Wirtschaftsstile

Wirtschaftsstile von Schefold,  Bertram
Hatte im 1. Teil dieser Studien die historische Verschränkung von Kultur und Wirtschaftstätigkeit im Vordergrund gestanden, so konzentriert sich der 2. Teil, ebenfalls unter der Perspektive des »Wirtschaftsstils«, auf die Frage nach der Durchlässigkeit bzw. Undurchlässigkeit der ökonomischen Theoriebildung für geistige, technische und gesellschaftliche Herausforderungen. In einer ersten Gruppe von Untersuchungen werden Grundbegriffe und Modelle der Cambridge-Theorie von Keynes bis Sraffa in ihrem wirtschaftspolitischen Zusammenhang erörtert. Eine zweite Gruppe von Analysen befaßt sich mit Problemen der modernen Technologie, der Energie- und Umweltpolitik und deren innerer Verbindung. Hier geht es vor allem um das Problem, inwieweit die Wirtschaftsordnung der Ausgestaltung fähig und mit der sozialen und technischen Entwicklung verträglich ist. Die abschließenden Untersuchungen befassen sich mit ökonomischen Perspektiven und deren Rückwirkung auf die Wirtschaftswissenschaften selbst. Sind die Fragestellungen der klassischen Nationalökonomie nach dem Zusammenbruch des Staatssozialismus und angesichts der zunehmenden Bedeutung ökologischer Probleme überholt? (Dieser Text bezieht sich auf eine frühere Ausgabe.)
Aktualisiert: 2023-06-03
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Wirtschaftsstile

Wirtschaftsstile von Schefold,  Bertram
Hatte im 1. Teil dieser Studien die historische Verschränkung von Kultur und Wirtschaftstätigkeit im Vordergrund gestanden, so konzentriert sich der 2. Teil, ebenfalls unter der Perspektive des »Wirtschaftsstils«, auf die Frage nach der Durchlässigkeit bzw. Undurchlässigkeit der ökonomischen Theoriebildung für geistige, technische und gesellschaftliche Herausforderungen. In einer ersten Gruppe von Untersuchungen werden Grundbegriffe und Modelle der Cambridge-Theorie von Keynes bis Sraffa in ihrem wirtschaftspolitischen Zusammenhang erörtert. Eine zweite Gruppe von Analysen befaßt sich mit Problemen der modernen Technologie, der Energie- und Umweltpolitik und deren innerer Verbindung. Hier geht es vor allem um das Problem, inwieweit die Wirtschaftsordnung der Ausgestaltung fähig und mit der sozialen und technischen Entwicklung verträglich ist. Die abschließenden Untersuchungen befassen sich mit ökonomischen Perspektiven und deren Rückwirkung auf die Wirtschaftswissenschaften selbst. Sind die Fragestellungen der klassischen Nationalökonomie nach dem Zusammenbruch des Staatssozialismus und angesichts der zunehmenden Bedeutung ökologischer Probleme überholt? (Dieser Text bezieht sich auf eine frühere Ausgabe.)
Aktualisiert: 2023-06-02
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Wirtschaftsstile

Wirtschaftsstile von Schefold,  Bertram
Hatte im 1. Teil dieser Studien die historische Verschränkung von Kultur und Wirtschaftstätigkeit im Vordergrund gestanden, so konzentriert sich der 2. Teil, ebenfalls unter der Perspektive des »Wirtschaftsstils«, auf die Frage nach der Durchlässigkeit bzw. Undurchlässigkeit der ökonomischen Theoriebildung für geistige, technische und gesellschaftliche Herausforderungen. In einer ersten Gruppe von Untersuchungen werden Grundbegriffe und Modelle der Cambridge-Theorie von Keynes bis Sraffa in ihrem wirtschaftspolitischen Zusammenhang erörtert. Eine zweite Gruppe von Analysen befaßt sich mit Problemen der modernen Technologie, der Energie- und Umweltpolitik und deren innerer Verbindung. Hier geht es vor allem um das Problem, inwieweit die Wirtschaftsordnung der Ausgestaltung fähig und mit der sozialen und technischen Entwicklung verträglich ist. Die abschließenden Untersuchungen befassen sich mit ökonomischen Perspektiven und deren Rückwirkung auf die Wirtschaftswissenschaften selbst. Sind die Fragestellungen der klassischen Nationalökonomie nach dem Zusammenbruch des Staatssozialismus und angesichts der zunehmenden Bedeutung ökologischer Probleme überholt? (Dieser Text bezieht sich auf eine frühere Ausgabe.)
