Rosa in Grau

Rosa in Grau von Scharbert,  Simone
"Wann immer ich kann, male ich Wörter. Mit dem Zeigefinger. Auch hier in der Anstalt. Drinnen, draußen. Auf alles, was mir unterkommt, male ich Wörter. Ich male auf Wände, auf Fenster, auf Tischplatten. Ich male auf Haut, auf Kleidung, auf Laken." Simone Scharbert führt uns mit "Rosa in Grau" in psychiatrische Anstalten der Nachkriegszeit. An Orte, wo Menschen ohne Privatsphäre unter katastrophalen Bedingungen leben. Erzählt wird aus der Perspektive einer jungen Mutter, die Anfang der 50er-Jahre in Haar-Eglfing eingeliefert wird. Wie so viele Frauen, die sich nicht in die Gesellschaft ihrer Zeit einfinden können. Frauen, die gezwungen sind, ihr eigenes Leben aufzugeben und stattdessen Jahrzehnte in der Psychiatrie verbringen – mehr verwahrt als behandelt. Menschen, die etwas aus sich selbst heraus schaffen müssen, um das Leben weiter zu ertragen. Ein aufwühlender, sprachlich funkelnder Roman über Kontrollverlust und Grenzerfahrungen, über Liebe und Freundschaft. Und über die Kunst als letztes Refugium der Hoffnung - mit engen Bezügen zur Sammlung Prinzhorn.
Aktualisiert: 2023-03-16
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Lebensrichtigkeit und Symbolation

Lebensrichtigkeit und Symbolation von Roeske,  Thomas
Zu den Kostbarkeiten der Sammlung Prinzhorn gehören die illustrierten Bücher des ehemaligen Uhrmachers Heinrich Hermann Mebes (1842–1918). In Staunen versetzen deren fein geschriebene Texte und detaillierte symbolische Bilder, die wie eigensinnige Fortführungen mittelalterlicher oder barocker illuminierter Handschriften wirken. Bisher waren nur einzelne Blätter oder Doppelseiten seiner fünf erhaltenen Bücher in Ausstellungen und Publikationen zu sehen. Nun wird ein Band mit über 540 Seiten das Gesamtwerk des Künstlers erstmals einem größeren Publikum zugänglich machen. Dazu wurden sämtliche, in altdeutscher Kurrentschrift abgefassten Texte transkribiert und, soweit möglich, den Büchern entnommene Einzelblätter zurückgeordnet. Die Monografie enthält eine wissenschaftliche Einleitung, eine ausführliche Biografie und einen Editionsbericht.
Aktualisiert: 2023-04-15
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Else Blankenhorn

Else Blankenhorn von Roeske,  Thomas, von Beyme,  Ingrid
Der Kunsthistoriker und Arzt Hans Prinzhorn wollte Else Blankenhorn ursprünglich als einziger Frau ein Kapitel in seinem Buch Bildnerei der Geisteskranken (1922) widmen. Dazu kam es nicht, auch nicht zu einer geplanten separaten Monografie. Im 100. Jubiläumsjahr von Prinzhorns bahnbrechender Publikation wird die expressive, farbintensive Bildwelt dieser vergessenen »schizophrenen Meisterin« erstmals ausführlich vorgestellt. Blankenhorn produzierte Unsummen von Geldscheinen, um die Auferstehung und Versorgung von begrabenen Liebespaaren zu finanzieren. Diese karitative Aufgabe meinte sie von Kaiser Wilhelm II., ihrem »Gatten im Geiste«, erhalten zu haben. Ihr symbolisch aufgeladener Bildkosmos wird durch Transkriptionen ihrer Tagebücher, Texte und Gedichte ergänzt. Liebespaare, Selbstporträts, Pflanzen, Religion, Architektur, Landschaften und musikalische Notationen sind wiederkehrende Bildthemen. Beiträge über ihren biografischen und soziokulturellen Hintergrund und über ihren Aufenthalt im renommierten Privatsanatorium Bellevue in Kreuzlingen am Bodensee, in dem auch Ernst Ludwig Kirchner, Aby Warburg und Vaslav Nijinski behandelt wurden, erweitern den künstlerischen Kontext. Mit Textbeiträgen von Ingrid von Beyme, Bettina Brand-Claussen, Chantal Marazia, Doris Noell-Rumpeltes, Jan Merk und Thomas Röske.
Aktualisiert: 2022-12-01
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Prinzhorn im Kontext

