeletts eines Wildpferdes mit Schlag- und Ritzspuren vom Abfleischen zutage. Zeitlich schließen sich Feuersteinartefakte, insbesondere Mikrolithen, von Jägern der älteren Mittelsteinzeit (9./8. Jt. v. Chr.) bei Groß-Lieskow im 2015 stillgelegten Tagebau Cottbus-Nord an. Gleich vier Grabungen zur Bronzezeit sind im Gebiet der Lausitzer Kultur nicht verwunderlich. Aus diesem Jahrtausend zwischen dem 14. und 4. Jh. v. Chr. liegen z. B. von der Trasse für die neue B112 zwischen dem Tagebau Jänschwalde und der Neiße eingeebnete Grabhügel vor. Am Tagebau Welzow-Süd ist es eine Siedlung, die bislang von der Abbaukante verschont geblieben war, nun jedoch innerhalb einer Trasse lag. Sie besteht aus drei Konzentrationen bronzezeitlicher Gruben im Abstand von jeweils etwa 150 m, die wohl zu drei verschiedenen Hofstellen gehörten. Es mag erstaunen, wie ähnlich Gefäßausstattungen bronzezeitlicher Gräber unterschiedlicher Gräberfelder weit voneinander entfernter Orte sind. Im Band wird das an Gruben mit Asche und Tierknochen von den Gräberfeldern Ragow und Klein Jauer, Saalhausen und Altdöbern demonstriert. Was sich dahinter verbirgt, ist der einheitliche Bestattungsritus bestimmter Phasen der Bronzezeit. Markante Unterschiede gibt es zwischen der Jungbronzezeit, in der Asche der Kremation oder eines Opferfeuers mit in die Gräber oder eine zugehörige Grube geschüttet wurde, was in der darauf folgenden Jüngstbronzezeit nicht mehr üblich ist oder sich nur noch in Gräbern der Übergangszeit findet. Wasser ist Leben. Deshalb liegen die urgeschichtlichen Siedlungen in der Nähe von Bächen. Aus Veränderungen der Höhenlage der Siedlungen und ihrer Distanz zum nächsten Gewässer lassen sich Schlüsse zum Wasserdargebot und zum Klimawandel in prähistorischer Zeit ableiten. Zu vielen Siedlungen gehören außerdem Brunnen. Einer der typischen bronzezeitlichen Brunnen aus ausgehöhlten Eichenstämmen von der Grießen-Hornoer Hochfläche im Tagebau Jänschwalde ist Ausgangspunkt einer Zusammenstellung von fast 100 solcher Brunnen der Lausitzer Kultur. Aufgrund einer klimatischen Trockenphase lagen die germanischen Siedlungen, aber auch das große Hügelgräberfeld dieser Zeit in der Aue. Außer Hausgrundrissen wurde ein Kastenbrunnen freigelegt, in dessen Baugrube sich der Unterliegerstein einer Drehmühle befand. Ein Brett des Brunnens wurde aus einem Kiefernstamm mit 66 Jahrringen gespalten, der kurze Zeit nach dem Jahr 395 geschlagen worden ist. Breit gefächert sind ebenso die Forschungen für den Zeitraum Mittelalter bis frühe Neuzeit. Sie reichen von einem im Tagebau Welzow erfassten Abschnitt der Via regia lusatiae inferioris, der Nieder- oder Zuckerstraße zwischen der Messestadt Leipzig und Schlesien über die Freilegung von Ackerrelikten in der Flur Grießen (Jänschwalde) und Gosda (Welzow) bis hin zu den mittelalterlichen Kirchen von Altdöbern und Horno. Mit Feldsteinen angefüllte neuzeitliche Gräben aus der Feldflur Grießen und Untersuchungen zweier kleiner Fließgewässer, dem Peitzendorfer Feldgraben und Schwarzen Fließ bei Bärenklau, runden den zeitlichen Gang durch die Arbeitsergebnisse ab.
Aktualisiert: 2023-02-02
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Ausgrabungen im Niederlausitzer Braunkohlenrevier 2015/2016