Aktualisiert: 2023-05-11
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Gewinn = Verlust

Gewinn = Verlust von Twerdy,  Gottlieb
Das Buch vergleicht die Arbeit der Natur mit jener des Menschen. Die Natur arbeitet nicht kausal, sondern final an ihrem Bestand, sie erschafft damit den ersten Zweck. Die zweckmäßige Arbeit der Natur erzeugt das Leben, das seine Zwecke selektieren und verwirklichen kann, um sich anzupassen, um leben zu lernen. Das Leben ist jener Selbstzweck, den die Natur als ihren Sinn aus sich hervorbringt. Die Arbeit des Lebens macht die geplanten Ziele wahr, sie findet sie in der Natur zuletzt realisiert vor. Die Methode der Arbeit ist das Trennen und Fügen. Beide erfolgen final, sind dem Zweck treu, machen Sinn, geschehen teleologisch. Der Sinn der Arbeit ist das Leben, das sich selbst verwirklicht. In der Arbeit des Menschen hat sich ein anderer Selbstzweck vorgedrängt und verselbständigt, nämlich das Wachstum des Finanzkapitals. Es besteht einerseits aus Kredit, andererseits aus Schulden. Es übernimmt das Kommando jeglicher Arbeit. Sein Wachstum führt zu nichts anderem als zu seinem erneutem Wachstum. Damit liegt eine Wucherung vor, die das Leben bedroht und zerstört. Die Auswirkungen auf Kultur, Wirtschaft, Staat und Gesellschaftsformen werden untersucht. Der Mensch wird die Kontrolle der Arbeit an Cyborgs verlieren, wenn er sein System nicht bewusst korrigiert, bevor seine Intelligenz unterliegt.
Aktualisiert: 2022-08-27
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Gewinn = Verlust

Gewinn = Verlust von Twerdy,  Gottlieb
Das Buch vergleicht die Arbeit der Natur mit jener des Menschen. Die Natur arbeitet nicht kausal, sondern final an ihrem Bestand, sie erschafft damit den ersten Zweck. Die zweckmäßige Arbeit der Natur erzeugt das Leben, das seine Zwecke selektieren und verwirklichen kann, um sich anzupassen, um leben zu lernen. Das Leben ist jener Selbstzweck, den die Natur als ihren Sinn aus sich hervorbringt. Die Arbeit des Lebens macht die geplanten Ziele wahr, sie findet sie in der Natur zuletzt realisiert vor. Die Methode der Arbeit ist das Trennen und Fügen. Beide erfolgen final, sind dem Zweck treu, machen Sinn, geschehen teleologisch. Der Sinn der Arbeit ist das Leben, das sich selbst verwirklicht. In der Arbeit des Menschen hat sich ein anderer Selbstzweck vorgedrängt und verselbständigt, nämlich das Wachstum des Finanzkapitals. Es besteht einerseits aus Kredit, andererseits aus Schulden. Es übernimmt das Kommando jeglicher Arbeit. Sein Wachstum führt zu nichts anderem als zu seinem erneutem Wachstum. Damit liegt eine Wucherung vor, die das Leben bedroht und zerstört. Die Auswirkungen auf Kultur, Wirtschaft, Staat und Gesellschaftsformen werden untersucht. Der Mensch wird die Kontrolle der Arbeit an Cyborgs verlieren, wenn er sein System nicht bewusst korrigiert, bevor seine Intelligenz unterliegt.
