Die Dauer – die reale Zeit – wird für uns vom Raum verdeckt; mit ihr entgeht uns die einzigartige Realität unseres Bewusstseins: Dies ist die zentrale Idee von Bergsons »Essai«, nicht nur eines der Hauptwerke Bergsons und eines der Bücher, die das 20. Jhd. in der Philosophie eröffneten und prägten, sondern zugleich ein aktueller Klassiker.
Aktualisiert: 2023-06-16
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Das Buch verwirft die zeitlose Existenz und die statische Zeitauffassung und untersucht das Zeitvergehen aus Sicht der Psychologie, Philosophie des Geistes, Physik und Metaphysik. Weitere Themen sind die Unterscheidung zwischen sinnvollen und sinnlosen Fragen, die Vereinbarkeit von Präsentismus und Eternalismus, von Präsentismus und Spezieller Relativitätstheorie, der Zusammenhang von Punkt-Präsentismus und vorontologischem Seinsverständnis sowie die Möglichkeit einer unendlichen Vergangenheit.
Aktualisiert: 2023-06-15
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Die Zeit gehört einem nicht nur selbst, sondern ihre Qualität und Gestalt hängen auch von der Umgebung und vom Handeln anderer ab. »Ihr habt uns unsere Zukunft gestohlen« lautet etwa der Protest der Klimajugend. Inwiefern die Zeit nur unzulänglich begriffen wird, wenn nicht auch die Zeit des Anderen miteinbezogen wird, untersucht Emil Angehrn in seinem luziden Essay.
Angehrn geht es in seinem Buch darum, das Rätsel und den Sinn der eigentümlichen, nicht selbstverständlichen Figur der Zeit des Anderen aufzuhellen. Dafür sucht er drei unterschiedliche Verhältnisbestimmungen sowohl für sich wie in ihrer wechselseitigen Verflechtung aufzuklären: zum einen das Verhältnis zwischen der Zeit des Selbst und der Zeit des Anderen, zum anderen die Polarität zwischen positiven und negativen Formen und Wertungen des Zeiterlebens und schließlich die interne Differenzierung der Zeit nach den Dimensionen des Vergangenen, des Gegenwärtigen und des Zukünftigen. Die Überlagerung dieser drei Raster resultiert in einem komplexen Geflecht, in dem die Zeitlichkeit der Existenz unter vielfältigen Aspekten hervortritt. Absicht und Herausforderung seiner Untersuchung ist eine Verständigung über das Wesen und die existentielle Bedeutung der Zeit im menschlichen Leben.
Wenn von »gestohlener Zukunft«, »geschenkter Zeit« oder »Verstrickung in eine Familienvergangenheit« die Rede ist, wird deutlich, dass sich die Polarität zwischen der eigenen Zeit und der Zeit des Anderen und die affektive Ambivalenz im Erleben der – aufbauenden und zerstörenden, rettenden und bedrohenden – Zeit in vielfältiger Weise überlagern.
Aktualisiert: 2023-06-14
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Die Zeit gehört einem nicht nur selbst, sondern ihre Qualität und Gestalt hängen auch von der Umgebung und vom Handeln anderer ab. »Ihr habt uns unsere Zukunft gestohlen« lautet etwa der Protest der Klimajugend. Inwiefern die Zeit nur unzulänglich begriffen wird, wenn nicht auch die Zeit des Anderen miteinbezogen wird, untersucht Emil Angehrn in seinem luziden Essay.
Angehrn geht es in seinem Buch darum, das Rätsel und den Sinn der eigentümlichen, nicht selbstverständlichen Figur der Zeit des Anderen aufzuhellen. Dafür sucht er drei unterschiedliche Verhältnisbestimmungen sowohl für sich wie in ihrer wechselseitigen Verflechtung aufzuklären: zum einen das Verhältnis zwischen der Zeit des Selbst und der Zeit des Anderen, zum anderen die Polarität zwischen positiven und negativen Formen und Wertungen des Zeiterlebens und schließlich die interne Differenzierung der Zeit nach den Dimensionen des Vergangenen, des Gegenwärtigen und des Zukünftigen. Die Überlagerung dieser drei Raster resultiert in einem komplexen Geflecht, in dem die Zeitlichkeit der Existenz unter vielfältigen Aspekten hervortritt. Absicht und Herausforderung seiner Untersuchung ist eine Verständigung über das Wesen und die existentielle Bedeutung der Zeit im menschlichen Leben.