Ausgrabungen im Niederlausitzer Braunkohlenrevier 2015/2016 von Bönisch,  Eberhard, Schopper,  Franz
Die 24 Beiträge dieses Bandes folgen in etwa der Chronologie. Am Anfang steht der mit 128000 Jahren älteste Fundplatz der Niederlausitz überhaupt. Auf einem Jagd- und Schlachtplatz des mittleren Paläolithikums vom Ende der vorletzten Eiszeit, dem Saale-Glazial, traten große Teile des Skeletts eines Wildpferdes mit Schlag- und Ritzspuren vom Abfleischen zutage. Zeitlich schließen sich Feuersteinartefakte, insbesondere Mikrolithen, von Jägern der älteren Mittelsteinzeit (9./8. Jt. v. Chr.) bei Groß-Lieskow im 2015 stillgelegten Tagebau Cottbus-Nord an. Gleich vier Grabungen zur Bronzezeit sind im Gebiet der Lausitzer Kultur nicht verwunderlich. Aus diesem Jahrtausend zwischen dem 14. und 4. Jh. v. Chr. liegen z. B. von der Trasse für die neue B112 zwischen dem Tagebau Jänschwalde und der Neiße eingeebnete Grabhügel vor. Am Tagebau Welzow-Süd ist es eine Siedlung, die bislang von der Abbaukante verschont geblieben war, nun jedoch innerhalb einer Trasse lag. Sie besteht aus drei Konzentrationen bronzezeitlicher Gruben im Abstand von jeweils etwa 150 m, die wohl zu drei verschiedenen Hofstellen gehörten. Es mag erstaunen, wie ähnlich Gefäßausstattungen bronzezeitlicher Gräber unterschiedlicher Gräberfelder weit voneinander entfernter Orte sind. Im Band wird das an Gruben mit Asche und Tierknochen von den Gräberfeldern Ragow und Klein Jauer, Saalhausen und Altdöbern demonstriert. Was sich dahinter verbirgt, ist der einheitliche Bestattungsritus bestimmter Phasen der Bronzezeit. Markante Unterschiede gibt es zwischen der Jungbronzezeit, in der Asche der Kremation oder eines Opferfeuers mit in die Gräber oder eine zugehörige Grube geschüttet wurde, was in der darauf folgenden Jüngstbronzezeit nicht mehr üblich ist oder sich nur noch in Gräbern der Übergangszeit findet. Wasser ist Leben. Deshalb liegen die urgeschichtlichen Siedlungen in der Nähe von Bächen. Aus Veränderungen der Höhenlage der Siedlungen und ihrer Distanz zum nächsten Gewässer lassen sich Schlüsse zum Wasserdargebot und zum Klimawandel in prähistorischer Zeit ableiten. Zu vielen Siedlungen gehören außerdem Brunnen. Einer der typischen bronzezeitlichen Brunnen aus ausgehöhlten Eichenstämmen von der Grießen-Hornoer Hochfläche im Tagebau Jänschwalde ist Ausgangspunkt einer Zusammenstellung von fast 100 solcher Brunnen der Lausitzer Kultur. Aufgrund einer klimatischen Trockenphase lagen die germanischen Siedlungen, aber auch das große Hügelgräberfeld dieser Zeit in der Aue. Außer Hausgrundrissen wurde ein Kastenbrunnen freigelegt, in dessen Baugrube sich der Unterliegerstein einer Drehmühle befand. Ein Brett des Brunnens wurde aus einem Kiefernstamm mit 66 Jahrringen gespalten, der kurze Zeit nach dem Jahr 395 geschlagen worden ist. Breit gefächert sind ebenso die Forschungen für den Zeitraum Mittelalter bis frühe Neuzeit. Sie reichen von einem im Tagebau Welzow erfassten Abschnitt der Via regia lusatiae inferioris, der Nieder- oder Zuckerstraße zwischen der Messestadt Leipzig und Schlesien über die Freilegung von Ackerrelikten in der Flur Grießen (Jänschwalde) und Gosda (Welzow) bis hin zu den mittelalterlichen Kirchen von Altdöbern und Horno. Mit Feldsteinen angefüllte neuzeitliche Gräben aus der Feldflur Grießen und Untersuchungen zweier kleiner Fließgewässer, dem Peitzendorfer Feldgraben und Schwarzen Fließ bei Bärenklau, runden den zeitlichen Gang durch die Arbeitsergebnisse ab.
Aktualisiert: 2023-01-24
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Die kaiser- und völkerwanderungszeitliche Siedlung Buschow 8, Lkr. Havelland

Die kaiser- und völkerwanderungszeitliche Siedlung Buschow 8, Lkr. Havelland von Greif,  Jens, Schopper,  Franz
Erstmals gibt das Brandenburgische Landesamt für Denkmalpflege und Archäologische Landesmuseum eine Dissertation in zwei Bänden heraus. Der Verfasser widmet sich der römisch-kaiser- bis völkerwanderungszeitlichen Besiedlungsphase des mehrperiodigen Fundplatzes Buschow 8 im Havelland. Er arbeitet den Fundplatz komplett auf, wobei auch neolithische, bronzezeitliche und eisenzeitliche Befunde Berücksichtigung finden. Über die Vorlage und Interpretation der archäologischen Strukturen hinaus gibt die Arbeit einen erschöpfenden Überblick zur Forschungsgeschichte der römisch-kaiserzeitlichen und völkerwanderungszeitlichen Archäologie im Havelland. Mit der erweiterten Forschungsfrage nach der Wasserversorgung und dem Brunnenbau in der Germania Magna leistet der Autor einen wichtigen Beitrag zur Archäologie der behandelten Epoche des 1.–5. Jhs. n. Chr. Greif kontextualisiert bereits ausgewertete, bekannte Wasserentnahmestellen und setzt sie in Bezug zu synchronen Brunnenanlagen der Germania Magna. Er zeichnet ein Bild der Bautechnik dieser Anlagen, kategorisiert und erfasst sämtliche Wasserversorgungsanlagen und Brunnen im ländlichen Raum der westlichen Germania Magna.
Aktualisiert: 2023-01-26
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Entsorgungspraxis im mittelalterlichen Dorf Die Abfallfunde von Diepensee

Entsorgungspraxis im mittelalterlichen Dorf Die Abfallfunde von Diepensee von Civis,  Greta, Schopper,  Franz
Diepensee verschwand mit dem Bau des Flughafens BER von der Landkarte. Zuvor gab es die Möglichkeit umfangreicher archäologischer Untersuchungen. Die Autorin fasst die Funde der archäologischen Ausgrabung des mittelalterlichen Diepensees als Abfälle des Dorfes auf. Sie wendet eine eigens entwickelte Methodologie und einfache statistische Methoden an, um sich den Stoffgruppen Keramik, Brandlehm, Tierknochen, Metall, Schlacke, Stein und Glas zu widmen. Die Grundlage bilden mittelalterliche Hygienekonzepte, wobei dem Geruch und dem Vorgang des Rottens und Faulens eine prominente Rolle zukommt. Der Umgang mit Tierknochen war demnach problematischer als der mit anderen Stoffgruppen. Einerseits entsorgte man sie rasch und sorgfältig, Andererseits war es ab der zweiten Hälfte des 13. Jhs. mit fortschreitender Erschließung der brandenburgischen Landschaft zunehmend möglich, Röhrenknochen, eventuell auch Schinkenhaxen und Tierhäute, zu verhandeln. Diese Möglichkeit nahm die Bevölkerung Diepensees wahr. Dass man Abfälle aufbewahrte und wiederverwertete, war Teil des bäuerlichen Lebens, was sich am deutlichsten für die Eisenfunde zeigt. Nach einem Dorfbrand blieb ein Dutzend zeitgleicher Altmetalllager erhalten. Sie befanden sich in oder über Steinkellern und wurden nach der Brandkatastrophe nicht mehr geborgen. Agrarische Wiederverwertungstechniken wie Düngen oder das Verwenden von Schutt zum Verfüllen oder Befestigen konnten nicht eindeutig erfasst, sondern nur vermutet werden. In die Interpretation fließen vergleichbare archäologische Grabungen, schriftliche Quellen und Studien der ethnologischen Fächer ein. Kulturhistorisch orientierte archäologische Müllstudien enthalten großes Potenzial zur Ermittlung vergangener Praktiken und Vorstellungen. Der Umgang mit den Dingen erlaubt einen Einblick in ländliche Vorstellungswelten.
Aktualisiert: 2023-02-23
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Moderne Zeiten

