Die Hochschulreformen des letzten Jahrzehnts brachten den Universitäten mehr Autonomie gegenüber den Ministerien. Diese zieht die Notwendigkeit eines (strategischen) Managements nach sich, auf das die Leitungen der Universitäten nicht vorbereitet waren und das bei den Universitätsmitgliedern nicht nur Begeisterung auslöst. Der vorliegende Band spiegelt Vorträge einer Tagung wider, die im Oktober 2013 stattfand. Ziel war es, einige Jahre nach den Reformen einen Eindruck davon zu gewinnen, inwieweit Management in Universitäten schon Realität geworden ist oder werden kann. Schwerpunkte bildeten dabei (1) strategisches Management, (2) Controlling, Performance- und Qualitätsmanagement, (3) Management von Verwaltung und Fachbereichen sowie (4) Managementinstrumente. In wenigen Sätzen lässt sich folgendes Fazit ziehen: Die Politik wollte weg von der Vergleichbarkeit der Universitäten hin zu einer differenzierten, von Wettbewerb geprägten Universitätslandschaft. Zumindest hinsichtlich des Universitätsmanagements ist das bereits gelungen. Als unübersehbar stellt sich jedoch der weitere Bedarf an universitätsbezogener Managementforschung dar.
Aktualisiert: 2023-04-04
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Überdurchschnittlich viele Frauen verlassen die Wissenschaft in der Habilitationsphase. Das untersucht Marina Ginal am Beispiel des Ausstiegs von Hochschulmedizinerinnen aus dem Wissenschaftsbetrieb. Die Studie zeigt im qualitativen Längsschnitt die charakteristischen Hürden einer Habilitation. Sie verknüpft soziologische und psychologische Einflüsse auf dem Weg zur Professur und erläutert, warum „Gläsernen Decken“ heute vor allem als individuelles Scheitern erscheinen. Hierfür werden die untersuchten Prozesse u.a. mit Theorien über hegemonial männliche Organisationskulturen, unternehmerische Arbeitsweisen sowie mit Salutogenese, Disstress und Selbstwirksamkeit verbunden. Die Studie verknüpft damit individualpsychologische Prozesse mit deren gesellschaftlicher Bedeutung für zeitgenössische Ungleichheiten und plädiert für dringend erforderliche Änderungen der Organisationskultur.
Aktualisiert: 2023-04-04
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Überdurchschnittlich viele Frauen verlassen die Wissenschaft in der Habilitationsphase. Das untersucht Marina Ginal am Beispiel des Ausstiegs von Hochschulmedizinerinnen aus dem Wissenschaftsbetrieb. Die Studie zeigt im qualitativen Längsschnitt die charakteristischen Hürden einer Habilitation. Sie verknüpft soziologische und psychologische Einflüsse auf dem Weg zur Professur und erläutert, warum „Gläsernen Decken“ heute vor allem als individuelles Scheitern erscheinen. Hierfür werden die untersuchten Prozesse u.a. mit Theorien über hegemonial männliche Organisationskulturen, unternehmerische Arbeitsweisen sowie mit Salutogenese, Disstress und Selbstwirksamkeit verbunden. Die Studie verknüpft damit individualpsychologische Prozesse mit deren gesellschaftlicher Bedeutung für zeitgenössische Ungleichheiten und plädiert für dringend erforderliche Änderungen der Organisationskultur.
Aktualisiert: 2023-04-01
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Aktualisiert: 2023-03-15
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In den vergangenen 20 Jahren etablierten zahlreiche Bundesländer die sog. unternehmerische Hochschule, mit der sie den Grundrechtsträgern – zugunsten starker Leitungsorgane – substanzielle Befugnisse entzogen. Gegen diese Entwicklung wehrten sich Professoren 2010 und 2014 erfolgreich vor dem Bundesverfassungsgericht. Letzterem folgte 2016 der Verfassungsgerichtshof Baden-Württemberg, als er die zentrale Organisation der baden-württembergischen Hochschulen für nicht grundrechtskonform erklärte und den Landesgesetzgeber zu einer entsprechenden Reform bis zum 31.3.2018 verpflichtete.