Aktualisiert: 2022-08-27
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Das Kapital von Marx, leicht gemacht

Das Kapital von Marx, leicht gemacht von Nelte,  Norbert
Der Autor zeigt, als Ökonom die Funktionsweise in übersichtlicher Form, nicht so sehr als Philosoph wie Marx selber mit allem Für und Wider. Dabei arbeitet er auch mit Diagrammen und Grafiken, die vieles selbst schon erklären. Dabei ist sein Buch auch für alle Nichtmarxisten sehr aufschluss-reich. Sie werden Marx dabei ganz anders kennen lernen als in die-sen vielen Vorurteilen, die ihn als Urvater z.B. als der miefig diktato-rischen DDR sehen. Marx dagegen orientiert sich an die basisdemo-kratische Pariser Kommune. Hier entscheidet der Wähler mehrheit-lich über die Einzelheiten in der Politik und der Abgeordnete muss seine Entscheidungen ausführen. In Russland gab es nach 1924 nur noch 2,5% Kopf- und Hansdar-beiter, da konnte Stalin leicht mit seinen Schlägertrupps seine schlei-chende Konterrevolution durchführen und die kommunistischen Parteien stalinisíeren. Heute aber sind wir außer in Afrika eine Arbeiterklasse von 80% und es gibt schon in 16 Ländern selbtverwältete Betriebe, deren Koordinierungen die gleichen Wahlprinzipien hat, wie die Pariser Kommune. Das geschieht schon aus den betrieblichen Erfahrungen geradezu automatisch. Ökonom Nelte zeigt auch auf, dass mit dem tendenziellen Fall der Profitrate von Marx diese inzwischen weltweit auf 1% gefallen ist, was auch von mehreren Wirtschaftsbeobachtern bestätigt ist. Bei 1% Zinsen wird kaum noch ein Investor investieren. Die Halbwert-zeit des Kapitalismus ist 220 Jahre nach der französischen Revoluti-on abgelaufen und es wird die Epoche der basisdemokratischen Räterepliken entstehen.
Aktualisiert: 2021-06-30
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Wirtschaftsstile

Wirtschaftsstile von Schefold,  Bertram
Hatte im 1. Teil dieser Studien die historische Verschränkung von Kultur und Wirtschaftstätigkeit im Vordergrund gestanden, so konzentriert sich der 2. Teil, ebenfalls unter der Perspektive des »Wirtschaftsstils«, auf die Frage nach der Durchlässigkeit bzw. Undurchlässigkeit der ökonomischen Theoriebildung für geistige, technische und gesellschaftliche Herausforderungen. In einer ersten Gruppe von Untersuchungen werden Grundbegriffe und Modelle der Cambridge-Theorie von Keynes bis Sraffa in ihrem wirtschaftspolitischen Zusammenhang erörtert. Eine zweite Gruppe von Analysen befaßt sich mit Problemen der modernen Technologie, der Energie- und Umweltpolitik und deren innerer Verbindung. Hier geht es vor allem um das Problem, inwieweit die Wirtschaftsordnung der Ausgestaltung fähig und mit der sozialen und technischen Entwicklung verträglich ist. Die abschließenden Untersuchungen befassen sich mit ökonomischen Perspektiven und deren Rückwirkung auf die Wirtschaftswissenschaften selbst. Sind die Fragestellungen der klassischen Nationalökonomie nach dem Zusammenbruch des Staatssozialismus und angesichts der zunehmenden Bedeutung ökologischer Probleme überholt? (Dieser Text bezieht sich auf eine frühere Ausgabe.)
Aktualisiert: 2023-01-28
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Profit

Profit von Mueller,  Klaus
Klaus Müller stellt Entstehung und Wesen des Profits dar. Wie entsteht Wert? Wie wird Mehrwert geschaffen? Was sind die Unterschiede und Zusammenhänge zwischen Mehrwert und Profit, zwischen Mehrwertrate und Profitrate? Gleichen sich die Profitraten der Zweige zu einer Durchschnittsprofitrate aus? Welche unterschiedlichen Profitraten gibt es? Ist Marx der Nachweis des tendenziellen Falls der allgemeinen Durchschnittsprofitrate geglückt? Oder haben seine Kritiker Recht, die behaupten, er sei daran gescheitert? Welche Rolle spielt dabei die organische Zusammensetzung des Kapitals? Wie ist die Dialektik zwischen Profitmasse, Profitrate und der kapitalistischen Akkumulation? Wie ist der Zusammenhang zwischen Profitrate und Wirtschaftskrisen?