Moderne Zeiten von Krauskopf,  Christof, Müller,  Joachim, Schopper,  Franz, Wacker,  Joachim
Die brandenburgische Denkmallandschaft erfährt seit der Wiedervereinigung Deutschlands eine umfangreiche und tiefgreifende Umgestaltung. Die Sanierung des über lange Zeit fast unberührten, öffentlichen Raumes in den Städten des Bundeslandes führte besonders in den 1990-er-Jahren zu intensiven Eingriffen in das archäologische kulturelle Erbe. Da alle Städte in Brandenburg bis ins Mittelalter zurückreichen erforderte die Erhaltung der archäologischen Denkmalsubstanz überall archäologische Dokumentationsmaßnahmen im Sinne des sekundären Denkmalschutzes. Innerhalb eines Jahrzehntes wurde umfängliches Daten- und Fundmaterial gesichert. In einigen Städten, wie etwa Potsdam oder Eberswalde, mussten große zusammenhängende Flächen archäologisch dokumentiert werden, sodass jeweils ein guter Überblick über die Stadtentwicklung seit dem Mittelalter vorliegt. Noch ist das Material allerdings nicht komplett wissenschaftlich ausgewertet und publiziert. Hier setzt der Band an und liefert für viele der untersuchten Städte Vorberichte, Zwischenergebnisse und damit einen guten Überblick über den Stand der Stadtkernarchäologie in Brandenburg.
Aktualisiert: 2022-06-02
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Mittelalterliche Zisterzienserinnenklöster im südwestlichen Ostseeraum

Mittelalterliche Zisterzienserinnenklöster im südwestlichen Ostseeraum von Biermann,  Felix, Frey,  Katrin, Gleba,  Gudrun
Der Band legt die Beiträge einer Fachtagung von 2019 im Dominikanerkloster Prenzlau vor, in deren Fokus die Sachkultur mittelalterlicher Zisterzienserinnenklöster im Südwesten der Ostsee stand. Archäologische, kunstgeschichtliche und historische Aufsätze entwerfen ein facettenreiches Bild weiblichen klösterlichen Lebens im Mittelalter. Der im Dominikanerkloster Prenzlau bewahrte reiche Fundus von Dingen aus der untergegangenen Frauenzisterze Seehausen wird derzeit wissenschaftlich erschlossen. Dies war Anlass zur Präsentation und Diskussion aktueller wissenschaftlicher Perspektiven auf die materielle Kultur mittelalterlicher Frauenkonvente. Ausgehend von den materiellen Relikten – vom profanen Alltagsgegenstand bis zur prachtvollen Architektur – werden die unterschiedlichen Ebenen behandelt, auf denen weibliche Ordensgemeinschaften des Mittelalters agierten: die Organisation des Alltags mit seinen liturgischen, profanen und sozialen Anforderungen, die sozialen Netzwerke, die klösterliche Ökonomie, der Ausdruck kollektiver, individueller und sozialer Identität sowie die Verwirklichung religiöser Überzeugungen. Dieses Themenspektrum beleuchtet der reich bebilderte Tagungsband in interdisziplinärer Vielfalt.
Aktualisiert: 2023-03-30
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Schnitt durch die Jahrtausende