Wenn von »gestohlener Zukunft«, »geschenkter Zeit« oder »Verstrickung in eine Familienvergangenheit« die Rede ist, wird deutlich, dass sich die Polarität zwischen der eigenen Zeit und der Zeit des Anderen und die affektive Ambivalenz im Erleben der – aufbauenden und zerstörenden, rettenden und bedrohenden – Zeit in vielfältiger Weise überlagern.
Aktualisiert: 2023-06-14
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In seiner 1889 veröffentlichten Dissertationsschrift Essai sur les données immédiates de la conscience (deutsche Erstausgabe 1911) unternimmt Bergson den Versuch, die Problematik von Freiheit und Determinismus auf eine grundlegend neue Basis zu stellen. Dabei legt er bereits in dieser frühen Schrift den Grundstein für sein in den folgenden Werken ausgebautes komplexes Begriffsgeflecht.
Die Grundthese lautet: Das Freiheitsproblem ergibt sich aus einem Missverständnis des Zeitbegriffs, aus der Vermischung des Zeitlichen mit dem Räumlichen. Dies belegt Bergson in drei Schritten, die mit einer Analyse der Bewusstseinszustände im ersten Kapitel beginnen. Ausgehend von der Unterscheidung zwischen Reiz und Empfindung und in Auseinandersetzung mit den physikalischen und psychologischen Theorien seiner Zeit zeigt Bergson, dass zwar der Reiz, nicht aber die Empfindung einer quantitativen Messung unterworfen werden kann. Das dem Bewusstsein unmittelbar Gegebene ist also nicht quantitativ abstufbar, sondern divergiert rein qualitativ. Damit eröffnet sich ein neuer Zugang zur psycho-physischen Einheit des Ich, zugleich aber auch ein ganz neuer Begriff der Zeit.
Das zweite Kapitel begründet die für Bergson grundlegende Differenzierung zwischen der messbaren Zeit und der Dauer (durée): Die messbare Zeit ist nach ihm ein »Bastardbegriff«, ein Hybridgebilde aus Dauer und Raum. Wenn Zeit analog dem Raum gedacht wird, gleichen die Bewusstseinszustände materiellen Gegenständen und lassen sich in ein kausal-deterministisches Schema pressen. Der naturwissenschaftlichen Zeitauffassung setzt Bergson die Dauer des Bewusstseins entgegen, die (so die Argumentation im dritten Kapitel) erst die Freiheit als Grund unserer psychischen Akte erschließt. Der Band bringt die für das Verständnis von Bergsons Philosophie unverzichtbare Abhandlung in der ersten deutschen Neuübersetzung seit über 100 Jahren.
Aktualisiert: 2023-06-14
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Die Zeit gehört einem nicht nur selbst, sondern ihre Qualität und Gestalt hängen auch von der Umgebung und vom Handeln anderer ab. »Ihr habt uns unsere Zukunft gestohlen« lautet etwa der Protest der Klimajugend. Inwiefern die Zeit nur unzulänglich begriffen wird, wenn nicht auch die Zeit des Anderen miteinbezogen wird, untersucht Emil Angehrn in seinem luziden Essay.
Angehrn geht es in seinem Buch darum, das Rätsel und den Sinn der eigentümlichen, nicht selbstverständlichen Figur der Zeit des Anderen aufzuhellen. Dafür sucht er drei unterschiedliche Verhältnisbestimmungen sowohl für sich wie in ihrer wechselseitigen Verflechtung aufzuklären: zum einen das Verhältnis zwischen der Zeit des Selbst und der Zeit des Anderen, zum anderen die Polarität zwischen positiven und negativen Formen und Wertungen des Zeiterlebens und schließlich die interne Differenzierung der Zeit nach den Dimensionen des Vergangenen, des Gegenwärtigen und des Zukünftigen. Die Überlagerung dieser drei Raster resultiert in einem komplexen Geflecht, in dem die Zeitlichkeit der Existenz unter vielfältigen Aspekten hervortritt. Absicht und Herausforderung seiner Untersuchung ist eine Verständigung über das Wesen und die existentielle Bedeutung der Zeit im menschlichen Leben.