Angesichts dieses Status quo wird mit der vorliegenden Ausarbeitung ein Änderungsgesetz entworfen, das die Verfassungswidrigkeit der zentralen baden-württembergischen Hochschulorganisation beseitigt. Daneben werden Vorschläge zur Modifikation – gerichtlich bisher noch nicht angegriffener – grundrechtswidriger Regelungen (bspw. die der dezentralen Organisation der Hochschulen, die des Hochschulrats und die der DHBW) unterbreitet. Außerdem erfahren Veränderungen eine Skizzierung, mit der weitere Normen entlang der Grundsätze guter (Hochschul-)Gesetzgebung modelliert werden können (bspw. die Herstellung von Hochschulöffentlichkeit).
Aktualisiert: 2019-10-03
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Am 26.10.1968 kamen auf Einladung von Werner Hofmann in Marburg 18 Hochschullehrer*innen aus verschiedenen Orten zusammen, um sich für eine "ihrer gesellschaftlichen Verantwortung bewußte Wissenschaft, für Erweiterung der Formen von Öffentlichkeit, von Mit- und Selbstbestimmung und gegen antidemokratische Tendenzen in Hochschule, Bildungswesen, Gesellschaft, Wirtschaft und Staat" zusammenzuschließen und gründeten den Bund demokratischer Wissenschafter (BdW).
Seither sind fünf Jahrzehnte vergangen - Name, Mitgliedschaft und politische Arbeitsfelder des Verbandes haben manchen Wandel durchlaufen.
Die Gründung des BdWi jährt sich nun also zum 50. Mal. Anlässlich dieses Jubiläums veröffentlichen wir diesen Sammelband. Er gibt nicht nur ein halbes Jahrhundert Verbandsgeschichte wieder, sondern vermittelt auch grundlegende Einblicke in die Sozial- und Gesellschaftsgeschichte Deutschlands seit 1968, insbesondere in die Entwicklung kritischer Wissenschafts- und Hochschulpolitik.
Die Autor*innen der rund 15 Beiträge und mehrerer persönlicher Porträts sind (oder waren) als Beteiligte aus verschiedenen Generationen dem BdWi eng verbunden. Als Zeitzeug*innen schildern sie die erlebten Kämpfe und Auseinandersetzungen - für Hochschulreformen und gegen Berufsverbote, für Frieden und Abrüstung und gegen geschlechterspezifische Diskriminierung, für einen freien Studienzugang für alle und gegen den neoliberalen Umbau der Hochschulen.
Aktualisiert: 2020-02-22
Autor:
Dieter Boris,
Torsten Bultmann,
Herbert Claas,
Georg Fülberth,
Daniel Gaittet,
Gudrun Hentges,
Klemens Himpele,
Steffen Käthner,
Sabine Kiel,
Reinhard Kühnl,
Morus Markard,
Gisela Notz,
Peer Pasternack,
Lothar Peter,
Rainer Rilling,
Paul Schäfer,
Sonja Staack,
Mareike Strauß,
Gerd Wiegel,
Frieder Otto Wolf,
Werner Zentner
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Die Hochschulreformen des letzten Jahrzehnts brachten den Universitäten mehr Autonomie gegenüber den Ministerien. Diese zieht die Notwendigkeit eines (strategischen) Managements nach sich, auf das die Leitungen der Universitäten nicht vorbereitet waren und das bei den Universitätsmitgliedern nicht nur Begeisterung auslöst. Der vorliegende Band spiegelt Vorträge einer Tagung wider, die im Oktober 2013 stattfand. Ziel war es, einige Jahre nach den Reformen einen Eindruck davon zu gewinnen, inwieweit Management in Universitäten schon Realität geworden ist oder werden kann. Schwerpunkte bildeten dabei (1) strategisches Management, (2) Controlling, Performance- und Qualitätsmanagement, (3) Management von Verwaltung und Fachbereichen sowie (4) Managementinstrumente. In wenigen Sätzen lässt sich folgendes Fazit ziehen: Die Politik wollte weg von der Vergleichbarkeit der Universitäten hin zu einer differenzierten, von Wettbewerb geprägten Universitätslandschaft. Zumindest hinsichtlich des Universitätsmanagements ist das bereits gelungen. Als unübersehbar stellt sich jedoch der weitere Bedarf an universitätsbezogener Managementforschung dar.