Schnitt durch die Jahrtausende von Dirks,  Ulrich, Graf,  Gabriel, Schopper,  Franz, Trummer,  Claudia
Lineare Bauvorhaben wie die Europäische Gas-Anbindungsleitung (EUGAL) stellen mit ihrer großflächigen Zerstörung der Denkmäler eine besondere Herausforderung für die Landesarchäologie dar und bieten bei sachgerechter Dokumentation im Sinne des sekundären Denkmalschutzes gleichzeitig ganz erhebliche Chancen. Sie erlauben einen Blick in die archäologische Überlieferung quer durch das Land. Nach Abschluss der Arbeiten liegt nun sehr rasch die Publikation mit immerhin 28 Beiträgen zu wichtigen Fundplätzen vor, ergänzt durch einen Katalog aller Ausgrabungsstellen auf der Trasse. In die Zeit der ersten sesshaften, Ackerbau und Viehzucht betreibenden Menschen, die sich im 5. Jt. v. Chr. im Nordosten des heutigen Brandenburgs niederließen, gehören mit Siedlungsabfällen verfüllte Gruben auf den Fundplätzen Biesenbrow 32 und Neumeichow 17. Die charakteristisch verzierte Gefäßkeramik gab dieser Kultur ihren Namen: Linienbandkeramik. Auf diese folgte in Brandenburg etwa zwischen 4000 und 2600 v. Chr. die Trichterbecherkultur. In die Phase der frühen Trichterbecherkultur, etwa in die erste Hälfte des 4. Jts. v. Chr. datieren Siedlungsreste vom Fundplatz Neumeichow. Etwas jünger sind die Funde von Grünow bei Prenzlau 37. Hier hatten sich in einer ausgedehnten Senke die einstige Geländeoberfläche und die im Verlauf der Besiedlung entstandenen Abfall- und Nutzungshorizonte ungestört erhalten. Aus dieser „großen Grube“ stammen neben einer Vielzahl von Gefäßresten und Feuersteingeräten auch zwei Schmuckstücke aus Kupfer. In der Zeit um 3000 v. Chr. wurden auf dem Fundplatz Felchow 26 durch Vertreter der spätneolithischen Kugelamphorenkultur rituelle Opferhandlungen vorgenommen. Hier konnte u. a. eine sog. Rinderdoppelbestattung freigelegt werden, wohl ein Zugtiergespann. In die Phase von Endneolithikum bis zur frühen Bronzezeit, zwischen 2600 und 1600 v. Chr. gehören Körpergräber mit angewinkelten Gliedmaßen, sog. „Hockerbestattungen“ von den Fundplätzen Biesenbrow 32, Neumeichow 10, Neuendorf 29, Felchow 24, Pinnow 22, Weselitz 17 und Weselitz 40. Diese einzeln oder in kleinen Gruppen auftretenden Bestattungen waren nur selten mit Beigaben ausgestattet. So fand sich beispielsweise in Felchow ein Feuersteindolch. In Neuendorf 29 wurde ein kleines Gräberfeld mit acht weitgehend beigabenlosen Hockerbestattungen der frühen Bronzezeit angetroffen. Die mit Abstand größte Fundgruppe bilden Siedlungen der Bronze- und vorrömischen Eisenzeit, die auf 97 Fundplätzen angetroffen wurden. Gräber bzw. Bestattungsplätze dieses Zeitraums konnten dagegen nur zehnmal festgestellt werden. Aus der älteren bis jüngeren Nordischen Bronzezeit, also der Zeit zwischen 1300 und 950 v. Chr. stammen zwei Totenhäuser, die im Zuge der Baubegleitung auf dem Fundplatz Baumgarten 52 in der Uckermark entdeckt wurden. Von der mittleren bis zur späten Bronze- und frühen Eisenzeit, etwa zwischen 1300 und 500 v. Chr., datiert das ausgedehnte Gräberfeld von Großbahren. Dieses war bereits im Vorfeld des Baus der OPAL teilweise untersucht worden und konnte nun auf weiteren 2000 m² freigelegt werden. Dabei fanden sich mehr als 120 Brandbestattungen, z. T. mit umfangreichen Gefäßbeigaben. In die römische Kaiser- und Völkerwanderungszeit, also in den Zeitraum zwischen Christi Geburt und dem 6. Jh. gehören 23 Siedlungsplätze, von denen besonders die ausgedehnten Areale von Zützen 12, Lkr. Dahme-Spreewald, und von Kienbaum 7, Lkr. Märkisch-Oderland, mit Pfostengrundrissen von Langhäusern, Speichergebäuden, Grubenhäusern, Abfallgruben und Brunnen hervorzuheben sind (s. Beiträge Grothe, Döbel). Bestattungsplätze dieser Zeit liegen in Form von Brandschüttungs- und Körpergräbern aus Klockow 33 und Großbahren 4 vor. Dem slawischen Mittelalter, das von etwa 600 bis 1200 n. Chr. andauerte, können 40 Siedlungsplätze zugewiesen werden, darunter Biesenbrow 34 und 35 in der Uckermark mit herausragendem. Friedhöfe dieser Zeit fanden sich in Neumeichow 14 in der Uckermark und in Gehren 21, Lkr. Dahme-Spreewald. In Gehren konnten in Sichtweite zum Burgwall mehrere jungslawische zusätzlich zu den von der OPAL-Trasse bekannten mittel- bis jungslawischen Grabhügeln und Körpergräbern dokumentiert werden. Von zeitgeschichtlich großem Interesse waren die Untersuchungen eines Zwangsarbeiterlagers der Deutschen Sprengchemie aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs in Hohensaaten bei Oderberg. Hier konnten Sanitär- und Küchengebäude freigelegt werden, die Rückschlüsse auf die Versorgung und Lebenssituation der Zwangsarbeiter erlauben.
Aktualisiert: 2021-04-08
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Einsichten

Einsichten von Agthe,  Markus, Schopper,  Franz, Westendorf,  Dirk
Der 11. Band der „Einsichten“ innerhalb der Reihe Arbeitsberichte stellt die Ergebnisse von Rettungs- und Forschungsgrabungen der Jahre 2012 bis 2014 im Süden des Landes Brandenburg vor. Besonders hervorzuheben sind die Ergebnisse aus den mittelalterlichen Stadtkernen von Calau, Kirchhain, Luckau und Lübben sowie die Forschungen zur frühen Eisenverhüttung in der Niederlausitz am Institut für Prähistorische Archäologie der Freien Universität Berlin (Beitrag Brumlich et al., 169 ff.). Diese „Einsichten“ werden auf absehbare Zeit die letzten sein: die starke und immer noch zunehmende Arbeitsbelastung der ausgrabenden Kolleginnen und Kollegen und die dünne Personaldecke am Brandenburgischen Landesamt für Denkmalpflege und Archäologischen Landesmuseum selbst geben leider keine Freiräume mehr her, die „Einsichten“-Bände zusammenzustellen.
Aktualisiert: 2020-01-09
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Schwimmendes Holz

Schwimmendes Holz von Behnke,  Hans Joachim, Kaiser,  Elke, Krauskopf,  Christof, Schopper,  Franz
Mehr als 80 Jahre liegt die Entdeckung des Einbaums von Ziesar zurück. Von 1938 bis 1972 befand er sich im Museum Burg, danach als zentrales Exponat im Kulturhistorischen Museum Magdeburg. 2010 kehrte er nach Brandenburg zurück. Seither reifte der Plan, der Stadt Ziesar einen Nachbau zur Verfügung zu stellen. Das ist nun gelungen – mithilfe eines experimentellen Projekts, gefördert von Kulturland Brandenburg. Innerhalb von vier Wochen erschufen Archäotechniker in Handarbeit aus Eiche ein fast 9 m langes, erstaunlich schnittiges Boot.
Aktualisiert: 2020-12-10
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Kirchen zwischen mittlerer Elbe und Bober