Prinzhorn im Kontext von Pohlmann,  Tom
Beim Recherchieren zur Sammlung Prinzhorn wurde Tom Pohlmann auf eine Auseinandersetzung aufmerksam, die zu Hans Prinzhorn und seinen Vorläufern in der Öffentlichkeit geführt wird. Nach anfänglicher Bestürzung entschließt er sich, die Grundlagen der Kunsttherapie noch einmal im Detail abzuklopfen. Erst nachdem dieser Rahmen vermessen ist, kann er sich seinem Anliegen zuwenden und der Fragestellung nachgehen, wie in der Praxis das Erbe Prinzhorns heute bewahrt wird. Am Beispiel einer Leipziger Künstlergruppe, die sich der Outsider Art zuordnen lässt, zeigt er aktuelle Arbeitsbedingungen und Formen der Selbstorganisation, beschreibt das Ringen einiger Künstler der Gruppe um die öffentliche Anerkennung, die ihnen oft noch verwehrt bleibt.
Aktualisiert: 2022-06-09
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Im Sandmoor ein Android

Im Sandmoor ein Android von Sarıçiçek,  Şafak
Der Kritiker Björn Hayer fragte in einer Rezension von Şafak Sarıçiçeks 2019 erschienenem Lyrikband Kometen, Kometen: „Wer spricht hier? Gewiss ein Poet, der sich vollmundig in die Tradition der hohen Dichterpriester wie Hölderlin, George und Rilke samt deren Hang zu prophetischem Überschwang stellt. […]. Spricht hier ein Nostalgiker? Ja, aber mit Beschwingtheit und kraftvollem Funkenschlag!“ Mit Aplomb treten auch die Gedichte auf, die Im Sandmoor ein Android versammelt. Bemerkenswert ist ein Zyklus, der die Heidelberger Sammlung Prinzhorn – ein Museum für Kunstwerke aus psychiatrischen Kliniken – reflektiert und in kraftvolle Sprachbilder übersetzt. Überhaupt geht es in Sarıçiçeks Lyrik oft um Objekte, um Exponate. Kaum ein Gedicht ohne Auftritt lebender oder fossiler Pflanzen und Tiere. Dies alles gerät jedoch nicht zum Panoptikum, sondern ist immer auf das ambivalente Zusammenspiel mit denen bezogen, die es in der Hand haben, die Erde weiterexistieren oder untergehen zu lassen. Da, wo es um das Agieren der Menschen untereinander geht, wird ein tiefer Humanismus deutlich – und ein verhaltener Optimismus, dass es Homo sapiens gelingen wird, seine selbstzerstörerischen Kräfte ins Positive zu wenden.
Aktualisiert: 2021-07-14
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Unruhe und Architektur

Unruhe und Architektur von Roeske,  Thomas, von Beyme,  Ingrid
Architektur gestaltet unser Leben und Erleben – das war besonders Menschen bewusst, die den Großteil ihres Lebens hinter Mauern psychiatrischer Anstalten verbrachten. Die Ausstellung »Unruhe und Architektur« entstand anlässlich der Zwischenpräsentation der IBA Heidelberg 2018, die eine bauliche Erweiterung der Sammlung Prinzhorn einschließt. Die Auswahl der ursprünglich 160 Exponate wurde in diesem Band nochmals erweitert: In über 350 Abbildungen sind architektonische Entwürfe von 84 Künstler*innen zusammengetragen, die trotzdem nur einen Teil des historischen Bestandes von über 500 architektonischen Motiven abdecken. Die vorgestellten Architekturen stammen nur teilweise von Architekten und Baufachleuten. Umso freier und ungebundener ist die zeichnerische Umsetzung des Themas. Architektonische Formen als Welten- und Seelenspiegel, die Einblicke geben in ein beunruhigtes wie beunruhigendes Inneres und zugleich Ausblick sein können auf eine Architektur-Utopie ohne Grenzen.
Aktualisiert: 2021-05-27
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Uniform und Eigensinn