Aktualisiert: 2020-01-30
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Krise, Schulden, Staatsbankrotte

Krise, Schulden, Staatsbankrotte von Bellotti,  Claudio
Die Staatsschuldenkrise in Europa wird die wirtschaftliche, soziale und politische Entwicklung der kommenden Jahre bestimmen. Die große Herausforderung, vor der die ArbeiterInnenbewegung und die Linke heute europaweit stehen, lautet, mit welchem Programm und welchen Kampfmethoden die Abwälzung der Kosten der Krise auf die Lohnabhängigen und die Jugend verhindert werden soll. Wir sehen es als unsere Aufgabe, diese Debatte auch hierzulande in der ArbeiterInnenbewegung zu führen. Die Erfahrungen der GenossInnen in Griechenland, Italien und Spanien beinhalten viele wichtige Lehren für unsere künftige politische Arbeit. Der vorliegende Text basiert auf einer Broschüre des italienischen Marxisten Claudio Bellotti, der darin auf die Diskussionen in der europäischen Linken zu diesem Thema eingeht. In mehreren europäischen Ländern gibt es bereits Kampagnen zur Streichung der Staatsschulden. Mit dem Wahlerfolg der SYRIZA in Griechenland bekommt diese Forderung erstmals die Unterstützung einer Partei, die einen wichtigen Referenzpunkt für linke Kräfte in ganz Europa darzustellen vermag. In Italien hat sich rund um diese Frage das Komitee „No Debito“, ein Zusammenschluss linker GewerkschafterInnen, der Rifondazione Comunista, sozialer Protestbewegungen (z.B. No TAV) und linker Organisationen, gebildet. Diese Broschüre setzt sich kritisch mit den reformistischen Konzepten zur Frage der Staatsschulden (v.a. mit der Idee eines Schulden-Audits) auseinander. Dabei liefert Bellotti nicht nur eine marxistische Lesart der Krise, sondern versucht auch einen revolutionären Ausweg aus der kapitalistischen Sackgasse zu zeichnen. Wir denken, dass dieser Text sehr geeignet ist, die theoretische Diskussion zu diesen Fragen, die bei uns noch sehr in den Kinderschuhen steckt, anzuregen und zu vertiefen.
Aktualisiert: 2020-11-17
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Ökonomie und Gesellschaft / Die Aktualität keynesianischer Analysen

Ökonomie und Gesellschaft / Die Aktualität keynesianischer Analysen von Bhaduri,  A, Kromphardt,  J., Riel,  B van
Inhalt Amit Bhaduri: Microfoundations of Macroeconomic Theory - A Post-Keynesian View Peter Kalmbach, Heinz Kurz: Einige Überlegungen zu Akumulation und Einkommensverteilung in keynesianischer Perspektive Bart van Riel: The Relation between Production, Accumulation and Income Distribution in Kalecki's Work Hansjörg Herr: Wege zur Theorie einer monetären Produktionswirtschaft - Der keynesianische Fundamentalismus Jürgen Kromphardt: Keynes' Analyse monetärer Produktionswirtschaften und die Erklärung andauernder Arbeitslosigkeit Rüdiger Dragendorf: Zinssatz und Profitrate in der (neu-)klassischen und keynesianischen Theorie - Ein Beitrag zu einem aufgeklärten Keynesianismus Karl Georg Zinn: Staat und Wirtschaftsordnung im Denken Keynes' Heinz-Peter Spahn: Liquiditätspräferenz, internationales Geld und Notenbankpolitik - Monetärer Keynesianismus und das keynesianische Element im praktizierten Monetarismus Ludo Cuyvers: Crisis in Economic Policy - On Tendencies and Transformations in the World Economy and their Impact on Macroeconomic Regulation Editorial Ein bekannter Ökonom hat das Werk einmal wie folgt charakterisiert: "It is a badly written book, poorly organized; any layman who, beguiled by the author's previous reputation, bought the book was cheated of his five shillings. It is not well suited for classroom use. It is arrogant, bad-tempered, polemical, and not overly generous in its acknowledgements. It abounds in mares'nests of confusions. Flashes of insight and intuition