Kirchen zwischen mittlerer Elbe und Bober von Agthe,  Markus
Der Band erfasst ca. 620 Kirchen- und Kapellenstandorte im Nordosten des mittelalterlichen Bistums Meißen, wobei das Arbeitsgebiet den Süden des Landes Brandenburg sowie Teile Sach-sens, Sachsen-Anhalts und der Republik Polen einschließt. Für alle Sakralbauten erfolgte eine Auswertung bezüglich ihrer archäologischen, baugeschichtlichen, urkundlichen und archivali-schen Überlieferung. Wichtigste Grundlage dafür bildet die Sichtung von Materialien aus etwa 220 archäologischen Ausgrabungen. Ziel war es, die Entwicklung des Kirchenbestandes zu re-konstruieren und dadurch zu besiedlungsgeschichtlich relevanten Aussagen zu gelangen. Ein Schwerpunkt der Arbeit ist die Darstellung von archäologischen Befunden, die auf das Vor-handensein von Vorgängerkirchen hindeuten. Steinerne Vorgängerbauten treten fast ausschließ-lich an Stadt- und Klosterkirchen auf. In der Mehrzahl sind die nachweisbaren Vorgänger von Dorfkirchen Holzbauten. Sie lassen sich archäologisch durch Spuren von Holzpfosten, mehrere parallel liegende oder einzelne in den Boden eingegrabene Holzbalken oder Unterlegsteine für die Schwellbalken nachweisen. Holzkirchen, die auf Pfosten und eingegrabenen Balken gegrün-det waren, können in den Zeitraum vom Ende des 12. bis zum Anfang des 13. Jhs. datiert wer-den. Die Gründung auf Unterlegsteinen ist eine jüngere Entwicklung und ab dem 14. Jh. belegt. In einigen Kirchen haben sich Bauhölzer erhalten, die sehr wahrscheinlich von älteren Holzkir-chen stammen und in den nachfolgenden Steinbauten wiederverwendet wurden. So sind z. B. Überreste von Schwellbalken, tragenden Ständern und Wandbauteilen wie Planken und Bohlen überliefert. Eichene Spaltbretter mit Nut können von Wandverkleidungen herrühren. Dendrochronologische Datierungen stellen die erschließbaren Holzkirchen in den Zeitraum von um 1200 bis in die erste Hälfte des 13. Jhs. Die Zusammenschau der Untersuchungsergebnisse verdeutlicht, dass man die ersten Kirchen als Holzbauten zeitgleich mit der im späten 12. Jh. einsetzenden Besiedlung des Arbeitsgebiets wäh-rend der Ostsiedlung errichtete. Eine Überprägung slawischer Kultstätten ist nicht zweifelsfrei nachweisbar. Danach verlief die Entwicklung innerhalb des Arbeitsgebiets recht unterschiedlich. Vor allem im Westteil entstanden relativ bald – etwa um die Mitte des 13. Jhs. – steinerne Kir-chen. Ausweislich von Dendrodaten dauerte es annähernd 25–80 Jahre, also ein bis drei Genera-tionen, bevor die ersten Steinkirchen fertiggestellt waren. An anderen Standorten folgte auf die ersten Holzkirchen mindestens eine weitere Holzkirchengeneration, bevor man im 15. Jh. stei-nerne Gotteshäuser erbaute. In wieder anderen Gegenden herrschen bis heute Holzbauten in Ge-stalt von Fachwerkkirchen vor. Die Ursachen für den regional unterschiedlichen Beginn des Steinkirchenbaus sind vielschichtig. Beispielhaft wurden die Einflüsse der oberflächennahen Geologie und der Geomorphologie, des Bodens, der Lage an Verkehrswegen, von weltlicher Herrschaft und kirchlicher Institution sowie von Religiosität und Frömmigkeit untersucht. Wie sich zeigte, kamen all diese Faktoren mit unterschiedlichem Gewicht zum Tragen. Auf der Basis aller untersuchten Befunde, Funde und Fakten folgt abschließend der Versuch, den Bestand an Kirchen für den Zeitraum vom 13. bis zum 15. Jh. zu ermitteln. Im Ergebnis ist für die im Verlauf der Ostsiedlung neu besiedelten Gebiete zu schlussfolgern, dass die Mehrheit der um 1500 fassbaren Kirchen bereits im 13. Jh. bestanden hat. In den slawischen Altsiedelland-schaften war die Situation anscheinend eine andere, wie am Beispiel des Siedlungsgebietes der Lusizi herausgearbeitet wurde. Möglicherweise gab es hier bis in das 13. Jh. hinein keinen nen-nenswerten Kirchenbestand. Über die Hintergründe lässt sich im Augenblick nur spekulieren. The present work covers some 620 churches and chapels located in the north-east of the medieval bishopric of Meissen, covering an area which includes the southern region of Brandenburg as well as parts of Saxony, Saxony-Anhalt and the Republic of Poland. These sacral buildings were appraised regarding their archaeological, architectural, documentary and archival records. The study is primarily focussed on the classification of material from around 220 archaeological ex-cavations. The aim was to reconstruct the development of church building and thus to arrive at conclusions relevant to settlement history. One key aspect of the work is the investigation of archaeological contexts that indicate phases of earlier church building. Early stone-built edifices of are almost exclusively associated with town and monastery churches. Most of the verifiable predecessors of village churches are, however, timber-framed buildings, archaeologically recognisable from traces such as wooden posts, parallel and single wooden beams dug in the ground, or stone foundation pads for sill beams. Wooden churches built using post and beam construction were common from the end of the twelfth to the beginning of the thirteenth century. Foundation construction that employed stone is a more re-cent development dating from the fourteenth century onwards. Several churches display timber that most probably originated from older wooden churches and was reused in the subsequent construction of the stone buildings. Hence remnants of, for exam-ple, sill beams, load-bearing posts and wall components such as planks and boards are recycled. Grooved oak planks possibly originate from wall panelling. Dendrochronological dating place the timber-framed churches in the period from around 1200 to the first half of the thirteenth century. A summary of the results of the investigation shows that the first timber-framed churches in the study area were contemporary with the settlement occupation of the German eastward expan-sion, which began in the late twelfth century. The acquisition of Slavic ritual sites remains un-proven. Subsequent development within the study area was uneven. Mostly in the western part, stone-built churches were erected relatively soon – around the middle of the thirteenth century. Per dendrochronological data, it took from 25 up to 80 years (one to three generations) before the first stone-built churches were completed. At other locations, the first wood-built churches were followed by at least one other phase of wooden construction, before stone-built churches replaced them in the fifteenth century. Again, in other regions wooden structures are still present in the form of half-timbered churches. The reasons for the regional variance observed in the start of church building in stone are diverse. The influence of, for example, surface geology and geomorphology, soil, traffic routes, governance and ecclesiastical institutions as well as religiousness and piety were investigated. As shown, these factors were of varying importance. Based on the investigation of all the contexts, finds and facts, an attempt was made to determine the number of churches built in the period from the thirteenth to the fifteenth century. It can be concluded that in the regions newly acquired during the German eastward expansion, most of the around 1,500 known churches already existed in the thirteenth century. In old Slavic settlement regions, for example those of the Lutici, the situation was apparently different. Very possibly, no significant number of churches were built here until well into the thirteenth century. The reasons for this are, at present, speculative.
Aktualisiert: 2020-09-03
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Gebrannte Erde