Uniform und Eigensinn von Bartz-Hisgen,  Christoph, Frohoff,  Sonja, Hohnholz,  Sabine, Jagfeld,  Monika, Kappenberg,  Torsten, Majer-Bahrke,  Kasja, Roeske,  Thomas, Rotzoll,  Maike, von Beyme,  Ingrid, Wendt,  Liane
Kunst und Krieg – gerade im Hinblick auf den Ersten Weltkrieg fand und findet dieses Thema erhebliche Beachtung in Forschung und Öffentlichkeit. Dass auch zivile Patient*innen deutscher psychiatrischer Anstalten damals auf Militarismus und Krieg reagierten, ist wenig bekannt. Fast vollständig unerforscht ist, wie sie sich künstlerisch den Themen näherten und welches inhaltliche Spektrum ihre bildlichen und textlichen Reaktionen einschließen. Diese Forschungslücke schloss exemplarisch hundert Jahre nach Kriegsausbruch das Projekt an der Heidelberger Sammlung Prinzhorn in Kooperation mit dem Institut für Geschichte und Ethik der Medizin Heidelberg und dem Militärhistorischen Museum Dresden. Die zentrale Erkenntnis: Die eigenwilligen künstlerischen Antworten von Anstaltspatient*innen auf Militarismus und Krieg spiegeln nicht nur Stimmungen und Themen der gesamten Zivilgesellschaft im damaligen Deutschen Reich wider, sondern bündeln sie in der Art eines Brennglases oder verzerren sie zur Kenntlichkeit. Der nun zum Ende des Projekts vorgelegte Band vertieft mit zehn Aufsätzen zu historischen Aspekten des Bildmaterials sowie zu einzelnen Motiven und Themen die wissenschaftliche Auseinandersetzung.
Aktualisiert: 2020-06-26
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Outside in

Outside in von Jagfeld,  Monika
Nachhaltig prägt Hans Prinzhorns Modell des weltabgekehrten "Geisteskrankenbildners" das Verständnis von Outsider Art. Tatsächlich aber sind in den Arbeiten der Sammlung Prinzhorn sehr wohl kontemporäre Einflüsse zu erkennen. Im Stillstand der Dauerinternierung wird für Anstaltspatienten die Rezeption von Zeitgeschehen zur Überlebensstrategie. Um 1919 gestaltet der psychiatrisierte Rentier Rudolf Heinrichshofen (1858-1945) eine satirische Autobiografie und bindet sie zu einem mächtigen Folianten. Der ‚modern' gestaltete Comicroman, gestützt auf Vorlagen aus dem Satireblatt Kladderadatsch, liest sich auch als politisches Manifest. Die oft verschlüsselte, mit Tages- und Weltgeschehen überblendete Vita ist in dieser Arbeit erstmals rekonstruiert. Eine Kernfrage zielt auf zeithistorische Bildthemen und die politische Absicht, mit der etwa die deutsche Revolution von 1848/49 und der "Schmachfrieden" des Ersten Weltkrieges inszeniert werden. Heinrichshofens nationalistische und antisemitische Positionen spiegeln bürgerlich-völkisches Denken am Ende des 19. Jh. und dessen Radikalisierung nach verlorenem Weltkrieg. Im staatlichen wie gesellschaftlichen Zusammenbruch reflektiert er sein persönliches Scheitern. Ein weiterer Fragenkomplex untersucht die Form der autobiografischen Bilderzählung zwischen Karikatur/Satire, Bildgeschichte und Comic. Spezifikum dieser Kunstgattung ist das Bedürfnis der Selbst-Vergewisserung als eines historischen wie leiblichen In-der-Welt-Seins. Durch ähnlich angelegte Arbeiten innerhalb und außerhalb psychiatrischer Institutionen, darunter Werke von Charlotte Salomon und Art Spiegelman, lässt sich Heinrichshofens Foliant in kunsthistorische Bezugsfelder verankern. Kontextualisierende monografische Bearbeitungen von Kunst aus psychiatrischen Anstalten sind ein dringendes Desiderat der Forschung zwischen "high art" und "low culture". Die vorliegende Untersuchung wagt sich auf diesen bisher kaum beschrittenen Weg. Dem Buch beigefügt ist eine CD-Rom, die das Gesamtwerk von Rudolf Heinrichshofen enthält.
Aktualisiert: 2019-03-15
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„von zweifellos künstlerischem Wert“ – Paul Goesch und seine Werke zwischen Anstalt und Avantgarde