intersperse tedious algebra. An awkward definition suddenly gives way to an unforgettable cadenza. When finally mastered, its analysis is found to be obvious and at the same time new. In short, it is a work of genius." Die Rede ist natürlich von Keynes' "General Theory". Wie weit man dieser Einschätzung auch immer zuneigen oder widersprechen mag, man wird zugestehen müssen, daß mehr als jedes andere Werk eines Wirtschaftswissenschaftlers im 20. Jahrhundert die "General Theory" von Keynes die öffentliche Meinung wie auch die wirtschaftswissenschaftliche Forschung beeinflußt hat. Nur von wenigen wirtschaftstheoretischen Entwicklungen seit dem Erscheinen dieser Arbeit wird man sagen können, daß sie ohne Bezug dazu sind und nicht wenigstens in gewisser Weise dessen Einfluß spüren lassen. In diesem Sinne könnte man einen Großteil der wirtschaftstheoretischen Forschung, die seither stattgefunden hat, als postkeynesianisch bezeichnen. Dieser sehr weitreichende Begriff von postkeynesianischer Theorie ist nicht der gängige. So wird z.B. im New Palgrave "Post-Keynesian economics" folgendermaßen charakterisiert: "This is a portmanteau terrn which is used to contain the work of a heterogeneous group of economists who nevertheless are united not only by their dislike of mainstream neoclassical theory and the IS/LM general equilibrium versions of 'Keynesian' theory but also by their attempts to provide coherent alternative approaches to economic analysis." Dieser Charakterisierungsversuch macht zwar deutlich, daß als "postkeynesianisch" nur eine Untermenge all der nach Keynes entstandenen Arbeiten bezeichnet werden soll; unübersehbar ist jedoch, daß es offenbar leichter fällt, die Abneigungen der Postkeynesianer zu benennen, als deren Forschungsprogramm selbst zu skizzieren. Schon die Tatsache, daß von "kohärenten alternativen Ansätzen" gesprochen wird, verweist auf einen Sachverhalt, der einer größeren Wirksamkeit der unter diesem Begriff zusammengefaßten Ansätze im Wege stand: Die postkeynesianische Theorie existiert nicht, vielmehr liegen mehrere Ausarbeitungen vor, die allenfalls eine gewisse interne Konsistenz aufweisen, aber keineswegs ohne weiteres miteinander verträglich sind. Dies ist nicht besonders erstaunlich, wenn man sich die vielfältigen und teilweise miteinander unverträglichen Interpretationen vor Augen führt, die die Keynessche Theorie erfahren hat. Obwohl nur der kleinere Teil derjenigen, die sich als Postkeynesianer verstehen, vorrangig an Exegese interessiert ist, werden doch auch die anderen immer wieder gezwungen, sich mit der Frage auseinanderzusetzen, "what Keynes really meant". Dies ergibt sich einfach daraus, daß bereits mit dem Namen "postkeynesianische Theorie" der Anspruch erhoben wird, die wesentlichen Ideen von Keynes aufzugreifen und fortzuentwickeln. Damit wird es aber unvermeidlich, darüber Auskunft zu geben, worin diese wesentlichen Ideen gesehen werden, oder anders formuliert: was als die theoretische Novität angesehen wird, die sich mit dem Namen von Keynes verbindet und an deren Fortführung und Ausdehnung auch auf Fragen, die von Keynes selbst vernachlässigt wurden, Interesse besteht. Die Auskünfte, die dazu gegeben werden, weichen beträchtlich voneinander ab - und damit auch die Ausrichtungen der verschiedenen postkeynesianischen Strömungen. Einigkeit herrscht unter Postkeynesianern nur in der Ablehnung derjenigen Interpretationen der Keynesschen Theorie, die diese zu einem Spezialfall der allgemeinen Gleichgewichtstheorie verharmlost und damit eine bequeme Koexistenz von neoklassischer und Keynesscher Theorie zu erlauben scheint. Als Prototyp dieser Richtung wird die sogenannte neoklassische Synthese angesehen, derzufolge die Keynessche Theorie