Gebrannte Erde von Cante,  Marcus, Graffenberger,  Karl-Heinz, Kossian,  Rainer, Krohn,  Marius, Lauterberg,  Andreas, Morsch,  Günter, Schumann,  Dirk
Vom 12. bis zur ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts war Backstein das wichtigste feuerfeste und die Baukunst prägende Baumaterial im norddeutschen Raum. Seit der Romanik und Gotik errichtete man imposante Klöster, Kirchen, Burgen, Rathäuser, Stadtbefestigungsanlagen, aber auch eindrucksvolle Privathäuser aus diesem Material. Vielfach bestehen die Bauten bis zum heutigen Tage und prägen das architektonische Erscheinungsbild der Region. Die aus der Antike durch die Klöster überlieferte Backstein- und Ziegeltechnologie war vor allem für die wachsenden mittelalterlichen und neuzeitlichen Städte bedeutsam. Die reichen Tonvorkommen in unserer Region bildeten über viele Generationen die Grundlage für die Ziegelproduktion. In hunderten Ziegeleien ganz unterschiedlicher Größe entstanden Milliarden Backsteine vor allem für den Aufbau der großen Städte – allen voran Berlin. Zunächst erfolgte die Herstellung in anstrengender aber auch kunstvoller Handarbeit und in einfachen Feldbrandöfen, später zunehmend maschinell und schließlich industrialisiert. Die Sonderausstellung „Gebrannte Erde“ im Archäologischen Landesmuseum Brandenburg, in der Stadt Brandenburg an der Havel, der das Heft beigegeben ist, widmet sich der Archäologie und Geschichte des Zieglerhandwerks im Raum Brandenburg-Berlin. Neben einem Blick auf die Antike wird die handwerks- und architekturgeschichtliche Entwicklung von den frühesten regionalen Belegen bis in die Gegenwart nachvollzogen.
Aktualisiert: 2023-01-17
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Ausgrabungen im Niederlausitzer Braunkohlenrevier 2013/2014

Ausgrabungen im Niederlausitzer Braunkohlenrevier 2013/2014 von Bönisch,  Eberhard, Schopper,  Franz
Es ist immer wieder erstaunlich, wie viele verschiedene Ausgrabungen mit unterschiedlichsten Funden und Erkenntnissen innerhalb von nur zwei Jahren zusammenkommen. In diesem Band reichen die archäologischen Forschungen im Braunkohlenrevier Niederlausitz von vollständig ergrabenen Werkplätzen zur Herstellung und Instandsetzung von Waffen mittelsteinzeitlicher Jäger im Tagebau Cottbus-Nord über Siedlungen und Röhrenbrunnen der Bronzezeit im Tagebau Jänschwalde bis hin zu den mittelalterlichen Einzelgehöften am Lausitzer Landrücken. Ein spezielles Thema sind die tönernen Vogelrasseln des Fruchtbarkeits- und Regenkultes der Lausitzer Kultur, die unterschiedliche Vogelarten darstellen und regionaltypische Eigenarten aufweisen. Außer den neuzeitlichen Holzkohlenmeilern von Jänschwalde wurden erstmalig am Rand des Tagebaus Welzow nun auch Meiler zur Köhlerei von Torf ausgegraben. Diese fast vergessene Torfnutzung ging der Braunkohlenförderung voran. Ein weiterer Schwerpunkt sind Relikte des Ackerbaus längst wieder bewaldeter und überdünter Flächen sowie Grenzmarkierungen. Ziemlich unbegrenzt kann beides in den riesigen Abbauflächen untersucht werden. Dieser Band enthält ferner Beispiele für Prospektionen als Ausgangspunkt und Voraussetzung von Grabungen in den zukünftigen Tagebauflächen. Eine Zusammenstellung sämtlicher Grabungen der Jahre 2014 und 2015 rundet den reich mit Zeichnungen, Plänen, Karten und Fotos illustrierten Berichtsband ab. Dazu gehört auch der Unterkieferknochen des von Neandertalern vor fast 130 000 Jahren erlegten Wildpferdes von Jänschwalde in Originalgröße.
Aktualisiert: 2020-01-10
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Einsichten