„von zweifellos künstlerischem Wert“ – Paul Goesch und seine Werke zwischen Anstalt und Avantgarde von Albrecht,  Petra, Bunge,  Matthias, De Clerk,  Rotraut, Feise-Mahnkopp,  Patricia, Frohoff,  Sonja, Hohnholz,  Sabine, Lütgens,  Annelie, Redepenning,  Dorothea, Redies,  Christoph, Roeske,  Thomas, Rotzoll,  Maike, Ruckdeschel,  Annabel, Safarova,  Barbara
Das Lebenswerk Paul Goeschs (1885-1940) bildet ein besonders eindrückliches Beispiel für das Wechselspiel zwischen Kunst und psychischer Krankheit. Er ist der Schöpfer eines vielseitigen malerischen und zeichnerischen Werkes, das zunächst als Teil der Berlin Avantgarde nach dem ersten Weltkrieg für Aufsehen sorgte, dann aber wegen der Psychiatrisierung des Künstlers zunehmend in Vergessenheit geriet. In seinem Werk spielt er mit Bildmustern aus Mythos und Christentum und bringt seine Sehnsucht nach Erlösung zum Ausdruck. Die neue Publikation führt die Diskussion um einen faszinierenden Künstler der Moderne fort, die 2016/ 2017 mit einer Überblicksausstellung und einer Tagung in der Heidelberger Sammlung Prinzhorn begonnen wurde.
Aktualisiert: 2020-01-11
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Paul Goesch 1885-1940