Wenn von »gestohlener Zukunft«, »geschenkter Zeit« oder »Verstrickung in eine Familienvergangenheit« die Rede ist, wird deutlich, dass sich die Polarität zwischen der eigenen Zeit und der Zeit des Anderen und die affektive Ambivalenz im Erleben der – aufbauenden und zerstörenden, rettenden und bedrohenden – Zeit in vielfältiger Weise überlagern.
Aktualisiert: 2023-06-14
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Was ist Zeit? Jeder, der Antwort auf diese Frage sucht, befindet sich in guter Gesellschaft. Nicht nur die großen Denker der Menschheitsgeschichte, sondern jeder nachdenkliche Mensch hat sich schon einmal mit diesem Thema auseinandergesetzt. So ist es nicht verwunderlich, dass die unterschiedlichsten und gegensätzlichsten Ansichten zum Begriff Zeit existieren. Was meinen wir, wenn wir von der Zeit sprechen? Gibt es verschiedene Zeiten oder existiert nur die eine, absolute Zeit? Welche Wissenschaft setzt sich mit dem Thema Zeit auseinander? Existiert überhaupt so etwas wie die Zeit oder ist sie nur eine Illusion, wie manche behaupten? All diese Fragen verdichten sich in einem sich in der Gegenwart ausbreitenden Gefühl: dass sich die Zeit beschleunigt, dass sie – dem Verstande zum Trotz – schneller vergeht als noch vor 30, 50 oder 100 Jahren. Und durch die Massenmedien scheint sich diese Entwicklung weiter zu beschleunigen. Diese und andere Fragen versucht das Buch dem Leser näher zu bringen und dem Gefühl der Beschleunigung der Zeit nachzuspüren.
Aktualisiert: 2023-06-12
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Zeitstrukturen haben - vor allem durch technisch-mediale Entwicklungen im Zuge der Entfaltung moderner Gesellschaften - zunehmend einen Einfluss auf Bedingungen des selbstbestimmten Handelns. Auf Grundlage dieser Beobachtung stellt Christian Leineweber die Frage nach dem Verhältnis von Selbstbestimmung und Zeit. Mit einem Blick auf die Verzeitlichung der Bildung sucht er eine bildungstheoretische Antwort auf diese Frage im Feld der Medienpädagogik.
Aktualisiert: 2023-06-09
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Theorien der Präsenz und des impliziten Wissens legen in ihrem Zusammenspiel soziale und kulturelle Phänomene in ihrer zeitlichen Struktur und materiellen Beschaffenheit bloß: Wie werden zeitliche Ordnungen zu sozialen und kulturellen Mustern oder Materialitäten? Und welche Materialitäten konstituieren soziale und kulturelle Präsenzen? Wie stehen Zeitlichkeit und Materialität also zueinander und was macht sie für die kultur- und sozialwissenschaftliche Empirie wie auch Theoriebildung besonders relevant?
Der Band stellt sich diesen Fragen und versammelt Beiträge, die sich aus einer interdisziplinären Perspektive mit Erscheinungsformen von Zeitlichkeit und Diskursen der (Nicht-)Präsenz materialitätsbezogen auseinandersetzen.
Aktualisiert: 2023-06-09
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Die heutige Zeitkrise hängt nicht zuletzt mit der Verabsolutierung der vita activa zusammen. Sie führt zu einem Imperativ der Arbeit, der den Menschen zu einem arbeitenden Tier (animal laborans) degradiert. Die Hyperaktivität des Alltags nimmt dem menschlichen Leben jegliche Kraft zum Verweilen und zur Kontemplation. Dadurch wird die Erfahrung erfüllter Zeit unmöglich. Notwendig für die Überwindung der heutigen Zeitkrise sind die Revitalisierung der vita contemplativa und das Wiedererlernen der Kunst des Verweilens.