Einsichten von Agthe,  M, Bönisch,  E, Eickhoff,  S, Engel,  M, Kunow,  Jürgen, Mueller,  B., Westendorf,  D
Das Jahr 2001 erforderte im Süden Brandenburgs 172 archäologische Maßnahmen, deren ertragreichste im Heft vorgestellt werden. Erstmals erreichten sie verstärkt auch die Dorfkerne, hauptsächlich als fachliche Begleitung von Straßenbau- und Leitungsverlegearbeiten. Diese erbringen zwar häufig nur wenige Befunde, sind jedoch oftmals die ersten Einblicke in den Untergrund des jeweiligen Dorfes, was sie unverzichtbar macht. Hervorgehoben seien hier die Untersuchungen in den Orten Gröditsch und Krieschow, die z. T. ungewöhnlich reichhaltiges Fudnmaterial erbrachten.
Aktualisiert: 2018-10-23
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Ausgrabungen im Niederlausitzer Braunkohlenrevier 1999

Ausgrabungen im Niederlausitzer Braunkohlenrevier 1999 von Berg-Hobohm,  S, Bittmann,  F, Bönisch,  E, Grünewald,  V, Kunow,  J, Stapel,  B
Im Jahr 1999 begannen die archäologischen Grabungen am Fuß der bewaldeten Südhänge der Hornoer Hochfläche im Tagebau Jänschwalde. Erste Grabungsergebnisse zum bronzezeitlichen Hügelgräberfeld Horno 4 werden vorgestellt. Im Zusammenhang mit der Wiederbesiedlung des ursprünglich zur Überbaggerung vorgesehenen Ortes Pritzen (auch Sitz der Bodendenkmalpflege) wurden Baubefunde im mittelalterlichen Ortskern dokumentiert. Die aufgrund der Sondageergebnisse quadratmeterweise Untersuchung von Heinersbrück 23 ergab den Rand eines Gräberfeldes der römischen Kaiserzeit. Usw. usf. - viele solcher Einzelergebnisse als Bausteine für den Blick auf die Hinterlassenschaften unserer Vorfahren.
Aktualisiert: 2018-10-23
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Ausgrabungen im Niederlausitzer Braunkohlenrevier 2000

Ausgrabungen im Niederlausitzer Braunkohlenrevier 2000 von Alves,  Chr, Bönisch,  E, Grünewald,  V, Kunow,  J
Vor der Inanspruchnahme von weiteren 325 ha Abbaufläche zur Gewinnung von Braunkohle wurden 70 Bodendenkmale dokumentiert, die nur eine Jahresscheibe (die des Jahres 2003) im Langzeitprogramm verschwindender Landschaften sind und einen Mosaikstein zum Bild früher Besiedlung hinzufügen.
Aktualisiert: 2018-10-23
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Einsichten

Einsichten von Agthe,  M, Eickhoff,  Sabine, Faulstich,  E I, Kunow,  Jürgen, Ritter,  B, Uschmann,  K U, Westendorf,  D
Das Jahr 2000 war für den Süden des Landes Brandenburg erneut durch eine hohe Anzahl an bodendenkmalpflegerischen Maßnahmen gekennzeichnet. Die meisten Ausgrabungen fanden in mittelalterlichen Stadtkernen statt: 65 an der Zahl, davon 53 baubegleitend. Ein weiteres wichtiges Betätigungsfeld bildeten die Dorfkerne: 57 Eingriffe, vor allem in Begleitung des Leitungsbaus. Ein neues "Hoch" erreichten die Untersuchungen an mittelalterlichen/frühneuzeitlichen Bauwerken wie Kirchen und Schlössern/Gutshäusern. Eher selten sind weiterhin die Ausgrabungen auf ur- und frühgeschichtlichen Siedlungsplätzen im ländlichen Raum.
Aktualisiert: 2018-10-23
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Steinkreuze und Kreuzsteine im Land Brandenburg

Steinkreuze und Kreuzsteine im Land Brandenburg von Schopper,  Franz, Sommer,  Detlef, Sommer,  Karin, Wetzel,  Günter, Woidt,  Petra
Erstmalig in der Neuvorlage der aktuelle Bestand an diesen mittelalterlichen Kleindenkmalen - mit zeitnahen und historischen Fotos. Dazu für den Unternehmungslustigen die GPS-Daten, mit denen sich die Denkmale in der Landschaft auffinden lassen.
Aktualisiert: 2020-01-10
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Zwischen Krieg und Frieden

Zwischen Krieg und Frieden von Schopper,  Franz
70 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs geben Brandenburgs Wälder noch immer bisher unbekannte militärische Hinterlassenschaften frei. Exakt entlang von Waldwegen fallen Gruppen von rechteckigen überwachsenen Gruben auf, etwa hüfttief und mit Zugangsrampe an einer Schmalseite, oft in Reihen, zu mehreren Dutzend oder gar Hunderten an einem Ort. Diese Reste von Erdhütten oder Unterständen der Roten Armee, im Russischen „semljanki“, stammen aus der Zeit des Kampfes um Berlin. Das belegen u. a. deutsche und polnische Münzen mit Prägedaten der 1930er und frühen 1940er Jahre sowie die Tatsache, dass jüngere und ältere Funde fehlen. In den „semljanki“ spielte sich der Alltag der Rotarmisten ab, jenseits der Kampfhandlungen, auch noch als diese schon beendet waren. Zurückgeblieben ist eine Menge an erbeuteten Alltagsgegenständen wie Fahrräder, Schmuck und Uhren, z. T. Kurioses wie Bügeleisen. Außerdem gibt es deutsche und russische Abzeichen und Orden, Schilder, technische Gegenstände, selten Fahrzeug- und Waffenteile der Roten Armee. Für das ausgeprägte Bedürfnis der Soldaten, sich mit ihrem Symbol des Sieges zu schmücken und es der Kriegsbeute aufzuprägen, sprechen Wehrmachts-Koppelschlösser mit ausgelöschtem Hakenkreuz und darüber eingeritztem Sowjetstern sowie zahlreiche, aus Blech gesägte, gefeilte, gestanzte Sowjetsterne. Das Material legt Zeugnis ab von Aneignung und Überwindung, sowohl konkret als auch im übertragenen Sinne: Zur Vernichtung des Nazi-Regimes hatte der Rotarmist auf dem Weg nach Berlin größte Strapazen und Leiden auf sich genommen, für die er nun glaubte sich am Gegner und an der Zivilbevölkerung entschädigen zu müssen.
Aktualisiert: 2022-08-16
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Klima, Knochen, Blütenstaub