Paul Goesch 1885-1940 von Roeske,  Thomas
Paul Goesch ist einer der wenigen ausgebildeten Künstler der Sammlung Prinzhorn. Er war ein angesehener expressionistischer Maler und Zeichner seiner Zeit und aktives Mitglied der Avantgarde, der zwanzig Jahre in psychiatrischen Anstalten verbrachte, bis er 1940 von den Nationalsozialisten ermordet wurde. Das Museum, dem 2015 über 340 Werke Goeschs geschenkt wurden, präsentiert mehr als 150 Zeichnungen und Aquarelle des Künstlers aus eigenen Beständen, viele davon werden erstmals ausgestellt. Paul Goeschs vielfältige Gouachen zeigen phantastische Architektur, Porträts, christliche und mythologische Szenen sowie gegenstandslose Kompositionen. Er hatte Architektur studiert (1903-1911) und war danach im Staatsdienst im westpreußischen Kulm tätig. Nach dem Ersten Weltkrieg gehörte er zur avantgardistischen Kunstszene Berlins, war Mitglied der »Novembergruppe«, des Arbeitsrates für Kunst und der »Gläsernen Kette«. Er nahm an Ausstellungen teil, publizierte Zeichnungen und Texte. Schon früher hatte er in Sanatorien Erholung von seiner »Nervosität« gesucht, in Schwetz war er 1917-1919 in einer Anstalt gewesen. Ab 1921 blieb Goesch fast ohne Unterbrechung in den Anstalten Göttingen und Teupitz. Hier malte und aquarellierte er auf allem, was ihm zur Verfügung stand, von Papier über Karton bis hin zu Packpapier und Briefumschlägen. Auch nahm er eine Zeit lang weiterhin Illustrationsaufträge an und war auf Ausstellungen vertreten. 1940 ermordeten ihn nationalsozialistische Ärzte. In der Kunst ist Paul Goesch bis heute ein Grenzgänger geblieben. Obgleich er in der »Gläsernen Kette« ein gleichwertiges Mitglied neben u.a. Bruno Taut, Walter Gropius und Hans Scharoun war, blieb seine Rezeption wegen seiner Psychiatrisierung zögerlich. Und als »Anstaltskünstler« fanden ihn viele »zu professionell«. Hans Prinzhorn, der bereits um 1920 Werke von Goesch erhielt, äußerte sich in seinem bahnbrechenden Buch Bildnerei der Geisteskranken nicht über den Berliner Künstler – weil er ihm nicht authentisch genug erschien. Heute können wir jenseits der einen wie der anderen Vorurteile einen einzigartigen Künstler neu entdecken. Zeitlich parallel stellt die Berlinische Galerie Goesch in einer Ausstellung neben Bruno Taut und Paul Scheerbart als Visionär der Moderne vor. Dr. phil. Thomas Röske ist seit 2002 Leiter der Sammlung Prinzhorn der Psychiatrischen Universitätsklinik Heidelberg. Er hat Kunstgeschichte, Musikwissenschaft und Psychologie in Hamburg studiert und 1991 mit einer Arbeit über Hans Prinzhorn promoviert.
Aktualisiert: 2020-06-26
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Künstler in der Irre

Künstler in der Irre von Brand-Claussen,  Bettina, Debattin,  Sarah, Engelmann,  Franz, Hartog,  Arie, Jagfeld,  Monika, Kappenberg,  Torsten, Lehninger,  Anna, Mechler,  Sabine, Noell-Rumpeltes,  Doris, Roeske,  Thomas, Schubert,  Stefanie, Sibillano,  Lino, Walda,  Christian
Das Museum Prinzhorn zeigt aus seinem Bestand Werke von achtzehn professionellen Bildhauern, Malern und Graphikern. Sie alle hatten eine glänzende Laufbahn vor sich, scheiterten aber, verloren über seelische Verletzungen gar den Verstand und wurden in psychiatrischen Anstalten verwahrt. Ihre künstlerischen Erfolge waren schnell vergessen. Umfassender Ausstellungskatalog.
Aktualisiert: 2020-06-29
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Haspelgasse 12 in Heidelberg

Haspelgasse 12 in Heidelberg von Hassbecker,  Egon
Egon Hassbecker, 1924 in Leipzig geboren, durchlitt als junger Soldat Krieg und russische Kriegsgefangenschaft. Nach schwierigen Jahren der Entwurzelung, Krankheit und Neuorientierung eröffnete er 1965 in Eberbach am Neckar die (Hinter-)Hofbuchhandlung, die bald auch zur Galerie wurde. Hassbecker entdeckte für sich die Kunst der Außenseiter, die ohne akademische Vorbildung ursprüngliche Kunstwerke schufen. Auf vielen Reisen, vor allem in das östliche Europa und nach Italien, trug er eine ungewöhnliche Sammlung „primitiver Malerei“ zusammen. Diese Gemälde und Zeichnungen sind seit 1980 in einem prachtvollen barocken Palais in der Haspelgasse 12 in Heidelberg beheimatet. Das Museum Haus Cajeth, ein würdiger Nachbar der Heidelberger „Sammlung Prinzhorn“, präsentiert seither die Künstler einer heimlichen Moderne. Der Buchhändler Egon Hassbecker, ein leidenschaftlicher Gärtner und Erzähler, begann 2002 seine Autobiografie zu schreiben, an der er bis zu seinem Tod im Oktober 2013 gearbeitet hat. Die Erinnerungen des Bildersammlers erzählen vom beispielhaften Schicksal eines Menschen des 20. Jahrhunderts, den die Kriegserlebnisse nachhaltig geprägt haben. So wird die Autobiografie zum Plädoyer für die Menschlichkeit und für die Beschäftigung mit der Natur als Kunst und der Kunst als Natur, die gemeinsam fast alle Wunden zu heilen vermögen.
Aktualisiert: 2019-03-07
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Identität und Weltbild