auf empirisch bedeutsame Starrheiten verweist, denen in der kurzen - aber unter wirtschaftspolitischen Gesichtspunkten vielleicht bereits zu langen - Frist Rechnung getragen werden muß, die aber die Gültigkeit der dominanten Theorie nicht grundsätzlich in Frage stellen. Abgelehnt wird aber auch die Interpretation durch die Neue Makroökonomik, die darauf abstellt, daß - im Gegensatz zu Marshalls Vorstellung - kurzfristig die Mengeneffekte den Preiseffekten vorauseilen und sich dadurch Informationsstörungen ergeben können, die einem Vollbeschäftigungsgleichgewicht im Wege stehen. Die Ansatzpunkte der verschiedenen postkeynesianischen Richtungen sind demgegenüber so unterschiedlich, daß man, eine bekannte Definition der Wirtschaftswissenschaft paraphrasierend, letztlich zu der Feststellung neigt, "Postkeynesian economics is what Postkeynesian economists do!" Zwar gibt es einige gemeinsame Grundauffassungen - die Differenzen überwiegen jedoch, selbst was ganz grundsätzliche Fragen anbetrifft. So wird z.B. nach wie vor kontrovers darüber diskutiert, ob die Keynessche Theorie eine endogene Instabilität des ökonomischen Systems oder aber die Stabilität von Unterbeschäftigungsgleichgewichten begründen will; ob letztere - sofern existent - als temporäre Gleichgewichte oder als long-period Positionen aufzufassen sind; ob das Prinzip der effektiven Nachfrage als der Kern der Keynesschen Theorie anzusehen ist oder es ihrem Schöpfer darum gegangen ist, die besonderen Funktionsbedingungen einer Geldwirtschaft herauszuarbeiten, ob der Unsicherheit über die Zukunft eine zentrale oder für die entwickelte Theorie eher eine untergeordnete Bedeutung zukommt. Diese Auflistung kontroverser Beurteilungen ließe sich erheblich verlängern, aber auch hiermit dürfte bereits deutlich geworden sein, daß Nichtübereinstimmung in so zentralen theoretischen Fragen dazu führen muß, daß die Kontrahenten das jeweils von ihnen vermutete keynesianische Programm mit recht unterschiedlichen Akzenten fortführen. Wem es darum geht, sich einem wohlausgearbeiteten und mit breitem Konsens ausgestatteten Paradigma anzuvertrauen, dem wird man mithin die Postkeynesianische(n) Theorie(n) kaum schmackhaft machen können. Ihm wird nach wie vor die neoklassische Theorie als die wissenschaftliche Heimstätte zu empfehlen sein, die Schutz und Sicherheit bietet. Zudem hat sich das für sie konstitutive wahlhandlungstheoretische Paradigma als genügend flexibel erwiesen, um auf eine breite Palette von Fragestellungen angewendet werden zu können. Die postkeynesianische Theorie kann demgegenüber allerdings darauf verweisen, daß bezüglich zentraler Probleme von real existierenden Wirtschaften die neoklassische Theorie keine befriedigenden Antworten liefert und eine Fortentwicklung der Keynesschen Theorie hierfür erfolgversprechender erscheint. Dies gilt für das Problem der Arbeitslosigkeit, für das die Neoklassik letztlich nur "imperfektionistische" Erklärungen anbietet. Der einen oder anderen Unvollkommenheit wegen sind ihr zufolge die realen Verhältnisse halt nicht so, daß das allgemeine Gleichgewicht und damit auch die Räumung des Arbeitsmarkts erreicht wird. Es gilt auch bezüglich der Erklärung der Akkumulation, die sich im Lichte der Neoklassik lediglich als ein besonderer Aspekt des Allokationsproblems, nämlich als dessen intertemporäre Variante, darstellt. Mit der Akkumulation untrennbar verknüpft war schon in der klassischen Politischen Ökonomie die Frage der Einkommensverteilung. In der Behandlung des Zusammenhangs von Akkumulation und Verteilung weist die Neoklassik ganz besondere Defizite auf, die postkeynesianische Autoren dazu geführt haben, die Fruchtbarkeit des Keynesschen Ansatzes für diese Frage zu erproben und