Aktualisiert: 2023-06-09
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Wie kommt die Zeit in die Archäologie? Menschen erkennen sich vor allem über ihre Dinge (Arte-fakte) und sind so mit sich selbst eine Zeit. Zeitgestaltung von Menschen ist bedingt und Archäologie ihre Geschichte.
Undine Stabrey zeigt am Verhältnis von Mobilität und Erkenntnis, wie Vergangenheit als Geschichte entstehen und wie sich aus Fragen Wissen entwickeln konnte. Sie vermittelt, warum und wie ein Teil der Menschheitsgeschichte in eine Steinzeit, Bronzezeit und Eisenzeit verzeitlicht wurde.
Aktualisiert: 2023-06-09
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Denken vollzieht sich nicht bloß in Wörtern, sondern auch - wesentlich - in kinästhetisch fundierten mentalen Bildern. Unsere alltäglichen Zeitmetaphern entsprechen bildlich vermittelten leiblichen Erfahrungen und führen zu einer Common-Sense-Auffassung der Wirklichkeit der Zeit, welche von der Philosophie nicht widerlegt, sondern gerechtfertigt werden sollte. Kristóf Nyíri argumentiert auf der Grundlage einer nicht-konventionalistischen Auffassung der bildlichen Bedeutung für die These der Realität der Zeit. Er zeigt: Die Grenzen des Vorstellbaren fallen sowohl in der Religion als auch in der Wissenschaft mit den Grenzen des Verbildlichbaren zusammen.
Aktualisiert: 2023-06-09
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Wartezeiten bilden ein unliebsames Alltagsphänomen, das uns jenseits seiner negativen Zuschreibung tiefe Einblicke in die Zeitkultur der Moderne gewährt. Anhand einer Archäologie von Architekturen und literarisch-künstlerischen Rezeptionen des Wartens zeigt Robin Kellermann am Beispiel des Eisenbahnverkehrs auf, wie sich Rahmung und Wahrnehmung dieses zeitlichen Zwischenraums im Laufe der Moderne von einem Zustand der würdigen Erwartung und Vorfreude zum Störfaktor der beschleunigten Welt wandelten. Damit erweitert er unser Verständnis der Epoche um ihre vielfach erzeugten Momente des Stillstands und erkundet einen Temporalzustand, der konstitutiv für die Verkehrsentwicklung wurde und trotz aller Auslöschungsversuche untrennbar mit ihr verbunden bleibt.
Aktualisiert: 2023-06-09
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Wie kommt die Zeit in die Archäologie? Menschen erkennen sich vor allem über ihre Dinge (Arte-fakte) und sind so mit sich selbst eine Zeit. Zeitgestaltung von Menschen ist bedingt und Archäologie ihre Geschichte.
Undine Stabrey zeigt am Verhältnis von Mobilität und Erkenntnis, wie Vergangenheit als Geschichte entstehen und wie sich aus Fragen Wissen entwickeln konnte. Sie vermittelt, warum und wie ein Teil der Menschheitsgeschichte in eine Steinzeit, Bronzezeit und Eisenzeit verzeitlicht wurde.
Aktualisiert: 2023-06-09
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Die heutige Zeitkrise hängt nicht zuletzt mit der Verabsolutierung der vita activa zusammen. Sie führt zu einem Imperativ der Arbeit, der den Menschen zu einem arbeitenden Tier (animal laborans) degradiert. Die Hyperaktivität des Alltags nimmt dem menschlichen Leben jegliche Kraft zum Verweilen und zur Kontemplation. Dadurch wird die Erfahrung erfüllter Zeit unmöglich. Notwendig für die Überwindung der heutigen Zeitkrise sind die Revitalisierung der vita contemplativa und das Wiedererlernen der Kunst des Verweilens.