Identität und Weltbild von Röckelein,  Silke
Wiederholungsformen prägen in einem entscheidenden Maße die bildende Kunst, aber auch die Literatur und Musik des 20. Jahrhunderts. Sie werden dabei mit unterschiedlichen Funktionen besetzt und wenden sich mit jeweils eigenen Wirkungsmechanismen an den Betrachter. Parallel zur Entdeckung der Wiederholungsstrukturen als künstlerische Gestaltungsform gewinnt die "Bildnerei der Geisteskranken" gegen Ende des 19. Jahrhunderts zunehmende Beachtung. Dabei fällt auf, dass diese ebenfalls häufig durch Wiederholungsstrukturen geprägt ist. Wie sind angesichts der Entwicklungen in der professionellen Kunst die Wiederholungsformen in Bildern so genannter Außenseiter-Künstler zu deuten? Silke Röckelein stellt zunächst die Beziehung von Kunst und Außenseitertum her und erläutert die Rolle der Krankheit bei der Kunstentstehung und -betrachtung. Sie analysiert, wie Außenseitertum das Selbst- und Weltbild prägt, und fragt nach der Rolle, die Wiederholungsformen dabei einnehmen. Die Autorin untersucht anschließend Werke so genannter Außenseiter-Künstler, die sich durch Wiederholungsstrukturen unterschiedlicher Art auszeichnen. Es handelt sich dabei vor allem um bildnerische Arbeiten, aber auch um Texte und musikbezogene Blätter.
Aktualisiert: 2020-01-06
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Todesursache: Euthanasie

Todesursache: Euthanasie von Brand-Claussen,  Bettina, Hohendorf,  Gerrit, Jagfeld,  Monika, Kappenberg,  Torsten, Koschorreck,  Bernd, Mechler,  Sabine, Roeske,  Thomas, Rotzoll,  Maike
Schon länger vergriffen, wird dieser wichtige Katalog der Sammlung Prinzhorn aus dem Jahre 2002 nun in erweiterter Form neu vorgelegt. Er präsentiert diejenigen einundzwanzig Künstler der Sammlung, die in der NS-Zeit unter dem verharmlosenden Begriff 'Euthanasie' ermordet wurden. Dieser üppig illustrierte Katalog stellt Leben und Werk von einundzwanzig Künstlerpersönlichkeiten der Sammlung Prinzhorn vor, die dem nationalsozialistischen Krankenmord zum Opfer fielen. Unter ihnen sind einige der bekanntesten Künstler dieser Sammlung wie Franz Karl Bühler, Heinrich Grebing, Gustav Sievers oder Paul Goesch, aber auch solche, die bisher noch nicht ausführlich präsentiert wurden wie Peter Zeiher und Wilhelm Werner. Jedem Künstler ist ein eigenes Kapitel gewidmet. Sein Schicksal wird in einem prägnant verfassten Lebenslauf geschildert, der Leser tritt ein in das Leben der meist jahrzehntelang Internierten. Die Einsamkeit, Verzweiflung, aber auch der oft unbedingte Lebensmut der Patienten und ihr Weg auf dem Grat zwischen Genie und Wahnsinn werden erkennbar.2. und erweiterte Auflage
Aktualisiert: 2020-06-26
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Ungesehen und Unerhört. Band 1