gleichzeitig bestimmte Elemente der klassischen Theorie damit zu verbinden. Und um einen letzten Punkt zu nennen: die neoklassische Theorie tut sich schwer damit, Geld in einer relevanten Weise in ihr Kernmodell zu integrieren und den speziellen Bedingungen einer Geldwirtschaft Rechnung zu tragen. Die von Keynes jedenfalls in der Zeit zwischen "Treatise" und "General Theory" verfolgte Idee einer Theorie der Geldwirtschaft aufzugreifen und weiterzuentwickeln, ist deshalb das besondere Anliegen einer Gruppierung unter den Postkeynesianern. Zu welcher Beurteilung man auch immer hinsichtlich theoretischer Stringenz und Erklärungskraft der verschiedenen Analysen auf Keynesschen Spuren kommen mag: Man wird wohl zugestehen müssen, daß zwischen der streng axiomatisch aufgebauten allgemeinen Gleichgewichtstheorie einerseits und einer weitgehend atheoretischen Deskription des Wirtschaftsgeschehens à la historische Schule andererseits ein weiter Bereich verbleibt, von dessen Ausfüllung am ehesten erwartet werden darf, daß damit Erklärungen für ökonomische Vorgänge in Gesellschaften gewonnen werden, deren historisch spezifischer Charakter im zugrundeliegenden Ansatz nicht verwischt, sondern im Gegenteil pointiert wird. Methodisch und inhaltlich wird von postkeynesianischer Seite versucht, diesen Bereich zwischen weitgehend enthistorisierter ökonomischer Theorie und überwiegend theorieloser Ökonomiehistorie zu besetzen. Was das Methodische anbelangt, so mag dafür Kaldors Vorgehen stehen, der Deduktion aus bestimmten Axiomen einen Ansatz entgegenzusetzen, der von "stilisierten Fakten" ausgeht und für diese Erklärungen zu gewinnen versucht. Und um nur ein Beispiel für Inhaltliches zu geben: Postkeynesianische Ansätze gehen gewöhnlich nicht von einem abstrakten Wettbewerbssystem aus, sondern versuchen von Anfang an, in ihren Analysen zeitgenössischer Ökonomien zu berücksichtigen, daß relevante Bereiche der Wirtschaft durch oligopolistische Konkurrenz gekennzeichnet sind. Zumindest was diesen wichtigen Aspekt anbelangt, sind viele Postkeynesianer sehr stark von Kalecki und dessen Unterscheidung zwischen nachfrage- und kostenbestimmten Preisen beeinflußt. Da Kalecki zudem unabhängig von Keynes das Prinzip der effektiven Nachfrage entwickelt hat, wäre, nebenbei bemerkt, darüber zu reden, ob zumindest bestimmte Varianten der postkeynesianischen Theorie nicht zutreffender mit dem Namen von Kalecki verbunden würden. Den in diesem Band versammelten Arbeiten ist gemeinsam, daß sie sich der von Keynes und Kalecki begründeten Sichtweise verpflichtet fühlen; eine gemeinsame, die keynesianische Botschaft vermitteln sie nicht. Es wurde auch nicht versucht, so etwas wie einen repräsentativen Überblick über die verschiedenen Strömungen im keynesianischen Lager zu geben und dabei einen Proporz einzuhalten. Mit den einzelnen Beiträgen wird vielmehr in durchaus unterschiedlicher Weise eine Ortsbestimmung und Weiterentwicklung der keynesianischen Theorie sowie eine Einschätzung keynesianischer Wirtschaftspolitik unter veränderten Rahmenbedingungen vorgenommen. Die diskutierten Fragen sind dementsprechend vielfältig: Behandelt werden die Notwendigkeit der Mikrofundierung der Makroökonomik, Fragen einer keynesianischen Akkumulations- und Verteilungstheorie, Kaleckis Beitrag zu der üblicherweise nur mit Keynes' Namen identifizierten Theorie, die Bedeutung von Geld und Kredit für die "monetäre Produktionswirtschaft", die Rolle des Staats bei Keynes sowie Probleme, die sich daraus ergeben, daß - anders als in der "General Theory" - nicht von einer geschlossenen Wirtschaft ausgegangen werden kann, sondern bei wirtschaftspolitischen Maßnahmen reale und monetäre Beziehungen zum Ausland berücksichtigt werden müssen.