Aktualisiert: 2023-06-09
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Wartezeiten bilden ein unliebsames Alltagsphänomen, das uns jenseits seiner negativen Zuschreibung tiefe Einblicke in die Zeitkultur der Moderne gewährt. Anhand einer Archäologie von Architekturen und literarisch-künstlerischen Rezeptionen des Wartens zeigt Robin Kellermann am Beispiel des Eisenbahnverkehrs auf, wie sich Rahmung und Wahrnehmung dieses zeitlichen Zwischenraums im Laufe der Moderne von einem Zustand der würdigen Erwartung und Vorfreude zum Störfaktor der beschleunigten Welt wandelten. Damit erweitert er unser Verständnis der Epoche um ihre vielfach erzeugten Momente des Stillstands und erkundet einen Temporalzustand, der konstitutiv für die Verkehrsentwicklung wurde und trotz aller Auslöschungsversuche untrennbar mit ihr verbunden bleibt.
Aktualisiert: 2023-06-09
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Das Datum ist ein Ready-made der Zeiterfahrung. Es ist gegenüber den kalendarisch fixierten Katastrophen unschuldig und gibt doch Anlass: zu Erinnerung und Wiederholung; zu Erzählung und Ereignis. Das Buch untersucht das Hervortreten des Datums aus dem Paratext, die Transgression seiner vermeintlichen Funktion, reine Indikation zu sein. Die Möglichkeitsform ist im Datum nicht nur mitgegeben, sondern mitaufgegeben.
Das Buch stellt Phänomene aus bildender Kunst und Literatur des 20. Jahrhunderts in der Sowjetunion und Russland vor, in denen dies sichtbar, erzählbar, denkbar wird: Konstruktivistische Datumsbilder, Umdatierungen, Zeitungstage als Beispieltage, remontierende narrative Interventionen als Zeitgenoss*innenschaft, Datumsgedichte.
Aktualisiert: 2023-06-09
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Theorien der Präsenz und des impliziten Wissens legen in ihrem Zusammenspiel soziale und kulturelle Phänomene in ihrer zeitlichen Struktur und materiellen Beschaffenheit bloß: Wie werden zeitliche Ordnungen zu sozialen und kulturellen Mustern oder Materialitäten? Und welche Materialitäten konstituieren soziale und kulturelle Präsenzen? Wie stehen Zeitlichkeit und Materialität also zueinander und was macht sie für die kultur- und sozialwissenschaftliche Empirie wie auch Theoriebildung besonders relevant?
Der Band stellt sich diesen Fragen und versammelt Beiträge, die sich aus einer interdisziplinären Perspektive mit Erscheinungsformen von Zeitlichkeit und Diskursen der (Nicht-)Präsenz materialitätsbezogen auseinandersetzen.
Aktualisiert: 2023-06-09
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Das Datum ist ein Ready-made der Zeiterfahrung. Es ist gegenüber den kalendarisch fixierten Katastrophen unschuldig und gibt doch Anlass: zu Erinnerung und Wiederholung; zu Erzählung und Ereignis. Das Buch untersucht das Hervortreten des Datums aus dem Paratext, die Transgression seiner vermeintlichen Funktion, reine Indikation zu sein. Die Möglichkeitsform ist im Datum nicht nur mitgegeben, sondern mitaufgegeben.
Das Buch stellt Phänomene aus bildender Kunst und Literatur des 20. Jahrhunderts in der Sowjetunion und Russland vor, in denen dies sichtbar, erzählbar, denkbar wird: Konstruktivistische Datumsbilder, Umdatierungen, Zeitungstage als Beispieltage, remontierende narrative Interventionen als Zeitgenoss*innenschaft, Datumsgedichte.
Aktualisiert: 2023-06-09
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Denken vollzieht sich nicht bloß in Wörtern, sondern auch - wesentlich - in kinästhetisch fundierten mentalen Bildern. Unsere alltäglichen Zeitmetaphern entsprechen bildlich vermittelten leiblichen Erfahrungen und führen zu einer Common-Sense-Auffassung der Wirklichkeit der Zeit, welche von der Philosophie nicht widerlegt, sondern gerechtfertigt werden sollte. Kristóf Nyíri argumentiert auf der Grundlage einer nicht-konventionalistischen Auffassung der bildlichen Bedeutung für die These der Realität der Zeit. Er zeigt: Die Grenzen des Vorstellbaren fallen sowohl in der Religion als auch in der Wissenschaft mit den Grenzen des Verbildlichbaren zusammen.
Aktualisiert: 2023-06-09
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