Klima, Knochen, Blütenstaub von Hanik,  Susanne, Jahns,  Susanne, Jungklaus,  Bettina, Schopper,  Franz, Swierczynski,  Tina, Woidt,  Petra
In den modernen archäologischen Wissenschaften sind Siedlungs- und Umweltgeschichte untrennbar miteinander verbunden. Schließlich bestimmt die Umwelt – Klima, Pflanzenbewuchs, Tierwelt – das Leben der Menschen entscheidend. Die Dynamik der Umweltveränderungen erforderte immer wieder Anpassungen und neue Strategien. So beeinflusst ein Wandel des Klimas die Pflanzen- und Tierwelt sowie die Verfügbarkeit von Wasser; Dürre oder Starkregen gefährden die Ernte. Andererseits hat der Mensch spätestens mit dem Beginn der sesshaften Lebensweise seine Umwelt mehr oder minder stark geprägt. Er formte sie mit der Anlage von Siedlungen, mit Ackerbau und Viehzucht – bis hin zur heutigen Kulturlandschaft. Seit vielen tausend Jahren führt er neue Pflanzen ein, er kultiviert sie und verändert die Tiere durch Zucht. Neue Technologien brachten meist einen Wandel in der Lebensweise mit sich, der sich auch in der Ernährung widerspiegelt. Die Mensch-und-Umwelt-Stationen im Archäologischen Landesmuseum Brandenburg widmen sich der Geschichte dieser Wechselbeziehung und verdeutlichen, dass die Umweltproblematik zu allen Zeiten mit dem menschlichen Leben verbunden war. Sie finden zu jedem archäologischen Zeitabschnitt die jeweils prägenden Entwicklungen von Klima, Vegetation, Tierwelt sowie von menschlicher Ernährungs- und Wirtschaftsweise. Erkenntnisse naturwissenschaftlicher Forschungen liegen auch der auf den Wandbildern in den Räumen dargestellten ehemaligen Umwelt zugrunde. Wie erfährt man nun etwas über die Umwelt vergangener Zeiten? Mit der klassischen archäologischen Arbeitsweise ist dies nur selten möglich, hier sind die Naturwissenschaften gefragt. Auf farbigen Zwischenseiten werden einige der vielen Methoden und Disziplinen vorgestellt.
Aktualisiert: 2020-01-10
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Ausgrabungen im Niederlausitzer Braunkohlenrevier

Ausgrabungen im Niederlausitzer Braunkohlenrevier von Schopper,  Franz
Archäologen forschen tiefgründig. Das soeben erschienene Buch stellt dies in doppelter Bedeutung unter Beweis. Schwerpunkt sind darin zwei Großgrabungen der letzten Jahre im Lausitzer Tagebau in nämlich bis zu 20 Meter Tiefe. Ein Wissenschaftlerteam berichtet über die Jagd- und Schlachtplätze vom Ende der Saale-Eiszeit im Tagebau Jänschwalde. Mit einem Alter von bis zu 130.000 Jahren sind die entdeckten Knochen vom Bison, Elch und Pferd sowie Feuersteinartefakte die bisher ältesten im Land Brandenburg. Ziemlich jung hingegen, aber bereits aus der Zeit unserer Urgroßeltern, ist der vom Tagebau Welzow-Süd aufgeschlossene Braunkohlentiefbau. Hier wird die aufregende montanarchäologische Untersuchung der unter Tage entstandenen Schächte, Strecken und Abbaukammern der Grube „Mariannensglück“ geschildert. Während die Welt des frühen Neandertalers unter den Sedimenten zweier Warmzeiten und einer Kaltzeit förmlich untergegangen ist, wurde hier bei mitunter gleißendem Sonnenlicht dokumentiert, was die Bergleute damals nur im Schein ihres Geleuchts sehen konnten. Außerdem wird die Rekonstruktion eines Hügelgrabes aus der Jungsteinzeit bei Cottbus und eine Vielzahl anderer Ausgrabungen vorgestellt. Zahlreiche unter Dünen und Kiefernwäldern gefundene Ackerspuren beweisen, dass fast die ganze Niederlausitz schon einmal wortwörtlich umgepflügt ist. Wer sich nicht nur für archäologische Funde, sondern auch für Gebrauchsspurenanalysen oder Isotopenverhältnis-Massenspektrometrie an Hölzern zur Klimarekonstruktion interessiert, wird hier fündig.
Aktualisiert: 2020-01-10
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Oben: Publikationen von Brandenburgisches Landesamt für Denkmalpflege

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Weitere Verlage neben Brandenburgisches Landesamt für Denkmalpflege

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Qualität bei Verlagen wie zum Beispiel bei Brandenburgisches Landesamt für Denkmalpflege

Wie die oben genannten Verlage legt auch Brandenburgisches Landesamt für Denkmalpflege besonderes Augenmerk auf die inhaltliche Qualität der Veröffentlichungen. Für die Nutzer von buch-findr.de: Sie sind Leseratte oder Erstleser? Benötigen ein Sprachbuch oder möchten die Gedanken bei einem Roman schweifen lassen? Sie sind musikinteressiert oder suchen ein Kinderbuch? Viele Verlage mit ihren breit aufgestellten Sortimenten bieten für alle Lese- und Hör-Gelegenheiten das richtige Werk. Sie finden neben