Aktualisiert: 2018-11-08
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Wirtschaftsstile

Wirtschaftsstile von Schefold,  Bertram
Hatte im 1. Teil dieser Studien die historische Verschränkung von Kultur und Wirtschaftstätigkeit im Vordergrund gestanden, so konzentriert sich der 2. Teil, ebenfalls unter der Perspektive des »Wirtschaftsstils«, auf die Frage nach der Durchlässigkeit bzw. Undurchlässigkeit der ökonomischen Theoriebildung für geistige, technische und gesellschaftliche Herausforderungen. In einer ersten Gruppe von Untersuchungen werden Grundbegriffe und Modelle der Cambridge-Theorie von Keynes bis Sraffa in ihrem wirtschaftspolitischen Zusammenhang erörtert. Eine zweite Gruppe von Analysen befaßt sich mit Problemen der modernen Technologie, der Energie- und Umweltpolitik und deren innerer Verbindung. Hier geht es vor allem um das Problem, inwieweit die Wirtschaftsordnung der Ausgestaltung fähig und mit der sozialen und technischen Entwicklung verträglich ist. Die abschließenden Untersuchungen befassen sich mit ökonomischen Perspektiven und deren Rückwirkung auf die Wirtschaftswissenschaften selbst. Sind die Fragestellungen der klassischen Nationalökonomie nach dem Zusammenbruch des Staatssozialismus und angesichts der zunehmenden Bedeutung ökologischer Probleme überholt? (Dieser Text bezieht sich auf eine frühere Ausgabe.)
Aktualisiert: 2023-01-26
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Die Technikwahl bei linearer Einzelproduktion oder Die dritte Krise der Profitrate

Die Technikwahl bei linearer Einzelproduktion oder Die dritte Krise der Profitrate von Helmedag,  Fritz
Reswitching und Capital Reversing sind die Schlagworte einer der «grossen» Auseinandersetzungen der modernen Wirtschaftstheorie, der sog. Cambridge-Kontroverse. Diese Phänomene haben die neoklassische Sicht des Zusammenhanges zwischen funktioneller Einkommensverteilung und Technikwahl getrübt. In der vorliegenden Arbeit wird indes zu beweisen versucht, dass die von beiden konkurrierenden Lagern akzeptierte Darstellung der Technikwahl nicht korrekt ist. Die Wurzel der falschen Ermittlung der gewinnmaximalen Technik liegt in der zwar üblichen, aber irreführenden Gleichsetzung von Profit und Profitrate als Steuerinstanz der Verfahrenswahl. In den hier vorgelegten kapitaltheoretischen Modellen linearer Einzelproduktion erweist sich vielmehr jene Technik als gewinnmaximal, die die Arbeitswerte der einzelnen Waren minimiert. Die Wahl der Technik ist mithin unabhängig von dem Lohnsatz bzw. der Profitrate, statt dessen kann eine eindeutige Rangfolge der Verfahren angegeben werden.
Aktualisiert: 2019-12-19
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