Ungesehen und Unerhört. Band 1 von Beyme,  Ingrid von, Roeske,  Thomas
Das zweibändige Werk informiert umfassend über künstlerische Reaktionen auf die Sammlung Prinzhorn, von den Anfängen der Sammlung in den Jahren 1919-1921 bis in die jüngste Zeit. Damit blickt es auf eine wesentliche Linie der zehnjährigen Museumstätigkeit in Heidelberg zurück, die sich von den Ausstellungen 'Expressionismus und Wahnsinn' (2005), 'Surrealismus und Wahnsinn' (2009/2010) und einer Reihe monographischer Kabinett-Ausstellungen bis zur Jubiläumsschau 'Von Kirchner bis heute – Künstler reagieren auf die Sammlung Prinzhorn' erstreckt. Vorläufer sind außerdem gelegentliche Darbietungen musikalischer Auseinandersetzungen bei Ausstellungseröffnungen oder in eigenen Konzerten. Von den beiden Bänden stellt einer Reaktionen auf dem Gebiet visueller Kunst vor, der andere solche auf literarischem musikalischem Gebiet. Neben guten Abbildungen und detaillierter Dokumentation der Heidelberger Werke und derjenigen, die von ihnen inspiriert wurden, enthalten sie Aufsätze namhafter Kunsthistoriker, Musik-, Literatur- und Kulturwissenschaftler, die auf übergreifende Fragestellungen eingehen und dabei die Werke in kulturgeschichtlichen Kontexten verorten. Der zweite Band wird außerdem auf drei CDs eine Auswahl von Kompositionen aus dem 'Projekt Prinzhorn' des KlangForum Heidelberg vorstellenDas Kompendium wird zweifellos zum Referenztitel werden. Denn die Sammlung Prinzhorn ist nicht nur als eine der ersten und größten Sammlungen von heute so genannter „Outsider Art“ ein wichtiger Indikator für die Rezeption des gesamten Gebietes. Die Kunstgeschichte des 20. Jahrhunderts wäre ohne die Sammlung Prinzhorn und ihre Wirkung sicherlich auch anders verlaufen. Band 2 hat die ISBN 9783884234075.
Aktualisiert: 2020-06-26
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Bildnerei der Gefangenen

Bildnerei der Gefangenen von Prinzhorn,  Hans, Roeske,  Thomas
'Bildnerei der Gefangenen' (1926) war das zweite Buch Hans Prinzhorns (1886-1933). Mit ihm hoffte der Berliner Verleger Axel Juncker, an den Erfolg der Studie 'Bildnerei der Geisteskranken' (1922) anzuknüpfen, die besonders bei Künstlern und Kunstinteressierten Absatz fand. Doch der große Erfolg blieb aus. Während Prinzhorns Erstling heute in 7. Auflage und Übersetzungen in fünf Sprachen vorliegt, ist dies hier der erste Reprint von 'Bildnerei der Gefangenen'. Dabei betrat auch diese Publikation Neuland. Damals waren kaum Abbildungen künstlerischer Werke aus Gefängnissen und Zuchthäusern bekannt, die Kreativität von Gefangenen wurde ebenso wenig geschätzt wie die von Anstaltspatienten. Prinzhorn präsentierte in 88, zum Teil farbigen Abbildungen nicht nur eine beeindruckende Auswahl von Bildern, Zeichnungen, Reliefs, Skulpturen sowie Kunsthandwerk aus deutschen Haftanstalten, sondern auch eine Reihe von Tätowierungen, die damals noch exotisch und anrüchig waren. Heute, da sich das Gebiet der 'Gefangenenkunst' oder 'Gefängniskunst' längst etabliert hat und da Tattoos in großer Mode sind, ist es sinnvoll diesen Klassiker des Gebiets wieder zugänglich zu machen. Mit einem Nachwort von Thomas Röske.
Aktualisiert: 2020-06-29
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