Aktualisiert: 2023-04-04
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200 Jahre ist es her, dass sie begründet wurde, von illustren Köpfen wie Wilhelm von Humboldt und Friedrich Schleiermacher: die deutsche Universitätsidee. Und sie war ein Renner, ein Vorbild, ein Erfolgsmodell weltweit. Vor und nach 1900 pilgerte nach Deutschland, wer eine moderne Lehr- und Forschungshochschule erleben wollte. Die viel gepriesenen US-Elitehochschulen – heute als unerreichtes Vorbild gehandelt – wurden nach deutschen Blaupausen entworfen. Mit diesem Modell ist jetzt Schluss. Unter dem Vorwand, die Universitäten in Freiheit und Autonomie zu entlassen, verordnet der Staat ihnen ein rabiates betriebswirtschaftliches Fitnessprogramm.
Präzise und mit scharfem Blick unterzieht Clemens Knobloch den Bologna-Prozess einer eingehenden, beißenden Kritik und kommt zu dem Schluss: In einer Wissensgesellschaft, die diesen Namen verdient, hat die Universität nicht den Anforderungen der Wirtschaft zu gehorchen, die ihr Interesse gerne für das allgemeine ausgibt – weil sie den einen Jobs und den anderen Gewinne verspricht. Als Institution der wissenschaftlichen Wahrheitssuche muss die Universität im Gegenteil selbst Anforderungen stellen: an ein vernünftiges Wirtschaften, an verantwortbare Technologien, an demokratische Institutionen. Nur dann wird sie wirklich autonom sein.
"Clemens Knobloch kritisiert in seinem. lesenswerten Buch vor allem die Implikationen und Parodoxien der neuen Macht-Architektur, welche die Hochschulreform der letzten Jahre kennzeichnen. Vorgelegt hat er eine umfassende Bestandaufnahme ihrer politischen Semantik."
Niels Spilker DISS-Journal
Aktualisiert: 2020-02-04
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'Wir wollen nicht, dass Hochschulen zu Unternehmen werden. Bildung ist kein Markt.' So begründete die nordrhein-westfälischeWissenschaftsministerin Svenja Schulze ihren Vorschlag für eine Novellierung des Landeshochschulgesetzes.
Die einen sehen darin ein Ende der Hochschulautonomie, eine Re-Demokratisierung die anderen. Markiert die Novelle in NRW das Ende einer hochschulpolitischen Ära? Oder ist sie vielmehr 'ziemlich harmlos', wie Torsten Bultmann meint und das Leitbild der unternehmerischen Hochschule steht dessen unbenommen weiter in voller Blüte?
Die Hochschulen in Deutschland unterlagen in den vergangenen drei Jahrzehnten massiven Umgestaltungs- und Neuformierungsprozessen. Ein zunehmend neoliberales Politikverständnis begann sich Anfang der 1990er Jahre auch hier
stärker zu manifestieren. Organisationen, die sich einer emanzipatorischen Hochschul- und Wissenschaftspolitik verpflichtet fühlen, waren (und sind) gezwungen, sich hiermit auseinanderzusetzen. Dies betrifft in starkem Maße auch den Bund demokratischer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler (BdWi) und seinen langjährigen Politischen Geschäftsführer Torsten Bultmann. Die Beiträge über Partizipationsforderungen und Demokratiebewegungen zeigen, dass es sich in der Hochschulpolitik keinesfalls um eine eindimensionale, gradlinige Entwicklung von der Gruppen- zur unternehmerischen Hochschule, sondern um ein damals wie heute umkämpftes Feld handelt. Der Kampf um die Hochschulen geht weiter!
Aktualisiert: 2020-02-22
Autor:
Wilhelm Achelpöhler,
Torsten Bultmann,
Fredrik Dehnerdt,
Alex Demirović,
Georg Fülberth,
Klemens Himpele,
Oliver Iost,
Steffen Käthner,
Andreas Keller,
Sabine Kiel,
Morus Markard,
Wolfgang Nitsch,
Gisela Notz,
Peer Pasternack,
Gunter Quaisser,
Rainer Rilling,
Regina Schleicher,
Jana Schultheiss,
Sonja Staack
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Aktualisiert: 2023-04-04
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